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Vorrichtung zum Herstellen plastischer Nachbildungen von Körperformen
Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung zum Herstellen plastischer Nachbildungen
von Körperformen, vorzugsweise menschlicher Köpfe, mittels plastischer und erhärtender
Masse, die auf die nachzubildende Form aufgetragen wird. Nach der Erfindung wird
um die nachzubildende Form und die aufgetragene plastische Masse in bestimmtem Abstand
ein korbartiges Gestell aus der Form entsprechenden Bügeln angeordnet, in denen
normal zu der Oberfläche des abzuformenden Körpers gerichtete Streben in an sich
bekannter Weise verschiebbar und feststellbar befestigt sind, die an ihren inneren
Enden in Kugellagern ruhende Platten tragen, welche an die Außenfläche der plastischen
Formmasse herangeführt und mit ihr verbunden werden.
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Vorrichtungen zum Herstellen plastischer Nachbildungen, bei denen
um den nachzubildenden Körper in bestimmtem Abstand ein Rahmen angeordnet ist, in
dem etwa normal zu der Oberfläche des Körpers gerichtete Streben verschieb- und
feststellbar befestigt sind, die an ihren Enden gelenkig gelagerte Platten tragen,
welche an die Außenfläche der Form herangeführt werden, sind bekannt.
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Demgegenüber besteht die Erfindung darin, daß um den nachzubildenden
Körper in bestimmtem Abstand ein korbartiges Gestell aus entsprechend geformten
Bügeln angeordnet ist, in denen normal zu der Oberfläche des Körpers gerichtete
Streben verschieb-und feststellbar befestigt sind, die an ihren inneren Enden mit
Kugellagern befestigte Platten tragen, welche an die Außenfläche der Form herangeführt
und mit ihr verbunden werden. Voraussetzung hierbei ist, daß es sich um die Herstellung
plastischer Nachbildungen mittels Formen aus flüssig gemachter und erhärtender plastischer
Masse handelt, die auf den nachzubildenden Körper aufgetragen wird. Diese Voraussetzung
fehlt aber bei den bekannten Vorrichtungen. Bei einer von diesen wird keine plastische
Form von dem natürlichen Körperteil gebildet, so daß auch keine Mittel zum Abstützen
einer plastischen Masse in Frage kommen. Es handelt sich vielmehr dort lediglich
um das Messen des Körperteiles, z. B. des Fußes, in einzelnen Punkten, die miteinander
durch gerade oder gekrümmte Linien verbunden werden. Die hierzu benutzten einstellbaren
Stifte werden auf die Oberfläche des Fußes eingestellt und festgeklemmt. Eine plastische
Masse könnte auf diese Weise nicht abgestützt werden, da hierzu eine entsprechende
Fläche an den Enden der Stifte fehlt. Die Stifte würden sich beim Abheben der Masse
aus dieser herausziehen.
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Eine andere bekannte Einrichtung zum :Modellieren und Messen des Körperteiles,
z. B. des Fußes, ist ganz :ähnlich den bekannten, in Hutgeschäften üblichen Kopfformen
mit seitlich verstellbaren Gliedern, die nach Einstellung auf die Kopfform festgestellt
werden können. Eine solche Einrichtung berührt die Erfindung nicht, da auch
hier
keine plastische Form gebildet wird, infolgedessen auch keine plastische Masse abzustützen
ist.
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Eine weitere bekannte Vorrichtung d""i@e4t , zum Abformen des menschlichen
Ftwa zwecks Herstellung passender Schuheinlag Auch hierbei wird keine plastische
Form irii. gleichen Sinne wie nach der Erfindung gebildet, und es kommt eine ähnliche
Abstützung der plastischen Formmasse nicht in Frage. Es wird hier nur ein Gummituch
durch ein Luft- oder Wasserkissen gegen die Fußsohle gedrückt, nachdem das Tuch
vorher mit einer plastischen und später erhärtenden Masse bestrichen ist. Es wird
hier also nicht eine plastische Masse frei auf den IZ-örperieil aufgetragen und
durch entsprechende Organe wie bei der Erfindungabgestützt: Noch eine weitere bekannte
Vorrichtung dient dazu, einen Streifen des Gesichts für zahnärztliche Zwecke abzuformen.
-Die plastische Masse wird dazu in Bügeln von U-förmigem Querschnitt untergebracht,
die nach den Profilen des Gesichts gebogen sind und an dieses herangebracht werden.
