DE2849341C2 - - Google Patents
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- A—HUMAN NECESSITIES
- A23—FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
- A23K—FODDER
- A23K10/00—Animal feeding-stuffs
- A23K10/30—Animal feeding-stuffs from material of plant origin, e.g. roots, seeds or hay; from material of fungal origin, e.g. mushrooms
- A23K10/32—Animal feeding-stuffs from material of plant origin, e.g. roots, seeds or hay; from material of fungal origin, e.g. mushrooms from hydrolysates of wood or straw
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- Y—GENERAL TAGGING OF NEW TECHNOLOGICAL DEVELOPMENTS; GENERAL TAGGING OF CROSS-SECTIONAL TECHNOLOGIES SPANNING OVER SEVERAL SECTIONS OF THE IPC; TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
- Y02—TECHNOLOGIES OR APPLICATIONS FOR MITIGATION OR ADAPTATION AGAINST CLIMATE CHANGE
- Y02P—CLIMATE CHANGE MITIGATION TECHNOLOGIES IN THE PRODUCTION OR PROCESSING OF GOODS
- Y02P60/00—Technologies relating to agriculture, livestock or agroalimentary industries
- Y02P60/80—Food processing, e.g. use of renewable energies or variable speed drives in handling, conveying or stacking
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Description
Es ist seit über 50 Jahren bekannt, daß Stroh nach einer Behand
lung mit Basen leichter verdaut werden kann. Diese als Beckmann-
Verfahren (Behandlung mit einer basischen Lösung, Auswaschen
des Überschusses an basischen Verbindungen) bekannte Behand
lung ist in Deutschland und Norwegen in der Praxis angewandt
worden und daneben sind beispielsweise die von Rexen, Stigsen und
Kristersen beschriebenen Verfahren bekannt(Homb, T. (1948).
Foringsforsøk med lutet halm, 64, beretning fra foringsforsøkene.
Norges Landbrukshøgskole).
Ein Verfahren der vorgenannten Art zur Herstellung von Futter
für Wiederkäuer ist in der FR-PS 21 26 365 beschrieben. Es han
delt sich hierbei um ein Verfahren, bei dem das Tierfutter aus
einer Lignocellulose und eine wäßrige alkalische Lösung ent
haltende Mischung hergestellt wird. Diese Mischung, deren Fest
stoffgehalt mindestens 30% beträgt, wird bei einer Temperatur
von mindestens 60°C mechanisch gerührt. Es wird ein Tierfutter
erhalten, dessen Prozentsatz an verdaulichen organischen Be
standteilen relativ hoch ist.
Die bekannten Verfahren weisen Nachteile auf. Schwierigkeiten
ergeben sich insbesondere aus den unverdaulichen Komponenten
der Lignocellulose enthaltenden Materialien. Eine unverdauliche
Komponente ist beispielsweise Lignin, das bei einer einfachen
alkalischen Hydrolyse unter üblichen Bedingungen nicht aufge
schlossen wird. Derartige Verbindungen sind in den Zellwänden
fixiert und vermindern deshalb stark die Wirkung der alkalischen
Hydrolyse.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur
Herstellung von Futter für Wiederkäuer zur Verfügung zu stel
len, das die Nachteile der bekannten Verfahren beseitigt und
die Herstellung eines Futters gestattet, das hinsichtlich Ver
daulichkeit und Futterwerte den nach entsprechenden bekannten
Verfahren erhaltenen Futterarten deutlich überlegen ist. Diese
Aufgabe wird durch die Erfindung gelöst.
Die Erfindung betrifft somit den in den Ansprüchen gekennzeich
neten Gegenstand.
Überraschenderweise wurde festgestellt, daß der Zusatz von
Oxidationskatalysatoren und gegebenenfalls Oxidationsmitteln
in Kombination mit einem halbtrockenen Verfahren einer alkali
schen Hydrolyse den Ligningehalt des Endprodukts herabsetzt
und dessen Anwendungsmöglichkeiten verbessert. Es hat sich
hierbei gezeigt, daß im Pansen der Wiederkäuer mehr flüchtige
Fettsäuren, z. B. Carboxylsäuren mit 1 bis 6 Kohlenstoffato
men, freigesetzt werden, wenn man das erfindungsgemäß herge
stellte Futter einsetzt. Diese Vorteile werden nicht erzielt,
wenn das verabreichte Futter nur durch eine alkalische Hydroly
se oder eine halbtrockene Hydrolyse erhalten worden ist.
