Maschine zum Überfahren von Schokoladenmassen in den für die Herstellung von Schokoladenkörpern erforderlichen Zustand.
Bei der Herstellung von Schokoladenkor- pem muss eine gut vorbereitete Schokoladenmasse Verwendung finden. Einmal muss diese Masse einen genügenden Feinheitsgrad aufweisen, das hei¯t es müssen die Teile, aus denen sich die Masse zusammensetzt (die gebrochenen Kakaobohnen, der Zucker und die Kakaobutter), in einem fein verriebenen Zustand und gut gemischt vorhanden sein. Zum ändern muss die Masse einen ganz bestimmten Flüssigkeitsgrad (Viskosität) aufweisen, um ordnungsgemäss verarbeitet werden zu können. Zum dritten muss die Masse hinsicht- lich der geschmacklichen Verfeinerung durch entsprechende Aufschlie¯ung der in der Masse enthaltenen Aromastoffe in dem bestmöglichen Zustand sich befinden.
Die Zerkleinerung und Verfeinerung der Massebestandteile (Kakaobohnen und Zucker) wird in den neuzeitlichen Betrieben durch besondere Walzwerke vorgenommen. Danach wird die so vorbereitete Masse unter Zusatz der nötigen Kakaobutter in die Weiterbe arbeitungsmaschinen, z. B. ein Rührwerk, eine Conche oder dergl. eingebracht und hier durch beständiges Umrühren mit Hilfe von Rührarmen, Umwälzwalzen oder dergl. auf den richtigen Zustand hinsichtlich der Flüs sigkeit (Viskosität) gebracht, wobei gleichzeitig noch eine gewisse Nachverfeinerung in bezug auf das Zerreiben der Masseteilchen stattfindet.
Während die Masse umgerührt bezw. umgewälzt und geknetet wird, kommt sie mit der Luft in Berührung, was erfahrungsgemäss zu einer Aufschliessung der in der Masse enthaltenen Aromastoffe führt.
Dabei hat man bereits erkannt, dass eine m¯glichst grosse Luftber hrungsflÏche der schnel- len und sicheren Erreichung der höchsten ge schmacklichen Verfeinerung der Masse nützlich ist.
Nun sind die R hrwerke, Conchen, Longs- reibemaschinen oder dergl. durchgä. ngig so in ihren Abmessungen gehalten, dass sie eine bestimmte Massemenge (z. B. 250 kg oder 500 kg) fassen und diese Menge in einer angemessenen Zeit (z. B. 24 Stunden) auf den erforderlichen Zustand hinsichtlich ihrer Viskosität bringen, wie er für die Weiterverarbeitung der Masse zu Sehokoladenkör- pern erforderlich ist. Diese Maschinen k¯nnen nur ordnungsgemäB arbeiten, wenn ihnen die Massemenge, für die sie berechnet sind, zugeführt und in ihnen verarbeitet wird.
Nun muss aber-wie sehon oben ange deutet-die Masse nicht nur auf den für die Weiterverarbeitung zu Schokoladenkor- pern erforderlichen Fliissigkeitszustand ge braeht werden, sondern sie muss auch ge- schmacklich so aufgeschlossen werden, dass eine bestmögliche Aufschliessung der in ihr enthaltenen Aromastoffe vorhanden ist.
Es hat sich gezeigt, dass der Zeitpunkt, zu welchemdieMasse in dem R hrwerk, der Conche usw. in den richtigen Flüssigkeits- zustand versetzt worden ist, durehans nicht mit dem Zeitpunkt zusammenfÏllt. in welchem die Aromastoffe derart aufgeschlossen sind, dass die Masse in den besten geschmack- lichen Zustand versetzt worden ist. Der letztere Zeitpunkt liegt viel später als der Zeitpunkt, wo die richtige ViskositÏt der Masse erreicht ist.
Wird beispielsweise die richtige Verflüssigung binnen 24 Stnnden in einem Rührwerk, einer Conche oder dergl. erreicht, dann ist ein Mehrfaches dieser Zeit erforder lich, um sÏmtliche Masseteilchen gen gend mit der Luft zur Erreichung der besten geschmacklichen Wirkung in Berührung zu bringen, und die Berührungsfläche zwischen der Masse und der Luft ist infolge der feststehenden Abmessungen soleher Vorrichtungen, die ja stets für eine möglichst schnelle und günstige Verflüssigung einer ganz be- stimmten Massemenge zugeschnitten sind. ein gegebener Faktor.
