DE64025C - Schleuse mit pendelnden, auf Luftkästen ruhenden Kammern - Google Patents

Schleuse mit pendelnden, auf Luftkästen ruhenden Kammern

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DE64025C
DE64025C DENDAT64025D DE64025DA DE64025C DE 64025 C DE64025 C DE 64025C DE NDAT64025 D DENDAT64025 D DE NDAT64025D DE 64025D A DE64025D A DE 64025DA DE 64025 C DE64025 C DE 64025C
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CH. N. DUTTON, Nr. 5910 Rippey Street in Pittsburgh, Grafschaft Allegheny, Staat Penm>ylvanien, V.St.A
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    • EFIXED CONSTRUCTIONS
    • E02HYDRAULIC ENGINEERING; FOUNDATIONS; SOIL SHIFTING
    • E02CSHIP-LIFTING DEVICES OR MECHANISMS
    • E02C5/00Mechanisms for lifting ships vertically
    • E02C5/02Mechanisms for lifting ships vertically with floating chambers

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
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Description

KAISERLICHES
Die wesentlichen Merkmale der vorliegenden Erfindung sind folgende. An irgend einer'geeigneten Stelle des Kanals oder anderen Wasserweges ist eine Querwand eingebaut, welche ihn in die obere und untere Haltung (Niveau) trennen. Thore, welche Oeffnungen in der Querwand verschliefsen, halten das Wasser in der oberen Haltung zurück und gestatten den Fahrzeugen den Uebergang aus derselben in die Schleusen.
Die untere Haltung des Wasserweges ist auf eine Strecke von der Querwand, welche etwas gröfser ist als die Länge der gewünschten Schleuse, erweitert und ausgetieft, um einen Wasserraum oder Brunnen zur Aufnahme von zwei oder mehr Luftkasten zu bilden, welche im Wasser schwimmen und sich ■ in dem Brunnen senkrecht bewegen können. Diese Kasten sind oben geschlossen und unten offen und sind mit Luft unter Druck gefüllt. Eine bestimmte Menge dieser Luft wird auf die ein- . zelnen Kasten vertheilt, und wird in denselben dadurch zurückgehalten, dafs ihre unteren Wände in das Wasser im Brunnen tauchen, um diesen Kasten die erforderliche Schwimmfähigkeit durch Austreiben des Wassers aus dem Innern jedes Kastens zu ertheilen. Die einzelnen Kasten sind durch ein System von Röhren und Ventilen verbunden, welche den Durchgang der Luft von dem einen Kasten zum anderen vermitteln; Wenn man zwei, vier oder irgend eine gerade Anzahl von Kasten anwendet, so kann jeder Kasten oben ■ mit einem Trog oder einer Schleusenkammer versehen sein, deren Oeffnungen durch Thore verschliefsbar sind, um die zu schleusenden Schiffe ein- oder austreten zu lassen, und um die Schiffe und das Wasser, in welchem sie schwimmen, zurückzuhalten.
Diese Schleusenkammerkasten werden am besten, wenn auch nicht nothwendigerweise paarweise angeordnet. Die beiden Kästen jedes Paares sammt den Luftverbindungen und Ventilen bilden ein vollständiges Schleusen-· system mit beweglicher Kammer.
Bei Anwendung einer ungeraden Anzahl von Schleusen ist einer der obenerwähnten Kasten ohne Boden, ohne Schleusenkammer ausgeführt und dient zur Ausbalancirung der übrigen Kasten, von denen jeder eine Schleusenkammer trägt. Dieser zum Ausbalanciren dienende Kasten ist durch unabhängige, mit Ventilen versehene Röhren mit den einzelnen Schleusenkammerkasten verbunden und die Construction liefert je nach Umständen einen zum Ausbalanciren dienenden Kasten oder ein System von solchen Kasten. ■■■>■■.
