DE651211C

DE651211C - Vorbad zur photographischen Desensibilisierung, welches farblose, wasserloesliche Abkoemmlinge der Anthrachinone oder Phenanthrenchinone enthaelt

Info

Publication number: DE651211C
Application number: DEI52869D
Authority: DE
Original assignee: IG Farbenindustrie AG
Current assignee: IG Farbenindustrie AG
Priority date: 1935-07-25
Filing date: 1935-07-26
Publication date: 1937-10-09

Description

Vorbad zur photographischen Desensibilisierung, welches farblose, wasserlösliche Abkömmlinge der Anthrachinone oder Phenanthrenchinone enthält Ein guter photographischer Desensibilisator muß folgende Forderungen erfüllen: r. er soll farblos sein, 2. er darf durch die Antihalofarbstoffe, welche jetzt die meisten photographischen Amateurmaterialien enthalten, nicht ausgeflockt werden, 3. die Lichthofschutzfarbstoffe sollen bereits in der Desensibilisierungslösung vernichtet werden, damit eine Anfärbung des Bades und eine evtl. Schädigung der photographischen ETnulsionsschichten vermieden wird.
Es wurde bereits vorgeschlagen, zur Desensibilisierung von lichtempfindlichen, insbesondere panchromatischen Halogensilberemulsionen farblose, wasserlösliche Abkömmlinge der Anthrachinone oder Phenanthrenchinone zu verwenden. Diese Verbindungen haben sich jedoch nicht als Desensibilisatoren in der Praxis eingeführt, da ihre Desensibilisierungsfähigkeit weit hinter derjenigen der bekannten besten Desensibilisatoren, beispielsweise der unter den als Warenzeichen eingetragenen Namen rinakryptolgrün und Pinakryptolgelb bekannten Verbindungen, zurücksteht.
Es wurde nun gefunden, daß man die desensibilisierende Wirkung von wasserlöslichen Abkömmlingen der Anthrachinone oder Phenanthrenchinone beträchtlich steigern kann, wenn man sie in Lösungen verwendet, die mindestens 2 °/o Natriumsulfit enthalten, berechnet auf wasserfreies Salz. Diese Lösungen benutzt man als Vorbad zur photographischen Desensibilisierung. Eine solche Desensibilisierungslösung kommt in ihrer Wirkung den bisher benutzten besten Desensibilisatoreh gleich. Außerdem besitzt sie noch darüber hinaus gegenüber den bekannten Desensibilisatoren noch weitere bemerkenswerte %Vorteile: r. Die Lösungen sind vollkommen farblos, 2. die Desensibilisatoren werden durch die Antihalo.farbstoffe nicht ausgeflockt, 3. durch die Gegenwart des Sulfits wird erzielt, daß die Antihalofarbstoffe bereits im Vorbad vernichtet werden. Hierdurch ist es möglich, daß das Negativmaterial also vom ersten Augenblick der Entwicklung an in der Durchsicht kontrolliert werden kann. Außerdem wird hierdurch vermieden, daß etwa photographisch schädliche Lichthoffarbstoffe aus der N. C.-Schicht herausdiffundieren und in die photographische Schicht wandern, was bei den alten Vorbädern möglich war.
Diese Eigenschaften vereinigt keine der bekannten Desensibilisierungslösungen. Die neue Desensibilisierungslösuhg erfüllt in idealer Weise sämtliche Forderungen, die an eine solche Lösung gestellt werden.
Dieser technische Effekt war für den Fachmann durchaus überraschend, denn nach den bisherigen Erfahrungen mußte er die Abkömmlinge der Anthrachinone oder Phenanthrenchinone als wenig geeignete Desensibilisatoren ansehen und von der Verwendung derselben abgehalten werden. Er konnte auch nicht erwarten, daß die Verwendung von Sulfit eine Steigerung der desensibilisierenden Wirkung dieser Körper um ein Vielfaches, beispielsweise um den Faktor' io-i5 (bei einem Gehalt von 4'/0' Sulfit)';. ergeben würde, denn es war bekannt, dä . Sulfit auf zahlreiche Desensibilisatoren mehr. oder weniger stark schwächend oder sogar zerstörend wirkt. Man hat zwar beobachtet, daß die desensibilisierende Wirkung bei Abkömmlingen der -Anthrachinone oder Phenanthrenchinone in Gegenwart von Sulfit nicht vermindert wird, aber auch damit war noch kein Hinweis gegeben, wie die desensibilisierende Wirkung gesteigert werden könnte. Offenbar war dabei nicht erkannt worden, daß von einem bestimmten Sulfitgehalt an die desensibilisierende Wirkung so beträchtlich gesteigert wird, daß sie der Wirkung der besten Desensibilisaboren gleichkommt. Beispiel i Eine als Vorbad zu verwendende Lösung wird erhalten aus i g i-nitroanthrachinon-7-sulfosaures Natrium, 4o g Natriumsulfit, iooo ccm Wasser. Beispiel 2 Eine als Vorbad zu verwendende Lösung wird erhalten aus o,5 g anthrachinon-2-sulfosaures Natrium, 4o g Sufit, iooo ccm Wasser. Beispiel 3 Eine. als Vorbad zu verwendende Lösung wird erhalten aus 0,59 i-chloranthrachinon-2-carbonsaures Natrium, 40g Sulfit, ioooccm Wasser.
Beispiel 4 Eine als Vorbad zu verwendende Lösung wird erhalten aus o,5 g anthrachinon-2-carbonsaures Natrium, 409 Sulfit, iooo ccm Wasser.

Claims

PATENTANSPRUCH: Vorbad zur photographischen Desensibilisierung, welches farblose, wasserlösliche Abkömmlinge der Anthrachinone oder Phenanthrenchinöne enthält, gekennzeichnet durch einen Gehalt von mindestens 2 % Natriumsulfit.