DE650828C - Futtermittel - Google Patents

Futtermittel

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Publication number
DE650828C
DE650828C DEI51767D DEI0051767D DE650828C DE 650828 C DE650828 C DE 650828C DE I51767 D DEI51767 D DE I51767D DE I0051767 D DEI0051767 D DE I0051767D DE 650828 C DE650828 C DE 650828C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
ammonia
feed
molecular weight
higher molecular
products
Prior art date
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Expired
Application number
DEI51767D
Other languages
English (en)
Inventor
Dr Herbert Muench
Dr Karl Schoenemann
Dr Karl Vierling
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
IG Farbenindustrie AG
Original Assignee
IG Farbenindustrie AG
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Filing date
Publication date
Application filed by IG Farbenindustrie AG filed Critical IG Farbenindustrie AG
Priority to DEI51767D priority Critical patent/DE650828C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE650828C publication Critical patent/DE650828C/de
Expired legal-status Critical Current

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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A23FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
    • A23KFODDER
    • A23K50/00Feeding-stuffs specially adapted for particular animals
    • A23K50/10Feeding-stuffs specially adapted for particular animals for ruminants
    • A23K50/15Feeding-stuffs specially adapted for particular animals for ruminants containing substances which are metabolically converted to proteins, e.g. ammonium salts or urea

Landscapes

  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Animal Husbandry (AREA)
  • Birds (AREA)
  • Zoology (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Food Science & Technology (AREA)
  • Fodder In General (AREA)
  • Feed For Specific Animals (AREA)