Beim Betrieb wird ein Schleusenkammerkasten mit einer der mit Thoren versehenen Oeffnungen in der Querwand verbunden, ein Fahrzeug wird ' vom oberen Niveau in die Schleusenkammer eingelassen, die Thore werden geschlossen und der Schleusenkasten wird' von der Oeffnung in der Querwand losgemacht. Gleichzeitig wird ein Fahrzeug in die Schleusenkammer des anderen Kastens eingelassen, wenn ein Paar von Schleusenkammerkasten benutzt wird; das Wasserniveau in dieser Schleusenkammer stimmt mit jenem in der unteren Haltung des Wasserweges überein, und die Thore der Schleusenkammer werden geschlossen. Die senkrechten Bewegungen der
Schleusenkamtnerkasten sind so bestimmt, dafs, wenn einer derselben im unteren Niveau steht, seine Kammer ein Minimum an Wasser enthalt, beispielsweise eine Tiefe von 3 m, wogegen er, wenn er im oberen Niveau sich befindet und mit der mit Thoren versehenen Oeffnung in der Querwand verbunden ist, ein Maximum von Wasser, etwa eine Tiefe von 3,15 m enthalt. Das Gewicht des Schleusenkammerkastens, der sich im oberen Niveau befindet, ist' sonach gröfser, als jenes des Kastens im unteren Niveau, dnd zwar um den Ueberschufs an Wasser, welchen er enthält. Diese Bedingungen werden durch die zu schleusenden Schiffe nicht beeinfiufst, da die Gewichte der letzteren gleich sind dem Gewicht des von ihnen verdrängten Wassers. Werden nun die Ventile geöffnet, welche eine Verbindung zwischen den Innenräumen des gehobenen und des gesenkten Kastens herstellen, so geht Luft aus dem oberen in den unteren, was zur Folge hut, dafs der erste Kasten ubwä'hs und der letztere aufwärts gellt, wodurch .ihre gegenseitige Lage umgekehrt wird.
Bei einem System, bei welchem ein zum Ausbalanciren dienender Kasten ohne Schleuseni kammer benutzt wird, ist der mittlere Druck der in dem zum Ausbalanciren dienenden Kasten enthaltenen Luft constant und liegt zwischen dem Druck in einem gehobenen und in einem gesenkten 'Schleusenkammerkasten, so dafs, wenn der Schleuscnkammcrkasten gehoben ist und seine gröfstc Wassermenge enthält, er den gröfsten Druck ausübt und die Luft in den Balancirkasten drängt, wobei der letztere gehoben wird und der Schleusenkammerkasten den geringsten Druck ausübt und der Balancierkasten die Luft in den niedergedrückten und erleichterten Schleusenkammerkasten drückt und ihn in das obere Niveau hebt, wenn der Schleusenkammerkasten niedergedrückt ist und die geringste Wassermenge enthält. ■
In den beiliegenden Zeichnungen ist:
Fig. 1 ein Grundrifs eines Schleusensystems mit beweglichen Kammern nach vorliegender Erfindung.
Fig. 2 ist ein Grundrifs der ■Schleusenkammerkasten und der Luftleitungen im gröfseren Mafsstabe.
Fig. 3 ist ein Querschnitt durch ein Paar von Schleuscnkammerkasten.
Fig. 4 ist ein senkrechter Längsschnitt durch einen Schleusenkammerkasten.
Fig, 5 ist ein Längsschnitt und
Fig. 6 eine Endansicht eines Druckcylinders mit dem Kolben zur Erzielung einer dichten Berührung zwischen , den Mündungen der Schleusenkammer und den Oeffnungen der Querwand. . ; .
