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Mischvorrichtung für Margarine u. dgl. Die Erfindung beschäftigt sich
mit der Aufgabe, Margarine o. dgl. mit einer be= stimmten Gleichartigkeit und Formbarkeit
herzustellen, auch wenn sich die ihre Be" schaffenheit beeinflussenden Verhältnisse
ändern. Durch einfache Mittel soll unter allen Umständen, d. h. bei jeder Art und
Zusammensetzung der Fette, ihrer Temperatur bzw. der der Umgebung u. dgl., ein Vermischen
der Fette derart erzielt werden, daß die Mischmaschine stets Margarine von gleichbleibender
bzw. der gewünschten Beschaffenheit liefert. Der Erfindung liegt der Lösungsgedanke
zugrunde, die Mischvorrichtung in ihrer Zusammensetzung der Beschaffenheit des zu
verarbeitenden Fettes anzupassen, wobei die Misch- und Knetkammern tunlichst mit
dem Fett ständig nahezu oder voll gefüllt sein sollen.
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Erfindungsgemäß ist die Mischvorrichtung aus für sich entfernbaren
bzw. austauschbaren, in gesonderten Gehäuseteilen untergebrachten Mischelementen
verschiedener Art zusammengesetzt, derart, daß diese Gehäuseteile und die zugehörenden
:Mischelemente in irgendeiner Reihenfolge zusammengestellt bzw. eine beliebige Anzahl
der Mischelemente und der zugehörenden Teile des Gehäuses entfernt werden können,
während die übrigen Mischelemente und Gehäuseteile zu einer in sich geschlossenen
Mischvorrichtung zusammengestellt werden. Es werden also mehrere in sich abgeschlossene
Mischvorrichtungen derart hintereinandergeschaltet, daß sie nach Bedarf ausgeschaltet,bzw.
umgruppiert werden können.
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Sind die Mischelemente in an sich bekannter Weise auf gemeinsamer
Welle angeordnet, so läßt sich der Erfindungsgedanke am zweckmäßigsten in der Weise
durchführen, daß die einzelnen Gehäuseteile auf gemeinsamen Gleitschienen abnehmbar
angeordnet sind. Die Mischelemente bzw. ihr zugehörenden Gehäuseteile können dann
leicht auf diesen Schienen verschoben, von ihnen abgenommen bzw. miteinander- verspannt
werden, z. B. derart, daß nach Entfernung einzelner Elemente mit ihren Gehäuseteilen
die verbleibenden zu einer entsprechend verkürzten Mischvorrichtung zusammengestellt
werden.
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Es können mehrere derartige Mischerreihen unter Vorschaltung einer
gemeinsamen oder gesonderten Mischvorrichtung verwendet werden. Außer Knetkammern
kann die Mischvorrichtung Heiz- bzw. Kühlkammern enthalten, die auch nur je nach
Bedarf Verwendung finden.
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An sich bekannt ist es, eine oder mehrere einer größeren Zahl gleichartiger
Knetorgane aus einer Knetmaschine zu entfernen bzw. ihr zuzuschalten. Hierdurch
wird aber die Arbeitsweise der Maschine gestört, da in ihr
Bereiche
entstehen, in welchen kein Bearbeitungsorgan vorhanden ist, also die -Margarine
dort nicht veranlaßt wird, weiterzuwandern. Durch ihr Zusarninenpressen in diesen
leeren Bereichen wird die Neigung der Margarhiae gefördert, Wasser auszuscheiden
und aticl?', sonst ihre Beschaffenheit zu ändern. Für Schokolademahl- und -rnischmaschinen
ist es ferner bekannt, einzelne in sich abgeschlossene Mischvorrichtungen abzuschalten.
Hierbei war es jedoch nicht möglich, die einzelnen Mischvorrichtungen, insbesondere
solche verschiedener Art, in beliebiger Reihenfolge und Anzahl zu einer -Maschine
zusammenzustellen, welche dem Zustand der zu verarbeitenden 'lasse angepaßt ist.
