DE650039C - Verfahren zur magnetischen Schallaufzeichnung und -wiedergabe - Google Patents
Verfahren zur magnetischen Schallaufzeichnung und -wiedergabeInfo
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- DE650039C DE650039C DET44902D DET0044902D DE650039C DE 650039 C DE650039 C DE 650039C DE T44902 D DET44902 D DE T44902D DE T0044902 D DET0044902 D DE T0044902D DE 650039 C DE650039 C DE 650039C
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- G—PHYSICS
- G11—INFORMATION STORAGE
- G11B—INFORMATION STORAGE BASED ON RELATIVE MOVEMENT BETWEEN RECORD CARRIER AND TRANSDUCER
- G11B5/00—Recording by magnetisation or demagnetisation of a record carrier; Reproducing by magnetic means; Record carriers therefor
- G11B5/127—Structure or manufacture of heads, e.g. inductive
- G11B5/29—Structure or manufacture of unitary devices formed of plural heads for more than one track
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur magnetischen Schallaufzeichnung,
bei dem das aufzuzeichnende Wechselfeld unter Vermittlung von Aufzeichnungsmagneten
auf einen Tonträger einwirkt, sowie eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.
Bei der magnetischen Schallaufzeichnung war es bisher meist üblich, die durch ein
Mikrophon in elektrische Schwingungen übertragenen Schallschwingungen einem Paar von
Elektromagneten zuzuleiten, zwischen deren im Querschnitt rechteckigen Magnetkernen
sich der band- bzw. scheiben- oder drahtförmige Tonträger senkrecht zu den Polen der
Magnete vorbeibewegt. Dabei haben die Magnetkerne in der Bewegungsrichtung eine geringere
Ausdehnung als in der Richtung senkrecht hierzu, um ein genügendes Auflösungsvermögen
für hohe Frequenzen zu erreichen. Ein Nachteil dieser Anordnung besteht.
darin, daß sie nicht verzerrungsfrei arbeitet. Die Verzerrungen sind von besonderer Natur,
die in den Gesetzen für die Magnetisierung des Eisens begründet sind. Sie sind verschieden von den bei Lichttonaufzeichnungsverfahren
durch die nichtlinearen Charakteristiken der Aufzeichnungsorgane, die gekrümmten Schwärzungskurven der zur
Anwendung gelangenden photographischen Materialien usw. bedingten Verzerrungen und
kommen durch die spezielle Form der Hysteresiskurve und der magnetischen Streuung
bei der Magnetisierung zustande.
Während bei allen übrigen Schallaufzeichriungsverfahren
eine nur der momentanen Schallstärke entsprechende Einwirkung auf dem Tonträger entsteht, ist dies infolge der
Hysteresis bei der magnetischen Schallaufzeichnung nicht der Fall. Die Magnetisierung
der aufzeichnenden Magnetkerne und damit auch des Tonträgers ist nämlich nicht allein
von der augenblicklichen Erregerstromstärke abhängig, sondern bekanntlich auch davon,
ob diese Stromstärke von kleineren Werten 4-5 her durch Zunahme oder von größeren Werten
her durch Abnahme erreicht wurde.
Wirkt auf die Wicklung eines Aufzeichnungsmagneten beispielsweise ein sinusförmiger
Wechselstrom ein, wie er in der Kurve a 5°" der Abb. 1 gezeichnet ist, so ist die zeitliche
Abhängigkeit der Magnetisierung des Eisenkerns in besonderer Weise verzerrt. Die
Kurve b gibt etwa dieses Verhalten wieder. Es ist ersichtlich, daß die Magnetisierung
nicht zu gleicher Zeit wie die Feldstärke die Null-Linie durchläuft, sondern daß infolge
der Hysteresis eine Verzögerung auftritt, während die Maxima in der Stromstärke und
in der Magnetisierung gleichzeitig auftreten. Außerdem weicht, wie aus der Abbildung zu
ersehen ist, bei ansteigender Stromstärke des
*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:
Dipl.-Ing. Otto Körnei in Berlin.
