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Einrichtung zum Brikettieren von Metallspänen In der Metall verarbeitenden
Industrie fallen die Metallspäne, z. B. beim Drehen, vielfach in einer Fotm ab,
.daß sie beim Sammeln große Haufen bilden, die durch Menschenkraft kaum mehr aufgeteilt
werden können. Derartige Spänehaufen machen bei der Weiterbeförderung und Weiterverwendung
große Schwierigkeiten. Man hat bereits vorgeschlagen, derartige Späne in eine für
die Weiterbeförderung geeignete Form zu überführen, indem die Späne von einer Aufgabestelle
durch eine ununterbrochen in gleicher Richtung wirkende Fördereinrichtung einer
Schneidevorrichtung zugeführt werden, die die Späne in derart kurze Längen zerschneidet,
daß die Weiterbeförderung keine oder nur geringe Schwierigkeiten bereitet. Bei der
bekannten Zerkleinerungsanlage für Metallspäne werden die Späne, damit ein einwand-
' freies Zerschneiden überhaupt- möglich ist, zwischen zwei Zuführungswalzen hindurch
der Schneidevorrichtung zugeführt. Die Schneidevorrichtung selbst besteht aus einem
umlaufenden Messerträger, welcher mit einem feststehenden Messer zusammenarbeitet.
Die bekannte Spänezerkleinerungseinrichtung hat vor allem den Nachteil, daß die
Späne nur "in kurze Längen zerschnitten und nicht zu Paketen gepreßt werden, so
daß die zerkleinerten Späne immer noch einen sehr großen Raum einnehmen. Infolgedessen
ist für den Weitertransport der Späne ein großer Raumbedarf erforderlich, und außerdem
bereitet der Transport derart klein geschnittener Späne Schwierigkeiten. Für einen
wirtschaftlichen Weitertransport der Späne sowie für die Wiederverwertung der Späne,
z. B. bei Stahlspänen in Hüttenbetrieben, ist es jedoch erforderlich, .daß die Späne
in Form fester Pakete vorliegen und die einzelnen Spänepakete möglichst genau gleiche
Abmessungen besitzen.
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zum Brikettieren von
Metallspänen, insbesondere von wolligen, zähen Spänen, bei welcher die Späne von
einer Aufgabestelle durch eine ununterbrochen in gleicher Richtung wirkende Fördereinrichtung
einer Schneidevorrichtung zugeführt werden. Gemäß der Erfindung wird als Schneidevorrichtung
eine Zweimesserschere benutzt, deren hin und her gehender Messerträger als Preßstempel
ausgebildet ist und beim Schneiden die Spänepakete zugleich auf das gewünschte Maß
zusammenpreßt. Bei der Einrichtung nach. der Erfindung werden die Späne in die Form
von handlichen Paketen gebracht, so daß :.der Transport keinerlei Schwierigkeiten
macht.
Gleichzeitig bieten die mit der Einrichtung nach der Erfindung hergestellten Spänepakete
den Vorteil, daß sie besondere für die Weiterverwendung der Späne, z. $ in Hüttenbetrieben,
geeignet sind.
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Statt die untere Preßbacke der Schere selbst als Form für die Spänepakete
auszubilden, ist es zweckmäßig, auf der unteren Preßbacke der Schere eine aus zwei
gegeneinander klappbaren Rahmenhälften bestehende Paketform anzuordnen, deren Hälften
durch Federkraft zusammengehalten werden. Um die Paketform gegen Öffnen beim Pressen
zu sichern, können auf der unteren Preßbacke Anschläge für die Rahmenhälftender
Paketform vorgesehen werden. Zweckmäßig ist es, die Paketform über Gestänge o. dgl.
mit dem Antrieb der Presse derart zu verbinden, daß die Paketform nach dem Pressen
angehoben und mit Vorsprüngen beiderseits der Teilfuge gegen einen keilartigen-Anschlag
bewegt wird, so daß sich die Hälften der Form selbsttätig "öffnen und das .Paket
herausfällt. In diesem Fall wird die Paketform von dem Preßstempel zweckmäßig während
seines Rückhubes über einem Anschlaghebel von der Unterlage abgehoben und während
des Arbeitshubes wieder -auf diese gesetzt. Damit die Pakete beim Hochheben der
Form bis zu deren Öffnen in dieser festgehalten werden, wird die Paketform zweckmäßig
auf der Innenseite mit Spitzen oder ähnlichen Vorsprüngen ausgerüstet.
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Damit die zum Pressen der Pakete benutzte Scherenpresse mit kleinem
Hub ausgeführt werden kann, ist es zweckmäßig, die Brikettiereinrichtung mit einer
Fördervorrichtung - auszurüsten, durch welche die Späne der Schere in vorgepreßter
Form zugeführt werden. Für diesen Zweck kann man eine Fördervorrichtung benutzen,
die aus einem sich zur Schneidevorrichtung hin bis etwa auf die Abmessungen der
zu erzeugenden Pakete verjüngenden Schacht besteht, dessen obere und untere Wand
von endlosen Bändern, Ketten oder Walzen gebildet werden, die als Mitnehmer für
die Späne dienende Vorsprünge besitzen. Die Vorsprünge der Ketten, Bänder oder Walzen
können aus mehreren Reihen nebeneinander angeordneter schmaler Haken bestehen, wobei
die Haken der gegenüberliegenden Wände gegeneinander versetzt angeordnet sind und
sich gleichzeitig überragen.
