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Optisches Anzeigegerät zur Verwendung in Verbindung mit einem Roulettespiel
Beim Roulette und ähnlichen Glücksspielen muß der Spielleiter nach jedem Spiel das
Spielergebnis, z. B. die gewinnende Zahl, ansagen. Dabei zeigt sich oft .der Übelstand,
daß ein großer Teil der Spieler die Sprache; in der die Ansage erfolgt, nicht oder
nur mangelhaft beherrscht oder wegen Lärm, Unruhe, Aufregung, Schwerhörigkeit o.
dgl. die Ansage nicht versteht. Die Folgen sind Irrtümer und Rückfragen beim Spielleiter
oder den Mitspielern. Durch diese verschiedenen Unzuträglichkeiten werden die Spielleiter
in ihrer Tätigkeit und die Mitspieler in ihrer Aufmerksamkeit gestört, das Spiel
wird verzögert, und die Einnahmen der Bank werden vermindert.
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Gegenstand der Erfindung ist ein optisches Anzeigegerät, das in Verbindung
mit dem Roulettespiel angewendet wird, wodurch diese Nachteile beseitigt werden.
Es ist wohl schon vorgeschlagen worden, beim Roulettespiel die gefallene Nummer
auf elektrischem Wege vermittels einer Tastatur in einem Leuchtschild zum Aufleuchten
zu bringen; hierbei befindet sich die Tastatur vor dem Spielleiter. Da beim Roulette
insgesamt 37 Nummern (ö bis 36) angezeigt werden müssen, erfordert diese Einrichtung
sehr viel Platz, wenn sie die Irrtümer seitens des Spielleiters ausschließende Größe
nicht unterschreiten soll. Nun benötigt aber der Spielleiter den gesamten zur Verfügung
stehenden Platz zur Verwahrung seines Rechen, der Spielmarken u. dgl., so daß durch
eine derartige Vorrichtung, die oft genug erst von diesen Gegenständen frei gemacht
werden muß, der Gang des Spieles eher verzögert anstatt beschleunigt wird. Auch
hat es sich gezeigt, daß derartige, mit Kabeln u. dgl. arbeitende, in den Tisch
eingelassene oder doch auf diesem befestigte Einrichtungen vom Publikum abgelehnt
werden. In der Tat konnten sich diese und ähnliche Vorschläge nicht einbürgern.
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Aus den gleichen Gründen sind auch Anzeigev or richtungen, die, nach
verschiedenartigsten Prinzipien arbeitend, für andere
Zwecke gebaut
wurden, z. B. zur Kurswertübermittlung in Banken und Börsen, zur Anzeige von freien
Plätzen in Sitzreihen von Lichtspieltheatern und sonstigen dunklen Vorführungsräumen,
zur Fernsteuerung von Zahlentafeln, welche die Ergebnisse sportlicher Wettkämpfe
auf freien Plätzen oder in großen Hallen anzeigen, für den vorliegenden Zweck gänzlich
unbrauchbar.
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Demgegenüber besteht das erfindungsgemäßeGerät im wesentlichen aus
einem drehbaren Nummernrad, welches auf seinem Umfangsbereich die sichtbar zu machenden
Nummern trägt und durch von beiden Seiten dies Rades betätigbare Feststellmittel
in jeder gewünschten Lage stillgesetzt werden kann, wobei in Abhängigkeit von der
Stillstandslage eine Zahl mit Bezug auf die übrigen Zahlenze-ichen deutlich unterscheidend
hervorgehoben wird. Dieses Rad kann z. B. von der Decke des Spielsaales herabhängen.
Es wird gleichzeitig mit dem Rouletterad in Drehung gesetzt und durch den Spielleiter
derart gebremst, daß die gefallene Nummer z. B. an der höchsten Stelle des Rades
stehenbleibt, wo sie durch eine entsprechende Beleuchtung, durch eine Abdeckung
der benachbarten Ziffern oder sonstwie deutlich hervorgehoben wird. Dadurch hat,
entsprechend gut sichtbare Aufhängung bzw. Aufstellung dieses Nummernrades vorausgesetzt,
jeder Spieler die Möglichkeit, sich durch einen Blick auf das Rad über die gefallene
Zahl in Kenntnis zu setzen, gleichgültig ob er nahe oder weiter weg vom Spielleiter
sitzt und unabhängig davon, ob er dessen Ansage verstanden hat oder nicht.
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Die Verwendung von sich drehenden und plötzlich feststellbaren Nummernrädern
ist, entsprechend dem durch das Roulettespiel gegebenen Vorbild, für Glück- und
Geschicklichkeitsspiele auf verschiedenartige Weise bekanntgeworden. Hierbei handelt
es sich aber immer darum, sei es durch Anwendung von Geschicklichkeit oder durch
bewußtes Auswirkenlassen des Zufalls, einen plötzlichen Stillstand des Nummernrades
zu bewirken, nicht aber darum, das Nummernrad einerseits als Anzeigevorrichtung
zu verwenden und andererseits seinen Stillstand absichtlich und ohne Aufwand besonderer
Geschicklichkeit in einem solchen Zeitpunkt zu bewerkstelligen, daß eine vorher
bestimmte Nummer für die Umgebung signalartig sichtbar wird. Die bekanntgewordenen
Spiele mit Nummernrädern genügen sich selbst, während das Gerät nach der Erfindung
für sich allein seine Bestimmung nicht erfüllt, da es ja als Zubehör zu. einem Roulettespiel
aufgefaßt werden muß.
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In den streng schematischen Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung dargestellt. Es zeigt die Fig. i schaubildlich ein derartiges Anzeigegerät
gemäß der Erfindung, während die Fig. a und 3 Einzelheiten zeigen.
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In Fig. i ist i der Radkranz, der stirnseitig in einer z. B. der Nummernanordnung
beim Roulettekessel nachgebildeten Weise die Nuininern trägt, die fallweise zur
Anzeige gebracht werden sollen. Diese Nummern können z. B. auf einzelnen kleinen
Fenstern 2 aus durchscheinendem Material (Milchglas, Zellon o. dgl. ) aufgemalt
sein (vgl. auch Fig. 3), und man kann diese Fenster durch eine im Inneren des Kranzes
befindliche, auf einem Träger 3' sitzende elektrische Lichtduelle d. ausleuchten,
die derartig abgeblendet ist, daß jeweils immer nur eine Nummer aufleuchten kann.
Das Rad ist bei 5 leicht drehbar gelagert. An der Achse 7 sitzt auch eine aus zwei
Schenkeln 6 gebildete Gabel, die an dem dem Kranz gegenüberliegenden Teil 8 eine
der Radfeststellung dienende Vorrichtung 9 trägt. Diese kann in der einfachsten
Form z. B. aus einem entgegen der Wirkung von Federn io verschiebbaren Schleiforgan
bestehen, das in (in Fig. i nicht eingezeichnet) Rasten des Radumfanges eingreifen
kann. Am Radumfang sind zweiter, entsprechend den Ziffern an den Stirnseiten, ebenfalls
Ziffern angebracht, jedoch in einer dem Winkel zwischen den Gabelschenkeln 6 und
dem das Lämpchen tragenden Halter 3' entsprechenden Versetzung.
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Die Handhabung der Anzeigevorrichtung geht nun in der Weise vor sich,
daß der Spielleiter, unmittelbar nachdem er das Rouletterad in Drehung versetzt
hat, auch das Anzeigerad dreht; ist die Kugel in eine Abteilung des Rouletterades
eingefallen (d. h. das Spiel fertig), so wird die Anzeigetrommel gebremst und in
der Lage festgesetzt, in der sie die gefallene Nummer ausleuchtet oder sonstwie
kenntlich macht.
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Es ist in der Regel nötig. Mittel vorzusehen, die es ermöglichen,
die Anzeigevorrichtung von beiden Seiten aus zu betätigen. Zu diesem Zwecke kann
man z. B., wie gezeichnet, zwei Gabeln vorsehen, die beide Bremsvorrichtungen tragen,
die mit entsprechenden Rasten auf dem Radumfang zusammenwirken. Entsprechend der
Versetzung zwischen den beiden Bremsvorrichtungen muß eine zweite Serie von Nummern
am Radumfang vorgesehen werden, die man, tun sie von der für die Betätigung der
ersten Bremse vorgesehenen Nummern zu unterscheiden, durch verschiedene Farben oder
auch dadurch kenntlich machen kann, daß man sie um etwa i8o@' gedreht aufbringt
(Fig. i ). Zweckmäßig wird man zwei Lämpchen versehen, tim beim Dtirclil:rennei,
des einen Lämpchens sogleich
einen Ersatz zu haben. Gemäß Fig. i
befindet sich das Ersatzlämpchen in der Nichtge brauchslage am tiefsten Punkt des
Rades und wird bei Gebrauch nach aufwärts verstellt.
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In der Zeichnung sind die Gabeln mit Bezug auf den Lämpchenhalter
3' um 90° verstellt; die Richtung, unter der der Croupier am besten auf die ihm
zugekehrte Umfangseite der Trommel blickt, bestimmt im übrigen den Winkel zwischen
6 und 3'; er wird sogar in der Regel größer als 9o° sein. Anstatt zwei Bremsvorrichtungen
vorzusehen, kann man auch eine einzige mit zwei Lämpchenhaltern kombinieren, wobei
dann die nicht benötigte Beleuchtungsvorrichtung abgeschaltet wird (Fig. 3).
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Die konstruktive Ausführung der Anzeigevorrichtung kann in den weitesten
Grenzen schwanken. Man kann das Reservelämpchen auch neben dem in Betrieb stehendem
Lämpchen anordnen, wie Fig. 3 zeigt. Fig. 3 ist ein Schnitt nach Linie III-III der
Fig. 2 und deutet an, in welcher Weise die Scheiben 2 befestigt werden können. i
i sind die Rasten für die Teile g (Fig, i). Als Stromquelle kommt die Lichtleitung,
ein Akkumulator o. dgl., in Betracht, der auch mit dem Rad zu einer Einheit zusammengebaut
werden kann. Man kann die Einrichtung auf Füßen auf den Tisch stellen oder sie von
der Decke oder von vorhandenen Beleuchtungskörpern herabhängen lassen (Träger 12),
so da.ß sich jedermann leicht davon überzeugen kann, daß zwischen der Anzeigevorrichtung
und z. B. dem Roulettekessel keinerlei Verbindung besteht.