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Verfahren zur Darstellung halogenierter Pyridinabkömmlinge Es wurde
gefunden, daß durch die Einwirkung halogenfierend wirkender Mittel auf 2, 4-Dioxo-3,
3-dialkyltetrahydropyridine in glatt verlaufender Umsetzung der Wasserstoff in der
5-Stellung durch Halogen substituiert werden kann. Mit den i- oder 6-Methyl-bzw.
i, 6-Dimethylverbindungen verläuft die Umsetzung durchaus gleichsinnig und führt
zu gleichartigen Verbindungen. Die Ausgangsstoffe gewinnt man nach den Verfahren
der Patente 634284, 637385 und 638532.
Es ist überraschend, daß bei
diesen Umsetzungen Substitution erfolgt und nicht Addition. Man kann darin auch
kein dem Pyridin ähnliches Verhalten erblicken, denn die Halogenierungen verlaufen
rasch und glatt unter sehr milden Bedingungen. Diese werden deshalb vorzugsweise
bei niedrigen Temperaturen unter Anwendung von Lösungsmitteln vorgenommen.
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Die erhaltenen neuen, halogenierten Verbindungen kristallisieren gut
und sind in den gebräuchlichen organischen Lösungsmitteln leicht löslich. Die Chlorverbindungen
sind farblos, die Bromverbindungen meist blaß gelblich, währenddem die Jodverbindungen
deutlich gelb gefärbt sind; auch diese letzteren sind lichtbeständig. Die 2, 4-Dioxo-3,
3-dialkyl-5-halogentetrahydropyridine sowohl als auch die 2, 4-Dioxo-3, 3-dialkyl-5-halogen-6-methyltetrahydropyridine
lösen sich unverändert in wässerigen Alkalien mit gelblicher Farbe. Die neuen Verbindungen
wirken zum Teil in kleinen Dosen schlafmachend. Sie sollen auch als Zwischenprodukte
zur Herstellung von Heilmitteln Verwendung finden.
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Beispiel i Man löst 167 Gewichtsteile 2, 4-Dioxo-3, 3-diäthyltetrahydropyridin
in 70o Volumteilen 8o°(oiger Essigsäure. Unter Eiskühlung von außen und gutem Rühren
leitet man in diese Lösung 71 Gewichtsteile Chlor ein. Das Chlor wird sofort aufgenommen.
Nach beendetem Einleiten wird die Lösung unter vermindertem Druck bis fast zur Trockne
eingedampft, der Rückstand mit Wasser angerieben und das sofort kristallin erstarrende
2, 4-Diox0-3, 3-diäthyl-5-chlortetrahydropyridin von der wässerigen Flüssigkeit
getrennt. Zur völligen Reinigung kann man aus verdünntem Methanol umlösen. Die erhaltenen
farblosen Kristalle schmelzen bei 116 bis i17°. Beispiel 2 167 Gewichtsteile 2,
-4-Dioxo-3, 3-diäthyltetrahydropyridin werden unter Rühren in 700 Volumteilen
Methylenchlorid gelöst. Zu dieser Lösung läßt man unter fortgesetztem Rühren eine
Lösung von 16o Gewichtsteilen Brom in 300 Volumteilen Methylenchlorid langsam
zufließen. Die Temperatur wird zwischen
5 und 15° gehalten. Das
Brom verschwindet sofort. Bald beginnt Bromwasserstoff zu entweichen. Nachdem alles
Brom zugetropft ist, wird das Methylenchlorid vei=-dampft. Das 2, 4-Dioxo-3, 3-diäthyl-5-brömtetrahydropyridin
bleibt als feste Masse zu--. rück. Es wird zur Reinigung beispielsweise aus Benzol
unter Zusatz von wenig Petroläther umgelöst. Die umkristallisierte Verbindung bildet
blaß gelbliche Nadeln vom Schmelzpunkt i i i bis 1121.
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Beispiel 3 Man verrührt 167 Gewichtsteile 2, 4-Dioxo-3, 3-diäthyltetrahydropyridin
in 75o Volumteilen etwa 25o/oigem wässerigem Ammoniak. Dazu tropft man eine Lösung
von 254 Gewichtsteilen Jod in Zoo Gewichtsteilen Kaliumjodid und Zoo Volumteilen
Wasser. Das Jod verschwindet sofort. Statt der Ausgangsverbindung, die allmählich
ganz in Lösung geht, scheidet sich das 2, 4-Dioxo-3, 3-diäthyl-5-jodtetrahydropyridin
in fester Form aus. Es wird von der Flüssigkeit getrennt .und mit Wasser gewaschen.