Description

  • Futtermittel Es ist bekannt, daß synthetische Aminosäuren und Peptide als Stickstoffquelle für die Ernährung von Wiederkäuern geeignet sind. Auch noch einfachere Stickstoffverbindungen, z. B. Ammoniumsalze niedrigmolekularer organischer Säuren, wie Ammoniumacetat oder -laktat, und auch solche anorganischer Säuren, wie Ammoniumbicarbonat, ferner Harnstoff, sind bereits an Stelle von Eiweiß für den angegebenen Zweck vorgeschlagen worden.
  • Es wurde gefunden, daß man mit weit besserem Erfolg höhermolekulare organische Stickstoffverbindungen mit mindestens 6 C-Atomen, wie sie auf synthetischem Wege durch Einwirkung von Ammoniak oder geeigneten Abkömmlingen des Ammoniaks auf höhermolekulare Carbonsäuren unter Salz-oder Amidbildung oder auf Aldehyde oder Ketone oder ähnliche reaktionsfähige Verbindungen unter Bildung von Kondensations-und/oder Additionsprodukten erhältlich sind, als Beifuttermittel für Wiederkäuer verwenden kann.
  • Sehr geeignet sind z. B. die Umsetzungsprodukte höhermolekularer Carbonsäuren, wie sie z. B. durch unvollständige Oxydation von Kohlehydraten, insbesondere Polysacchariden, wie Zucker, Stärke oder Cellulose, oder solche enthaltenden Materialien, wie Stroh, Holz, Lignin, Torf, ferner von Paraffin, Fetten, Wachsen, Kohle usw., z. B. mittels Luft, Wasserstoffsuperoxyd, Chlor, Stickoxyde, Salpetersäure, gegebenenfalls in Gegenwart von Katalysatoren, oder äus Fetten und Ölen durch Verseifung gewonnen werden, mit Ammoniak oder geeigneten Ammoniumsalzen oder anderen Abkömmlingen des Ammoniaks, z. B. Amiden, wie Harnstoff, ferner Aminen, Iminen oder Aminosäuren.
  • Auch Additions- oder Kondensationsprodukte nach Art der Schiffschen Basen, wie man sie durch Umsetzung von Kohlehydraten oder deren aldehydgruppenhaltigen Hydrolyseprodukten, gegebenenfalls nach Zwischenschaltung der Cannizzaroschen Reaktion, mit Ammoniak, Ammoniumsalzen oder geeigneten Ammoniakderivaten erhält, sind gut brauchbar, ferner die Verbindungen, zu deren Herstellung die sich aus Kohlehydraten, besonders Polysacchariden, durch Erhitzen mit Wasser unter Druck in Gegenwart von Sauerstoff und hydrolysierenden Mitteln ergebenden Stoffe als Ausgangsmaterial verwendet wurden.
  • Als weitere geeignete Futtermittel gemäß der Erfindung sind die sich aus kohlenstoffhaltigen Ausgangsstoffen, z. B. Kohlehydraten, durch Behandeln mit Ammoniak usw. und anschließende Einwirkung besonders reaktionsfähiger Stoffe, wie Formaldehyd, Phosgen oder Fettsäurechloride, sich ergebenden höhermolekularen Produkte zu verwenden.
  • Die Verfütterung der beschriebenen Produkte erfolgt gemeinsam mit den üblichen Futtermitteln; die zu verabreichende Menge wird je nach ihrem Stickstoffgehalt und dem Eiweißgehalt der üblichen Futtermittel derart bemessen, daß ungefähr ein Drittel bis die Hälfte des Eiweißbedarfs der Tiere von ihnen gedeckt wird.
  • Die Verwendung der genannten höhermolekularen synthetischen Stickstoffverbindungen als Futtermittel für Wiederkäuer bietet die Möglichkeit, natürliches -Futtereiweiß, das Deutschland zum großen Teil aus dem Auslande beziehen muß, durch reichlich vorhandene Inlandsprodukte zu ersetzen. Gegenüber den bisher zur Verfütterung benutzten anorganischen Ammonsalzen bieten die beschriebenen Produkte, abgesehen von ihrer besseren Verwertung im Tierkörper, den Vorteil, daß sie frei von Mineralsäuren sind und daher keine Störung des Mineralstoffwechsels der Tiere hervorrufen können. Sie reagieren annähernd neutral und spalten auch bei der Verdauung kein oder nur wenig Ammoniak ab; wodurch sie dem Harnstoff überlegen sind, der der Zersetzung durch Urease unterliegt und daher leicht eine Alkalisierung des Mageninhalts und dadurch schwere Schädigungen hervorrufen kann. Ausführungsbeispiele i. Milchkühe mit io kg Milchertrag je 5oo kg Lebendgewicht erhalten je Tag und ooo kg Lebendgewicht 2 kg Ölkuchengemisch zusammen mit 1,5 kg eines Ammoniumglukonats, das in bekannter Weise durch Oxydation von invertiertem Holzzucker mit Chlor oder nitrosen Gasen und Neutralisation mit Ammoniak hergestellt wurde. Als Futtermittel dienen außerdem 12 kg Wiesenheu, 12 kg Stroh und 5o kg Runkelrüben. Das Futter wird von den Tieren gern genommen; es ergibt den gleichen Milchertrag wie bei Verfütterung einer dem Stickstoffgehalt des Ammoniumglukonats entsprechenden Menge Ölkucheneiweiß.
