DE648629C

DE648629C - Buehnenleuchte, insbesondere mit Quecksilberdampflampe

Info

Publication number: DE648629C
Application number: DEU12663D
Authority: DE
Original assignee: WALTHER UNRUH DIPL ING
Current assignee: WALTHER UNRUH DIPL ING
Priority date: 1934-07-15
Filing date: 1934-07-15
Publication date: 1937-08-04

Description

In den Bühnenanlagen verwendet man infolge ihrer spezifischen Lichteigenschaften zur Anleuchtung der Horizontfläche Quecksilberdampflampen, die gleichzeitig den Vorzug großer Lichtausbeute haben. Aus diesem Grunde ist es möglich, zur Erzielung einer gleichmäßigen Anleuchtung des Horizonts die mit Quecksilberdampflampen versehenen Horizontleuchten in einer größeren Entfernung von der Horizontfläche einzubauen.

Da jedoch die Bühnenabmessungen sehr erheblich abweichen, je nachdem ob es sich um ein größeres oder kleineres Theater handelt, andererseits aber die Bühnenleuchten von vornherein für alle auftretenden Verhältnisse passen müssen, so besitzen sie einen großen Lichtausstrahlungswinkel. Daher kommt es, daß bei großen Bühnen das Licht der mit Quecksilberdampflampen versehenen Leuchten nicht nur die Horizontfläche, sondern auch die Spielfläche und die darauf befindlichen Personen und Dekorationen trifft. Dies ist in den weitaus meisten Fällen jedoch nicht erwünscht, weil eben durch die Zusammensetzung des Lichtes der Quecksilberdampflampen infolge des Mangels roter Strahlen eine Verfärbung aller .rothaltigen Farbtöne eintritt, was zu einer Entstellung der natürlichen Rotfarbe, der . Schminke, Kostüme

u. dgl. führt.

Erfindungsgemäß ist an der Bühnenleuchte ein Spiegel vorgesehen, der sowohl unterhalb als auch oberhalb der Leuchtenöffnung von Fall zu Fall angebracht werden kann. Er hat in der unteren Lage den Zweck zu erfüllen, die unerwünschten, nach unten gehenden Lichtstrahlen von der Spielfläche fernzuhalten, um die Farbveränderungen zu vermeiden. Gleichzeitig leitet er diese Strahlen nach dem Horizont hinüber und verstärkt also damit den auf diesen treffenden Lichtstrom. In der oberen Stellung wirkt der Spiegel gerade umgekehrt. Seine reflektierende Fläche, die in der unteren Stellung nach oben gerichtet war, lenkt jetzt das Licht nach unten. In dieser Spiegelstellung arbeitet die Horizontleuchte als Spielflächenleuchte in allen denjenigen Fällen, wo auf der Bühne zur Erzielung eigenartiger" Effekte das Licht der Quecksilberdampflampe dort gebraucht wird. Es lassen sich hierfür eine Anzahl solcher Stellen in Theaterstücken nachweisen, wo derartige Verfärbungen an Personen und Dekorationen nur durch eine derartige Beleuch- tung wirkungsvoll erzielt werden können. In derartigen Fällen kommt es dann naturgemäß nicht auf die Anleuchtung des Horizontes mit Ouecksilberlampen an. ,

Die Aufhängung von Bühnenleuchten und insbesondere wieder von Horizontleuchten für Quecksilberlampen muß oberhalb der Sehlinien des vordersten Zuschauers erfolgen, um nicht das Blickfeld desselben zu beeinträchtigen. Aus lichttechnischen Gründen, d. h. um einen möglichst guten Einfallswinkel des Lichtes auf den Horizont zu erhalten, ist es erwünscht, die Horizontleuchten soweit wie möglich nach vorn zu bringen. Der Platz auf

Claims

dem vorderen Teil der Bühne, vom Zuschauer aus gesehen, wird aber bühnentechnisch sehr notwendig für die i^ufhängung von gemalten Dekorationen gebraucht, so daß an dieser Stelle der größte Wert auf geringstes Platz-, bedürfnis der Bühnenbeleuchtungskörper gelegt wird. Diese Bedingung erfüllt die Horizontleuchte nach der Erfindung in hervorragendem Maße, weil sie eben zwei Beleuchtungskörper durch den Anbau des Spiegels in sich vereint. Andernfalls müßten eben Horizontleuchten und Spielflächenleuchten, beide für Quecksilberdampflampen geeignet, zur Aufhängung kommen.

Ein Ausführungsbeispiel der neuen Leuchte ist in der Zeichnung mit den beiden Verwendungslagen des Spiegels dargestellt. α ist das die Quecksilberdampfleuchte enthaltende Lampengehäuse mit den Schächten b und c oben und unten an der Vorderseite für die Aufnahme von Blenden, Farbscheiben u. dgl. d ist der Spiegel, der in Scharniere, Ösen o. dgl. eingehängt wird und mit einer verstellbaren Stütze e versehen ist. durch die eine bestimmte Neigungslage einstellbar ist. Gemäß Fig. 1 wirkt der Spiegel schattend auT das Spielfeld und verstärkend auf die Horizontbeleuchtung. Ist der Spiegel gemäß der Fig. 2 oben angebracht, so wird alles Licht aus der Leuchte auf die Spielfläche ge-■ worfen. Hierdurch werden Effektbeleuchtungen ermöglicht, bei denen beispielsweise die Flijoreszenzerscheinungen der ultravioletten Strahlen benutzt werden können.

Die. Leuchte ermöglicht eine neuartige Vervvendung der Quecksilberdampflampen. Es steht nichts im Wege, die Erfindung auch bei anderen Leuchten anzuwenden, wenn die LTmsteckbarkeit des Spiegels \^rorteile bietet.

PATENTANSI'RUCU :

Bühnenleuchte, insbesondere mit Quecksilberdampflampe, gekennzeichnet durch einen sowohl oberhalb als auch unterhalb der Leuchtenöffnung anzubringenden Spiegel, durch den in der unteren Lage Streulicht von der Spielfläche ferngehalten und zum Ausleuchten des Horizontes mit herangezogen wird oder durch den in der oberen Lage der volle Lichtstrom auf die Spielfläche gelenkt wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen