DE641915C - Wiegefederung fuer Drehgestelle von Eisenbahnfahrzeugen - Google Patents

Description

Die Federung der Personenwagendrehgestelle hat man bereits dadurch zu verbessern gesucht, daß man die Enden des Wiegebalkens mittels Schraubenfedern auf in der Längsrichtung des Drehgestells angeordnete Tragbalken gestützt hat, die an ihren Enden mit quer pendelnden Gehängen an dem Drehgestell aufgehängt sind. Auf diese Weise hat man zwar die Eigenreibung der bekannten.

längs liegenden, als Blattfedern ausgebildeten Wiegefedern vermieden, jedoch den Übelstand in Kauf nehmen müssen, daß neben der Querpendelung der Wiege in den Gehängen noch eine Querpendelung des Wiegebalkens gegenüber den genannten Stützträgern möglich ist, und daß die Pendelung daher nicht beherrscht werden kann. Dabei werden ferner die Schraubenfedern auf Biegung senkrecht zu ihrer Achsenrichtung in Anspruch genommen.

Wollte man diese ungünstige seitliche Verbiegung in der üblichen Weise durch die Federn umgebende und ineinander geführ te Buchsen verhindern, ' so würden die Teile durch Reibung sehr schnell verschleißen und imbrauchbar werden. Vor allem aber würde dadurch der Hauptvorteil der Schraubenfedern, nämlich ihre völlige Reibungsfreiheit, die es ermöglicht, auch die feinen Erzitterungen während der Fahrt vom Wagenkasten fernzuhalten, zunichte gemacht werden.

Man hat deshalb schon die Querpendelung des Wiegebalkens auf den ihn tragenden Schraubenfedern dadurch zu verhindern gesucht, daß man den Wiegebalken mittels Lenker zu einer Reihe senkrechter Bewegungen zwingen wollte. Eine derartige Ausführungsform hat die Mitte des Wiegebalkens mit zwei kettengliedf örmigen Bügeln an die Seitenwände von gegossenen Drehgestellrahmen angelenkt. Diesen Lenkern liegt also lediglich eine senkrechte Führung des Wiegebalkens ob. Zudem ist es zweifelhaft, ob sie auch nur diese Führung befriedigend ausführen, denn wenn die Führung streng sein soll, dürfen die Lenker kaum Spiel haben. Dann aber muß, da ja die gegossenen Drehgestellseitenwände seitlich nicht nachgeben können, eine Art Kniehebelwirkung der Lenker entstehen.

Die Anmeldung geht von einer ganz anderen Grundlage insofern aus, als der Wiegebalken nicht auf seitlich unnachgiebigen Seitenwänden eines Drehgestellrahmens, sondern auf an quer pendelnden Gehängen aufgehängten, also seitlich beweglichen Stützträgern ruht, und sie will die führende Wirkung der Lenker dahin ergänzen, " daß sie die den Wiegebalken tragenden Schraubenfedern in deren Bestreben unterstützt, bei Seitenschwankungen des Wagenkastens diesen in die waagerechte Lage zurückzuführen. Das erreicht die Erfindung dadurch, daß sie die zwischen Wiegebalken und Stützträgern angeordneten Lenker als federnde Systeme ausbildet, in denen das Kanten des Wagenkastens rückdrehende Momente erzeugt.

Die Zeichnung zeigt mehrere Ausführungsbeispiele der federnden Lenkersysteme gemäß der Erfindung in den Abb. 1 bis 3 im Querschnitt.

Abb. 4 stellt eine Seitenansicht der pendelnden Aufhängung der Stützträger nebst einem der federnden Systeme dar.

Der Wiegebalken Λ stützt sich mittels Schraubenfedern b auf rinnenförmige Längsträger c, die die Schraubenfedern am seitlichen Ausweichen verhindern und mit i^ Enden durch quer pendelnde Gehänge e iW dem Drehgestellrahmen aufgehängt sind. ;*j|j| Bei der Ausführungsform nach Abb. ι siriä'J die Lenker / als dreiarmige Hebel ausgebildet, die bei Punktk an dem Wiegebalken«/ bei ίο Punkt ι an dem Stützträger c angelenkt sind. Die senkrechten Arme λ:, y sind durch Schraubenfedern OT- und α kreuzweise verbunden. Wird bei Seitenschwankungen des Wagenkastens der Wiegebalken verkantet und werden damit die Schraubenfedern δ der einen Seite mehr zusammengedrückt als die der anderen Seite, so wird eine der Lenkerfedern m oder η so gespannt, daß sie den Wiegebalken und damit den Wagenkasten in die waagerechte Lage «ο aufzurichten sucht.

In gleicher Weise wirkt die Ausführungsform nach Abb. 2. Hier sind die Lenker selbst als Blattfedern 0 ausgebildet, die bei q an dem Wiegebalken gelagert, bei/' an den Stützträgern c angelenkt und an ihren inneren, freien Enden durch eine Lasche/? miteinander verbunden sind.

Bei der Ausführungsform nach Abb. 3 sind •die beiden Blattfedern der Abb. 2 zu einer Blattfeder Λ vereinigt, die in der Mitte mit dem Wiegebalken a, an ihren Enden mit den Stützträgern c starr verbunden sind. Auch hier strebt die Blattfeder h, den verkanteten Wiegebalken wiederaufzurichten. Abb. 4 zeigt die Aufhängung der Stützträger c an dem Drehgestellrahmen mittels der Pendele, die Lagerung des Wiegebalkens α mittels der Schraubenfedern b auf den Stützträgern c und die Führung des Wiegebalkens gegenüber den Stützträgern durch das federnde Lenkersystem.

Claims (3)

1. Patentansprüche:

   i. Wiegefederung für Drehgestelle von I Eisenbahnfahrzeugen, deren Wiegebalken §£-durch Schraubenfedern auf zwei längs-' gerichteten, quer zum Wagen pendelnd am Drehgestellrahmen aufgehängten und durch Lenker gegenüber dem Wiegebalken geführten Stützträgern ruht, dadurch gekennzeichnet, daß die Lenker aus starren dreiarmigen Hebeln bestehen, deren äußere, waagerechte Arme (/) an den Stützträgern (c) angelenkt sind, während die beiden inneren senkrechten Arme (x, y) durch kreuzweise gespannte Federn (m,n) verbunden sind.
2. 2. Wiegefederung für Drehgestelle von Eisenbahnfahrzeugen, deren Wiegebalken durch Schraubenfedern auf zwei längsgerichteten, quer zum Wagen pendelnd am Drehgestellrahmen aufgehängten und durch Lenker gegenüber dem Wiegebalken geführten Stützträgern ruht, dadurch gekennzeichnet, daß die Lenker aus in sich federnden, zweiarmigen Hebeln (o) bestehen, deren äußere Enden an den Stützträgern (c) angelenkt und deren innere Enden durch eine Lasche (p) miteinander verbunden sind.
3. 3. Wiegefederung für Drehgestelle von Eisenbahnfahrzeugen, deren Wiegebalken durch Schraubenfedern auf zwei längsgerichteten, quer zum Wagen pendelnd am Drehgestellrahmen aufgehängten und durch Lenker gegenüber dem Wiegebalken geführten Stützträgern ruht, dadurch gekennzeichnet, daß die Lenker als ein an dem Wiegebalken (a) und an den Stützträgern (c) starr befestigtes, in senkrechter Richtung federndes, in waagerechter Richtung steifes Stahlband (A) ausgebildet sind.

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