  • 2. In der im Beispiel i angegebenen Weise wird das durch Oxydation von Zellstoff, Holz oder Stroh mit konzentrierter Salpetersäure oder flüssigem Stickstofftetroxyd, Abdestillieren des Säure- bzw. Oxydüberschusses und Neutralisation mit Ammoniak erhaltene Gemisch von Ammoniumsalzen hochmolekularer Carbonsäuren verfüttert. .
  • 3. Ein im wesentlichen aus Ammonsalzen von Benzolpolycarbonsäuren (zum großen Teil Mellithsäure) bestehendes Produkt, das durch Oxydation fein gemahlener Steinkohle mit Salpetersäure vom spez. Gewicht 1,5 während 40 Stunden in der Siedehitze, Abdestillieren des Säureüberschusses und Neutralisation mit Ammoniak erhalten war, wird in ähnlicher Weise, wie oben angegeben, verfüttert.
  • q.. Es wird ein Produkt verfüttert, das aus iooo kg fein zerkleinerter Frischkartoffel durch Erhitzen mit ioo kg io°/oiger Schwefelsäure während 2 Stunden auf i2o°, Neutralisieren mit Kalk, Vermischen mit 25 kg Harnstoff und Trocknung bei 12o° erhalten war. Das Produkt ist von hellbrauner Farbe und hat .einen angenehmen, brotartigen Geruch und Geschmack. Der Harnstoff liegt zum größten Teil in Form eines Kondensationsproduktes vor, das durch Urease nicht mehr zu Ammoniak und Kohlensäure gespalten wird und bei Verfütterung keine Schädigung des Tieres durch Alkalisierung des Mageninhalts hervorruft. Es kann ohne Zusatz an Wiederkäuer verfüttert werden.
  • 5. In der im Beispiel i angegebenen Weise wird ein blasiges Produkt von caramelartigem Geschmack $erfüttert, das sich aus ioo kg einer rohen, durch Inversion von Holzzucker oder Stärke erhaltenen Glukose nach Verrühren mit 15 kg Harnstoff und 5o kg Wasser und i5stündiges Erhitzen auf iio° unter Abdestillieren des Wassers ergab und in dem kein freier Harnstoff mehr nachweisbar war.
  • 6. In der angegebenen Weise wird das durch Einleiten von 27,6 kg Phosgen in eine Lösung von ioo kg Aminosorbit in 6oo 1 Wasser unter Rühren, Neutralisation mit 22,3 kg Natriumhydroxyd und Eindampfen zur Trockne erhaltene Produkt verfüttert.
  • 7. Zur Verfütterung gelangt ferner ein Produkt, das in folgender Weise hergestellt wurde Sojaschrot, tierische Abfälle oder sonstige eiweißhaltige Naturprodukte, die zu einem wesentlichen Teile Aminosäuren in gebundener Form enthalten, werden in üblicher Weise, z. B, durch Kochen mit Mineralsäuren unter Druck, ganz oder teilweise zu Peptiden bzw. Amindsäuren hydrolysiert. Das Hydrolysierungsgemisch wird nach Neutralisation durch Alkali mit einer den durch die Hydrolyse frei gewordenen Aminogruppen äquivalenten Menge Harnstoff versetzt und mit dieseln durch mehrstündiges Erhitzen in geschlossenem Gefäß auf etwa 8o bis ioo° zur Reaktion gebracht. Das hierbei entstehende freie Ammoniak wird durch organische Säuren, z. B. Essigsäure, Milchsäure, Zuckersäure u. dgl., neutralisiert. Das Umsetzungsgemisch wird nach vorheriger Konzentrierung durch schonendes Eindampfen unter vermindertem Druck mit geeigneten Füllstoffen, z. B. Kartoffelflocken, getrockneten Rübenschnitzeln und ähnlichen Kohlehydratfuttermitteln, vermischt, wodurch es in eine zur praktischen Verfütterung im Viehstall geeignete Form gebracht wird.
  • B. In der im Beispiel i angegebenen Weise wird ein Produkt verfüttert, das aus ioo kg zerriebener Frischkartoffel durch Erhitzen mit 4.o kg io°/oiger Schwefelsäure während 2 Stunden auf i2o°, Neutralisieren mit Kalk, Vermischen mit 36 kg Formamid und Abdestillieren des Wassers (anfangs bei gewöhnlichem Druck, später unter Anwendung von Vakuum) als dicker Sirup mit einem Gehalt von S bis io °/a Stickstoff erhalten wird. Zweckmäßig wird dieser Sirup zunächst in lockeren Trägerstoffen, -vorteilhaft solchen, die selbst Futterwert besitzen, wie Rübenschnitzeln, auch extrahierten Zuckerrübenschnitzeln oder Kartoffelflocken, aufgenommen. Auch aus Rübenschnitzeln an Stelle von Kartoffelbrei durch die eingangs beschriebene Behandlung hergestellte Kondensationsprodukte sind sehr gute Futtermittel.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH Verwendung von höhermolekularen organischen Stickstoffverbindungen mit mindestens 6 C-Atomen, wie sie auf synthetischem Wege durch Einwirkung von Ammoniak oder geeigneten Abkömmlingen des Ammoniaks auf höhermolekulare Carbonsäuren oder auf Aldehyde oder Ketone oder ähnliche reaktionsfähige Verbindungen unter Bildung von Kondensations- und/oder Additionsprodukten erhältlich sind, als Beifuttermittel für Wiederkäuer. '
DEI51767D 1935-02-28 1935-02-28 Futtermittel Expired DE650828C (de)

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