DE631798C - Einrichtung zur Raumbeleuchtung mit Tages- und kuenstlichem Licht, insbesondere mit beiden Lichtarten gleichzeitig - Google Patents

Description

• Einrichtung zur Raumbeleuchtung mit Tages- und künstlichem Licht, insbesondere mit beiden Lichtarten gleichzeitig Bei der Beleuchtung von Zimmern und ähnlichen Räumen besteht der Übelstand, daß die Beleuchtung mit Tageslicht einerseits und mit künstlichem Licht andererseits sich infolge der Unterschiede in der Lichtrichtung, der Lichtverteilung, der Schattenbildung, der Beleuchtungsstärke an den verschiedenen Stellen des Raumes und in der Regel auch der Lichtfarbe derart verschiedenartig auswirkt, daß die gleichzeitige Anwendung beider Beleuchtungsarten als unangenehm empfunden wird. Man behilft sich in der Regel mit dem Tageslicht, solange dies irgend geht, dann wird das Tageslicht durch Vorhänge u. dgl. abgeblendet und von nun ab ausschließlich künstliches Licht verwendet. Das in der Übergangszeit zwischen Tag und Nacht (Dämmerung) noch vorhandene Tageslicht wird also kaum ausgenutzt.
• Die Erfindung bezweckt die Schaffung einer Raumbeleuchtungseinrichtung, bei. welcher diese Übelstände vermieden sind, bei der sich also für beide Beleuchtungsarten möglichst gleichartige Verhältnisse ergeben, so daß insbesondere auch eine Beleuchtung mit beiden Lichtarten gleichzeitig ohne störende Nebenerscheinungen möglich ist. Erfindungsgemäß wird bei beiden Beleuchtungsarten das Licht in möglichst übereinstimmender Weise durch den Raum geführt und dort hingeleitet, w o es benötigt wird, und zwar werden zu diesem Zweck in beiden Fällen die Lichtstrahlen zunächst gegen die in der Regel hellen Decken und oberen Wandteile geworfen, von w o sie diffus reflektiert sich auf den Raum verteilen, so daß bei jeder Beleuchtungsart diese oberen Raumflächen gewissermaßen die ein mildes, gleichmäßiges und gut verteiltes Licht ausstrahlende Lichtquelle bilden.
• Tageslichtreflektoren und Beleuchtungskörper für indirekt wirkende künstliche Beleuchtung sowie die Vorzüge der indirekten Beleuchtung sind allgemein bekannt; die Erfindung besteht aber darin, daß im gleichen Raum an sich bekannte, indirekt wirkende, vor oder in den Fensteröffnungen angebrachte Reflektoren für das Tageslicht und an sich bekannte, indirekt wirkende Beleuchtungskörper für künstliches Licht derart vorgesehen sind, daß das Licht beider Lichtarten zunächst zu den oberen Raumflächen geleitet und von dort diffus im Raum verteilt wird. Hierbei können beide Beleuchtungsarten (natürliches und künstliches Licht) unbeschadet nebeneinander Verwendung finden, so daß ein allmählicher Übergang von der Beleuchtung durch Tageslicht auf solche durch künstliches Licht durch allmähliche Zuschaltung künstlicher Lichtquellen ohne störende Megleiterscheihungen möglich ist und das jeweils verfügbare Tageslicht sehr weitgehend ausgenutzt und an künstlichem Licht entsprechend gespart werden kann. Von wesentlicher Bedeutung ist ferner, daß es die Erfindung ermöglicht, auch verhältnismäßig tiefe Zimmer in allen Teilen nicht nur mit Tageslicht, sondern auch mit künstlichem Licht ausreichend zu erhellen. Es wird also durch die Erfin-. dung das Höchstmaß der Beleuchtungsgüte'* eines Raumes erreicht.
• Die Zeichnung veranschaulicht verschiev' dene Ausführungsbeispiele des Erfindung s-' gegenstandes, dabei zeigen Abb. i die Lichtverteilungsvorrichtungen für das Tageslicht und für das künstliche Licht im senkrechten Schnitt, Abb, z eine weitere Ausgestaltung der Tageslichtverteilungsvorrichtung, Abb.3 und' 4 Einrichtungen zur Vermeidung der Blendung der Rauminsassen durch die Reflexionsfläche, Abb.5 eine Beleuchtungseinrichtung, bei der das Tageslicht und das künstliche Licht in genähert gleicher Richtung zu den oberen Wandflächen hingeleitet werden.
• Gemäß Abb. i ist in die öffnung 3, welche im oberen Teil der Außenwand 2 des zu erhellenden Raumes i zum Eintritt des Tageslichtes vorgesehen ist, eine nach außen vorragende Platte 4, deren Oberseite gut lichtreflektierend wirkt, 'so eingesetzt, daß die schräg von oben einfallenden Lichtstrahlen in Richtung der eingezeichneten Pfeillinien zur Decke 5 und zu den oberen Wandteilen reflektiert werden, von -wo sie sich weiter im Raum verteilen. Zur Beleuchtung desselben Raumes durch künstliches Licht ist eine Lichtquelle 2o vorgesehen, deren Strahlen durch einen Reflektor 21 zunächst zur Decke 5 zurückgeworfen werden, um sich von dort aus über den Raum zu verteilen. Die Beleuchtung dieses Raumes erfolgt also durch das Tageslicht und durch das künstliche Licht in" gleicher Weise, da für beide Beleuchtungsarten die Decke die das Licht in den Raum ausstrahlende Lichtquelle darstellt.
• Abb. z_ zeigt eine praktische Ausgestaltung des Tageslichtreflektors. Die von der öffnung 3 vorkragende, reflektierende Fläche 4 bildet mit einer von der Oberkante der öffnung 3 zur Außenkante der Fläche 4 verlaufenden lichtdurchlässigen Scheibe 6 .eine Art Hohlprisma, das auch an seinen Stirnseiten durch Wände 7- begrenzt ist und so den Raum i nach außen abschließt. Im Bedarfsfalle, z. B. zum Zwecke besserer Wärmeisolierung, kann auch: die dem Raum zugekehrte Basisfläche des Prismas durch eine lichtdurchlässige Scheibe S abgedeckt sein. Eine solche Beleuchtungseinrichtung beansprucht zu ihrer Unterbringung' nur - den oberen Teil der Außenwand z, wo sie sich im wesentlichen- in' waagerechter Richtung erstreckt, so daß der Platz vor dieser-Fensterwand für irgendwelche Zwecke, wie in der Zeichnung angedeutet, aüsnutzbar ist. Um bei tieferen Räumen zu vermeiden, daß die von der Reflexionsfläche 4 zurückgeworfe-.nen Strahlen unmittelbar das Auge einer in

