-
Um eine waagerechte und senkrechte Achse schwenkbarer Entspeicherungskratzer
Es sind bereits Entspeicherungsvorrichtungen mit einem um eine, senkrechte und leine
waagerechte Achse schwenkbaren Ausleger bekannt, der mit wandernden Schab- oder
Kratzeisen versehen und so angeordnet ist, daß er das Speichergut aufgreift und
einer Fördereinrichtung zuleitet, die an der Entsp,eicherungsvorrichtung selbst
oder unter dem Speicherflur entlang den Fahrschienen der Vorrichtung angeordnet
ist.
-
Der Entspeicherungskratzer nach der Erfindung ist durch eine die Höhenschwenkbewegung
des Kratzerauslegers um eine waagerechte Achse und die Seitenschwenkbewegung dieses
Auslegers um. eine senkrechte Achse gleichzeitig und selbsttätig sichernde Steuervorrichtung
gekennzeichnet, die die Speisung der diese Bewegungen erzeugenden Motoren (mit Elektrizität,
Dampf o. dgl.) derart regelt, daß der Böschungswinkel auch am Scheitel des Speicherhaufens
unterhalb einer vorbestimmten Größe bleibt (unterhalb des natürlichen Böschungswinkels
des Speichergutes). Auf diese Weise kann der Speicherhaufen fortschreitend über
seine ganze Abbaufront in Angriff genommen werden, ohne daß zu irgendwelcher Zeit
-die Vorrichtung zurückgezogen werden muß oder daß Gefahr besteht, daß ein Böschungseinsturz
erfolgt.
-
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den beiliegenden Zeichnungen
dargestellt. Fig. i zeigt in schematischer Darstellung das eine Ende eines erfindungsgemäß
in Angriff genommenen Schüttguthaufens.
-
Fig. 2 bis 7 sind Schnitte nach den Linien II-II bis VII-VII der Fig.
i und zeigen die verschiedenen Neigungen des Greiferauslegers während des Betriebes.
-
Fig. 8 zeigt :eine Ausführungsform der Greifervorrichtung im Aufriß.
-
Fig.9 zeigt das Triebwerk dieser Vorrichtung üi der Draufsicht und
in größerem Maßstab.
-
Fig. i o ist eine Endansicht nach der Linie X-X der Fig.9.
-
Der Entspeicherungskratzer wird verwendet, ein Schüttgut 15 innerhalb
:einer tunnelartigen Aussparung 16 zu erfassen und gegebenenfalls nach einer gewissen
Behandlung desselben einer Transportvorrichtung 17 zuzuführen, die in einer sich
längs der Mittellinie des Tunnels 16 erstreckenden Grube 18 angeordnet ist.
-
Die Grube 18 wird in der Höhe des Bodens durch Schienen i9 umrahmt;
die das Zuführen und das Verschieben ,einer mechanischen Greifervorrichtung .ermöglichen,
durch welche das Schüttgut @erfaßt und auf die Transportvorrichtung abgegeben werden
kann. -Das- Erfassen des Schüttgutes, das den Haufen 15 bildet, :erfolgt, wie üblich,
mittels eines Auslegers 2o, der aus .einem länglichen Gestell besteht, um welches
sich eine oder
mehrere mit Schabern, Rechen bzw. Bechern 2 i (Fig.
8 und 9) versehene Ketten bewegen, die durch Kettenräder 2,1 angetrieben werden,.
die ihrerseits ihre Bewegung über eine Zalpr;.1: räderuntersetzung 23 von einem
passendW'. Motor 22 erhalten.
-
Dieses ganze Triebwerk wird von einer Plattform 25 und einem Fahrgestell
5 i getragen, das mit Rädern 26 versehen ist, die sich auf den Schienen i9 bewegen
können.
-
Dem Greif erausleger 2 0 wird während des Arbeitens der Schaberketten
gleichzeitig eine hin und her gehende Schwingbewegung in lotrechter Richtung auf
der ganzen Höhe des Haufens und eine hin und her gehende Drehbewegung in der waagerechten
Ebene auf der ganzen Breite des Haufens erteilt; die vom Greiferausleger beschriebene
Fläche erinnert somit an die Gestalt eines Kegels, dessen Begrenzungslinie in der
Fig. i mit 27 bezeichnet ist. Um nun die günstigste Leistung der Vorrichtung zu
erzielen, wird dafür gesorgt, daß diese Begrenzungslinie, die der durch das Ende
des Greiferauslegers beschriebenen Bahn entspricht, innerhalb der äußeren Umrisse
des Schütthaufens 15 eingeschrieben ist.
