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Reibradspindelpresse zum Herstellen keramischer Platten Die Erfindung
bezieht sich auf Reibradspindelpressen zum Herstellen keramischer Platten; bei denen
sich der Preßvorgang in vier Zeiten abspielt, dem Vordruck, dem Anlieben der Spindel
zum Entlüften der Preßmasse, dem Volldruck und dem Aufstieg der Preßspindel, welche
durch eine Nockenscheibe hervorgebracht werden, die von der Reibräderwelle oder
auf beliebige andre Weise angetrieben wird. Weil sich die zusammenarbeitenden Reibungsteile
gegeneinander verschieben, ist die Nockenscheibe nicht dauernd mit ihrem Antriebe
verbunden, sondern es ist zwischen dem Antriebsmittel und der Scheibe eine Kupplungsvorrichtung
vorgesehen, welche von der Spindel aus gesteuert wird und welche die Nockenscheibe
bei bestimmter Stellung der Spindel mit ihrem Antriebe kuppelt.
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Bei bekannten Pressen dieser Art ist die Kupplungsvorrichtung auf
derselben Welle angeordnet, welche auch die Nockenscheibe trägt. Daraus ergibt sich,
daß etwaige Ungenauigkeiten oder Verzögerungen, die -bei der Übertragung der Bewegung
der Pressenspindel auf die Kupplungsvorrichtung entstehen, in gleich großem Maße
sich auf die Nockenscheibe übertragen und damit auch in entsprechendem Maße das
Spiel der Pressenspindel beeinflussen.
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Die"Erfindung bezweckt, eine größere Genauigkeit der Steuerung der
Pressenspindel durch die Nockenscheibe hinsichtlich der Einkupplung der letzteren
zu erzielen, und erreicht dies dadurch, daß die Kupplungsvorrichtung, statt auf
der gleichen Welle mit der Nockenscheibe zu sitzen, auf einer besonderen schnell
laufenden Welle angeordnet ist, von welcher die Nockenscheibenwelle mit beträchtlicher
Übersetzung, zweckmäßig etwa in den Grenzen io : i und 2o : i, ins Langsame angetrieben
wird. Auf diese Weise tritt eine beim Ingangsetzen der Kupplung durch die Spindel
entstehende Ungenauigkeit nur zu einem entsprechenden Bruchteil bei der Drehung
der Steuerung der Pressenspindel durch diese in Erscheinung.
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Die Erfindung bezieht sich auch auf die Einrichtung zum selbsttätigen
Ausrücken der Kupplung und zum wahlweisen Ausschalten des Preßv örganges ohne Unterbrechung
des Hauptantriebes der Maschine.
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Auf der Zeichnung ist eine Presse gemäß der Erfindung in Abb. r in
Vorderansicht dargestellt.
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Abb. z zeigt als Einzelheit den Antrieb für das Einrücken der Kupplungsvorrichtung.
Abb.3 zeigt in größerem M,aßstahe die Kupplungsvorrichtung mit dein Antrieb für
die Nockenscheibe und-die Steuerstange-Abb. q. zeigt in weiter vergrößertem Maß.
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stabe einen Ouerschnitt längs der Achse der N ockenscheibe.
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Die Antriebs- und Steuervorrichtungen sind auf einem am Maschinengestell
befestigten Fuß i angeordnet. Er trägt das Lager 2 für die schnell laufende Welle
3, auf welcher wiederum die eine Scheibe 4. des Kupplungsscheibenpaares 4 und 5
lagert. Die andre Scheibe 5 ist mit der schnell laufenden Welle 3 drehbar und zugleich
axial verschiebbar verbunden, so daß sie in und außer Eingriff
mit
der Kupplungsscheibe 4 gebracht werden kann, die von der Riemenscheibe 6 der Reibscheib:enwelle
7 angetrieben wird und dauernd umläuft. Zur Verschiebung der Kupplungshälfte 5 dient
in bekannter Weise: ein, in senkrechter Richtung verschiebbares Schienenpaar 8 mit
schräg liegenden Schlitzen 9; in welche die Zapfen eines den Schaft io der Kupplungsscheibe
umfassenden (nicht gezeichneten) .Ringes eingreifen. Die Welle 3 trägt ferner eine
Schnecke i i, welche mit dem auf der Querwelle 12 festgekeilten Schneckenrad 13
in Eingriff steht. Auf ihren Enden trägt die Querwelle 12 einerseits die Nockenscheibe
14, andrerseits eine Steuerscheibe i 5 (Abb. 4) . Die N ockenscheibe i 4 kommt gegen
eine Rolle 16 zur Wirkung, die an dem einen Schenkel des Winkelhebels 17 gelagert
ist. Auf dem andern Schenkel stützt sich unter Vermittlung von Gelenkstützen i8
die Steuerstange i g. Diese führt nach oben zu einem Hebelarm 2o, an dem die Stange
2i angelenkt ist, die ihrerseits auf den Winkel" hebel22 einwirkt, durch den die
Reibscheibenwelle 7 mit den Reibscheiben hin und her verschoben wird. An dem mit
der Preßspindel 23 auf und nieder gehenden Querhaupt 5o ist ein Anschlag 46 vorgesehen,
welcher beim Hochgehen der Spindel unmittelbar vor ihrer Höchstlage unter Vermittlung
einer Feder 47 gegen einen auf der Steuerstange i9 sitzenden # Stellring 4@ trifft.
Dadurch wird die Steuerstange gehoben und die Bewegung der Preßspindel umgesteuert.