Fig. 7 ist ein Schnitt' durch eine Dichtung einer _ der Querwandöffnungen in gröfserem Mafsstabe. :;■■'.■'■
Fig. 8 ist theils Ansicht, theils Schnitt eines mit Flantschen versehenen · Mannlochdeckels nebst Ventil. . ·
Fig. 9 ist ein Querschnitt durch einen zum Ausbalanciren dienenden Kasten und einen Schleusenkammerkasten. ' '
Bei der praktischen Ausführung der vorliegenden Erfindung stellt man das Schleusensystem an irgend einer geeigneten. Stelle des Wasserweges oder Kanals auf, wo man eine feste Querwand 3 aufführt, welche die obere Haltung 1 von der unteren 2 trennt. In der Querwand 3 sind Oeffnungen 4 von hinreichender Breite und Tiefe angebracht, um die gröfsten zu schleusenden Schiffe hindurchzulassen. Diese Oeffnungen sind mit Thoren 4a versehen, um das Wasser in der oberen Haltung zurückzuhalten, so lange keine Schiffe geschleust werden. Die untere Haltung ist an der Querwand 3 erweitert und vertieft, wodurch ein Brunnen odci'Schacht 5 zur Aufnahme einerReilie von schwimmenden Schleusenkammerkasten A gebildet wird, wobei auch ein ; Balancirkasten B angebracht sein kann (Fig. 9). Die Kasten können sich im Brunnen 5 in senkrechter. Richtung bewegen, ohne eine merkliche Längs- oder Seitenbewegung zu erhalten. Der Brunnen selbst hat am besten geneigte Seitenwände und ist mit Cement ausgekleidet, so dafs er durch einen Wasserstrahl unter starkem Druck gereinigt werden kann.
Die Schleusenkammerkasten A sind Gehäuse 6 aus Stahl oder anderem geeigneten Material, die am Boden offen sind; sie sind rechteckig und am besten durch senkrechte Längs- und Querwände 8 in eine Anzahl Zellen oder Kammern getheilt.
Jede der Zellen 7 des Kastens 6 ist mit einem Mannloch versehen, welches von einem Ring 9 eingefafst und durch einen Deckel 10 geschlossen ist, welcher nicht nur dicht schliefst, sondern, -wenn erforderlich, auch leicht abgenommen und wieder aufgesetzt werden kann
Ein geeignetes Absperrventil 11 schliefst eine Oeffnung in jeder Zelle, die am besten im Mannlochdeckel angeordnet ist, und die von diesen Ventilen ausgehenden Austrittsöffnungen sind durch Röhren 12, welche Ventile 11 a enthalten, mit einem Hauptrohr 13 verbunden, das durch ein Ventil 14 verschliefsbar ist. Dieses Rohr ist mit einer geeigneten lösbaren Kupplung 15 versehen, um leicht und rasch' mit einem biegsamen Rohr oder Schlauch 16 verbunden werden zu können, durch welchen die Hauptröhren 13 zweier Schleusenkammerkasten verbunden werden, wenn zwei derartige Kasten mit einander arbeiten ; sollen, oder welcher dazu dient, das Innere eines Schleusenkammerkastens mit dem eines .Balancirkastens B zu verbinden, wenn der
letztere statt eines Schleusenkammerkastens benutzt wird.
Eine Schleusenkammer 17, deren Mündungen durch Thore 18a verschliefsbar sind, und die hinreichend grofs ist, um die gröfstcn zu schleusenden Schiffe aufnehmen zu können, ist an der Oberseite jedes der Kasten 6 angebracht. Die der Wand 3 zugekehrten Enden der Mündungen 18 können mit d<fn Oeffnungen 4 der Querwand so verbunden werden, dais die Verbindung nicht nur dicht, sondern auch leicht herzustellen und zu lösen ist. Zu dem Zweck sind die Mündungen der Oeffnungen 4 der Querwand über diese" letztere hinaus nach aufs'en in Form von Hülsen 19 hinausgebaut, an deren a'uiseren Enden seitlich und nach abwiirts herausragende Rippen oder Flantschen 20 angebracht sind. Entsprechende nach innen und oben ragende Flantschen 21 sind an den äufscrcn Begrenzungen der gegenüberstehenden Mündungen 18 der Kasten angebracht. Die Rippen 20 oder 21 oder beide sind mit