Wollte man nun die in der Maschine vorhandene und auf den richtigen Fl ssigkeitszustand gebrachte Masse noch länger durch Rühren und Umwälzen mit der Luft in Berührung bringen, um die geschmackliche Aufschliessung zu vollenden, dann würde man erreichen, dass die Masse infolge dei fortschreitenden Verfeinerung des in ihr enthaltenen Zuckers sich allmählich verdict, wodurch gewisse Nachteile für die Weiterverarbeitung zu Schokoladenk¯rpern eintreten. Infolgedessen hat man sich bisher entweder mit einem ungenügenden Zustand in bezug auf die geschmackliche Verfeinerung abgefunden oder die Nachteile der Verdit- kung in Kauf genommen oder aber mehr Butter benötigt, um den erforderlichen Fliis- sigkeitszustand zu erhalt : en.
Das Ziel der vorliegenden Erfindung ist es nun. eine Aufbereitungsmaschine zu schaffen, bei der der Zeitpunkt, zu welchem der richtige Fl ssigkeits- und Verfeinerungszustand der Masse erreicht ist. ungefähr mit dem Zeitpunkt zusammenfällt, wo die Masse den bestmöglichen Verfeinerungszustand in geschmacklicher Bezi@hung aufweist.
Diese Aufgabe wird dadurch gelost, dass die Maschine (z. B. R hrwerk, LÏngsreibe maschine, Conche oder dergl.) mit einer Ein- richtung versehen ist. durch die die Masse wÏhrend der Bearbeitung dauernd auf einer FlÏche von mindestens 2 m2 für je 100 kg Masse mit der Aussenluft ; in Berührung kommt.
Es ist festgestellt worden, dass man bei Verwendung der blichen Aufbereitungsma- schinen innerhalb derselben Zeit. wo die er forderliche Konsistenz der Masse erreiebt wird. auch die geschmackliche Verfeinerung auf den Gipfelpunkt f hren kann. wenn man die Maschine gleiehzeitig so einrichtet, da¯ die Schokoladenmasse während der zur Ver flüssigung erforderlichen Zeit auf Flächen verteilt wird, die so gross sind, daB die Berührung mit der Luft in ausgiebigem Masse stattfindet. Diese FlÏchen müssen nach den gemachten Feststellungen mindestens 2 M2 für je 100 kg Masse betragen.
Bei Einhaltung dieser neuen Vorschrift wird mit Sicherheit erreicht, dass der Zeitpunkt der richtigen Verflüssigung der Masse mit dem Zeitpunkt der vollkommenen ge schmacklichen Aufsehliessung der Masse zu- sammenfällt.
Es ist klar, dass bei einer solchen Aufbereitungsmaschine die Masse in kurzer Zeit, nämlich in derjenigen, die zur Verflüssigung und mechanischen Verfeinerung der Masse erforderlich ist, zu einem vollendeten ge schmacklichen Erzeugnis gestaltet werden kann.
Die Mittel, durch die die Masse während der Bearbeitung dauernd auf einer Fläche von mindestens 2 m2 für lOO kg Masse mit der AuBenluft in Berührung kommt, können sehr verschiedenartig ausgebildet werden und eine an sich bekannte Gestaltung aufweisen.
Auf der Zeichnung sind zwei Ausfüh- rungsbeispiele der neuen Maschine dargestellt.
Die Abb. 1 zeigt im senkrechten Querschnitt und die Abb. 2 im senkrechten Längsschnitt das eine Ausführungsbeispiel. Ilierzli gehort die Sonderdarstellung nach Abb. 3.
Das andere Ausführungsbeispiel ist in Abb. 4 in einem senkrechten Längsschnitt dargestellt.
Mit Bezug auf die Ausführung nach den Abb. 1 und 2 gilt folgendes :
In den Lagern l der Lagerbocke 2 sind je eine Hohlwelle 3 gelagert, auf denen eine Trommel 3'befestigt ist. Diese Trommel ist an ihrem Umfang am einen Ende mit einem Zahnkranz 4 ausgerüstet, der mit einem Zahnrad 5 im Eingriff steht. Dieses Zahnrad ist auf einer Welle 6 befestigt, die in einem dem Lagerbock 2 angeschlossenen Lagerbock 7 bezw. dessen Lager 8 gelagert ist und auf deren freies Ende die Antriebsriemenscheibe 9 aufgesetzt ist. Das Zahnrad 5 dreht sich in Richtung des in ihm eingezeichneten Pfeils.
