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Verfahren und Einrichtung zum Beleuchten mit ständigem Farbenspiel
Gegenstand der Erfindung sind Verfahren und Einrichtungen, um Räume, Raumteile,
Flächen, Gegenstände usw. mit ständigem Farbenspiel zu beleuchten. Nach der Beleuchtung
mit einer Farbe wird zur Beleuchtung mit einer anderen Farbe übergegangen, und dieser
Vorgang wiederholt sich fortwährend, .so daß also zwischen zwei Farben immer :eine
mehr oder weniger lange Zeit der Beleuchtung mit Mischfarben aus diesen beiden Farben
liegt.
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Der Übergang von der Beleuchtung mit einer ausgesprochenen Farbe zu
:einer Bleleuchtung mit einer anderen ausgesprochenen Farbe ist beispielsweise in
der Bühnentechnik geläufig und wird dort meistens von Hand bewirkt; dabei handelt
.es sich jedoch nicht um ein ständiges Farbenspiel mit einer Vielzahl einzelner
Farben wie beim Erfindungsgegenstand. Man weiß aber schon aus den. Erfahrungen beim
allmählichen Wechsel zweier Farben .einer Beleuchtung, daß beim gleichzeitigen Vorhandensein
dieser Farben im LTbergangsinbervall recht unschöne Wirkungen aufzukommen vermögen.
Hier hat man .sich in der Regel so geholfen, daß man die Lichtstärke der zusammenwinkenden
Beleuchtungskörper stark gedämpft hat.
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Dieses Behelfsmittel ist bei Beleuchtungen zu Reklamezwecken und an
Ausstellungsorten, also beispielsweise schon in Schaufenstern, nicht mehr anwendbar,
weil dann der grundsätzlichen Forderung nach einer höchstmöglichen Gleichmäßigkeit
der Belichtung nicht mehr genügt wird. Versuche haben gezeigt, daß man einwandfreie
Farbübergänge zu erzielen -#,,ernlag, wenn man im übergangsintervall bei gedämpften
,zusammenwärkienden Farben eine Aufhellung mit weißem Licht vornimmt.
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Erfindungsgemäß wird daher die Anordnung ;so getroffen, daß eine Vielzahl.
von Leuchten eine geordnete Folge verschiedenfarbigen Lichts aussenden, der Übergang
von euer Farbe zur nächstfolgenden unterhalb des Höchstwerts der Lichtstärke der
aufeinanderfolgenden Leuchten bewirkt und während des Bewirkens dieses Farbenübergangs
zusätzlich reit weißem Licht beleuchtet wird. Das weiße Zusatzlicht wird also in
dem Übergangsintervall angewendet, in dem die in der geordneten Folge aufeinandertreffenden
beiden Farben mit geminderter Lichtstärke der sie aussendenden Leuchten vorhanden
sind. Es ist nun nicht arforderlich, daß während der ,gesamten Wirkungszeit der
zeitlich benachbarten Farbbeleuchtungen mit zusätzlichem weißen Licht aufgehellt
wird, sondern die Wirkungszeit der weißen Zusatzbeleuchtung kann kürzer als die
Wirkungszeit der zeitlich benachbarten Farbbeleuchtungen sein. Die Bemessung der
Wirkungszeit der weißen Zusatzbeleuchtung hängt auch von -der Lichtstärke der zur
Aufhellung verwendeten Leuchte ab. Es ist auch nicht erforderlich, daß die Lichtstärke
der weißen Zusatzbeleuchtung während der gesamten Wirkungszeit unveränderlich bleibt,
sondern gemäß der Er-
findung kann man insbesondere so verfahren, daß die
Lichtstärke der weißen Zusatzbeleuchtung von einem Anfangswert zunehmend bis zu
einem Höchstwert und dann abnehmend bis zu einem. Endwert geregelt wird. Anfangswert
und Endwert werden im Regelfalle
nicht wesentlich voneinander verschieden
sein; dies ist jedoch keine notw endigie Bedingung, sondern man kann die genannten
Werte auch verschieden bemessen und wird beispielsweise den Endwert größer als den
Anfangswert halten, wenn die im Farbenspiel folgende Farbe heller als die vorangehende
Farbe ist und umgekehrt. Grundsätzlich ändert sich darin also die Lichtstärke der
weißen Zausatzbeleuchtung in ähnlicher Weise wie; die Lichtstärke der einzelnen
farbigen Beleuchtungen, und die Einschachtelung aller Lichter geschieht im Regelfalle
so, daß im ersten Teil des Farbübergangs der Abnahme der Lichtstärke .der kurz vorher
allein vorhandenen farbigen Beleuchtung eine Zunahme sowohl der Lichtstärke der
nächstfolgenden farbigen Beleuchtung als auch der weißten Zusatzbeleuchtung- zugeordnet
ist, während irr zweiten Teil des betrachteten Farbühergangs bei weiter zunehmender
Lichtstärke der demnächst allein einzuschaltenden farbigem Beleuchtung die Lichtstärke
der abzulösenden farbigen Beleuchtung zugleich mit dex Lichtstärke der weißen Zusatzb,eleuc4tung
abnimmt.
