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Elektrisch angetriebene Spinn- und Zwirnvorrichtung Vorliegende Erfindung
bezieht sich auf elektrisch angetriebene Spinn- und Zwirnvorrichtung mit einem beidseitig
oder glokkenförmig auf einem Stehbolzen gelagerten Läufer und besteht darin, daß
der Stehbolzen pendelfähig mit einer federnden Platte verbunden ist, die ihrerseits
durch pendelfähige Bolzen nachgiebig auf dem Maschinengestell abgestützt ist, wodurch
ein besonders ruhiger Lauf bei bedeutend verminderter Leistungsaufnahme erreicht
und das Maschinengestell praktisch nicht mehr in Mitleidenschaft gezogen wird und
daher bedeutend. schwächer gehalten werden kann als bisher.
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Es sind schon Glockenzwirnvorrichtungen bekannt, zu deren Lagerung
eine allseitig in das Maschinengestell eingespannte Membran verwendet wird, während
zur Lagerung von Spinntöpfen und Spindeln eine besondere Ausführung von Gummipuffern
vorgeschlagen wurde. Weder die Einzelteile noch die Kombination der obigen Vorschläge
treffen den Grundgedanken der vorliegenden Erfindung, wonach durch die Kombination
von drei elastischen Abstimmungsmöglichkeiten der Spindel jede gewünschte Schwingungsfreiheit
gewährt wird.
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Die drei Kombinationselemente sind: ' r. Die elastische Einspannung
des Spindelbolzens in der Platte, die federnde Platte, 3. die pendelfähige Aufhängung
der Platte am Maschinengestell.
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Bisher wurde bei der Lagerung rasch umlaufender Körper fast ausnahmslos
darauf geachtet, diesen eine gewisse Schwingungsmöglichkeit zu geben, die Schwingungen
selbst aber möglichst zu dämpfen, während nach vorliegender Erfindung die Bewegungsfreiheit
der Spindel so groß wie nur irgend möglich gewählt und darauf geachtet wird, daß
die Schwingungen nur wenig gedämpft «erden: Dadurch erhält der rasch umlaufende
Körper bei etwaigem Vorhandensein von Unbalancen die Möglichkeit, sich um die neue
Trägheitsachse, die nicht mit der Symmetrieachse zusammenfällt, zu drehen. Dies
zu erreichen, gestattet die - Kombination obiger drei Elemente.
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Dadurch, daß die Schwingungen nur wenig gedämpft werden, wird -auch
nur wenig Energie vernichtet, d. h. die Leistungsaufnahme der Spindel ist sehr gering
und bleibt auch bei Auftreten von Unbalancen praktisch dieselbe.
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Es sind auch schon elektrisch angetriebene Spinnvorrichtungen bekannt,
die mit einem elastischen Zwischengliede, sei es die Kombination einer Gummikappe
mit einer Druckfeder oder lediglich eine Schraubenfeder, mit dem Maschinengestell
verbunden sind.
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Diesen Vorschlägen fehlt ebenfalls das Hauptmerkmal der vorliegenden
Erfindung. Ein elastisches Glied ist wohl vorhanden, aber einerseits fehlt die pendelfähige
Verbindung der Spindel mit dem elastischen Gliede und anderseits auch die pendelfähige
Verbindung des elastischen Gliedes mit dem Maschinengestell. Selbstverständlich
läßt jedes elastische Glied eine allseitige Bewegbarkeit zu; wichtig ist aber, in
welchem Grade und vor allem mit welcher Dämpfung, die die
umlaufenden
Massen daran hindert;. sich um die Trägheitsachse zu drehen, sondern von ihnen eine
Drehung um eine erzwungene ; Achse bedingt, eine allseitige Bewegbarkelt ermöglicht
wird.
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Bei der vorliegenden Erfindung kann sich' ' der Rotor zufolge der
mehrmals nachgiebigen Lagerung des Stators leicht einstellen, da die Lagerung nicht
wie bei den bekannten Vorschlägen eine unmittelbare Verbindung des Stators mit dem
Maschinengestell darstellt, sondern die Hauptbewegungen durch Pendelungen aufgenommen
werden. Es können sogar Bewegungen des elastischen Zwischengliedes nicht auf das
Maschinengestell übertragen werden, weil ebenfälls noch ein elastisches Zwischenglied
eingeschaltet, ist, während bei den bekannten Vorschlägen das Zwischenglied fest
mit dem Maschinengestell verbunden ist, woraus sich zu große Verformungen und daher
zu große Dämpfungen ergeben.
