DE638823C - Verfahren zur Herstellung von kuenstlichen Gerbstoffen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von kuenstlichen Gerbstoffen

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DE638823C
DE638823C DEI52137D DEI0052137D DE638823C DE 638823 C DE638823 C DE 638823C DE I52137 D DEI52137 D DE I52137D DE I0052137 D DEI0052137 D DE I0052137D DE 638823 C DE638823 C DE 638823C
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DE
Germany
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weight
parts
soluble
water
lignin
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Expired
Application number
DEI52137D
Other languages
English (en)
Inventor
Dr Ernst Koch
Dr Christoph Thomsen
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
IG Farbenindustrie AG
Original Assignee
IG Farbenindustrie AG
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Publication date
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Application granted granted Critical
Publication of DE638823C publication Critical patent/DE638823C/de
Expired legal-status Critical Current

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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C3/00Tanning; Compositions for tanning
    • C14C3/02Chemical tanning
    • C14C3/08Chemical tanning by organic agents
    • C14C3/24Chemical tanning by organic agents using lignin derivatives, e.g. sulfate liquor

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von künstlichen Gerbstoffen Es ist bekannt, daß man cellulose- und ligninhaltige Stoffe durch Behandlung mit Phenolen in Gegenwart von Mineralsäuren in Harze überführen kann. Diese Produkte besitzen keine gerbenden Eigenschaften, sie sind in Wasser nur unter Zusatz von Alkalien löslich und fallen beim Neutralisieren oder Ansäuern dieser Lösungen wieder aus.
  • Es wurde nun gefunden, daß man Gerbstoffe, die den vegetabilischen ähnlich sind, aus cellulose-, lignin- oder huminhaltigen festen Stoffen erhalten kann, wenn man diese mit Oxyarylverbindungen umsetzt und die erhaltenen Produkte durch Einführung von Sulfons.;#tiremethylgruppen wasserlöslich macht.
  • Als cellulose-, lignin- oder huminhaltige Stoffe kommen in Frage: Holz, Torf, Braunkohle, Rinde, Stroh, Rückstände von der Holz- oder Torfverzuckerung und ähnliche Produkte. Als Oxyarylverbindungen können beispielsweise verwendet werden: Phenol, o-, m- und p-Kresol, Salicylsäure, Kresotinsäure, Naphthol und technische Gernische dieser Verbindungen, wie Rohkresol, KreosotÖ,1 USW.
  • Die Kondensation der genannten Stc>ffe kann in Gegenwart oder Abwesenheit von Lösungs- oder Verdünnungsmitteln und unter Zusatz von Kündensationsmitteln erfolgen. Solche Kondensationsmittel sind beispiels-,veise die Mineralsäuren.
  • Die erhaltenen Umsetzungsprodukte oder ihre Alkaliverbindungen werden in wässeriger Lösung mit Formaldehyd und schwefliger Säure oder Salzen derselben, wie z. B. Natriumsulfit, Natriumbisulfit, Kaliumsulfit und Ammoniumsulfit, umgesetzt. Die entstandenen Produkte sind auch na(fh dem Ansäuern wass-erlöslic-h und im sauren Zustand, sehr gute Gerbmittel. Man erhält mit ihnen gut gefüllte, braune Leder von Quebrachocharakter, die den für die pflanzlich gegerbten Leder charakteristischen Geruch zeigen. Beispiele i. i ooo Gewichtsteile Phenel werden mit :2oo Gewichtsteilen Lignin, von der Verzuckerung von Fichtenholz mit konzentrierter Salzsäure herrührend, und 5 Gewichtsteilen 35"1,iger Salzsäure 2, Stunden unter Rühren auf go bis 950 erhitzt. Das erhaltene alkalilösliche Reaktionsprodukt wird durch «Wasserdampfdestillation vom überschüssigen freien Phenol befreit, getrocknet und gemahlen. iooGe##vichtsteile des so erhaltenen Produktes werden mit 6oGewichtsteilen Natriumsulfit, 4oGewichtsteilen 3o0/,iger Formaldehydlösung und 3oo Gewichtsteilen Wasser 2 Stunden auf 95' erhitzt. Man erhält eine braune Lösung, die auch nach dem Ansäuern keinen Niederschlag bildet.