-
Die Fig.2 bis 7 sind Schnitte nach den Linien II-11 bis VII-VII der
Fig. i und zeigen die verschiedenen Neigungen des Greifer-21 von der mittleren Stellung
I1-11 aus bis zur äußersten waagerechten seitlichen Stellung VII-VII mit allen Zwischenneigungen.
Andererseits wird dafür gesorgt, daß der größte in der Fig.2 mit a bezeichnete Nei-9
Yuno-swiiil,-el den der Greiferausle-er 2o wähe ZD rend seiner Bewegung bildet und
der durch die größte kegelförmige, am Ende des Schütthaufens 15 gebildete
Böschungsneigung materiell dargestellt wird, kleiner ist als der Grenzwert des natürlichen
Böschungswinkels des Schüttgutes, so daß ein Einstürzen des Schüttgutes während
der Arbeit in keinem Augenblick zu befürchten ist.
-
Da die durch das Ende des Auslegers 2o beschriebene Begrenzungslinie
27 sich etwas unterhalb der Haufenumrisse befindet, so bildet sich selbstverständlich
eine kleine lotrechte Front 28, die in dem Maße, wie der Greiferausleger arbeitet,
einstürzt, aber dieses notwendigerweise begrenzte Einstürzen kann nur die Leistung
des Auslegers erhöhen.
-
Die Ausführungsform nach Fig.8 bis io zeigt die Art und Weise, wie
die hin und her gehenden Schwing- bzw. Drehbewegungen des Greiferauslegers 2o in
der lotrechten bzw. in der waagerechten Ebene erhalten werden können. Damit der
Ausleger eine Drehbewegung in der waagerechten Ebene ausführen kann, ist derselbe
an einem Zapfen 52 aasgelenkt und in der Nähe seines Endes bei 29 an einer Flaschenzugrolle
3o befestigt, über «-elche ein Seil 31 läuft, das durch Rollen 32, -33, 3¢
und 35 nach einer an einem Aus-'.`gleichgegengew-icht 38 befestigten Spannrolle
:3,#' geführt wird.
-
_ : --'Endlich läuft das Seil 31 über zylindrische Trommeln
36 und wird auf einer Winde 39 mit einer doppelten zylindrischkegelförmigen Trommel
aufgewickelt; - diese Winde wird durch einen Motor 4 i mit Zwischenschaltung einer
zur Regelung der Geschwindigkeit dienenden Vorrichtung 4.o angetrieben; die Doppeltrommel
könnte übrigens auch entweder ganz zylindrisch oder ganz kegelförmig sein.
-
Um dem Ausleger eine Drehbewegung in der waagerechten Richtung zu
erteilen, ruht die Plattform 25, an welcher der genannte Ausleger aasgelenkt ist,
durch Rollen q.2 auf einem Kreis 4 3, der durch das Fahrgeste11 5 i mit den Rädern
26 gebildet wird; andererseits ist der Kreis .13 mit einem Zahnkranz 44 verbunden,
mit dem eine Schnecke 4.5 eingreift, die von der Plattform 25 getragen und unter
Zwischenschaltung einer Untersetzung 46 durch einen Motor 4.7 angetrieben wird.
-
Der Motor =2. der die Schaberketten 21 des Greiferauslegers antreibt,
besitzt während des Betriebes eine gleichbleibende Drehzahl, die von den anderen
Bewegungen der Vorrichtung unabhängig ist.
-
Dagegen sind die Motoren q. i und -.7, die die hin und her gehenden
Schwing- bzw. Drehbewegungen des Greiferauslegers in der lotrechten bzw. waagerechten
Richtung bewirken, derart miteinander verbunden, daß sie von selbst in der einen
bzw. in der anderem Richtung mit der passenden Drehzahl laufen, damit der Greiferausleger
die in den Fig.2 bis 7 schematisch dargestellten Bewegungen beiderseits von der
'Mittelstellung ausführt.
-
Zu diesem Zweck werden die Motoren .1 i und 4.7 im dargestellten Ausführungsbeispiel
durch eine selbsttätige, mit 48 bezeichnete Steuervorrichtung gesteuert, die durch
die Welle der Schnecke ,15 selbst mittels einer Kettenuntersetzung 4.9 angetrieben
wird.
-
Im Falle es sich bei den Motoren ¢ i und 4 7 um Elektromotoren handelt,
kann die Steuervorrichtung .18 im wesentlichen aus einer Welle bestehen, die während
ihres durch die Schraube ohne Ende 45 herbeigeführten Umlaufes auch in der Lage
ist, eine axiale Bewegung zu machen, z. B. durch Verbindung mit einem Schiebekeil.