  @ö@ierer Entfernung von der Fensterwand i

  Si fh aufhaltenden Person treffen, wodurch

  44ue Blendung verursacht wird, kann gemäß

  77Abb.3 an der Innenkante der Reflexionsfläche 4 eine Blendschutzfläche i i vorgesehen sein, so daß nur solche Strahlen von der Reflexionsfläche unmittelbar in den Raum eintreten können, welche oberhalb einer bestimmten' Mindesthöhe lt über dem Fußboden auf die Wände des Raumes auftreffen, wobei h etwas größer als die Augenhöhe des Menschen ist.
• -Eine gewöhnliche Blendschutzfläche i i wird einen, wenn auch kleinen Anteil des von der Fläche 4 reflektierten Lichtes verschlucken. Zur Verminderung dieses Lichtverlustes ist es zweckmäßig, diese Blendschutzfläche aus durchscheinendem Baustoff (Milchglas o. dgl.) herzustellen oder gemäß Abb.4 als reflektierende Fläche auszubilden.
• Gemäß Abb. 5 werden die mit Re$.ektoren 21 versehenen künstlichen Lichtquellen 2o in der Nähe der Lichteintrittsöfnung 3 für das Tageslicht so angeordnet, daß ihr Licht in angenähert gleicher Richtung wie das durch die Reflexionsfläche 4 abgelenkte Tageslicht gegen die oberen Raumflächen geworfen und von dort über den Raum verteilt wird.
• Da bei dieser Anordnung der größere Anteil des künstlichen Lichtes auf die von der Lichteinfallstelle 3 entfernt liegenden oberen Raumflächen entfällt, werden zur Beleuchtung dieser Flächen vorteilhaft stärkere Beleuchtungskörper verwendet, die bei schwächer werdendem Tageslicht zuerst eingeschaltet werden.

Claims (3)

1. PATENTANSPRÜCHE: -i. Einrichtung zur Raumbeleuchtung mit Tages- und künstlichem Licht, insbesondere mit beiden Lichtarten gleichzeitig, dadurch gekennzeichnet, daß im gleichen Raum an sich bekannte, indirekt wirkende, vor oder in den Fensteröffnungen angebrachte Reflektoren für das Tageslicht und an sich bekannte, indirekt wirkende Beleuchtungskörper für künstliches Licht derart vorgesehen sind, daß das Licht beider Lichtarten zunächst zu den oberen Raumflächen geleitet und von dort diffus im Raum verteilt wird.
2. 2. Einrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die künstlichen Lichtquellen (zo) in der Nähe der Tageslichteinfallöffnung (3) -angeordnet undmit Lichtreflektoren (--i) derart ausgestattet sind, daß -die Strahlen der künstlichen Lichtquellen in gleicher Weise wie die von der Tageslichtreflexionsfläche (r1) zurückgeworfenen Strahlen nach den oberen Raumflächen (3) gerichtet sind (Abb. 5).
3. 3. Einrichtung nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Reflektoren (2i) die Strahlen der künstlichen Lichtquellen (2o) nach verschiedenen Teilen der oberen Raumflächen werfen, und daß diejenigen Lichtquellen, deren Strahlen hauptsächlich an die von der Lichteinfallstelle (3) weiter abliegenden Raumflächen geworfen werden, stärker sind als die anderen Lichtquellen. ¢. Einrichtung nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß an einer Endkante der reflektierenden Fläche eine Blendschutzfläche (i i) so angeordnet ist, daß von der reflektierenden Fläche zurückgeworfene Strahlen den Raum nur in solcher Höhe durchsetzen können, daß' sie das Auge eines im Raum befindlichen Menschen nicht mehr treffen (Abb.3).