DE63990C

DE63990C - Visirvorrichtung zum Zeichnen nach der Natur und nach Körpern

Info

Publication number: DE63990C
Application number: DENDAT63990D
Authority: DE
Original assignee: C. SCHLEISING, Zeichenlehrer, in Zella St. Blasii
Anticipated expiration: 1912-01-09

Description

Patenτ-Anspruch:

Visirvorrichtung zum Zeichnen nach der Natur und nach Körpern, bestehend aus einem viereckigen Rahmen (α α b bj, der in einem Eckpunkte dieses Rahmens drehbaren Zunge d zum Winkelmessen und dem zwischen zwei Parallelseiten (b b) verstellbaren Schieber (c) zum Visiren in waagrechter und senkrechter Richtung.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.

BERLIN. GEDRUCKT IN DER REICHSDRUCKEREI.

Claims

KAISERLICHES

PATENTAMT.

KLASSE 42: Instrumente.

Der Visirapparat zum Zeichnen nach der Natur und nach Körpern soll die Unvollkommenheiten der bisher für Unterrichtszwecke verwendeten derartigen Mittel beseitigen. Bisher wurden als solche Hülfsmittel entweder Stäbe benutzt, welche in Augenweite nach dem abzubildenden Gegenstand gehalten, nach dessen Umrissen gerichtet und dann frei auf die Zeichnung visirt wurden, oder aber matte oder geschwärzte Glastafeln, über welche Fäden als Coordinaten gezogen waren und auf die der durch die Tafel sichtbare Gegenstand aufgezeichnet wurde (Wren's Apparat zur Aufnahme von Landschaften). Das ersterwähnte Hülfsmittel hatte den Fehler, dafs es durchaus keine Gewähr für richtige Uebertragung bot, während letzteres dem Schüler nur ein schablonenhaftes Zeichnen lehrte und die Beobachtung der Natur nicht in der beabsichtigten Weise schärfte und auch nur geringeren Anforderungen genügte.

Der Apparat vorliegender Erfindung unterscheidet sich von den bisher bekannten Hülfsmitteln dadurch, dafs er zum Visiren sowohl von waagrechten, als auch von senkrechten Entfernungen , sowie zum genauen Visiren von Winkeln (zur Bestimmung von Richtungen und Eckpunkten) geeignet ist und somit dem Zweck des Zeichenunterrichts, die Naturbeobachtung zu schärfen, in jeder Weise genügt.

Der Visirapparat ist auf beiliegender Zeichnung dargestellt.

Der Apparat bildet einen viereckigen, aus zwei Längsseiten α α und zwei Hochseiten b b bestehenden Rahmen, in dessen einer Eckkante eine Zunge d drehbar ist, während auf den Längsseiten parallel zu den Hochseiten das Lineal c verschiebbar ist. Letzteres dient zum Abmessen von waagrechten und senkrechten Entfernungen, die Zunge d zur Bestimmung von Winkeln (zum Zweck der Bestimmung von Richtungen). Die Zunge d läfst sich zu diesem Zweck in der Richtung der gezeichneten Pfeile, Fig. 2, um ihren Drehpunkt e bewegen und ist mittelst Nietes f gehalten.

Der Apparat wird derart in Sehweite vor dem Auge gehalten, dafs eine Seite (z. B. a, Fig. 2) waagrecht liegt oder die angrenzende senkrecht steht, dann wird mittelst des Fingers die Zunge d gerichtet, und durch Visiren der Schieber c entweder in senkrechter oder in waagrechter Richtung eingestellt.

Fig. 2 zeigt die Lage des Apparates, wenn der Drehpunkt e links unten liegt. Beim Halten des Apparates nach Fig. 4 liegt die Spitze des Winkels rechts oben, nach Fig. 5 links oben, nach Fig. 6 rechts unten. Bei der Einrichtung Fig. 7 kann der Schieber c in Höhenlage verstellt werden, also mittelst des Schiebers c, und eine der Seiten b eine senkrechte Entfernung visirt. werden.