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Zettelmaschine Die Erfindung betrifft eine weitere Ausbildung der
durch das Hauptpatent 6.46 071 geschützten Zettelmaschine mit durch Umfangreibung
angetriebenem Kettenbaum.
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Bei Zettelmaschinen dieser Art macht sich bei hoher Zettelgeschwindigkeit
ein Nachlaufen des Zettelbaumes beim Abstellen der Maschine bemerkbar, und zwar
dann, wenn der Anpreßdruck des Zettelbaumes gegen die Antriebstrommel nicht ausreicht,
,den Zettelbaum gleichzeitig mit der plötzlich abgebremsten Antriebstrommel zum
Stillstand zu bringen. Bei der Herstellung von Färbebäumen, wobei man, um einen
weich gewickelten Zettelbaum zu erhalten, den Anpreßdruck möglichst gering wählt,
kann deshalb die sonst erzielbare Höchstgeschwindigkeit nicht ausgenutzt werden,
da bei plötzlichem Abstellen der Maschine der Zettelbaum infolge seiner großen Geschwindigkeit
noch nachlaufen wird.
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In der vorliegenden Erfindung ist mittels der in Fig. z und z dargestellten
Einrichtung erreicht, daB durch eine besondere, auf den Kettenbaum einwirkende Bremse,
die gleichzeitig mit der Bremse für die Antriebstrommel in Tätigkeit tritt, einem
Nachlaufen des Zettelbaumes begegnet werden kann, wodurch selbst bei weich gewickeltem
Kettenbaum eine hohe Zettelgeschwindigkeit möglich ist. Die Anordnung des auf Gleitbahnen.
in Lagern sich verschiebenden Kettenbaumes macht eine dieser Bewegung folgende Bremseinrichtung
erforderlich. Außerdem darf die Anordnung der Bremseinrichtung keine hindernde oder
umständliche Bedienung notwendig machen. Alle diese Anforderungen sollen durch die
Bremseinrichtung gemäß der Erfindung dadurch erfüllt werden, daß ein schwingbar
gelagerter Hebel Verwendung findet, der durch ein mittels einer Hubstange unter
regelbarer Federwirkung drehbares Exzenter bewegbar ist und einen längs des Schwinghebels
verschiebbaren Gleitschuh aufweist, an dem einerseits ein die Bremsscheibe des Kettenbaumes
übergreifender Bremsbügel angreift und mit dem andererseits ein die Lagerbüchse
des Kettenbaumes umgreifender Führungshebel verbunden ist.
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Gemäß der Zeichnung ist auf einem Zapfen i, der am Gestell a befestigt
ist, der Bremshebel 3 beweglich angeordnet. Dieser wird durch eine Zugfeder 4. in
seiner höchsten, Lage gehalten. Auf dem Bremshebel sitzt lose der Schuh 5; in dessen
unterer Warze auf einem Bolzen 6 sitzt auf der einen Seite der Bremsbügel 7 und
auf der anderen Seite der Führungshebel B. Sowohl Bremsbügel als auch Führungshebel
sitzen fest auf dem Bolzen 6, der sich in der Warze des Schuhes, drehen kann. Mittels
eines Streckbolzens 9
werden Schuh 5, Bremsbügel 7 und Führungshebel
8 zu einem starren Ganzen verbunden. Oberhalb des Bremshebels 3 ist auf einem Bolzen
io das Exzenter i i angeordnet, d durch den auf der Hebelachse i2 sitzend Hebel
13 bewegt wird, welcher durch die V bi.ndungsstange 14 unter Zwischenschaltun*
einer Feder 14a und des Bolzens 15 das Exzenter i i beim Abstellen der Maschine
dreht. Das Exzenter i i drückt dann auf den Bremshebel 3, und der Bremsbügel ; wirkt
auf die Bremsscheibe 16 des Kettenbaumes und bringt diesen zum Stillstand.
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Die Handhabung der Vorrichtung erfolgt wie nachstehend beschrieben:
Beim Einlegen des leeren Kettenbaumes befindet sich der Schuh 5 vorn auf dem Bremshebel
3 am Anschlagbolzen 17. Der Steckbolzen 9 ist herausgezogen und Bremsbügel
? und Führungshebel 8 stehen in der dünn eingezeichneten Lage. Der durch die Baumeinlegevorrichtung
hochgehobene Kettenbaum geht von selbst mit seiner Bremsscheibe in den Bremsbügel
und mit seiner Lagerbüchse 18 in die Gabel des Führungshebels B. Beim Weiterheben
des Zettelbaumes bis in die Klapplager stellen sich Bremsbügel und Führungshebel
von selbst senkrecht ein. Es werden nun die Klapplager geschlossen und der Steckbolzen
9 eingesetzt. Nach dem Anlegen der Kette wird nun der Kettenbaum bis gegen die Antriebstrommel
angefahren und die Innenbackenbremse der Ritzelwelle eingeschaltet. Durch den Führungshebel
8,
der die Lagerbüchse 18 des Kettenbaumes umfaßt, ist der Schuh 5
der Bewegung des Kettenbaumes gefolgt und steht nun in der Anfangsstellung. Die
Maschine kann nun eingerückt werden, und es wird der Kettenbaum durch die Antriebstrommel
in Umdrehung versetzt. Mit zunehmendem Baumdurchtnesser gleitet der Zettelbaum nach
vorn, nimmt aber gleichzeitig durch den Führungshebel stets den Schuh 5 mit. Erfolgt
nun ein Fadenbruch und wird die Maschine abgestellt, so wird die Antriebstrommel,
wie im Hauptpatent beschrieben, plötzlich zum Stillstand gebracht. Der auf der gleichen
Achse wie die Gewichtshebel sitzende Hebel 13 schwenkt dabei nach unten und dreht
unter Einwirkung der auf der Zugstange sitzenden Feder 14o das Exzenter, das nun
gegen den Bremshebel drückt und dadurch den Schuh mit Bremsg el gegen die Bremsscheibe
des Ketten-:eä,nes preßt. Die Federwirkung ist durch " 4#Mutter i9 einstellbar,
und es ist daher '. eine Anpassung der Bremswirkung der Baumbremse an die Antriebstrommelbremse
möglich, wodurch Antriebstrommel und Kettenbaum zugleich stehenbleiben. Nach Wiederanknüpfen
des gebrochenen Fadens wird durch Niedertreten der Fußtrittlatte die Maschine wieder
eingerückt, wobei zugleich Antriebstrommelbremse und auch Kettenbaumbremse gelüftet
«erden.
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Bei vollem Kettenbaum wird der Baum bis in die vorderste Stellung
vorgefahren; der Steckbolzen 9 wird herausgezogen, die Klappdeckel werden geöffnet.
und der Baum wird in die Niederlaßsegmente vorgezogen und durch die Niederlaßvorrichtung
des Kettenbaumes niedergelassen. Der Bremsbügel und der Führungshebel folgen von
selbst der Bewegung und stellen sich in Anfangsstellung, so daB der neue leere Baum
ohne weiteres eingelegt «-erden kann.