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Das erfindungsgemäße Verfahren kann mit einer Einrichtung ,ausgeübt
werden, die beispielsweise aus zwei vergleichsweise lichtstarken Leuchten mit rhythmisch
bewegten I#:arbfiltern und Mitteln zum Ändern der Lichtstärke sowie einer das zum
Aufhellen im übergangsintervall dienende weiße Licht liefernden Leuchte besteht.
Man kann statt zweier Farbleuchten auch mit einer ,einzIgen solchen Leuchte auskommen,
denen Licht man etwa durch Vorsatzspiegel teilt; insbesondere lassen sich auch Jalousiespiegel
benutzen. Die beiden Farbfilter können gleichgestaltet und gegeneinander versetzt
sein; diese Anordnung ergibt eineu besonders einfachen Aufbau bei der Verwendung
drehbarer Scheibenfilter. Die Lichtstärke kann man beispielsweise .dadurch ändern,
daß man die Dicke der Farbfilter veränderlich macht. Weiterhin. kann man mit Abblendungen
der verwendeten Lichtstrahlenbündel arbeiten, und man kann sowohl vor als auch hinter
den Farbfiltern abblenden. Man kann weiterhin auch der zusätzlichen weißen Leuchte
.eine Blende zuordnen und die Einrichtung dann so treffen, daß die Blende dieser
Leuchte nur bei- Übergang von einer Farbe zur nächstfolgenden geöffnet ist. Um die
Stärke des weißen Aufhellungslichts in der erläuterten Weise zu ändern, kann man
gemäß der Erfindung die Blenderöffnung von einem Anfangswert zunehmend bis zu einem
Höchstw e _r1, und dann abnehm end bis zueinem Endwert regeln. Man kann aber auch
erfindungsge:mäß bei geöffneter Blende im Wege der Lichtstrahlen einen Graukeil.
b.ewAgen; ein derartiger Graukeil, dem man beispielsweise eine hin und her gehende
Bewegung oder eine Schwinghewegungerteilen kann, läßt sich auch in Verbindung zeit
Farbfiltern bei den farbigen Leuchten des Erfindungsgegenstandes anwenden.