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Eine der zahlreichen möglichen Ausführungsformen des Erfindungsgedankens
ist in der Zeichnung als Beispiel, zum Teil schematisch, veranschaulicht, und -zwar
-zeigen Abb. i einen Längsschnitt durch eine -Mischvorrichtung für -Margarine gemäß
der Erfindung, Abb. 2 einen Grundriß dieser Vorrichtung und Abb. 3 die Vorrichtung
in Endansicht, teilweise im Schnitt nach II-II der Abb. i.
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Die in Abb. i und 2 veranschaulichte Vorrichtung ist aus mehreren
getrennten Einheiten oder :Abschnitten A, B, C, D, E, F zu-
sammengesetzt.
Der Abschnitt A bildet die Zuführungsvorrichtung; sie besitzt zwei Speisewalzen
a. Die Abschnitte B und C sind Knetelemente mit den Knetvorrichtungen
a bzw. c. Der Abschnitt D ist zum Teil als Knet-, zum Teil als Heiz- oder Anwärmvorrichtung
ausgebildet. Er enthält sowohl Kneteinrichtungen d und d' als auch eine Heizvorrichtung.
Die Abschnitte E und F dienen als Nachknet- oder -Mischvorrichtungen, in welchen
die im Abschnitt D angewärmte -Masse von umlaufenden Vorrichtungen f bearbeitet
wird, bevor sie durch eine Ablaufvorrichtung v aus der Vorrichtung austritt.
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Sämtliche Knetvorrichtungen b, c, d und d' sind auf einer gemeinsamen
Welle £ angeordnet, die einerseits im Gehäuse j des Zuleitungselementes .1 und andererseits
in einem Bock k gelagert ist, der in so großer Entfernung von dem letzten Abschnitt
F der Reihe aufgestellt ist, daß sich die gesamte Reihe von Einzelelementen durch
Hinzufügen weiterer Elemente verlängern läßt, ohne daß die Entfernung des Lagerbockes
k von dem Gehäuse jgeändert zu werden braucht.
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Die Vorrichtung c besteht aus einer der Welle i gegenüber schräg gestellten,
ebenen Scheibe mit elliptischem Umkreis, dessen Projektion auf eine zur Welle i
rechtwinklige Ebene ein Kreis ist. Der Umkreis der Scheibe schließt verhältnismäßig
dicht an die Innen-Seite des äußeren Gehäuses der Vorrichtung an. Die Scheibe wirkt
im wesentlichen wie eine im Abschnitt C in axialer Richtung hin zünd her gehende
Knetvorrichtung, welche ab-'')xechselnd der Bewegung des Stoffes durch tieri Abschnitt
C Widerstand leistet oder sie fördert. Es wird hierdurch ein sehr eingehendes Kneten
erzielt, welches durch die im folgenden Abschnitt D angeordneten Kegelschnecken
d und d' ergänzt wird. Zwischen ihnen ist eine Heizanordnung vorgesehen, in welcher
der in Behandlung befindliche Stoff erwärmt wird, falls die durch die mechanische
Einwirkung der Knetvorrichtungen auf den Stoff durch innere Reibung erzeugte Erwärmung
nicht genügt, um eine geeignete Geschmeidigkeit des Stoffes während der weiteren
Bewegung desselben durch die Vorrichtung zu erreichen. Genügt die durch Reibung
erzeugte Erwärmung, so kann die Heizanordnung mit dein sie umschließenden Gehäuseteil
H$ entfernt und die Vorrichtung entsprechend zusammengeschoben werden, so daß die
beiden Schnecken d und d' unmittelbar aneinander anschließen.