Packungsstreifen 22, Fig. 7, aus weichem Blei oder Kupfer versehen. Um eine dichte Berührung der Rippen 20 und 21 und der Packungsstreifen 22 zu erzielen, wenn die Mündungen 18 und Hülse 19 zuerst verbunden werden und um den Abflufs von Wasser aus der oberen in die untere Haltung zu verhindern, ist eine Reihe von DruckcyUndern 24 an den Wänden der Schleusenkammer 17 befestigt, welthc den Enden der Mündungen 18 zunächst liegen, die der Querwand zugekehrt sind. Jeder der Cylinder 24 ist mit einem Kolben 23 versehen, dessen iiufseres Ende gegen den Flantsch 20 des Halses 19 der Querwandöffnung 4 drückt und die Flantschen 20 und 21 dicht an einander prefst. Die Kolben 23 werden zu diesem'Zwecke durch Luft oder Wasser unter Druck nach aufscn geprefst, und zwar tritt die Flüssigkeit durch Röhren 25, welche durch Ventile 26 absperrbar sind, in die Cylinder. Durch Federn 27 werden die Kolben zurückgezogen, um den Druck auf die Flantschen aufzuheben, wenn die Ventile der Druckflüssigkeit den Austritt gestatten. Man sieht, dafs der hydrostatische Druck auf die Schleusenkammer, wenn dieselbe für den Eintritt des Wassers aus der oberen Haltung geöffnet ist, von der oberen gegen die untere Haltung hin wirkt, oder gegen das von der Querwand entfernte Ende ' und sonach die Dichtheit der Verbindung zwischen den Mündungen der Schleusenkammer und der Querwandöffnung zu erhöhen strebt, indem er ihre Rippen dicht an die Dichtungsstreifen prefst.
Um eine erhebliche seitliche Beweffune der Kasten 6 zu verhüten, sowie auch die senkrechte Bewegung entsprechend zu begrenzen, sind senkrechte. Führungen und Stützen 28 angeordnet. Es sind dies am besten Cylinder, die am Boden und an der Querwand 3 verankert sind, wenn sie an derselben anliegen, und in entsprechende seitliche Oeffnungen oder Kanäle in den Kasten 6 hineinpassen. Die Anschlage 28 a an den Stützen 28 sind durch Muttern 30, welche in Gewinde an den Stützen eingreifen, in der Längenrichtung verstellbar. Ein weiterer Zweck der Stützen ist der, einen beschränkten Ueberschufs an Auftrieb zuzulassen, wenn ein Schleusenkammerkasten A' sich in seiner gehobenen Stellung befindet. Zu dieser Zeit enthält die Schleusenkammer die geringste Menge Wasser und nimmt Wasser auf, wodurch die Füllung bis zum Maximum gesteigert wird, wenn die Thore geöffnet werden, um die Verbindung zwischen der oberen Haltung und der Schleusenkammer herzustellen. Beim Fehlen eines solchen Ueberschusses an Auftrieb würde der Wasserzuflufs die Schleuse etwas herabdrücken, wodurch die Dichtung abgescheuert würde.
Die Anbringung einer Mannlochöffnung in jeder Kammer oder Zelle des Kastens gestattet Reparaturen an verschiedenen Stellen des Kastens, ohne dessen Betriebsfähigkeit zu beeinträchtigen. Zu diesem Zwecke wird ein Mannlochdeckel entfernt und ein Luftabschlufs an dessen Stelle gebracht. Die Zelle wird dann mit Druckluft gefüllt und die Arbeiter können eintreten und die erforderlichen Reparaturen vornehmen. In diesem Falle sind die Luftröhrenverbindungen und Ventile sämmtlich aufserhalb der Kasten angeordnet und vollständig freigelegt, ,so dafs sie behufs Erneuerung und Reparatur immer zugänglich sind.
Da der Auftrieb, der zum Tragen eines schwimmenden Kastens nothwendig ist, sich mit seiner senkrechten Stellung und dem Verhältnifs des eingetauchten Theiles desselben . ändert, so wird es nothwendig sein, jene Veränderungen, welche durch die senkrechten Bewegungen veranlafst werden, auszugleichen. Zu dem Zwecke werden Ausgleichsvorrichtungen angebracht, von denen zwei Beispiele dargestellt sind.