Die hier ange= nommene Welle besitzt einen Gewindeteil, der auf eine gewisse Länge
mit einem am Gehäuse der Steuervorrichtung eingeschnittenen Gewinde derart zusammen
arbeitet, daß beim Umlauf der Welle in dem einen oder anderen Sinne nebenher auch
eine axiale Verschiebung der Welle nach der einen oder anderen
Seite
stattfindet. An der Welle sind Vorsprünge o. dgl. vorgesehen, die bei der axialen
Bewegung der Welle auf Kippanschläge stoßen und diese betätigen, die ihrerseits
mit elektrischem Unterbrechern bzw. Stromwendern mit Momenteinrückung und -ausrückung
zusammen arbeiten und auf diese Weise die :elektrischen Stromkreise der Motore 4
1 und .47.' steuern.
-
Die anderen Teile der Vorrichtung bedürfen keiner besonderen Beschreibung;
bei 5o ist eine Hebevorrichtung gezeigt, der die Ketten 21 das Schüttgut zubringen,
die sie dem Haufen entnommen haben. Diese Hebevorrichtung führt das Schüttgut einem
magnetischen Abscheider 53 zu, an den sich Siebe 54 und eine Mühle 55 anschließen.'
Endlich fällt das Schüttgut in einen Fülltrichter 56, dessen Hals 57 in der Mittellinie
des Zahnkranzes 45 derart lotrecht angeordnet ist, daß der Schüttpunkt des Fülltrichterhalses
während der Drehung der Plattform 25 unverändert bleibt; alsdann wird dafür gesorgt,
d,aß dieser Schüttpunkt sich zwischen den Läufschienen-ig und oberhalb der Transportvorrichtung
17 befindet.
-
Die zylindrischen Trommeln 36, über welche das Seil 3 i geführt wird,
können durch einen getrennten Motor 58 angetrieben werden. Diese Trommeln und dieser
Motor können selbstverständlich eine Neigung a des Auslegers bestimmen, die in der
Mittelstellung desselben richtig ist, wobei der so dargestellte Winkel,a selbstverständlich
geringer ist als der natürliche Böschungswinkel des Schüttgutes.
-
Die Vorrichtung kann sich von selbst auf den Schienen i9 bewegen;
zu diesem Zweck werden einzelne von den Rädern 26 durch einen Motor 59 angetrieben,
Alle Motoren der Vorrichtung sind im dargestellten Ausführungsbeispiel Elektromotoren,
deren Stromkreise durch einzelne bei 6o angeordnete Kontaktvorrichtungen gesteuert
werden.
-
Die elektrische Energie wird durch ein biegsames Kabel zugeführt,
das durch eine bei 61 in der Fig.8 ersichtliche Aufwickelvorrichtung gespannt gehalten
wird.
-
Wie obererwähnt, sollen nur die Bewegungen der Motoren 4 1 und 47
.durch die ein für allemal eingestellte Steuervorrichtung 48 entsprechend der Breite
und der Höhe des Schütthaufens 15 miteinander in Verbindung gebracht werden.
-
Die Steuervorrichtung kann in jeder passenden Weise eingerichtet sein.;
betrachtet man die Richtungslinie 27 in der Fig. i, so sieht man, daß die beiden
Endteile und der mittlere Teil derselben Kreisbögen sind; diese Teile entsprechen
den Zeitpunkten, wo der Motor 41 stillsteht und die Neigung des Auslegers unverändert
bleibt, und wo nur eine Drehbewegung durch den Motor 47 bewirkt wird.
-
Es ist leicht ersichtlich, daß auch jede andere Vereinigung von Bewegungen
mittels einer passend eingestellten Steuervorrichtung erhalten werden könnte. Am
Hubende, und zwar sowohl rechts als auch links, werden die Motoren 47 und 41 durch
Umkehrung der Stromrichtung durch die Steuervorrichtumg umgesteuert, so daß sie
einen Rückhub in umgekehrter Richtung bewirken. Nachdem sich die Steuervorrichtung
48 in dieser Weise in die Umsteuerstellung eingestellt hat, unterbricht sie den
den beiden Motoren zugeführten Strom, sö daß die Vorrichtung einen weiteren Arbeitsgang
nur unter der Steuerung des Bedienenden ausführt, nachdem dieser die Vorrichtung
in dem gewünschten Maß dem Schütthaufen näher gebracht hat.