Infolgedessen wird die Trommel in Richtung des in ihr eingezeichneten Pfeils ständig gedreht.
Durch die Hohlwelle ist eine Achse 10 geschoben, auf der die Lageraugen 11 von zwei nach unten ragenden Pendelarmen 12 im Innern der Trommel befestigt sind. Diese Pendelarme tragen eine Walze 13, die bis an die in der Trommel an der Innenwandung vorgesehenen Rippen 14 heranragt. Die rundlaufenden Rippen 14 sind in gleichen Abständen parallel zueinander angeordnet.
Die Achse 10 ragt durch das eine Lager 1 nach auben vor und trägt hier das Lager 15 eines Kurbelarmes 16. In einen Schlitz 17 nahe dem freien Ende des Eurbelarmes ragt ein Zapfen 18 hinein, der an der Schubkur- belstange 19 sitzt. Diese Schubkurbelstange ist bei 20 an eine Eurbelscheibe 21 angelenkt, die auf der Welle 6 des Zahnrades 5 befestigt ist. Infolgedessen werden die Pendelarme 12 ständig in Schwingung versetzt derart, daB die Walze 13 dabei in die in der Abb. 1 durch gestrichelte Linien angedeuteten Endstellungen gelant.
In der Trommel befindet sich eine der Leistung der Trommel angepaBte Menge an Schokoladenmasse, zum Beispiel 500 kg.
Diese Masse wird durch die Hin-und Herbewegung der Walze 13 in ständige Umwäl- zung unter gleichzeitiger Knetwirkung versetzt. Nach einer bestimmten Zeit (z. B. nach Ablauf von 24 Stunden) ist die Masse durch die Knet-und Walzwirkung in den für die Weiterverarbeitung richtigen Verfeinerungsund Flüssigkeitszustand versetzt worden.
Die Masse kommt dabei im wesentlichen mit der Luft in einem MaBe zur Berührung das durch den Flüssigkeitsspiegel der Masse bestimmt wird. Dabei ist die Trommelwan- dung bei 39 durchbrochen, so daB Frischluft zutreten bezw. der Wrasen abziehen kann.
Die Flanke der Trommel ist bei 39 im Bereiche der Lagerstelle der Trommelachse durchbrochen. Dabei weist der Lagerbock 2 eine mit ihm aus einem Stück bildende Scheibe 40 auf, die an ihrer, der Trommelflanke zugekehrten Seite mit einer Ringnut 41 ausgerüstet ist, in die abdichtend ein Flansch 42 eingreift, der an der Trommelflanke am Rande der kreisförmigen Ausspa- rung 39 befestigt ist.
Die Scheibe 40 verdeckt die NIffnung 39 bis auf einen aus Fig. 1 ersichtlichen DurchlaB 43, der also ständig offen ist, durch den die Masse eingefüllt bezw. herausgezogen werden kann, wobei die Offnung zugleich zur Einführung von Frisch- luft und zum Abzug des Wrasens (Brodem) benutzt wird. Dabei kann man gegebenen- falls auch durch ein Gebläse oder dergl. inner- halb der Trommel eine Luftzirkulation er zeugen.
Auf keinen Fall reieht aber die Berüh- rung der Luft mit. der Masse aus. um ihre sämtlichen Teilchen in genügendem Masse und genügend lange mit der Luft derart in Berührung zu bringen, dass eine vollständige Aufschliessung der in der Masse enthaltenen Aromastoffestattfindet.
Nun wird aber durch den Umlauf der Trommel von der Trommelwandung und insbesondere von den Rippen 14 Masse mitgenommen und in der Umdrehungsrichtung der Trommel nach oben geleitet. An einer geeig- neten Stelle ist ein Abstreicher 22 vorgesehen. der an seinem der Trommelwandung zuge- kehrten Ende. Wie aus Abb. 3 ersichtlich ist, mit Sehlitzen 23 ausgerüstet ist, in die die Rippen 14 eintauchen. Dieser Abstreicher nimmt die an der Trommelwandung und an den Rippen haftende Masse ab. so dass sie auf den als schräg nach unten gerichtete Rutsche ausgebildeten Teil des Abstreichers gelangt.
Von hier fliesst die Masse in einem dünnen Schleier nach unten zurüelt und vereinigt sich dort mit dem von der Walze 13 bearbeiteten Massevorrat.
Die Masse wird in einer dünnen Schicht an den Wandungen und Rippen der Trommel mit nach oben genommen, in einer d nnen Schicht durch den Abstreicher 2 abgenom- men und in einer d nnen Schicht nach dem Massevorrat zurüekgeleitet. Infolgedessen ist eine grosse Oberfläche geschaffen, welche den einzelnen Masseteilehen immer wieder Gelegenheit gibt, ausgiebig mit der Luft in Berührung zu kommen, und dadurch wird erreicht, da¯ die in der Masse enthaltenen Aromastoffe in derselben Zeit zur vollen Entwicklung gebracht werden, in welcher die Masse durch die Knet-und Walzwirkung in den richtigen Flüssigkeitszustand versetzt wird.
Die Abmessungen sind so getroffen wor- den, dal3 die Gesamtfläehe der Berührung der Masse mit der Luft (also der Masse- spiegel die an der Wandung und den Rippen vorhandene Masseschicht und der niederrieselnde fl ssigkeitsschleier) mindestens 2 m2 auf je 100 kg Masse beträgt.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach Abb. 4 ist ein Massebehälter 24 vorgesehen, dessen Wandungen die waagrechte Welle 25 durchdringt. die von den Lagern 26 getragen wird.
Am freien Ende dieser Welle ist die Riemenscheibe 27 vorgesehen. Innerhalb des Behälters 24 sind auf die Welle die Arme 28 aufgesetzt, welche das an sich bekannte Rührwerk 29 tragen.
In diesem Behälter hefindet sich eine abgemessene, der Leistung des Rührwerkes an- g @epa¯to Massemenge (z. B. 250 kg). Das Riihrwerk versetzt diese Masse innerhalb einer bestimmten Zeit (z. B. 24 Stunden) in den für die Weiterverarbeitung zu Schoko- ladenkorpern geeigneten Verfeinerungs- und Fliissigkeitszustand.
Dem 3tassebehälter 24 ist ein weiterer Behälter 30 angeschlossen, an dessen oberem Ende die Lager 31 f r eine waagrechte Welle 32 vorgesehen sind. Diese Welle 32 wird in geeigneter Weise durch die gezeigten Mittel von demselben Antrieb aus. der die Riemenscheibe betätigt, in ständige Umdrehung versetzt.
Auf der Welle 32 sind parallel nebeneinander die senkrecht stehenden Scheiben 33 angeordnet.
Eine an den Boden des Behälters 24 ange schlossene Leitung 34 steht mit einer Pumpe 35 derart in Verbindung, dass die Masse durch die Leitung nach dem Verteiler 36 getrieben wird. der unmittelbar ber den Scheiben 33 angeordnet ist. Der Verteiler ist mit AuslaBoffnungen f r die Masse versehen derart, dass die aus den Íffnungen austretende Masse auf die Scheiben 33 gelangt. Die von den Scheiben 33 abfliessende Masse gelangt in den un- tern Teil des Behall-ers 30 und wird von hier durch eine an die Pumpe 38 angeschlossene F¯rderleitung 37 ständig in den Massebehäl- ter 24 zur ckgeleitet, wo sie sich mit dem Massevorrat dieses Behälters wieder vereinigt.
Auf diese Weise wird. dafür gesorgt, dass die Masse während der Bearbeitung durch das Rührwerk 29 durch die Scheiben 33 ausgiebig mit der Luft zur Berührung kommt und dementsprechend in derselben Zeit auf den Gipfel der geschmacklichen Verfeinerung getrieben wird, wo die Masse durch das R hrwerk auf den richtigen Verfeinerungs-und.
Flüssigkeitszustand gebracht wird.
Dabei ist die Flache der Scheiben 33 im Verein mit dem Flüssigkeitsspiegel der Masse im Behälter 24 so bemessen, dass diese Fläche mindestens 2 m2 für je 100 kg Masse beträgt.
PgTENTAN Sl'RUCH :
Maschine zum tXberführen von Schoko ladenmassen in den für die Herstellung von Schokoladenkörpern erforderlichen Zustand, dadurch gekennzeichnet, dass sie mit einer Einrichtung versehen ist, durch die die Masse während der Bearbeitung dauernd auf einer Fläche von mindestens 2 m2 für je 100 kg Masse mit der Aussenluft in Berührung kommt.