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- Wechselstroms die Magnetisierungskurve in anderer Weise von der Sinuskurve ab als
bei fallender Stromstärke. Diese Verschjg-, denheit in der Form des Anstiegs und cfes
Abfalls der Magnetisierungskurve in jeder Halbperiode läßt sich infolge der Materialeigenschaften
des Eisens nicht vermeiden. Die daraus sich ergebenden Verzerrungen
^werden der Tonspur eingeprägt und sogar in
ίο verstärktem Maße, da die Hysteresis nicht
nur bei der Magnetisierung der Magnetkerne, sondern auch bei der Magnetisierung des
Tonträgers zur Wirkung kommt. Die Wiedergabe dieser Spur ergibt infolgedessen starke Verzerrungen, um so mehr, als die
Magnetkerne der Wiedergabeeinxichtungen ihrerseits auch mit Hysteresis behaftet sind.
Zu der Wirkung der Hysteresis tritt überdies noch, sowohl bei der Aufzeichnung als auch
bei der Wiedergabe, die magnetische Streuung, die insbesondere bei den tieferen Frequenzen
starke, nichtlineare Verzerrungen mit sich bringt.
Erfindungsgemäß werden die durch die beschriebenen Erscheinungen bedingten Verzerrungen
in der Weise vermieden bzw. auf ein Minimum her abgedrückt, daß man das aufzuzeichnende
Wechselfeld in zwei gleich ■ starken, gegeneinander um i8o° phasenverschobenen
Komponenten auf den Tonträger einwirken läßt, und zwar so, daß zwei getrennte
Tonspuren erhalten werden. Hierbei wird das bei den bisher üblichen Magnettonverfahren zur Anwendung gelangende kon-
stante Magnetfeld ebenfalls in zwei Komponenten zerlegt, die untereinander gleiche
Richtung und gleiche Stärke besitzen.
Bei der Wiedergabe werden die um i8o° in der Phase verschobenen Komponenten des
aufgezeichneten Wechselfeldes phasenrichtig zu einer einzigen Wechselspannung zusammengesetzt,
die dem Wiedergabeverstärker zugeführt wird.
Die Art und Weise, wie die durch die Hysteresis und die magnetische Streuung bedingten
Verzerrungen durch die erfindungsgemäße Zerlegung des aufzuzeichnenden
Wechselfeldes in zwei gleich starke, gegenv
einander um i8o° phasenverschobene Kom-
ponenten und durch die phasenrichtige Wiedervereinigung
dieser Komponenten auf ein Minimum herabgesetzt werden, ist nach den beispielsweise aus der Gegentaktverstärkung
bekannten Prinzipien ohne weiteres verständlieh. Wird nämlich ein Schwingungsvorgang
in zwei um i8o° gegeneinander verschobene
Anteile zerlegt, die beide bei der Zerlegung entstandene Verzerrungen enthalten, so kompensieren
sich diese Verzerrungen bekannt-Hch bei der phasenrichtigen Wiederzusammensetzung
vollkommen, sofern sie gradzahlige Harmonische der ursprünglichen *
Grundschwingung waren. Falls die Verzerrungen auch ungradzahlige Harmonische enthielten,
so ist die Kompensation allerdings keine vollkommene; auf jeden Fall aber ist die resultierende Schwingung der ursprünglichen
Schwingung ähnlicher, als es jede der beiden einzelnen Anteile waren.
Die Zerlegung des aufzuzeichnendenWechselfeldes
in seine beiden Komponenten erfolgt in an sich bekannter Weise, z. B. mittels
eines Transformators, an dessen Primärwicklung die aufzuzeichnenden Sprechspannungen
angelegt sind, indem zwischen dessen elektrischer Mitte und je einem der Enden die beiden
Komponenten abgenommen werden. An Stelle eines Transformators kann selbstverständlich
auch jeder beliebige andere, im elektrischen Mittelpunkt anzuzapfende Spannungsteiler
Verwendung finden.
Das bei der Aufzeichnung zur Anwendung gelangende, den Sprechspannungen überlagerte
konstante Magnetfeld wird derart in zwei Einzelkomponenten aufgespalten, daß die zur Erzeugung des konstanten Magnetfeldes
dienende Stromquelle in der Leitung, die an den elektrischen Mittelpunkt des vorstehend
erwähnten Transformators bzw. Spannungsteilers führt, angeordnet wird.
Der zur Durchführung des vorliegenden Verfahrens verwendete Tonträger hat vorzugsweise
Band- oder Scheibenform, und auf seinen beiden Flachseiten greifen entweder unmittelbar anliegend oder in geringem Ab- 9^
stand, wie von üblichen Magnettonverfahren her bekannt, Aufzeichnungs- bzw. Wiedergabemagnete
an.