Die in Fig. 1 bis 4 dargestellte Ausgleichsvorrichtung besteht aus waagrechten, seitlichen Erweiterungen der Wände des Kastens, die in solcher Höhe angebracht sind, dafs sie für gewöhnlich unter die Wasseroberfläche tauchen. Diese seitlichen Erweiterungen bilden Ausgleichsflächen 31, deren obere Seiten dem abwärts gerichteten Druck des darüberliegenden Wassers und deren untere Seiten dem Druck der Luft im Innern ausgesetzt sind. Da der nach aufwärts gerichtete innere Luftdruck nahezu constant ist und der nach abwärts gerichtete Wasserdruck mit der Tiefe der Eintauchung sich ändert, so kann durch eine entsprechende Bemessung, der Theile eine Ausgleichung erzielt werden.
Wie in Fig. 9 gezeigt, sind die Kasten mit Wänden versehen, welche nach oben zu con-
ycrgiren, so dafs sowohl der· AufwUirtsdruck der darin enthaltenen Luft, als auch 'der nach abwärts gerichtete Druck des öufseren Wassers auf Flächen ausgeübt werden, deren Projection sich mit der Eintauchungslicfc des Behälters ändert, wodurch die Auftriebkraft der Luftfüllung und das abwärts wirkende Gewicht des Kastens ausgeglichen wird. Die vorher beschriebene Construction ist indessen vorzuziehen.
Die Wirkungsweise eines Schlepscnsystems mit beweglichen Kammfern nach vorliegender Erfindung ist unter der Annahme, dafs ein Paar von beweglichen Schleusenkammerkasten benutzt werde, die folgende: Eine der Schleusenkammern ist gehoben und eine ihrer Mündungen mit dem Hals der zunächst gelegenen Oeffnung in der Querwand verbunden. Die Thore in der Querwand und die ihnen zunächst liegenden Thore der Scheusenkammer werden geöffnet, ein Schiff wird in die Schleusenkammer eingelassen und die Thore verschlossen. Gleichzeitig Wird ein Schiff in die Schleusenkammer des unteren Kastens eingelassen und das Thor dieser Schleusenkammer geschlossen. Die gegenseitigen, senkrechten Lagen der Schleusenkammern sind so bestimmt, dafs die gehobene Kammer eine maximale Menge Wasser enthält und die niedergedrückte eine minimale, d. h. wenn die gehobene und niedergedrückte Schleusenkammer frei mit der oberen bezw. unteren Haltung communiciren, so ist die Tiefe und das Volumen des Wassers in der Schleusenkammer des gehobenen Kastens gröfser, als die Tiefe und das Volumen des Wassers in der Schleusenkammer des herabgelassenen Kastens.
Das Gewicht der Schiffe in den Kammern kommt nicht in Betracht, da es dem Gewicht des verdrängten Wassers gleich ist. Der Ueberschufs des Wassers in der gehobenen Schleusenkammer bewirkt deshalb eine Vergrößerung des Druckes der Luft, die in dem Kasten enthalten ist, welche diese Kammer trägt, über den Druck im unteren Kasten. Die gehobene Kammer wird nun von der Querwand losgemacht, und die Ventile werden geöffnet, welche die Verbindung zwischen dem Innern der beiden Kasten herstellen, worauf der Drucküberschufs in dem gehobenen Kasten, der eine Folge des in seiner Schleuse enthaltenen gröfseren Wassergewichtes ist, bewirkt, dafs Luft unter Druck aus dem gehobenen in den niedergedrückten Kasten strömt, wodurch der letztere so. weit gehoben wird, dafs der Wasserstand in der oberen Haltung noch etwas höher ist, als in der oberen Kammer, und der obere Kasten herabsinkt, so dafs ihre gegenseitige Lage umgekehrt wird. Man läfst den Ueberschufs des Wassers in der ursprünglich gehoben gewesenen Schleusenkammer aus derselben ablaufen, wenn deren Kasten bis zum unteren Niveau herabgegangen ist. Die Bewegung der Kasten ist stets vollständig unter der Aufsicht des Betriebsbeamten, der sie nach Belieben beschleunigen, verzögern oder aufhüllen kann, indem er das Ventil, das die Liii!verbindung zwischen den beiden Kasten beherrscht, einstellt.