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Da je nach der Verfilzung -der Späne die Dichte des vorgepreßl:en,
der Scherenpresse zugeführten Spänestränges verschieden ist, können unter Umständen
beim Pressen der Pakete unzülässig-hohe-Preßdrücke auftreten. Es ist daher zweckmäßig,
das Widerlager für den P.reßstempel hydraulisch-.derart abzustützen, daß beim Überschreiten
eines bestimmten Druckes ein Ausweichen des Wic,derlagers eintreten kann. Auf diese
Weise @.'Päßt sich erreichen, daß das Widerlager beim KPFessen eines jeden Spänepaketes
nachgibt, wenn ein bestimmter Druck erreicht ist, so daß alle Pakete beim Pressen
die gleiche Festigkeit und Dichte erhalten.
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Da die Späne während der Zeit, in welcher das Ende der Fördereinrichtung
durch die Schneidewerkzeuge verschlossen ist, weiterbefördert werden, ist es zweckmäßig,
dafür zu sorgen, daß die Hubbewegungen des Messers sehr schnell geschehen und die
Schere möglichst lange geöffnet bleibt. Außerdem ist entweder zwischen der Fördereinrichtung
und der Schneidevorrichtung ein genügender Speicherraum vorzusehen, in den sich
die laufend herangebrachten Späne, solange die Schere geschlossen ist, zusammendrücken
lassen, um bei Öffnung der Schere aus der Förderermündung unter die Schere zu schnellen,
oder die Schneidewerkzeuge sind so anzuordnen, daß sie während des Schneidens die
Vorschubbewegung der Späne mitmachen und nach dem Schneiden in die Ursprungslage
zurückkehren, oder die gesamte Fördereinrichtung ist durch einen geeigneten Antrieb,
beispielsweise einen Kurbeltrieb, solange die Schere geschlossen ist, entsprechend
dem Vorschub der Späne von der Schere fortzubewegen und bei Öffnung der Schere wieder
an diese heranzubringen. In diesem Falle kann der Förderer z. B. auf Räder gesetzt
sein, um eine leichte Beweglichkeit zu erzielen. Die Späne bewegen sich dann mit
erhöhter Geschwindigkeit, die sich aus der Mitnehmergeschwindigkeit und der Geschwindigkeit
der Fördereinrichtung zusammensetzt.
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In .der Zeichnung ist eine Anlage nach der Erfindung in einem Ausführungbeispiel
dargestellt.
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In den Abb. r und 2 ist die Anlage schematisch in einer Seitenansicht
und einem Grundriß dargestellt, während die Abb. 3 bis 5 die Paketform in v erschiederien
Ansichten zeigen.
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Mit z ist der Aufgabetrichter bezeichnet, in den die Späne beispielsweise
durch einen Greifer gebracht werden. a ist die Fördereinrichtung, die aus einem
Schacht besteht, dessen Querschnitt sich nach der Schneidevorrichtung hin bis etwa
auf die zu erzeugende Paketform verjüngt. Die obere und untere Wand des Schachtes
werden von den eigentlichen Förderern gebildet. Es sind dies endlose Ketten 3,-
welche mehrere nebeneinanderliegende Reihen von hakenförmigen Greifern 4 besitzen,
die gegeneinander versetzt sind und einander überragen. Sie fördern die
Späne
ununterbrochen nach der Schneidevorrichtung 5, die aus einer senkrecht stehenden
Schere mit einem feststehenden und einem beweglichen Messer besteht. Zwischen -
der Schere und der Fördereinrichtung ist ein Speicherraum 6, in welchem die Späne
bei geschlossener Schere zusammengedrückt werden können. Er kann beispielsweise
die Länge von 70 cm besitzen. Das obere Messer 7 ist als Preßstempel ausgebildet,
der die abgeschnittenen Späne auf dem feststehenden Untermesserträger 8 auf die
gewünschte Höhe zusammendrückt. Hinter der Schneidevorrichtung ist ein Förderband
9 angeordnet, auf welches die fertigen Pakete gelangen, um zur Verladestelle gebracht
zu werden. Der Antrieb der Fördereinrichtung erfolgt über eine Kupplung to von der
Hauptwelle ii der Schere aus über Kegelradgetriebe 12 bzw. Stirnradgetriebe 13 mit
Hilfe von Ketten 14 und Kettenrädern 15. Auf der Unterlage 8, die hydraulisch abgestützt
sein kann, befindet sich die Paketform, die aus den beiden Hälften 16 und 17 besteht,
die um- die-Bolzen i8 und i9 drehbar sind und durch die Feder 2o zusammengehalten
werden. Die Form ist um die waagerechte Achse 21 schwenkbar und wird mit Hilfe des
Anschlages 22 von dem oberen Messerträger mitgenommen. Beim Anheben schiebt sich
kurz vor Erreichen der oberen Totlage ein keilförmiger Anschlag 23 zwischen die
Anschläge 2q., 25 der beiden Hälften und öffnet die letzteren, so daß das eingeschlossene
Paket, das bis dahin von Spitzen 26 festgehalten wurde, entfällt. Die angehobene
Stellung ist- in Abb. 4 mit unterbrochenen Linien angedeutet. Die Anschläge 27,
28 auf der Unterlage 8 verhindern ein öffnen der Formhälften beim Pressen.
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Der Antrieb der Schere kann mechanisch oder hydraulisch erfolgen,
wobei die letztgenannte Art mit Rücksicht auf die mit dem Schneiden, verbundene
Pressung vorteilhaft erscheint.