Dabei dienen entsprechende Halter mit einstellbaren Gliedern zum Tragen dieser Bügel.
Mit der Erfindung hat diese Einrichtung keine BerÜhrung, denn offenbar wäre es nicht
möglich, mit diesen bekannten Mitteln dasselbe zu erreichen. Die verstellbaren Glieder
des Halters und Trägers der Bügelformer sind fest mit den Bügeln selbst verbunden,
berühren also die plastische Masse nicht und dienen somit auch nicht zu deren Abstützung
mittels allseitig gelenkiger Platten. Nach der Erfindung wird der ganze Kopf mit
der plastischen Masse bestrichen, und die verstellbaren Stifte mit den nach allen
Seiten beweglichen Platten sollen die plastische Masse tragen und eine Verziehung
oder Verwerfung derselben verhindern. Da die Proportionen der Gesichter und vielmehr
noch der Figuren sehr verschieden sind, so müßte bei Benutzung der bekannten Vorrichtung
eine große Anzahl vorgeformter Rinnen zur Auswahl bereitgehalten werden. Auch dann
aber würden immer nur Streifen geformt werden können. Die Vorrichtung nach der Erfindung
ist dagegen für jede beliebige Kopfform und Figur verwendbar und umfaßt die gesamte
Oberfläche.
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Für die Abformung eines menschlichen Kopfes z. B. ist von besonderer
Wichtigkeit, daß einmal die Dauer der -Sitzung für die zu modellierende Person möglichst
abgekürzt wird, sodann, daß die weichen Teile des Gesichts und die Frisur keine
Formveränderung erfahren. Aus dem letzteren Grunde muß die zuerst aufgetragene Schicht
sehr dünn sein. Diese Schicht ist die eigentlich abformende; alle weiteren Maßnahmen
dienen zur Abstützung dieser Schicht. Wollte man die Abstützung nur durch weiteren
Auftrag von ..Ahformmasse erreichen, so würde unnötig Biel Masse verbraucht, das
Gewicht und die @.@.rhärtungsdauer würden für die zu model-Urende Person unerträglich
groß werden. Man hat daher bereits Drahtstücke in die zweite und dritte Schicht
der Abformmasse eingebettet. Diese erfüllten ihren Zweck um so besser, je mehr sie
sich der ersten Schicht anschmiegen. Man mußte diese Drahtstücke also jedesmal zurechtbiegen,
was viel Zeit verlangte. Andererseits mußten sie möglichst dick sein, um wirklich
zu tragen und nicht beim Abnehmen der Form diese zu zerschneiden oder zu zerreißen.
Man hat schließlich die Drahtstücke durch Hülsen und Klemmschrauben starr miteinander
verbunden und sparte so an Drahtstücken, aber nicht viel xn Zeit. Hierdurch wurden
die alten Mängel zwar zum Teil verringert, es kamen aber neue hinzu. Das Netz der
Drähte war weniger dicht, was wieder durch mehr Masse ausgeglichen werden mußte.
Es gelang auf keine bisherige Weise, ein System von starren Stützen zu finden, die
einmal genügend schnell, sodann genügend genau.und schließlich zueinander genügend
nach der jeweiligen Kopfform angepaßt werden konnten. Es war ein weiterer großer
Mangel, daß das Gewicht der ganzen Form, oft zo kg, von der Modellperson getragen.
werden mußte.
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Die Erfindung ermöglicht nun, daß die Abformschicht überall fast beliebig
dünn gehalten werden kann, also schnell erhärtet und sich sogar weichen Frisuren
praktisch ohne Formänderung anlegen läßt, so daß das gesamte Gewicht der Form von
einem Stativ getragen werden kann.
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In der Zeichnung ist als Beispiel ein Stützkorb dargestellt, der zur
Herstellung von Formen zur plastischen Nachbildung menschlicher Köpfe dient. Der
Korb ist hier in einem senkrechten Mittelschnitt und in Innenansicht gegen die eine
seitliche Hälfte dargestellt. Die andere Hälfte ist ebenso ausgebildet und mit der
dargestellten in der Mittelebene verbunden zu denken. Der nachzubildende Kopf steht
innerhalb dieses Korbes so, daß die Nase in der Zeichenfläche links und der Hinterkopf
rechts liegt, etwa entsprechend den äußeren Umrißlinien der dargestellten Bügel.
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a, b, c, d, e und f sind die in senkrechten Ebenen verlaufenden
Bügel des Korbes, und zwar in fortlaufender Reihenfolge ihrer Anordnung in der rechten
seitlichen Korbhälfte von vorn nach hinten. Der vordere Bügel a verläuft vom Scheitelpunkt
des Kopfes über die Stirn, die Nase und das Kinn hinweg
bis zum
Halse. Der hintere Bügel f verläuft vom Scheitelpunkt über den Hinterkopf hinweg
zum Nacken. Die Bügel a, b und c bilden mit den entsprechend zu ergänzenden
Bügeln der linken Gesichtshälfte den vorderen 'feil des Korbes, während die Bügel
d, e und f mit den entsprechend zu ergänzenden Bügeln der linken Hälfte den
hinteren Teil bilden. Der vordere und der hintere Teil des Korbes sind am Scheitelpunkt
und etwa in der mittleren waagerechten Ebene verstellbar miteinander verbunden.
Zu diesem Zweck greifen die beiderseitigen Schienenenden von a und f im Scheitelpunkt
übereinander und werden hier durch eine Schraube g zusaminengehalten. Die übereinanderliegenden
Enden besitzen mehrere Bohrungen zur richtigen Einstellung des Abstandes. Die Bügel
d, e und f des hinteren Korbteiles sind durch eine mittlere waagerechte
Schiene h fest verbunden. Die beiderseitigen freien Enden der Schiene la führen
zu der Schiene c und sind mit dieser verstellbar verbunden. Zu diesem Zweck haben
die freien Enden von h eine Anzahl von Stellöchern i, in welche die Befestigungsschrauben
k eingreifen.
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Unterhalb des Kinns und um den Hals herum verlaufen die beiderseitigen
Schienen c von ihren unteren Enden in einem Kreisbogen in zur Mittelschiene a.
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In sämtlichen Schienen sind nun in angemessenen Abständen Löcher vorgesehen,
an denen Führungshülsen za zur Aufnahme der radialen Streben o angebracht sind.
Um die Zeichnung nicht zu verwirren, sind nur einige der Streben vollständig wiedergegeben,
die übrigen nur schematisch durch strichpunktierte Mittellinien angedeutet. Die
Stangen o besitzen an den äußeren Enden Knöpfe oder Scheiben p zum Anfassen und
Einstellen. An den inneren Enden der Streben o sind nun in verschiedenen Größen
ausgeführte runde Blechscheiben q angeordnet, die durch Kugelgelenke r mit den Stangen
verbunden sind. Auf diese Weise können die Scheiben q in jede gewünschte Lage gebracht
werden und legen sich somit an die Außenfläche der plastischen Form an, um mit ihr
verbunden zu werden. Für die Abstützung dieser Form sind im ganzen etwa
50 Streben vorgesehen.
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Nach Vollendung und Erhärtung der Form wird diese in der Ouerrichtung
in zwei Teile zerlegt. Der Korb wird durch Lösen der Scheitelschraube g und der
beiderseitigen Verbindungsschrauben k geöffnet, damit der nachzubildende Kopf aus
der Form befreit wird. Darauf werden die Formteile wieder zusammengesetzt, um sie
dann, durch die Schrauben des Korbes zu verbinden. Nunmehr kann die Form auf den
Kopf gestellt und ausgegossen «-erden, um die Nachbildung zu erhalten.
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Um den Korb während der Arbeit leicht in der Schwebe zu halten, ist
oben und hinter dem Scheitelpunkt eine Tragstange s an den Schienen befestigt, die
an einem feststellbaren Kugelgelenk t hängt, das seinerseits durch eine weitere
Stange 2i getragen wird, die mit ihrem in der Zeichnung abgebrochen dargestellten
Ende irgendwie an einem festen Punkt, z. B. am vorderen Ende eines galgenartigen
Stativs, aufgehängt ist. Für den Fall, daß nur die vordere Gesichtshälfte abgeformt
werden soll, ist der hintere Teil des Korbes entbehrlich und kann abgenommen werden.
Für diesen Fall ist auch an dem vorderen Korbteil, und zwar vor dem Scheitelpunkt
g, eine Tragstange s' vorgesehen, die alsdann mit der Aufhängevorrichtung und dem
Kugellager t verbunden wird.