Das erfindungsgemäß hergestellte Futter kann man Futterkonzen
traten in Mengen bis z. B. 45% zusetzen. Die beste Verdaulich
keit wird bei einem Zusatz von etwa 35% erreicht, wobei in
diesem Fall erfindungsgemäß behandeltes Weizenstroh eine sehr
gut verdauliche Nahrung ergibt, die 90% der Energie erreicht,
die durch eine entsprechende Menge Gerste erzielt wird.
Als Lignocellulose enthaltendes Material wird beispielsweise
Stroh, wie Weizenstroh, Reisschalen, Obstrückstände von Wein
trauben, Tomaten und Oliven, Kaffeebohnenfleisch, Kohl, Palme,
Sägemehl und Heu, das auch von schlechter Qualität sein kann,
eingesetzt. Es kann auch ein Gemisch aus verschiedenen Ligno
cellulose enthaltenden Materialien erfindungsgemäß behandelt
werden.
Im erfindungsgemäßen Verfahren kann während der halbtrockenen
basischen oxidativen Hydrolyse des Lignocellulose enthaltenden
Materials auch Harnstoff, z. B. in einer Menge von 0,1 bis 5%,
vorzugsweise 1 bis 3%, zugesetzt werden. Dadurch wird die
Verdaulichkeit des erfindungsgemäß erhaltenen Produkts ver
bessert. Abgesehen davon verbessert der Harnstoffzusatz die
Futterwerte des Futters in bekannter Weise.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren handelt es sich um eine alka
lische Hydrolyse von Lignocellulose enthaltendem Material. Das
Verfahren wird in Gegenwart eines oxidierenden Katalysators
und halbtrocken, d. h. bei 10 bis 20% Feuchtigkeit der zu be
handelnden Mischung, durchgeführt. Ein wesentliches Merkmal des
erfindungsgemäßen Verfahrens ist ein starkes Reiben der zu be
handelnden Mischung, wobei das Zellgewebe des Lignocellulose
enthaltenden Materials aufgebrochen wird und das Natrium
hydroxid sowie der Oxidationskatalysator mit der Lignocellulose
gemischt werden, wodurch die gewünschte Hydrolyse wirkungsvoll
abläuft. Hierbei ist als besonders überraschend anzusehen, daß
der Oxidationskatalysator auch noch in dem halbtrockenen Re
aktionsmedium eine große Wirkung entfaltet.
Das Lignocellulose enthaltende Material wird im erfindungsge
mäßen Verfahren im allgemeinen trocken, d. h. mit einem übli
chen Feuchtigkeitsgehalt von 8 bis 12%, vorzugsweise etwa 10%,
eingesetzt. Vor der erfindungsgemäßen Behandlung wird das Ma
terial fein zerkleinert, z. B. bis auf eine Länge von 0,1 bis
5 cm gehäckselt und gegebenenfalls zu Mehl gemahlen. Das zer
kleinerte Material kann gewünschtenfalls auch noch gesiegt wer
den.
Der erfindungsgemäß eingesetzte Oxidationskatalysator kann ein
an sich bekannter, physiologisch verträglicher Katalysator
sein, z. B. Kaliumpermanganat, Kaliumnitrat, Natriumsulfat,
ein Kupfer-, Mangan-, Kobalt-, Vanadium-, Chrom- oder
Nickelsalz oder ein Gemisch aus mindestens zwei dieser Verbin
dungen. Von den vorgenannten Salzen sind Nitrate und Permanga
nate bevorzugt. Von den Kupfersalzen ist auch Kupfersulfat be
vorzugt.
Die Menge des zugesetzten Oxidationskatalysators beträgt 0,5
bis 5%, vorzugsweise 1 bis 3%, jeweils bezogen auf die Menge
des Lignocellulose enthaltenden Materials.