Gegebenenfalls empfiehlt es sich, dem Tonträger in bekannter Weise eine starke, konstante
Vormagnetisierung zu erteilen. In diesem Fall wird die Richtung der den Wechselfeldern
überlagerten konstanten Magnetfelder der Richtung der Vormagnetisierung entgegengesetzt
gewählt. i°5
Während man bei den bisher bekannten Magnettonverfahren die Aufzeichnung bzw.
die Wiedergabe mit nur zwei auf den beiden Seiten des Tonträgers angeordneten Aufzeichnungsmagneten
bewirkt hat, ist es zur Durch- no führung des erfindungsgemäßen Verfahrens
erforderlich, mindestens drei und vorzugsweise vier Magnete zu verwenden.
Eine geeignete Aufnahmevorrichtung für das neue Verfahren mit vier Aufzeichnungs- H5
magneten ist in der beiliegenden Abb. 2 schematisch wiedergegeben.
Die von dem Mikrophon kommenden und gegebenenfalls verstärkten Sprechspannungen
werden der Primärwicklung 1 eines lao
Transformators zugeführt. Die beiden Enden der Sekundärwicklung 2 dieses Transforma-
Claims (3)
1. Verfahren zur magnetischen Schallaufzeichnung und -wiedergabe, bei dem
das aufzuzeichnende Wechselfeld und ein überlagertes konstantes Magnetfeld auf den Tonträger einwirken, dadurch gekennzeichnet,
daß man das Wechselfeld in zwei gleich starke Komponenten zerlegt, die gegeneinander um i8o° in der
Phase verschoben sind und in getrennten Tonspuren aufgezeichnet werden, während die zugehörigen konstanten Magnetfelder
gleiche Richtung und gleiche Stärke erhalten, und daß man bei der Wiedergabe die beiden Komponenten des
Wechselfeldes phasenrichtig zu einer einzigen Wechselspannung zusammensetzt, die dem Verstärker zugeführt wird.
2. Aufzeichnungs- und Wiedergabevorrichtung
zur Durchführung des Verfahrens gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß auf beiden Seiten des Tonträgers je zwei Magnete (3, 5 und 4, 6) mit den entsprechenden Magnetkernen
(3', 5' und 4', 6') angeordnet sind, wobei
auf die hintereinandergeschalteten Wicklungen des einen Magnetpaares (3, 5)
die eine Komponente und auf diejenigen des anderen Magnetpaares (4, 6) die andere
Komponente des aufzuzeichnenden bzw. wiederzugebenden Wechselfeldes im Gegentakt einwirken.
3. Aufzeichnungs- und Wiedergabevorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf der einen Seite des
Tonträgers zwei Magnete fio, 11) mit
den entsprechenden Magnetkernen (ιό', ii') und auf der anderen Seite ein einzelner
Magnet (12)· mit dem Magnetkern (12'), dessen Querausdehnung ebenso
groß wie die der Kerne (10', 11') zusammen,
angeordnet sind, wobei au'f die hintereinandergeschalteten Wicklungen des
einzelnen Magneten (12) und des einen ihm gegenüberliegenden Magneten (10)
die eine Komponente und auf die gleichfalls hintereinandergeschalteten Wicklungen
des einzelnen Magneten (12) und des anderen ihm gegenüberliegenden Magneten (11) die andere Komponente des
aufzuzeichnenden bzw. wiederzugebenden Wechselfeldes im Gegentakt einwirken.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DET44902D DE650039C (de) | 1935-02-05 | 1935-02-05 | Verfahren zur magnetischen Schallaufzeichnung und -wiedergabe |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DET44902D DE650039C (de) | 1935-02-05 | 1935-02-05 | Verfahren zur magnetischen Schallaufzeichnung und -wiedergabe |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE650039C true DE650039C (de) | 1937-09-14 |
Family
ID=7561888
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DET44902D Expired DE650039C (de) | 1935-02-05 | 1935-02-05 | Verfahren zur magnetischen Schallaufzeichnung und -wiedergabe |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE650039C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE977320C (de) * | 1952-02-04 | 1965-12-02 | Oswald Scharfenberg | Verfahren zum magnetischen Aufzeichnen und Abtasten von Signalen mit vergroessertem Stoerspannungsabstand |
-
1935
- 1935-02-05 DE DET44902D patent/DE650039C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE977320C (de) * | 1952-02-04 | 1965-12-02 | Oswald Scharfenberg | Verfahren zum magnetischen Aufzeichnen und Abtasten von Signalen mit vergroessertem Stoerspannungsabstand |
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