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Von besonderer Bedeutung hei den Einrichtungen zur Ausübung des ;erfindungsgemäßen
Verfahrens ist die Verwendung elektrischer Leuchten, d. h. solcher Leuchten; deren
Lichtstärke von der Stänke des die eigentlichen Leuchbkötrp-er @erhitzeaden elektri.-schen
Stroms einideut$g abhängt. Man kann bei einer -solchen Einrichtung in einfacher
Weise eine Studung der Lichtstärke mit Hilfe eines im Stromkreis jedes LewchV@örpers
liegenden Schaltwiderstandes bewirken. Dies kann beispielsweise nach der Erfindung
durch ein -den Wirkwert jedes Schaltwiderstandes regelndes motorisch angetriebenes
K.ontaktwenk geschehen. Ein solches Kontaktwerk kann so eingerichtet sein, daß es
die Schaltwiderstände stetig oder absat-zweise ändert oder sie teils in der einen
und teils in der arideren Weise beeinf.ußt. Im Regelfalle wird man mit einem Kontaktwerk
auskommen, dessen Hauptteile aus dem Antriebsmotor, einem Zwischengetriebe und einer
Schaltwalze mit Nocken- oder Stufenscheiben bestehen, die mittelbar oder unmittelbar
au die elektrischen Kontakte, beispi:elaweise Blattfedertasbkontakte, einwirken;
vom Zwischengetriebe ,solcher Kontaktwerke. kann man überdies eine harmonische Bewegung
ableiten und .sie beispielsweise dem Gleirk.ontalzt eines Schiebewiderstandes erteilen,
um. so auch stetige Widerstandsänderungen zu bewirken.
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Bei Leuchten mit vorgesetzten Farbfiltern, Blenden, Graulkeilen u.
dgl. kann ein derartiges Kontaktwerk erfindungsgemäß gleichzeitig .dazu benutzt
werden, die Farbfilter, Blenden, Graukeile usw. über @elePuztroma,gnetische Relais
rhythmisch zu beweiben, die vom Kontaktwerk in vorgegebener Weise geschaltet werden.
Verwendet man elektrische Leuchten, dann kann bei einer solchen Einrichtung die
Zahl dieser Leuchten mit der Zahl aller inagesamt verwendeten Farben übereinstimmen;
hierbei ist die Farbe dies im allgemeinen ausgesprochen weißen Aufhellungslichts
mitzurechnen. Bei einer derartigen Einrichtung kann im Stromkreis jedes Leuchtkörpers
ein Schaltwiderstand liegen, dessen Wirkwert ;stetig oder absatzweise oder teils
stetig und teils absatzweise durch ein Motorkontaktwerk geregelt wird.
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Die Einrichtung kann gemäß der Erfindung aber auch .dahin vervollkommnet
werden, daß die Zahl der vom Kontaktwerk zu regelnden Schaltwiderstände geringer
als die
Zahl alleer insgesamt verwendeten Farben ist; man kann die
Einrichtung nämlich so treffen, daß im Stromkreis des Leuchtkörpers der zusätzlichen
weißen Leuchte ein Schaltwiderstand liegt und daß weiterhin zwei selbständige Regelwiderstände
vorhanden sind, die über einen Wählerkontaktsatz in die Stromkreise der Leuc.htkörp.er
der jeweils zur weißen Zusatzleuchte benachbarten Farbleuchten mittels des Motarkontaktwerks
geschaltet werden, das den Wirkwert des Schaltwidürgtandes der weißen Zusatzleuchte
und der beiden erwähnten Regelwiderstände ändert. Man kommt in diesem Falle also
insgesamt mit drei Regelwiderständen aus, von denen einer stets der weißen Zusatzleuchte
,geordnet ist, während die beiden übrigen zu-Re@öelwndersfände selbsttätige Gebilde
sind und in der das Farbenspiel kennzeichnenden geordneten Folge nacheinander den
verschiedenen benachbarten Farbleuchten zugeordnet werden.
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Die erfindungsgemäße Einrichtung beschränkt sich nicht darauf, daß
die Gesamtzahl der Leuchten .gleich der Zahl aller verwendeten Farben ist, sondern
es kann insbesondere die Gesamtzahl der Leuchten ein ganzes Vielfaches der Zahl
der ständig wechselnden Farben sein. Es ist weiterhin nicht erforderlich, daß man
stets alle Leuchten einer Farbe mit Strom beschickt; matt kann beispielsweise den
einen Teil aller insgesamt vorhandenen Leuchten als Reserve behalten, was bei der
Benutzung der erfindungsgemäßen Einrichtung und der Anwendung des eerfindun;gsgeunäßen
Verfahrens zu Reklamezwecken von Bedeutung ist. Hierbei kann die Einrichtung so
getroffen werden, daß beim Schadhaftwerden einzelner normalerweise im Betriebe befindlicher
Leuchten oder beim Versagen irgendwelcher solchen Leuchten zugeandneten Kontakte
ein zum Motorkontaktwerk gehöriges Schaltrelais ein Auswechseln bestimmter Leuchteüsätze
gegen die Resexvesätze selbsttätig bewirkt.