Die Menge des einzusetzenden Natriumhydroxids
beträgt 1 bis 10%, vorzugsweise 2 bis 8%, insbesondere etwa
5%, jeweils bezogen auf die Menge des Lignocellulose enthal
tenden Materials. Das Natriumhydroxid wird dem Lignocellulose
enthaltenden Material im allgemeinen in Form einer wäßrigen Lö
sung mit einer Konzentration von über 30%, vorzugsweise über
50%, oder vorzugsweise in festem Zustand, zugegeben.
Das Lignocellulose enthaltende Material wird bei der Zugabe
des Oxidationskatalysators und des Natriumhydroxids auf einen
Feuchtigkeitsgehalt von etwa 10 bis 20% eingestellt. Die Ge
samtmenge des Lignocellulose enthaltenden Materials und der an
deren Feststoffe in der gesamten Mischung beträgt 60%, vorzugs
weise über 70%, insbesondere über 75% und unter 80%. Die
Menge des Wassers der Mischung beträgt über 20 und unter 40%,
vorzugsweise unter 30%, insbesondere unter 25%.
Das Mischen des Lignocellulose enthaltenden Materials, das Oxi
dationskatalysators und des Natriumhydroxids erfolgt im allge
meinen innerhalb 2 bis 120 Minuten, vorzugsweise 10 bis 90 Mi
nuten, insbesondere etwa 10 bis 60 Minuten, am besten innerhalb
10 bis 40 Minuten. Das Mischen erfolgt im allgemeinen bei Tem
peraturen von 30 bis 60°C, vorzugsweise 40 bis 50°C.
Die mechanische Bearbeitung, insbesondere das kräftige Reiben
der Mischung, kann in einer üblichen zur Herstellung von Tier
futter geeigneten Granulierpresse erfolgen. Dabei wird die zu
behandelnde Mischung in einen zylindrischen Behälter überführt,
dessen Wandungen Bohrungen aufweisen. Das Reiben und Granulie
ren der Mischung geschieht mit sogenannten Kollern, d. h. in
dem zylindrischen Behälter angeordneten Granulierorganen, die
im wesentlichen einen runden Querschnitt aufweisen, rotieren
und gegen die Innenfläche des zylindrischen Behälters gedrückt
werden. Diese Behandlung der Mischung erfolgt bei Temperaturen
von mindestens 60 bis 120°C, vorzugsweise 80 bis 100°C. Der
beim Reiben der Mischung auf das Lignocellulose enthaltende
Material ausgeübte Druck variiert zwischen dem Umgebungsdruck
und mehreren 10 oder mehreren 100 Atmosphären Überdruck. Dabei
wird das Zellgewebe des Lignocellulose enthaltenden Materials
wirksam aufgebrochen, so daß die Hydrolyse schnell erfolgen
kann.
Die Beispiele erläutern die Erfindung.
880 Teile gemahlenes oder zerhacktes Stroh (Häcksellänge 0,1
bis 5 cm) werden im Mehlmischer mit 20 Teilen eines Oxidations
katalysators vermischt, der aus 1 bis 5 Teilen CuSO₄·5H₂O,
1 bis 5 Teilen KMnO₄, 5 bis 10 Teilen KNO₃ und 5 bis 10 Teilen
wasserfreiem Na₂SO₄ besteht. Die Mischung wird im gleichen Mi
scher mit 100 Teilen einer Natriumhydroxidlösung (Konzentration
30 bis 70 Gewichtsprozent) versetzt. Sobald die Mischung homo
gen ist, was je nach Mischertyp 2 bis 20 Minuten dauert, wird
es in eine Kornpresse (Betrieb mit oder ohne Wasserdampf) der
üblichen Art zur Futterbereitung eingebracht. Die Mischung
wird in der Presse einige Minuten bei Temperaturen von 80 bis
100°C behandelt. Je nach der Feinheit des ursprünglich einge
setzten Strohhäcksels und dem späteren Verwendungszweck wird das
Produkt zu Körnern mit 5 bis 20 mm Durchmesser granuliert. Nach
der Abkühlung der Körner in einer üblichen Vorrichtung enthal
ten sie beispielsweise 10 bis 16% Feuchtigkeit. Zur Verwen
dung in Futtermischungen können die Körner noch in einer üb
lichen Schlagmühle gemahlen werden.