Wenn ein oder mehrere Schleusenkammerkasten A in Verbindung mit einem Balancirkasten B benutzt werden, so ist der Betrieb im wesentlichen dem vorstehend beschriebenen ähnlich, und unterscheidet sich nur in minder bedeutenden Einzelheiten, indem der Druck im Balancirkasten ungefähr in der Mitte zwischen dem höchsten und niedrigsten Druck im Schleusenkammerkasten liegt. Die Anwendung des Balancirkastens B ermöglicht eine gröfsere Freiheit im Betrieb, da die paarweise verbundenen Schleusenkammcrkasten sich nothwendig gleichzeitig und in entgegengesetzten , Richtungen bewegen, währdnd sie unabhängig betrieben werden können, wenn sie mit einem Balancirkasten verbunden sind, so dafs alle gleichzeitig gehoben oder gesenkt werden, oder einzelne gehoben und andere gesenkt werden können.
Man sieht, dafs das Wasservolumen, das beim Uebergang eines Schiffes aus dem oberen in das untere Niveau eines Kanals und beim Uebergang eines Schiffes aus der unteren in die obere Haltung (was bei einem Paar von Schleusenkammerkasten gleichzeitig und bei einem Balancirkasten und einem Schleusen-, kammerkasten nach einander geschieht) verloren geht, blos der geringe Ueberschufs an · Wasser ist, der in der gehobenen Schleusen-''..' kammer enthalten ist. Es ist deshalb die zum Schleusen zweier Schiffe erforderliche Wassermenge blos ein kleiner Theil derjenigen, die zum Schleusen eines Schiffes beim gewöhnlichen Vorgang benöthigt wird.
Es ist wünschenswerth, dafs eine Vorrichtung zur Erzeugung von Druckluft in bequemer Nähe der Schleusen aufgestellt werde, um die erste Füllung der Kasten mit Druckluft bei der Aufstellung des Werkes zu be- : sorgen, die Verluste, die durch Undichtigkeit... und aus anderen Gründen eintreten, auszugleichen und ferner für Reparaturzwecke. ' Fig. ι zeigt in der Draufsicht schematisch eine zu diesem Zweck, geeignete Vorrichtung, bei welcher ein Luftcompressor 33 durch eine Turbine oder einen anderen geeigneten Motor 32 getrieben wird; der Motor kann auch eine Wasserpumpe 34 treiben, um den Wasserbrunnen 5 zu reinigen. Die Verbindung zwischen dem Luftcompressor und der Pumpe und den Kasten und dem Brunnen wird nach Bedarf durch abnehmbare Schläuche hergestellt. Da der Apparat nur gelegentlich gebraucht wird und der Betrieb desselben nur im geringen Mafsstab stattzufinden hat, kann er auch
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transportabel hergestellt und auf einem Schiff oder Fahrzeug angeordnet weiden, so dafs er nach Belieben von einer Stelle an die andere befördert werden kann, wie der Gebrauch desselben es eben erfordert. Eine einzige Vorrichtung kann so für alle Schlcusensysteme eines Kanals oder anderen Wasserweges dienen. Neben der gewöhnlichen Wirkung kann der Luftkasten beim Betrieb in Verbindung mit einem Sehleusenkammerkasten auch dazu benutzt werden, die Wirkungen der Aendcrungen der Dichte der atmosphärischen Luft, d. h. barometrische und Temperaturanderungen auszugleichen. Unter gewissen Umständen und bei Schleusen von gewissen Dimensionen kann. diese Wirkung eine sehr wichtige werden, weil der günstige Betrieb der Sehleusenkammerkasten von der Verdrängung bestimmter Wasservolumen aus deren Innern abhängt. Wie bekannt, Kndert sich das Volumen einer gegebenen Menge Luft mit der Temperatur und dem Barometerstand. Die ursprüngliche Luftfüllung in den Schleusenkammerkaslen hat. sonach das Bestreben, ein gröfseres oder ein geringeres Luflvolumen zu verdrängen, je nach den Schwankungen der Dichte der atmospha'ri-.ii'lien Luft, und diese Aenderungen können' bis zu 5 pCt. betragen. Diese Aenderung wird durch den Balancirkasten B