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Zum besseren Verständnis der neuen Vorrichtung sei noch erwähnt, daß
die verschiedenen Bewegungsarten, insbesondere Schwingungen, bei der neuen Vorrichtung
von ganz verschiedenen elastischen Teilen aufgenommen werden, j e nachdem, oh die
Vorrichtung an ihrem Fuß oder an ihrer Spitze pendelt oder "gar- o,ls Ganzes auf
und nieder hüpft, während das bei keinem der bekannten Vorsek-läge, der Fall ist,
so, daß: dort die Beanspruchung der Teile viel größer ist. Das bedeutet nichts anderes,
als daß dadurch viel größere Kräfte' auf das Maschinengestell übertragen werden,
d. h. die Bewegungsfrei- . heit -ist kleiner, und: das Maschinengestell wird: vermehrt
lin Mitle'idenschaft gezogen, was sich nicht nur in vermehrtem. Geräusch, sondern
auch in ganz erheblich größerem Kraftverbrauch bemerkbar macht und ein wie bisher
übliches äußerst kräftiges Maschinengestell verlangt. - . .
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Die Erfindung ist in einem Ausführungsbeispiel als Kunstseidezwirnvorrichtung
auf der 2@iehnung dargestellt.
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Die mit Fadengut bewickelte Spüle i sitzt atlf 'dem Spulenträger,
der aus dem als Rohr aus :Eisen ausggbildeten Läufer 2 und den beiden darauf sitzender
Spulenhalterringen 3 und 4 besteht. Den oberen und unteren AbschluZ des Spulenträgers
bilden zwei Blechdeckel 6= und 7, die mit federnden Drahtringen 8 und 9. befestigt
sind- Mit den beiden Lagerei ro und ii ist der Spulenträger auf dem ruhe'nden Bolzen
i2. gelagert. Mit den Sprrngringen-r5--und 16 ist das Lager ro am Stehbolzen 12
und, mit zwei weiteren Springringen 13 und 14 anx Läufer z befestigt, während das
Lager i i mit den beiden Ringen 17 und i8 am Bolzen 12 gehalten wird. Um die Läger
vor Staub zu schützen, kann über dem .'.umlaufenden r Deckel 6 noch ein ruhender
`$@cke1 5 am Bolzen 12 angebracht werden. -."Auf dem Bolzen 12 sitzt eine
Isolierhülse i9, über welche die genuteten Ständerbleche 2e' aufgepreßt sind, die
Wicklung zi enthalten. Die Stromzuführung erfolgt durch die Bohrung 22 im Bolzen
12.
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Der für die Schmierung notwendige Ölvorratsraum befindet sich im oberen
Teile des Bolzens 12 in der Bohrung 23, in der sich ein öldurchlässiger Pfropfen
24 befindet. Der Ölvorratsraum ist mit einem Deckel 25 verschlossen. Durch die Bohrung
26 gelangt Öl auf das Lager io und wird von der Wanne 27 wieder aufgefangen. Das
andere Lager i i erhält das Öl durch die Bohrungen 28 und 29 und die außen am Bolzen
i2 von der Hülse i9 überdeckte Rille 30. Die Ölzufuhr wird durch mehr oder weniger
starkes Zusammendrücken cles Pfropfens 24 mit der Schraube 32 geregelt.
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Der Bolzen 12 wird erfindungsgemäß pendelfähig auf eine elastische
Platte 33 aus Holz, Hartgummi, Metall, Hartstoff ä. dgl. aufgespannt. Zwischen der
Blechscheibe 34 und der Scheibe 35 wird erfindungsgemäß die elastische Platte 33
unter Beifügung von Federn oder elastischen Ringen 36 aus Kork, Leder, Gummi o.
dgl. auf beiden Seiten der Platte 33 mittels der Muttern 37 festgeklemmt. Die elastische
Platte 33 selbst ist wieder erfindungsgemäß mit drei oder mehr pendelfähigen Bolzen.
38 unter Zwischenlage von mehr oder weniger hohen elastischen Körpern 39> 40 und
41 elastisch mit dem Maschinengestell q:2 verbunden, so, daß die Platte 33 leicht
horizontale Schwingungen ausführen kann.
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Zur mechanischen Bremsung der Spindel können x. B. im Gestell 42 gelagerte
(in der Zeichnung :nicht veranschaulichte) Bremsbacken: an die. Fläche 43, des Spulenhalterrinaes
i zur Anlaze kommen.