In entsprechender Weise kann auch eine Mischung behandelt wer
den, die 800 bis 850 Teile Stroh und 30 bis 70 Teile Harnstoff
enthält.
1. Beim Vergleich von gewöhnlichem Stroh, erfindungsgemäß
behandeltem Stroh und Gerste mittlerer Qualität hinsichtlich
der durch Verdauung erzielten Energie bei Schafen und Rindern
werden folgende Werte erhalten:
Gewöhnliches Stroh1300 Kalorien
Behandeltes Stroh2600 Kalorien
Gerste mittlerer Qualität3000 Kalorien
2. Umwandlung im Pansen.
Hinsichtlich der Freisetzung flüchtiger Säuren, die als Maß
für die Verdaulichkeit von Cellulose angesehen werden kann, wer
den 1, 2, 4 und 8 Stunden nach Aufnahme des Futters folgende
Werte erhalten:
3. Bezüglich des Wachstums bei Rindern mit Lebendgewichten
von 300 bis 370 kg werden die nachfolgend angegebenen täglichen
Gewichtszunahmen sowie Wirkungsgrade des Futters (verzehrtes
Futter/zusätzliches Gewicht) während dieser Zeit erzielt:
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung eines Futtermittels für
Wiederkäuer, wobei man ein Lignocellulose enthaltendes
Material auf eine Länge von 0,1 bis 5 cm häckselt, die
erhaltene Masse mit einer Menge von 1 bis 10% Natrium
hydroxid vermischt und dabei einen Feuchtigkeitsgehalt
der Mischung von 10 bis 20% einstellt, die Mischung bei
Temperaturen von 60 bis 100°C kräftig reibt und das er
haltene Produkt formt,
dadurch gekennzeichnet,
daß man beim Vermischen außerdem 0,5 bis 5% Kaliumpermanganat,
Kaliumnitrat, Natriumsulfat, ein Kupfer-, Mangan-, Cobalt-,
Vanadium-, Chrom-, oder Nickelsalz oder ein Gemisch aus
mindestens 2 der vorgenannten Verbindungen, jeweils bezogen
auf die Menge des Lignocellulose enthaltenden Materials,
zusetzt, 2 bis 120 min vermischt und nach dem Reiben
granuliert.
2. Verwendung des nach Anspruch 1 erhaltenen Produkts
als Futter für Wiederkäuer.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19782849341 DE2849341A1 (de) | 1978-11-14 | 1978-11-14 | Verfahren zur herstellung von futter fuer wiederkaeuer |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19782849341 DE2849341A1 (de) | 1978-11-14 | 1978-11-14 | Verfahren zur herstellung von futter fuer wiederkaeuer |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2849341A1 DE2849341A1 (de) | 1980-05-29 |
DE2849341C2 true DE2849341C2 (de) | 1988-11-10 |
Family
ID=6054633
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19782849341 Granted DE2849341A1 (de) | 1978-11-14 | 1978-11-14 | Verfahren zur herstellung von futter fuer wiederkaeuer |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2849341A1 (de) |
Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
IT1140459B (it) * | 1981-10-13 | 1986-09-24 | Alfa Alfa Straw International | Alimento zootecnico ad alto valore nutritivo,processo per la sua produzione da materiali vegetali di scario e apparecchiatura per realizzarlo |
AT504440B1 (de) | 2006-11-13 | 2012-03-15 | Neufeld Klaus | Ballaststoff |
Family Cites Families (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE305090C (de) * | 1900-01-01 | |||
GB1366138A (en) * | 1971-02-24 | 1974-09-11 | Unilever Ltd | Treatment of lignocellulose materials |
-
1978
- 1978-11-14 DE DE19782849341 patent/DE2849341A1/de active Granted
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2849341A1 (de) | 1980-05-29 |
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