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Einrichtung zum Verwiegen von Schüttgut
Es sind bereits Förderbandwagen
bekannt, bei welchen das zu wiegende Material auf ein Förderband gelangt, welches
als Wiegebrücke einer Waage ausgebildet ist. Zum Verwiegen von staubigem Schüttgut
sind jedoch die offenen Förderbänder unpraktisch wegen der Staubbildung und der
sich dadurch ergebenden Verluste an Wiegegut. Auch ist die Förderleistung von Transportbändern
im Vergleich zur Größe der Gesamteinrichtung einer Förderbandwaage verhältnismäßig
gering, da auf dem offenen flachen Band nur eine Materialschicht von geringer Höhe
transportiert werden kann.
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Es sind auch Einrichtungen zum Verwiegen von körnigem oder pulverförmigem
Gut bekannt, bei welchen ein M iebetrog velwendet wird, durch welchen das Gut mittels
Förderschnecken fortbewegt wird.
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Transportschnecken eignen sich jedoch nicht für alle Arten von Schüttgütern
und können beispielsweise nicht zur Förderung von Getreide oder von Ö1-saaten verwendet
werden, da sie solches Gut beschädigen würden.
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Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Verwiegen von Schüttgut,
das mittels Transportmittel in einem kontinuierlichen Strom durch einen Wiegetrog
geführt wird, besteht das Transportmittel aus einem endlosen, biegsamen Förderglied,
beispielsweise aus einer Förderkette, das so angeordnet ist, daß es das Gut auf
dem Boden des Wiegetroges schleppt.
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Da der zur Wägung des Gutes dienende Förderbehälter einen Boden und
Seitenwände aufweist, kann
er bei gleicher Breite eine viel größere
Wiegegutmenge aufnehmen als ein offenes, flaches Förderband. Förderbehälter oder
Wiegetrog kann ohne weiteres vollständig geschlossen werden, so daß keine Verluste
infolge Staubbildung auftreten, und da der Trog ein fest stehendes Element bildet,
ist seine Verbindung mit einer Wiegevorrichtung oder seine Ausbildung als Wiegebrücke
selbst viel einfacher, als es bei einem auf Rollen laufenden Förderband der Fall
ist.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
schematisch dargestellt.
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Fig. I zeigt dieses Ausführungsbeispiel in Vorderansicht, in welchem
das den Förderbehälter aufweisende Förderelement als Redlerförderer mit geschlossenem
Fördertrog ausgebildet ist; Fig. 2 ist eine Seitenansicht der Einrichtung; Fig.
3 ist ein Querschnitt durch den Wiegetrog.
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In Fig. Iund 2 zeigt eine Waage mit Waagebrücke 2 und Gewichtsanzeigevorrichtung
3. Auf der Waagebrücke 2 ist ein Kettenförderer, welcher einen geschlossenen Wiegetrog
4 aufweist, in dem eine endlose, umlaufende Förderkette 5 das zu wiegende Schüttgut
vom Einlauf 6 zum Auslauf 7 fördert. Die Kette 5 wird von einem im Trog eingebauten
Antriebsmotor 8 über ein Kettenrad 9 in Umlauf versetzt. Wie Fig. 3 zeigt, läuft
das fördernde Trum der Kette 5 längs des Bodens des Troges 4, und das leer zurücklaufende
Kettentrum ist im obern Teil des Troges mittels seiner Querstege Io auf Schienen
II geführt. Der Trog 4 ist mittels eines Deckels I2 geschlossen. Diese Fördervorrichtung,
d. h. der Trog 4 mit Förderkette und Antriebsvorrichtung bildet somit den Lastaufnehmer
der Waage I.
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Die Zufuhr des zu wiegenden Schüttgutes in den Wiegetrog 4 erfolgt
mittels einer weiteren Fördervorrichtung, die ebenfalls als Redlerförderer und zugleich
als Dosiervorrichtung ausgebildet ist und eine in einem Trog I3 umlaufende Förderkette
aufweist, die das beispielsweise aus einem Vorratsbehälter in den Einlauf 14 des
Troges strömende Gut zum Auslauf 15 fördert, welcher mittels eines beweglichen Balges
I6 mit dem Einlauf 6 des Wiegetroges 4 verbunden ist.
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In der Nähe des Einlaufes 14 des Troges I3 ist im Troginnern eine
einstellbare Dosierklappe I7 vorgesehen, mittels welcher das zum Wiegetrog 4 zu
fördernde Gut dosiert werden kann. Entsprechend der Stellung der Klappe I7 wird
von der Förderkette im Trog I3 eine mehr oder weniger hohe Materialschicht zum Auslauf
I5 gefördert, wo das Gut durch den Balg I6 in den Wiegetrog 4 fällt.
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Eine dritte Kettenfördervorrichtung 18 mit Trog I8' dient zur Wegführung
des aus dem Wiegetrog 4 auslaufenden Gutes. Der Einlauf 19 dieser Fördervorrichtung
ist mittels eines beweglichen Balges 20 mit dem Auslauf 7 des Wiegetroges 4 verbunden.
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An Stelle eines Balges I6 oder 20 zur beweglichen Verbindung der
hintereinandergeschalteten Tröge I3, 4 und I8' könnten auch andere Verbindungsmittel
benutzt werden, welche eine begrenzte Beweglichkeit des Wiegetroges in bezug auf
die beiden andern Tröge gestatten sowie einen staubdichten und gegebenenfalls luft-
oder gasdichten Abschluß bilden. Beispielsweise könnte eine teleskopartige Verbindung
zwischen dem Auslauf des obern Troges I3 und dem Wiegetrog 4 und von diesem nach
dem untern Trog I8' vorgesehen sein, wobei ein den Auslauf des obern Troges umgebender
Rohrstutzen in einen mit Flüssigkeit gefüllten Ringraum, der den Einlauf des untern
Troges umgibt, eintaucht.
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Der auf der Wiegebrücke 2 liegende Trog 4 samt Einbauten und dem
darin befindlichen Gutstrom bildet die Belastung der Waage I und beeinflußt die
Anzeigevorrichtung 3, welche das momentane Gewicht des Troges samt Einbauten und
der darin befindlichen Gutmenge anzeigt, wobei die Anzeigevorrichtung zweckmäßig
so eingestellt sein kann, daß sie unmittelbar das Nettogewicht des momentan im Trog
4 befindlichen Materials anzeigt, indem das Taragewicht des Wiegetroges samt Einbauten
5, 8, 9 als unveränderlich bei der Anzeige außer Betracht bleibt.
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An der Waage I ist außerdem ein Summierzählwerk 21 für die durch
den Trog geförderte Gutmenge vorgesehen. Dieses Zählwerk kann die totale Fördermenge
im Trog 4 während einer vorbestimmten Zeitspanne, beispielsweise während einer Stunde
anzeigen. Unter der Annahme, daß die Förderkette 5 im Wiegetrog 4 ständig mit konstanter
Geschwindigkeit läuft und die pro Zeiteinheit geförderte Gutmenge nur von der augenblicklichen
Gutmenge im Trog abhängt, wird der Antrieb des Summierzählwerks nur von der Anzeigevorrichtung
3 beeinflußt. Kann jedoch die Förderkette mit verschiedenen Geschwindigkeiten angetrieben
werden, so muß das Summierzählwerk außer in Abhängigkeit von der Anzeigevorrichtung
3 auch in Abhängigkeit von der Geschwindigkeit der Förderkette angetrieben werden.
22 bedeutet ein Registrierwerk, welches beispielsweise die durch den Trog 4 geförderte
Menge fortlaufend aufzeichnet. Das Registrierwerk kann auch die geförderte Gutmenge
periodisch oder in gewünschten Zeitmomenten registrieren oder kann jeweils nach
Durchlauf einer vorbestimmten Gutmenge eine entsprechende Markierung ausführen.
Das Summierzählwerk oder das Registrierwerk kann zur Steuerung einerAbstellvorrichtung
für den Antrieb 8, 9 der Förderkette 5 des Wiegetroges eingerichtet sein, so daß
beispielsweise nach Durchlauf einer gewünschten Gutmenge der Antrieb der Förderkette
abgestellt wird.
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Die Übertragung der Anzeige der momentanen Fördermenge von der Anzeigevorrichtung
3 auf das Summierzählwerk 21 kann in beliebiger Weise erfolgen, beispielsweise auf
elektrischem Wege.
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Die mit der Fördereinrichtung verwendete Waage kann natürlich beliebiger
Art sein. Anstatt den Wiegebehälter, wie dargestellt, auf einer Waagebrücke aufzulagern,
könnte die Verbindung von Wiegebehälter und Wiegevorrichtung auch in anderer Weise
vorgesehen sein. Der Wiegetrog nach Fig. I könnte unmittelbar als Wiegebrücke ausgebildet
oder beispielsweise an einem Ende beweglich aufgelagert und am andern Ende an einem
Waagebalken aufgehängt sein, so daß es im letzteren Falle selbst einen Waagebalken
bildet. An Stelle der endlosen Förderkette 5 könnte im Trog ein Förderband angeordnet
sein.
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Es ist natürlich nicht erforderlich, daß die Waage mit der Anzeigevorrichtung
3 für das momentane Gewicht der im Trog befindlichen Gutmenge versehen ist, sondern
es genügt beispielsweise eine als Summierzähl-
werk ausgebildete
Anzeigevorrichtung, welche unmittelbar das totale Gewicht der durch den Trog geflossenen
Fördermenge anzeigt.
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POREN AN'I1LLIIL': I. Einrichtung zum Verwiegen von Schüttgut mit
sich fortlaufend bewegendem Förderelement, gekennzeichnet durch einen zur Aufnahme
des zu verwiegenden Gutes bestimmten Wiegetrog (4), in welchem ein biegsames, endloses
Förderelement (5) so angeordnet ist, daß das in den Wiegetrog einumlaufende Gut
von dem sich längs des Bodens des Troges fortbewegenden Förderelement in kontinuierlichem
Strom durch den Wiegetrog geführt wird.