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Auch .die Zahl der jeweils strombeschickten Einzelleuchten .gleicher
Farbe kann vom Motorkontaktes erk nach einem vorhestimmten Gesetz geändert werden;
im Regelfalle wird man dabei die Zahl dieser jeweils strombeschickten Einzelleuchten
;gleicher Farbe von einem Anfangswert zunehmend bis zu einem Höchstwert und dann
abnehmend bis zu einem Endwert ändern; über die, Bemessung des Anfangswerts und
des Endwerts gilt das eingangs über die Regelung der Lichtstärke Ausgeführte sinngemäß.
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Die meist benutzten elektrischen Leuchten sind Glühlampen; mit ihnen
kann man sehr einfach aufgebaute und betriebssichere Einrichtungen von großer Lebensdauer
zum Ausüben des eerfindungsgemäßen Verfahrens herstellen. Hierbei kann die Zahl.
der jeweils strombeschickten Einzelleuchten gleicher Farbe unveränderlich sein,
und erfindungsgemäß können diese Einzelleuchten durch ein 1'to:orkontaktw erk wechselweise
in. Reihe, reihenparallel, parallel, reihenparallel, in Reihe geschaltet werden.
Man kann auch die Gesamtzahl dar benutzten Glühlampen in zwei Gruppen unterteilen,
deren eine durch Ändern der Zahl der .strombeschickten Lampen und deren andere vom
gleichen Motorkontaktwerk aus in der vorstehend erläuterten Weise ohne Ab- und Zuschaltung
einzelner Lampen beeinflußt wird. Erfindungsgemäß können bei einer ,derartigen Einrichtung
in einzelnen Stellungen der Kontaktorgane des Motorkontaktwerks Teilgruppen verschiedenfarbiger
aufeinanderfolgenden Leuchten ;miteinander elektrisch verbunden sein.
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Die Leuchten kann man an einzeln-en Stellen des zu beleuchtenden Raumes
anhäufen; diese Anordnung ist häufig dann erwünscht, wenn es sich um das Anstrahlen
von Gegenständen, beispielsweise von Ausstellungssachen in Schaufenstern u.,dgl.,
handelt. Dabei ist ,es gleichgültig, ob das Anstrahlen mit auffallendem oder mit
durchscheinendem Licht erfolgt, d. h. ob die Gegenstände in der Richtung des Besch
auerblcks oder in entgegengesetzter Richtung mit Licht versorgt werden. Man kann
aber auch die Leuchten räumlich ausbreiten und wird dies besonders in. deal Fällen
tun, in denen die Gesamtzahl der Leuchten verhältnismäßig groß ist und die Leuchten
überdies so- ausgebildet sind, daß sie betont lichtstreuend wirken. Gemäß der Erfindung
können solche Leuchten, also beispielsweise Glühlampen mit mattierter und gefärbter
Glashülle, merklich regelmäßig über den gesamten, mit ständigem Farbenspiel zu erhellenden
Raum bei vergleichsweise großem Abstand der gruppenartg zusammengefaßten Einzelleuchten
gleicher Farbe verteilt sein, und man kann alsdann. zum Gewährleisten einer besonders
vergleic.hmäßigten Wirkung die Einzelleuchten verschiedener Farbe zyklisch anordnen.
Eine solche Anordnung empfiehlt sich beispielsweise dann, wenn lichtdu.rchlässirge
oderopake Geigenstände, z. B. Seidenstoffe und ähnliches, durch eine vergleichsweise
große Anzahl nach Möglichkeit verdeckt anzuordnender Glühlampen kleiner Auismaße
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren beleuchtet werden sollen: