-
Verfahren zur Herstellung von Bleichromatfarben Die Herstellung von
Bleichromatfarben durch Ausfällen der Komponenten aus wäßrigen Lösungen unter Erzeugung
von Mischkristallen ist bekannt. Ferner ist bereits vorgeschlagen worden, die bei
der üblichen Ausfällung erhaltenen rhombisch kristallisierten Produkte zwecks Erhöhung
ihrer Lichtechtheit durch Erhitzen auf höhere Temperaturen in wäßriger Suspension
in die monokline Modifikation überzuführen.
-
Es wurde nun gefunden, daß man die Ausfällung der Komponenten aus
ihren Lösungen vorteilhaft bei solchen zwischen PH = I - 3 und PH = 2 - 4 liegenden
Wasserstoffionenkonzentrationen durchführt, bei denen der Niederschlag nach der
Umwandlung in die monokline Modifikation das ma@imale oder nahezu maximale Sedimentationsvolumen
einnimmt. Es hat sich nämlich gezeigt, daß, je größer das Sedimentationsvolumen
des Niederschlages ist, um so lichtechtere und farbstärkere Produkte erzielt werden,
und daß andererseits für die Größe. dieses Volumens die Wasserstoffionenkonzentration,
bei der die Ausfällung der Farben erfolgt, maßgebend ist. Die- für die Größe des
Sedimentationsvoluinens günstigste Wasserstoffionenkonzentration innerhalb des angegebenen
Bereiches wird zweckmäßig durch einen Vorversuch in jedem einzelnen Falle ermittelt.
Sie ist jeweils abhängig von dem Mengenverhältnis der für die Bildung der Farben
zu verwendenden Ausgangsstoffe. So beträgt z. B. für ein Chromgelb mit 55 Molprozent
Bleichromat und 45 Molprozent Bleisulfat unter Verwendung von Bichromat und Schwefelsäure
als Fällungsmittel die erforderliche Menge der bei der Fällung eines Mols des Farbstoffes
in 5o Litern Wasser anwesenden Säure etwa o,4o bis o,45 Mol. Die Ermittlung der
günstigsten Wasserstoffionenkonzentration innerhalb des angegebenen Bereiches kann
z. B. in der Weise geschehen, daß man das Sedimentationsvolumen der nach der Umwandlung
erhaltenen monoklinen Mischkristalle bei einigen verschiedenen Säurekonzentrationen
mißt. Trägt man alsdann in üblicher Weise in einem Koordinationssystem auf der Abszisse
die angewandten Säuremengen und auf der Ordinate die erhaltenen Werte für das Sedimentationsvolumen
ein, so erhält man eine Kurve, die zunächst ansteigt und dann bei einem bestimmten
Säuregrad stark abfällt. Der höchste Punkt der Kurve gibt die für den betreffenden
Niederschlag günstigste Wasserstoffionenkonzentration
an. Die auf
der beiliegenden Zeichnung dargestellten Kurven a und b lassen die günstigsten Wasserstoffionenkonzentrationen
für die Arbeitsweisen, der Beispiele i und 2 ersehen.
-
Es empfiehlt sich, die zu fällende Blei'salr-.'1. Lösung von vornherein
auf das gleiche PH zu bringen wie das anzuwendende Fällungsmittel und die Fällung
sodann bei konstantem pH durchzuführen. Auf diese Weise erhält man ein völlig einheitliches
Produkt. Die bei dem Vorversuch mit kleinen Mengen ermittelten Bedingungen der Wasserstoffionenkonzentration
können ohne weiteres auf die Durchführung des Verfahrens im praktischen Betrieb
übertragen werden.
-
Das Verfahren ist für die Erzeugung sämtlicher Bleichromatfarben geeignet,
die aus dem rhombischen in das monokline Kristallsystem übergeführt werden können,
also z. B. auch für solche, bei denen ein Teil des Bleies durch ein Erdalkalimetall
gemäß dem Verfahren des Patents 58o 7oi isomorph ersetzt ist.
-
Die Herstellung von Chromfarben aus Mischkristallen von Bleichromat,
Bleisulfat und Bleimolybdat unter Verwendung eines stark sauren Fällungsmittels
ist bereits Gegenstand eines älteren Schutzrechtes. Demgegenüber betrifft das vorliegende
Verfahren die Erzeugung von Chromfarben durch Ausfällen der 'Farben bei ganz bestimmten,
nämlich zwischen pH = i - 3 und PH = 2 - q. liegenden Wasserstoffionenkonzentrationen.
Die Anwendung dieser speziellen Säuregrade gestattet die Gewinnung von Chromfarben
mit besonders guter Lichtechtheit und Farbstärke. Beispiel i Chromgelb mit
550/, Bleichromat und 45% Bleisulfat Man fällt eine Lösung von 338 g Bleinitrat
oder 226g Bleichlorid in 301 Wasser im Verlauf 1/2 Stunde bei gutem Rühren
mit einer Lösung von I07 g Kaliummonochromat, 2o g konzentrierter Schwefelsäure
und 36 g Natriumsulfat (98%ig) in 2o 1 Wasser. Das Ganze wird alsdann durch Einleiten
von Dampf auf etwa 5o° erhitzt und unter gutem Rühren diese Temperatur während i
Stunde aufrechterhalten. Der Niederschlag, der etwa 8o % des Gesamtvolumens ausmacht,
wird filtriert und getrocknet. Man erhält ein farbstarkes und gut lichtechtes grünstichiges
Gelb. Die angewandte Menge konzentrierter Schwefelsäure in der Gesamtflüssigkeit
(5o1) entspricht einer o,oo8 normalen Schwefelsäure. Der pH-Wert bei der Ausfällung
beträgt somit 2 - i. Beispiel 2 Chromgelb mit 451/, Bleichromat und 551/, Bleisulfat
Eine Lösung von 675 g Bleinitrat in 301 einer o,oi5-normalen Salzsäure (PH = r -
8) wird mit einer Lösung von 175,8 g Kaliumchromat und 137 g Natriumsulfat (98%ig)
in 2o 1 einer 0,015-normalen Schwefelsäure (PH --_ i - 8) während 1/2 Stunde gefällt.
Hierauf wird das Ganze mit Dampf auf 5o° erhitzt und noch i Stunde lang bei dieser
Temperatur gerührt. Es wird alsdann mit Wasser auf ioo 1 aufgefüllt, wobei der Niederschlag
einen Raum von 95 1 einnimmt. Nach dem Filtrieren und Trocknen erhält man ein grünstichiges
Chromgelb, das sich durch besondere Farbstärke und Lichtechtheit auszeichnet.
-
Beispiel 3 Chromgelb mit 75% Bleichromat und :250/, Bleisulfat Eine
Lösung von 338 g Bleinitrat in 15 1 einer o,o2-normalen Salzsäure (PH = i - 7) wird
mit einer Lösung von 146 g Kaliumchromat und 36 g Natriumsulfat (980%ig) in io 1
einer ebenfalls o,o2-normalen Salzsäure (pH = i - 7) während 1/2 Stunde gefällt.
Hierauf erhitzt man mit Dampf auf etwa 40° und rührt bei dieser Temperatur noch
während 11/2 Stunden. Nach Auffüllen mit Wasser auf 5o 1 nimmt der Niederschlag
einen Raum von q.51 ein, während er bei Ausfällung in o,o4-normaler Säurelösung
nur 2o 1 und in o,o6-normaler Lösung sogar nur 2121 beträgt. Nach dem Filtrieren
und Trocknen bei ioo° erhält man ein reingelbes Produkt, das eine gute Lichtechtheit
und große Farbstärke aufweist. Beispiel ,¢ Gelb der .Zusammensetzung Pbo. s Sro.
i (Cro . s So . 5) 04 Eine Lösung von 1200 g Bleinitrat und io8gStrontiumchlorid
(SrC12-6H20) in 2ol einer o,oi5-normalen Salzsäure (pH - i - 8) wird mit einer Lösung
von 388 g Kaliumchromat und 268 g Natriumsulfat (98%ig) in 2o 1 einer o,oi5-normalen
Schwefelsäure (pH = i - 8) im Laufe 12 Stunde gefällt. Hierauf rührt man bei gewöhnlicher
Temperatur noch etwa 12 bis i Stunde lang und füllt alsdann auf 5o 1 auf. Der Niederschlag
wird filtriert und getrocknet. Das gewonnene Produkt stellt ein äußerst farbkräftiges
und gut lichtechtes Chromgelb von sehr reiner Farbnuance dar.