DE25259C

DE25259C - Bremsspindel mit zwei Gewinden verschiedener Steigung

Info

Publication number: DE25259C
Application number: DENDAT25259D
Authority: DE
Original assignee: M. JÄGER in Budapest

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

KLASSE 20: Eisenbahnbetrieb.

Diese Erfindung kann an Eisenbahnwagen, Tramwaywagen und Strafsenfuhrwerk aller Art Anwendung finden und bezweckt eine Verminderung der Zeit, welche erforderlich ist, um die Bremsklötze zum Anliegen an die Räder zu bringen, somit Herbeiführung einer raschen Bremsung der in Bewegung befindlichen Fahrzeuge.

Zur Erzielung der Bremswirkung wie auch zum Nachlassen der Bremse ist. keine andere Manipulation erforderlich, als die Drehung" an einer Kurbel, wie solche bei allen Spindelbremsen üblich ist, wobei die Ueberwindung des jeder Spindelbremse anhaftenden todten Ganges in viel rascherer Weise, als bei der gewöhnlichen Bremse erfolgt, während das Festbremsen in der sonst üblichen Weise vor sich geht. Es können ferner die Bremsklötze bereits abgenutzt sein, ohne dafs infolge dessen eine gröfsere Anzahl von Umdrehungen an der Kurbel nothwendig wird.

Somit ist die Wirkung dieser Bremse sowohl in Bezug auf das Festbremsen selbst, als in Bezug auf das Entfallen einer Nachstellung der Bremsklötze eine automatische.

Die Fig. 1 und 2 der beiliegenden Zeichnung zeigen im Schnitt diese Construction in zwei wenig von einander verschiedenen Ausführungen.

Die Construction Fig. 1 besteht im wesentlichen darin, dafs die Bremsspindel aufser dem Gewinde α für die Bremsmutter c, an welcher das Gestänge k befestigt ist, an ihrem unteren Ende noch ein zweites, dem ersteren entgegengesetztes mehrgängiges Schraubengewinde b von gröfserer Steigung besitzt. Auf dem letzteren Gewinde sitzt eine von einem konischen Ring e frei umgebene und in einem fixen Support h frei gelagerte Multiplicationsmutter d.

Bei den ersten Umdrehungen der Kurbel steigt die Spindel und mit ihr die Bremsmutter c und das Bremsgestänge .£ aufwärts, und zwar sowohl infolge des Aufsteigens der Spindel in der Multiplicationsmutter d, als infolge des Gewindes in der Bremsmutter c, während die Multiplicationsmutter d an ihrem Platze verbleibt, weil sie durch Reibung in dem Bocke h und dem Ringe e festgehalten wird. Die Steigung der Bremsmutter c und des Gestänges k ist bei einer Umdrehung . der Kurbel gleich der Summe der Ganghöhen beider Spindelgewinde.

Wenn die Bremsklötze zum Anliegen an die Räder gebracht sind, somit der todte Gang überwunden ist und die eigentliche Bremswirkung beginnt, wird durch den im Gestänge k . entstehenden Widerstand die Multiplicationsmutter d mit dem konischen Ring e, welcher bis dahin durch die Volutfeder / nach oben an den Bock h gedrückt war, abwärts gezogen. Es drehen sich nunmehr bei fortgesetzter Drehung der Kurbel die Multiplicationsmutter d und der konische Ring e sammt der durch diesen Ring zusammengeprefsten Volutfeder / und das Gehäuse g mit der Spindel um.

Somit erfolgt kein weiteres Aufsteigen der Spindel, sondern es wird die Bremsmutter c allein aufwärts steigen und die Bremsklötze durch Vermittelnng des Gestänges k zum festen Anziehen bringen.

Bei der Manipulation des Losbremsens wird die Bremsmutter c abwärts geführt und die Spannung im Gestänge k aufgehoben. Infolge

dessen drückt die Volutfeder / den konischen Ring e und mit demselben die Multiplicationsmutter d wieder in die frühere Lage zurück, wodurch das Mitdrehen der- letzteren beim Drehen der Spindel verhindert wird. Es erfolgt somit beim Drehen der Kurbel ein Abwärtsgehen der Spindel und das weitere Abrücken der Bremsklötze von den Rädern.

Fig. 2. Für Fig. 2 gelten die gleichen Principien. Es drückt hier jedoch die Volutfeder / anstatt auf den konischen Ring e, wie in Fig. i, direct auf die äufserlich konisch geformte Multiplicationsmutter d, während dem früheren konischen Ring e ein ebenfalls mit e bezeichneter Ring entspricht, welcher mit Zähnen versehen ist, die wie bei einem Schaltrad geformt sind. Dieser Ring wird beim Festbremsen durch einen losen Stift i gegen das Mitdrehen mit der Spindel gehindert.

Es mufs somit, wie in Fig. 1, die Spindel beim Drehen so lange eine aufwärtsgehende Bewegung annehmen,- bis durch den Zug im Gestänge k die Volutfeder /, welche bis dahin die Multiplicationsmutter d aufwärts drückte, zusammen- und niedergedrückt wird.

Claims

Patent-Anspruch:

Die Combination der mit zwei Gewinde verschiedener Steigung versehenen Bremsspindel a b mit der Mutter d, der auf diese direct oder vermittelst eines konischen Ringes e wirkenden Feder f und dem drehbaren Auflagerstück g.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.