ausgeglichen, welcher sich frei auf- und abwärts bewegt und einen Druck auf seinen Luftinhalt ausübt, welcher auf einer gewissen Höhe über dem Atmosphiirendnick constant bleibt, obgleich die Dichte der Luft sich ändert. Der Balancirkastcn dient sonach dazu, die Aenderungen in der Atmosphäre vollständig auszugleichen, als ob die Dichte oder Temperatur der Atmosphäre vollkommen gleich wären, da, wenn die Dichte oder Temperatur der Atmosphäre sich ändert und infolge dessen der Auftrieb der SchleusenkiimmerkiiMon zu grofs oder zu klein wird, tue Oelfming der Ventile, welche die Verbindung herstellen, sofort eine Ausgleichung bewerkstelligt und das für den erfolgreichen Betrieb der Vorrichtung erforderliche Verhältnifs Λα- Drucke herstellt. Wenn der Balancirkasten bins für diesen Zweck benutzt wird, so kann er im Vergleich zu den Sehleusenkammerkasten klein sein, etwa io pCt. ihres Volumens . betrafen. Kin kleiner, zum Ausgleichen dienender ltalitik'irkiisluri /i1 ist in Fig. ι in Verbindung mit einem Paar von Sehleusenkammerkasten dargestellt, mit welchen er durch geeignete Schlauche oder biegsame Röhren i6b verbunden ist, welche Ventile 14b enthalten. Die ' Wirkung dieses Bnlancirkastens bei dieser Verbindung ist eine verhältnifsmäfsig beschränkte. Er kann, wenn gewünscht, durch eine Druckluftpumpe oder ein Gebläse ersetzt werden, welches in der Verbindung mit dem Sehleusenkammerkasten gleichwerthig mit demselben ist.
Der höhere Wasserstand in der an die obere Haltung angeschlossenen Schleusenkammer wird dadurch erzielt, dafs die Glocke derselben in beliebiger Höhe angehalten werden kann, und zwar entweder durch die Anschläge 28 a, welche mittelst der Muttern 30 stellbar sind, oder durch die Handhabung des Ventils 14, welches jede beliebige Wassertiefe einzunehmen gestattet. ,''■■'
Die Schleusenkammern haben eine beträchtlich gröfsere Tiefe, als nothwendig ist, um die Schiffe in ihnen schwimmend zu erhalten.
Wenn eine der Schleusenkammern sich in ihrer oberen Stellung befindet, so wird sie bis zum Rand mit Wasser gefüllt, bevor man das zu schleusende Schiff in dieselbe einfahren oder aus derselben ausfahren litfsl; damit nun die Glocke dieser oben stehenden Schleusenkammer durch diese höhere Belastung nicht herabgedrückt werde, ist, wie vorstehend angegeben, die Glocke und der Druck der in ihr eingeschlossenen Luft so bemessen, dafs sie auch bei der stärkeren Belastung noch ihre obere Stellung behaupten kann. Geht dann diese "Glocke in die untere Stellung herati, so wird der Wasserstand in ihrer Schleusenkammer höher sein, als jener in der unteren Haltung. Man läfst das überschüssige Wasser ablaufen, bevor man die Thore öffnet, und hierdurch wird natürlich die Glocke wesentlich entlastet, so dafs sie viel leichter ist, als die eben zum Herabgehen bereit stehende Glocke, und somit gehoben werden kann. Die unter die aufsteigende Kammer einzulassende Druckluft wird der herabgehenden Glocke oder nach Bedarf auch einer anderen Quelle entnommen. /■■■' ■■;■·. ;

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Eine Schleuse mit beweglichen Kammern, bestehend aus- zwei oder mehr nach unten offenen Glocken, von denen eine oder mehrere ' mit Schleusenkammern zur Aufnahme der Schiffe und des erforderliehen Wassers versehen sind, und aus einem oder mehreren die Lufträume der Glocken verbindenden Luftwegen, durch welche die Druckluft aus der einen Glocke in die andere geleitet werden kann, damit das Herabgehen der einen Glocke das Aufsteigen der,anderen· bewirke.
    Hieriu 2 Blatt Zeichnungen.
    DERLlK. GEDRUCKT tN DEn
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