DE639947C

DE639947C - Verfahren und Einrichtung zur gleichmaessigen Aufgabe von ungleichmaessig ankommendem Rohgut

Info

Publication number: DE639947C
Application number: DE1933B0159208
Authority: DE
Original assignee: Humboldt Deutzmotoren AG
Current assignee: Humboldt Deutzmotoren AG
Priority date: 1933-01-15
Filing date: 1933-01-15
Publication date: 1936-12-16

Description

Bei vielen Einrichtungen der Industrie, besonders des Bergbau- und Hüttenwesens, wird in den Verarbeitungsanlagen wegen der Eigenart der dort aufgestellten Vorrichtungen eine möglichst gleichmäßige Beschickung verlangt. Diese Bedingung versuchte man bisher dadurch zu erfüllen, daß man in den Rohgutverarbeitungsanlagen, wie z. B. bei Kohlenwäschen, Erzaufbereitungsanlagen und ähnliehen Einrichtungen, zwischen -die Förderund die Aufbereitungsanlage einen großen Stapelbunker einbaut, der die gesamte Förderung zunächst aufnimmt. Von hier aus erfolgt die gleichmäßige Beschickung der Verarbeitungsanlage. Die Bunker nehmen damit die Förderstöße auf. Diese bekannten Einrichtungen haben den Nachteil, daß das gesamte Gut, bevor es in die Verarbeitungsoder Aufbereitungsanlage eintritt, durch den

ao großen Stapelbunker hindurchgeführt wird und hierbei wegen der unvermeidlichen, verhältnismäßig großen Fallhöhe und der auftretenden großen Drücke schwere Verluste an hochwertigem, körnigem Gut durch Zerbröckeln und Abrieb entstehen.

Es ist eine Einrichtung bekannt, die diese Nachteile vermeidet, indem das ungleichmäßig ankommende Rohgut durch eine Fördervorrichtung in einen zur gleichmäßigen Entnahme dienenden, als Überlaufbunker ausgebildeten Zwischenbunker gebracht wird und das aus diesem überlaufende Rohgut von einem als Pufferbunker dienenden Behälter aufgenommen wird, aus dem es der Fördervorrichtung nach Bedarf wieder zugeführt wird.

Auf eine derartige Vorrichtung bezieht sich der Erfindungsgegenstand, der sich von dem Bekannten aber dadurch unterscheidet, daß die Rückführung des vom Zwischenbunker nicht aufgenommenen Rohgutes zu der zum Zwischenbunker führenden Fördervorrichtung selbsttätig einsetzt, sobald die von dieser geförderte, durch eine Meß- oder Wägevorrichtung überwachte Rohgutmenge die zum gleichmäßigen Abziehen aus dem Zwischenbunker erforderliche Menge unterschreitet. Die vom Pufferbunker aus führende Zwischenfördervorrichtung wird bei Unterschreiten der von der Meß- oder Wägevorrichtung überwachten Regelmenge durch eine von dieser Meß- oder Wägevorrichtung aus gesteuerte Vorrichtung in Betrieb gesetzt. Man kann auch den Überlaufbunker in die überwachende Wägevorrichtung einbauen.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der beiliegenden Zeichnung dargestellt.

Das durch die Aufgabevorrichtung 1 an^: kommende Rohgut, wie Kohle oder Erze, wird auf ein Förderbands aufgegeben, mit dessen Hilfe das gesamte Rohgut in einen. Überlaufbunker 3 gebracht wird. Aus diesem Bunker wird das Gut in der benötigten Stundenleistung, die beispielsweise mit 250 t

Claims

angenommen sei, in gleichmäßigem Strom entnommen und über das Förderband 4 zur hier nicht gezeichneten Verarbeitungsanlage geführt. Die Mehrleistung des Bandes ijßp über die Regelleistung hinausgeht, wird

Überlauf in einen unter dem Bunker 3 l^ den größeren Bunker 5, einen sogenannten; Pufferbunker, abgeleitet. Das Förderband 2 läuft kurz hinter der Aufgabestelle 1 über eine automatische Bandwaage 6, die eine Anzeigevorrichtung 7 besitzt. Auf der Skala 8, über der die Anzeigevorrichtung schwingt, sind elektrische Kontakte 9 angeordnet, mit deren Hilfe über Widerstände 10 o. dgl. der von einer Stromquelle über die Drähte ii, 12 gespeiste Elektromotor 13 in Bewegung gesetzt werden, kann. Dieser Motor treibt über ein geeignetes Getriebe ein Zwischenförderband 14 an, das vom Pufferbunker 5 zum Förderband 2 Gut fördern und über die Aufgabevorrichtung 15 aufgeben kann. Solange das Förderband 2 die Regelleistung oder mehr als diese fördert, bewegt sich die "Anzeigevorrichtung oberhalb der Kontakte 9. Bei Sinken der Leistung wird sich der Zeiger auf die darunterliegende Leistungszahl einstellen und mit einem der Kontakte 9 in Berührung kommen; infolgedessen wird der Motor 13 in Betrieb gesetzt und das Zwischenförderband 14 angetrieben. Je nach der entsprechenden Stellung der Anzeigevorrichtung 7 wird dem Motor ein längerer oder kürzerer Stromstoß gegeben, und hierdurch wird das Förderband 14 längere oder kürzere Zeit in Betrieb gesetzt, um Zusatzgut aus dem Bunker 5 zu entnehmen und auf das Band 2 aufzugeben. Die Geschwindigkeit des Förderbandes 14 wird selbsttätig so eingestellt, daß stets eine Auffüllung der Minderleistung des Bandes 2 erfolgt. Bei wieder eintretender Regelleistung des Bandes oder Überschreiten der Regelleistung von der Aufgabestelle 1 aus kommt die Anzeigevorrichtung außer Berührung mit den Kontakten 9, der Motor 13 wird außer Betrieb gesetzt und die Zusatzförderung mit-.. tels des Bandes 14 stillgelegt.

%i Patentansprüche:

"* i. Verfahren zur gleichmäßigen Aufgäbe von ungleichmäßig ankommendem Rohgut über eine Fördervorrichtung, die zu einem zur gleichmäßigen Entnahme dienenden, als Überlaufbunker ausgebildeten Zwischenbunker führt, wobei das überlaufende Rohgut von einem als Pufferbunker dienenden Behälter aufgenommen wird, aus dem es wieder zur Fördervorrichtung zurückgelangt, dadurch gekennzeichnet, daß die Rückführung des vom Zwischenbunker (3) nicht aufgenommenen Rohgutes zu der zum Zwischenbunker führenden Fördervorrichtung (2) selbsttätig einsetzt, sobald die von dieser geförderte, durch eine Meß- oder Wägevorrichtung (6) überwachte Rohgutmenge die zum gleichmäßigen Abziehen aus dem Zwischenbunker erforderliche Menge unterschreitet.
2. Einrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der zum Zwischenbunker führenden Fördervorrichtung (2) eine Meßoder Wägevorrichtung (6), beispielsweise eine Bandwaage, eingebaut ist, die mit einer Kontakteinrichtung (7, 9) für den Antriebsmotor der vom Pufferbunker (5) aus führenden Zwischenfördervorrichtung (14) so verbunden ist, daß die Zwischenfördervorrichtung in Betrieb gesetzt wird, sobald durch die Meß- oder Wägevorrichtung eine Fördermenge angezeigt wird, die unterhalb der Regelmenge liegt.
3. Einrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Überlaufbunker (3) in die Meß- oder Wägevorrichtung (6) für die zulaufende Gutsmenge eingebaut ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen