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Meßvorrichtung für den Spitzenteil von Schuhleisten Die Form des -
Spitzenteiles der zur Herstellung von Schuhen verwendeten Leisten ist maßgebend
für das gefällige Aussehen des fertigen Schuhes. Selbst geringe Abweichungen in
der Wiedergabe des Modells beim fertigen Leisten verändern das Aussehen des darauf
hergestellten Schuhes in unerwünschter Weise. Diese kleinen Verschiedenheiten in
der Leistenspitze ergeben sich bei der Herstellung des Leistens. Bekanntlich erfolgt
die Herstellung der Leisten nach einem von einem Modelleur entworfenen Modelle.
Nach diesem Modell stellt die Leistenkopiermaschine Leisten für die verschiedenen
Schuhgrößen her. An der Spitze des fertiggedrehten Leistens bleibt der Drehzapfen
stehen, der entfernt werden muß. Hierdurch wird eine Nachbearbeitung der Leistenspitze,
teils mittels Bodenfräsmaschine, teils von Hand erforderlich. Bei dieser Nachbearbeitung
der Leistenspitze entstehen nun diese unliebsamen Verschiedenheiten. Diese versuchte
man dadurch zu beseitigen, daß man auf Grund des Originalleistenmodellseine Schablone
anfertigte, die die Linienführung der Leistenspitze in der Längsmittelebene des
Leistens darstellte, und mittels dieser Schablone dann die Nachbearbeitung auf ihre
modellgetreue Wiedergabe nachprüfte. Auf diese Weise war man gezwungen, für jede
Schuhgröße eines jeden Modells eine besondere Schablone anzufertigen.
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Wenngleich es in der Technik allgemein bekannt ist, Schablonen durch
Meßvorrichtungen zu versetzen, hatte man bisher keine ge-,eignete Vorrichtung, um
in einfacher Weise den Spitzenteil von Schuhleisten nachzumessen.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, zur Nachbearbeitung
und zum Nachprüfen des Spitzenteiles von Schuhleisten nur ein ganz gewisses Maß
zugrunde zu legen; denn sowohl bei der Nachbearbeitung wie auch bei der Nachprüfung
muß das Maß schnell genommen werden können. Der Vorschlag, der z. B. beim Nachmessen
des Profils von Eisenbahnschienen gemacht wurde, durch eine ganze Anzahl von Meßspindeln
das Schienenprofil zu bestimmen, ist zur Lösung für die vorliegende Aufgabe ungeeignet.
Ein solcher Apparat ist nicht nur teuer, sondern das Einstellen der vielen Spindeln
erfordert viel Zeit.
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Daher schlägt die Erfindung ein Meßgerät vor, wie @es in der Zeichnung
dargestellt ist. Die Zeichnung veranschaulicht zwei Ausführungsbeispiele der Vorrichtung.
Es zeigen Abb. i die Ansicht der Vorrichtung mit feststehendem Meßarm, Abb.2 die
Ansicht einer Vorrichtung mit verstellbarem Meßarm.
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In den Abbildungen sind i und 2 die Schenkel eines rechtwinkligen
Rahmens. Auf dem - Schenkel i sind die Meßpunkte 3, q. angebracht. Der Schenkel
2 ist an seinem freien Ende mit einem Arm 7 versehen, der einen Maßstab 5 und eine
Meßspindel 8 trägt, an der sich der Meßpunkt 9 befindet. Das obere
Ende
der Spindel trägt den Knopf io. Mit der Spindel 8 ist die Teilungsscheibe i i verbunden.
Die Punkte 3, 4 und 9 bestimmen eine Ebene. Der Punkt g kann in dieser . Ebene durch
die Spindel 8 senkrecht ziie% .,` Meßarm 7 auf und ab bewegt werden. z>lf . Abb.
2 ist der Meßarm 7 an dem Schenk6l z@' angelenkt und kann an diesem unter verschiedenen
Winkeln festgestellt werden. Ein Winkelmesser 6 dient zum Einstellen der Winkellagen.
Die Wirkungsweise ist nun folgende: Die Stärke der Leistenspitze, wie sie z. B.
durch den Abstand der Punkte 3, 4 von dem Punkte 9 bestimmt wird, soll durch ,einen
in der Längsmittelebene des Leistens verschiebbaren Meßpunkt 9 festgestellt werden.
Die Mitte der Leistenspitze ist selbst für den Ungeübten ohne weiteres zu ersehen.
Man schiebt den zu messenden Leisten so in die Vorrichtung ein, daß die Mitte der
Leistenspitze gegen den zweckmäßig mit einer Mittellinie versehenen Schenke12 anliegt,
während die Leistensohle auf den Meßpunkten 3, 4 ruht. Da der Leisten am Fersenende
beim Messen gehalten wird, so ist eine Abweichung des Leistens aus seiner Längsmittelebene
sofort zuerkennen. Der Leisten schwingt gewissermaßen mit seiner Spitze um die Mittellinie
des Schenkels 2 als Drehachse. Dadurch wird man am Fersenende des Leistens selbst
geringe Abweichung-en sofort erkennen. Da der Meßpunkt 9 aber in der Nähe des Schenkels
2 liegt, wird praktisch die Spitzenstärke, die sich aus dem Abstand der Meßpunkte
3, 4 von dem Meßpunkt 9 ergibt, stets an demselben Punkt in der Längsmittelebene
des Leistens auf der Linienführung der Spitze gemessen. Die Teilungsscheibe i i
wandert an dem Maßstab 5 auf und ab, außerdem ist die Teilungsscheibe, in bekannter
Weise so eingerichtet, daß die Teilung der Scheibe die Teilung des Maßstabes 5 entsprechend
unterteilt. Durch die Möglichkeit, den Meßpunkt in der ,'Längsmittelebene verschiebbar
anzuordnen, .;,kenn man nunmehr, wie leicht ersichtlich, den @'ünkt, an dem die
Stärke der Leistenspitze ;ä#xmittelt werden soll, leicht als Norm festlegen. Durch
Anordnen eines Winkelmessers an dem Meßarm 7 bzw. Schenkel 2 kann man den von beiden
Teilen eingeschlossenen Winkel direkt ablesen. Durch diese Anordnung erhält die
Vorrichtung einen großen Meßbereich. Man kann auch seinen bestimmten Winkel zwischen
Meßarm 7 und Schenkel 2 als Norm festlegen, so daß sich die drehbare Lagerung des
Meßarmes 7 erübrigt, wie das aus Abb. i ersichtlich ist.