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Durch die doppelkegelige Ausbildung der Knetschnecken in der Weise,
daß ihr größter Durchmesser in der -Titte liegt, läßt sich eine bequeme und einfache
Zerlegung der Vorrichtung nach Lockerung der -Muttern o auf der Welle
i bzw. auf den beiden Wangen p
(Abb. 2 und 3) erreichen, auf denen
die Teile Hl bis H' gelagert sind und durch diese Muttern o zusammengehalten werden.
Durch Lösen dieser 'Muttern o lassen sich die Abschnitte B, C ....
F längs der Wangen p verschieben. Ebenso läßt sich, falls dies wünschenswert
erscheint, ein beliebiger Abschnitt dadurch völlig entfernen, daß der betreffende
Teil nach Entfernen des Lagerbockes k von den Wangen p heruntergeschoben wird, worauf
die übrigen Abschnitte, die noch im Betrieb bleiben sollen, wieder nacheinander.
auf die Wangen p aufgereiht und dann untereinander zusammengespannt werden. Dabei
müssen auch die Knetvorrichtungen von der Welle abgenommen werden, die zu dem herausgenommenen
Abschnitt gehören. Zu diesem Zweck sind die einzelnen Knetvorrichtungen gesondert
auf die Welle geschoben und derart auf ihr befestigt, daß sie sich mit der Welle
i zusammen drehen. Sie lassen sich jedoch leicht von der Welle lösen und herunterschieben.
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Aus dem Abschnitt D gelangt der zu verarbeitende Fettstoff in den
Abschnitt E und dann in den Abschnitt F, wo er die Vorrichtung durch den Ablaufkanal
v (Abb. i und 3) verläßt. Die Abschnitte E und F dienen zum Nachkneten oder Naclimischen.
Sie können so ausgebildet sein, daß sich die Fettstoffe in
ihnen
erwärmen oder, falls erforderlich, abkühlen lassen. In der dargestellten Ausführungsform
sind beide Abschnitte gleich ausgeführt. Die zu ihnen gehörenden Gehäuseteile H4
und Hs sind gleichfalls auf den Wangen p verschiebbar angeordnet.
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In jedem der Abschnitte E und F sind zwei feststehende, zur Welle
i gleichachsige Zylinder 2i mit axialen Schlitzen y angeordnet, durch welche sich
der zu behandelnde Fettstoff bewegt. Zwischen den beiden Zylindern ac jedes Abschnittes
E und F liegt eine Reihe von Stäben f parallel zur Welle i. Sie sind auf einer Scheibe
x dieser Welle befestigt, während sie am entgegengesetzten Ende durch Ringe z untereinander
zusammengehalten werden. Die durch die Schlitze y der Zylinder u gepreßte Stoffmenge
wird durch die mit der Welle i umlaufenden Stäbe f einer sehr kräftigen Misch- oder
Nachknetwirkung unterworfen, bevor sie aus der Öffnung v aus der Vorrichtung austritt.
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Statt einer Knetvorrichtung b in Form einer Doppelkegelschnecke können
auch Knetvorrichtungen beliebiger anderer Form, z. B. gewöhnliche zylindrische Schnecken,
verwen-' det werden. Auch können statt Knetschnekken, falls dies zweckmäßiger erscheint,
Knetwalzen benutzt werden, die dann z. B. am Abschnitt B derart angeordnet werden,
daß ihre Achsen rechtwinklig zur Welle i liegen. Sie drehen sich zweckmäßig in der
Weise, daß sie der durch die ZufÜhrungsvorrichtung a hervorgerufenen Förderbewegung
der Fettstoffe Widerstand leisten. Wie aus den vorstehenden Ausführungen ersichtlich,
können jeder beliebige der ' Abschnitte A bis F einzeln oder mehrere zusammen ausgeschaltet
oder gegen jeden anderen dieser Abschnitte oder einen sonstigen entsprechenden Abschnitt
ausgetauscht werden, j e nachdem es die zweckmäßigste Behandlung des zu verarbeitenden
Fettstoffes und- seine gründliche Durchknetung wünschenswert erscheinen lassen.