Die Steuerstange i9 drückt vermöge ihres -Gewichtes und unter der Wirkung einer
nicht gezeichneten Feder so stark auf den Hebelarm 17, daß die rechts liegende,
aufwärts treibende Reibscheibe 51 stets an dem Schwungrad 53 anliegt, wenn die Nocken
der Steuerscheibe 14 nicht mit der Rolle 16 in Berührung stehen. Sobald sie mit
dieser in Berührung treten, wird die abwärts treibende Scheibe 52 durch die Verschiebung
der Stange i9 an das Schwungrad gepreßt.
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Die Einschaltung der Kupplungsvorrichtung 4, 5 erfolgt von dem an
der Preßspindel 23 sitzenden, bei Pressen ähnlicher Art bereits bekannten kreisausschnittförmigen
Angchlag 24 aus. Diese Einschaltvorrichtung ist somit nicht Gegenstand der Erfindung.
Beim Abwärtsdrehen der Spindel trifft der Anschlag 24 (Abb. 2) gegen den Arm 25,
nimmt diesen ein gewisses Stück mit und hält ihn eine Zeitlang in der zurückgezogenen
Lage. Dadurch wird die Stange 26 nach links gezogen. Diese bringt den Winkelhebel27
zur Teildrehung, der wiederum mittels der Stange 28 den doppelarmigen Hebel 29 zu
einer Kippbewegung zwingt. Das freie Ende dieses Hebels legt sich auf die Schienen
8, welche bei der Abwärtsbewegung vermöge des Schrägschlitzes io die Kupplungshälfte
5 nach rechts verschieben, so daß die Kupplung geschlossen und die Welle 3 in Umdrehung
versetzt wird, wodurch wiederum die N ocken-_-scheibe iu kreisen beginnt und die
vier Preß--vorgänge hervorruft. Der doppelarmige Hebel 29 steht unter der Wirkung
der Druckfeder 30, die ihn nach dem Aufhören des Einflusses der Zugstange 28 in
seine ursprüngliche Lage zurückkehren läßt.
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Am unteren Ende des Schienenpaares 8 greift eine Druckfeder 36 an,
die sich mit ihrem unteren Ende auf den einen Arm 31 des Doppelhebels 34 32 stützt
und diesen Arm von den Schienen 8 zu entfernen sucht. Der Abstand zwischen beiden
ist jedoch durch die innerhalb der Feder liegenden Stange 37 mit dem Anschlage 38
begrenzt. Die von der entgegengesetzten Seite auf den Hebelarm 31 drückende Feder
33 hat nur den Zweck, das Gewicht der beiden Führungsschienen 8 und der Stange 38
mit der Feder 37 gegenüber dem andern Arm 32 des Doppelhebels aufzuheben. Dieser
Arm hat einen schrägen Ansatz 34 und ragt mit diesem in den Bereich einer mit der
Steuerscheibe 15 kreisenden Anschlagrolle 35 hinein. Sobald die Rolle 35 gegen die
schräge Fläche 34 des Armes 32 trifft, bringt sie den Heßef 31, 32 aus seiner Lage,
derart, daß er die Doppelschiene 8 wieder aufwärts schiebt und dadurch die Kupplung
löst, die aufs neue bei dem nächstfolgenden Anschlag der Nocke 24 gegen den Arm
25 geschlossen wird, worauf sich die Vorgänge wiederholen. Nachdem der Hebel 31,
32 durch die Rolle 35 in die Ausrückstellung gebracht ist, müssen die Nockenscheibe
14 und die Steuerscheibe 15 erst eine Teilbewegung ausführen, bevor der Hebel
31, 32 wieder in die Einrückstellung gebracht werden kann. Dies wird durch
die Anordnung der Feder 36 ermöglicht, die beim Einrücken von dem Hebel 29 durch
die Wirkung des Nockens 24 an der Spindel 23 so-
lange nach unten gedrückt
wird, bis die Rolle 35 der Steuerscheibe i5'den Hebelarm 3 2 vollständig verlassen
hat.
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Häufig ist es erforderlich, die Preßspindel stillzusetzen, ohne den
Hauptantrieb der Maschine abzustellen. Dies geschieht durch die Unterbrechung der
Einrückung der Kupplung auf folgende Weise: Gleichachsig mit dem Steuerhebel 17
ist ein Handausrückhebel 40 vorgesehen, der gewöhnlich beim automatischen Betrieb
der Presse in seiner Mittellage steht. Von dem kürzeren Arm 41 dieses Hebels geht
eine Stange 42 aus, deren unteres Ende einen Längsschlitz 44 enthält. In diesen
ragt verschiebbar ein an dem Ausrückhebel 34 32 vorgesehener Zapfen 43 hinein. Wenn
der
:'rin nach aufwärts in die senkrechte Lage oder in die Ausrückstellung
gebracht wird, drückt die Stange 42 den Hebelarm 32 nach abwärts und hebt dadurch
die Doppelschiene 8, wodurch die Kupplungsscheibe 5 von der Kupplungsscheibe 4.
getrennt wird, so daß die Steuerungseinrichtung zum Stillstand kommt. Wenn die Steuerung
wieder eingeschaltet werden soll, wird der Hebel in die Einrückstellung gedreht,
in welcher er nahezu waagerecht nach rechts steht. Dadurch wird die Kupplung der
Scheiben .4 und 5 wieder geschlossen, so daß die Steuerscheibe i 5 in Betrieb kommt.
Der Hebel 4o wird nun in die Mittelstellung gebracht, ,bei welcher die Rin- und
Ausrückbewegungen bzw. die Preßvorgänge selbsttätig erfolgen.