Aus der Mutterlauge kann man durch starkes Einengen im luftverdünnten Raum und Ansäuern
des Rückstandes die darin gelöst gebliebenen Anteile gewinnen. Die neue Verbindung
wird aus verdünntem Methanol umkristallisiert. Sie schmilzt bei 117 bis i18'.
Beispiel 4 Zu einer Lösung von 181 Gewichtsteilen 1- Methy1- 2, 4- dioxo-3; 3 -
diäthyltetrahydro-, pyridin in 6oo Volumteilen Chloroform läßt. man unter Rühren
bei etwa -E- ib° eine Lösung von i6o Gewichtsteilen Brom in 300 Volumteilen
Chloroform eintropfen. Das Brom verschwindet sofort und Bromwasserstoff entweicht.
Nach dem Abdunsten des Chloroforms hinterbleibt i-Methyl-2, 4=dioxo-3, 3-diäthyl-5-bromtetrahydropyridin
in fester Form und kann aus der ungefähr gleichen Gewichtsmenge Dibutyläther umgelöst
werden. Die Bromverbindung schmilzt bei So bis 8i°. Beispiel 5 Man löst 195 Gewichtsteile
2, 4-Dioxo-3, 3-di-n-propyltetrahydropyridin in goo Volumteilen 7oojoiger Essigsäure.
In die Lösung leitet man unter' Rühren 71 Gewichtsteile Chlor ein. Durch Kühlung
hält man die Temperatur der Lösung unter + io°. Sobald alles Chlor eingeleitet ist,
kann man das 2, 4-DioXÖ-3, 3-di-n-propyl-5-chlortetrahydropyridin dadurch gewinnen,
. daß man das Lösungsmittel durch Abdampfen entfernt und den Rückstand mit Wasser
anreibt, wodurch er bald kristallin erstarrt. Nach Umlosen aus verdünntem Methanol
schmilzt die jetzt :.völlig reine Verbindung bei 74 bis 750.
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Beispiel 6 Unter Rühren löst man in goo Volumteilen Essigsäure von
8o of0 2o9 Gewichtsteile 2, 4-Dioxo-3, 3-di-n-propyl-6-methyltetrahydropyridin.
In die gekühlte Lösung tropft man bei etwa io° i6o Gewichtsteile Brom, gelöst in
300 Volumteilen Essigsäure von 8o °%, ein. Das 2, 4-Dioxo-3, 3-di-n-propyl-5-brom-6-methyltetrahydropyridin
kristallisiert beim Verdünnen mit Wasser aus. Es kann aus verdünntem Äthylalkohol
umgelöst werden und schmilzt bei 141 bis 142o.
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In ähnlicher Weise kann aus 2, 4-Dioxo-3, 3-n-butyl-n-propyltetrahydropyridin
das 2, 4-Dioxo-3, 3-n-butyl-n-propyl-5-bromtetrahydropyridin (F. - 88 bis 89°) 'und
aus z, 6-Dimethyl-2, 4-dioxo-3, 3-di-n-propyltetra= hydropyridin das i, 6-Dimethyl-2,
4-dioxo-3, 3-di-n - propyl - 5 - bromtetrahydropyridin (F. 86 bis 87°) gewonnen
werden. Beispiel 7 Man bereitet aus 127 Gewichtsteilen Jod und 35,5 Gewichtsteilen
Chlor in üblicher Weise Chlorjod und löst dieses in 400 Volumteilen Eisessig auf.
Diese Lösung läßt man unter Rühren zu einer gekühlten Lösung von 2o9 Gewichtsteilen
2, 4-Dioxo-3, 3-di-n-propyl-6-methyltetrahydropyridin in iooo Volumteilen Eisessig
zutropfen. Das Jod wird sofort absorbiert. Nach Beendigung der Umsetzung kann man
das 2, 4-Dioxo-3" 3-di-n-propyl-5-jod-6-methyltetrahydropyridin durch Verdünnen
mit Wasser kristallin abscheiden. Es wird aus etwa 7oofoigem Methanol umgelöst und
bildet dann gelbliche Kristalle vom Schmelzpunkt 127 bis i28°.