  • Gerbt man in üblicher Weise mit der ' scy,-erhaltenen angesäuerten Lösung Kalb- " ' so erhält man ein braunes, gut gefülltes sb'6' Ledei" le'# das gewaschen und, wie üblich, nachbehandelt werden kann.
  • 2. 500 Gewichtsteile Phenol werden mit i 5o Gewichtsteilen Lignin, von der Verzuckerung von Fichtenholz mit verdünnter Schwefelsäure unter Druck herrührend, unter Zusatz von 3 Gewichtsteilen 40'/,iger Schwefelsäure 8 Stunen auf 8o bis go' erhitzt. Von dem erhaltenen Produkt werden 35o Gewichtsteile freies Phenol bei einem Druck von io mm Quecksilber abdestilliert; dann wird der Destillationsrückstand zerkleinert. 5o Gewichtsteile hiervon werden in i5o Gewichtsteilen Wasser mit :2o-Gewichtsteileii Natriumsulfit und :25 Gewichtsteilen 3o0/,iger FormaldehydlösUng 4 Stunden auf go' erhitzt.
  • Durch Ansäuern mit 'Salzsäure bis auf einen PH von 3,1 erhält man eine Gerbstoffbrühe, die unmittelbar zum Gerben verwendet werden kann. Man erhält ein Leder von schöner bratiner Farbe und guter Fülle.
  • 3. i5o Gewichtsteile Verzuckerungsrückstand, von der Behandlung von Fichtenholzspänen mit hochkonzentrieTter Flußsäure herrührend, werden mit 40o Gewichtsteilen Phenol und :2 Gewichtsteilen konzentrierter Salzsäure bei j:oo' gerührt. Die.Hauptmenge des freien Phenols wird von dem alkalilöslichen Reaktionsprodukt durch Destillation im Vakuum, der Rest durch Auswaschen mit heißem Wasser entfernt. Das so erhaltene Umsetzungsprodukt wird, wie im Beispiel 2 beschrieben, mit FormaIdehyd und Natriumsulfit wasserlöslich gemacht. Maä erhält mit diesem Gerbstoff ein Leder von gutem Stand.
  • 4.. ioo Gewichtsteile Braunkohle werden mit 500 Gewichtsteilen Phenol und 1,5 Gewichtsteilen 6o01,iger Schwefelsäure unter Rühren 5 Stunden auf ioo' erwärmt. Die Hauptmenge des freien Phenols wird durch Vakuumdestillation bei 8 bis iörnm QuecksilbersiLlile und einer Heizbadternperatur bis 15d', der Rest durch Wasserdainpfdestillation entfernt. iooGewichtsteile des so erhaltenen Kondensationsproduktes werden dann in verdünnter Natrontauge gelöst; nach Zusatz von 3o Gewichtsteilen Formaldehydlösung wird in das Ganze bei 8o' unter Rühren gasförmige, schweflige Säure eingeleitet, bis man eine klare Lösung erhält.
  • Beim Gerben von Rindsblöße mit der so erhaltenen mit Essigsäure angesäuerten Lösung unter Zusatz von io0/, eines Kondensationsproduktes aus Kresolsulfonsäure und Formaldchyd erhält man ein gut gefülltes Leder von heller Außenfarb#e.
  • In einem Druckgefäß werden in i ooo Ge-#riihtsteile geschmolzenes Phenol 6oo Ge--Wichtsteile Salzsäurelignin und io Gewichts-4 1/,ige Schwefelsäure eingetragen; das "#eile 0 'Ganze wird dann unter Rühren auf i:2o bis 12,5' erhitzt. Sobald die Masse dünnflüssig geworden ist, gibt man erneut 2oo Gewichtsteile Salzsäurelignin hinzu und wiederholt diese Maßnahme, bis insgesamt i:2oo Gewichtsteile Lignin eingetragen sind. Nach erfolgteinUmsatz wird daskeaktionsprodukt gemahlen und durch Behandlungmit Natriumsulfit und Formaldehyd wasserlöslich gemacht. Der Gerbstoff hat die im Beispiel i beschriebeneli Eigenschaften.
  • 6. 8oo Gewichtsteile o-Kresol werden mit :2oo Gewichtsteilen getrocknetem Moostorf und 2o Gewichtsteilen konzentrierter Salzsäure 6 Stunden auf ioo bis io5' erhitzt. Das erhaltene alkalilösliche Produkt wird durch Vakuumdestillation vom freien o-Kresol befreit, dann zerkleinert und mit 85o Gewichtsteilen Wasser, i5o Gewichtsteilen Natriumsulfit und 16o Gewichtsteilen Formaldehydlösung so lange auf i:oo' erhitzt, bis es vollkommen wasserlöslich geworden ist. Zur Verbesserung seiner Füllwirkung beim Gerben kann-man das Produkt mit Dioxydiphenylsul-fon und Formaldehyd nachbehandeln.
  • 7. In i oo Gewichtsteile geschmolzenes Phenol werden bei i io bis i2o' unter Rühren 25 Gewichtsteile Salzsäure-Lignin eingetragen. Nach halbstündigem Rühren setzt man nochmals 25 Gewichtsteile Lignin zu, nach weiterem Rühren noch insgesamt # 8o Gewichtsteile in Portionen von :20 bis 30»Gewichtsteilen.
  • Von dem erhaltenen alkalilöslichen Umsetzungsprodukt werden 25 Gewichtsteile in 75 Gewichtsteilen Wasser mit,i8 Gewichtsteilen Natriumsulfit und :2o Gewichtsteilen 3o'/,iger Forrnaldehydlösung so lange bei 95'gerührt,bis es wasserlöslichgewordenist.
  • Die erhaltene Lösung ist nach dem Ansäuern mit Schwefelsäure und Oxalsäure gerbfertig, und man erhält mit ihr ein braunes, voll-es Leder von gutem Stand.
  • 8. In 2ooGewichtsteile Salicylsäure werden bei etwa iSo bis :2oo' innerhalb i Stunde 5o Gewichtsteile Lignin eingetragen. Man rührt 4 Stunden bei dieser Temperatur nach. Aus dem erhaltenen alkalilöslichen Produkt wird die überschüssige Salicylsäure mit heißem Wasser ausgewaschen.
  • :25 Gewichtsteile des so hergestellten Salicylsäurelignins werden in 7o Gewichtsteilen Wasser mit 18 G#wichtsteilen Natriumsulfit und 2o Gewichtsteilen 3o0/1oiger Formaldehydlösung behandelt. Nach stündigem - 5 ZD Rühren ist das Produkt wasserlöslich ulid kann nach dem Ansäuern zum Gerbezt benutzt werden.
  • g. In ein Gemisch von 15o Gewichtsteilen ß-Naphthol und 5o Gewichtsteilen Phenol werden bei i4o bis 150' unter Rühren innerhalb i Stunde 5o Gewichtsteile Lignin eingetragen. Das Produkt wird so lange bei der gleichen Temperatur nachgerührt, bis es alkalilöslich geworden ist; dann wird das überschüssige ß-Naphthol-Phenol-Gemisch mit heißern Wasser ausgewaschen.
  • 25 Gewichtsteile des getrockneten und gepulverten Rückstandes werden mit 6o Gewichtsteilen Wasser und 2o Gewichtsteilen Natriumsulfit verrührt, und in diese Mischung läßt man bei 95' 4o Gewichtsteile 15110igen Formaldehyd eintropfen. Es wird so lange unter Rühren bei 95' nachgeheizt, bis das Produkt wasserlöslich geworden ist und auch beim Ansätiern nicht mehr ausfällt. Nach Zusatz von Schwefelsäure und Essigsäure kann -es zum Gerben benutzt werden.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH - Verfahren zur Herstellung von künstlichen Gerhstoffen aus Umsetzungsprodukten von Oxyarylverbindungen mit cellulose-, -lignin- oder' huminhalt4gen festen Stoffen, dadurch gekennzeichnet, daß diese Umsetzungsprodukte durch Einführung von Sulfonsä-aremethylgiuppen wasserlöslich gemacht werden.
DEI52137D 1935-04-14 1935-04-14 Verfahren zur Herstellung von kuenstlichen Gerbstoffen Expired DE638823C (de)

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