DE638319C

DE638319C - Verpackungsmaterial fuer Lebensmittel

Info

Publication number: DE638319C
Application number: DEJ41255D
Authority: DE
Original assignee: ULTRAZELL GmbH
Current assignee: ULTRAZELL GmbH
Priority date: 1931-04-15
Filing date: 1931-04-15
Publication date: 1936-11-13

Description

DEUTSCHES REICH

Bist. 1 -

AUSGEGEBEN AM 13. NOVEMBER 1936

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 81 c GRUPPE 26

J 4Ι255ΧΠ18Ι C

Ultrazeil G. m. b. H. in Berlin Verpackungsmaterial für Lebensmittel

Patentiert im Deutschen Reiche vom 15. April 1931 ab

Wie bekannt, iet die unerwünschte Veränderung vieler Produkte des täglichen Bedarfs auf den Einfluß des Lichtes zurückzuführen.

Um sich hiergegen zu schützen, hat man Einwickelpapiere geschaffen, die man einseitig oder beiderseitig grün oder rot oder in anderen Farben einfärbte oder bedruckte. Solche Folien und Papiere sind wegen ihrer Farbigkeit in ihrem Verwendungsbereich beeinträchtigt, insbesondere auf dem Gebiete der Lebensmittelbranche, wo die Hausfrau seit Generationen gewöhnt ist, daß für Lebensmittel, wie überhaupt für öl- und fetthaltige Produkte ein weißes oder farbloses Verpackungsmaterial benutzt wird, das in den Äugen des Publikums weder als Luxusprodukt gilt noch das Aussehen des Verpackungsinhaltes in der Farbe grundlegend verändert.

Die Erfindung hat im Gegensatz zu der bisherigen Auffassung erkannt, daß. bei Lebensmitteln gerade durch Ausschaltung der Wirkung der ultravioletten Strahlen des Lichtes eine längere Haltbarkeit ermöglicht wird, ohne daß es nötig ist, auch 'die sichtbaren Lichtstrahlen abzuhalten, und löst die Aufgabe der Verpackung von Lebensmitteln in der Weise, daß als Verpackungsmaterial Folien oder Papiere Verwendung finden, die in bekannter Weise mit die unsichtbaren Strahlen unschadlich machenden und die Farbe bzw. die Farblosigkeit der Folien nicht ändernden Stoffen, wie z.B. Äskulin, Cumarinderivaten o. dgl., behandelt sind. Das als Massenprodukt gebrauchte weiße oder farblose, durchsichtige oder durchscheinende Verpackungspapier wird also weder im Glanz noch in der Farbe noch in der Transparenz verändert, behält sein ursprüngliches färbloses Aussehen bei, unterscheidet sich äußerlich praktisch nicht von dem üblichen, z. B. Pergament-, Piergamentersatz,, Pergaminpapier, Kristallseidenpapier, wasserklaren Glashautpapier und hält dabei die schädlichen ultravioletten Strahlen vom Verpackungsinhalt fern, löst somit konservierende Wirkungen für den verpackten Inhalt aus.

Bisher sind alle für fett- und ölhaltige Lebensmittel benutzten farblosen Cellulosefolien und Papiere in hohem Maße für ultraviolette Strahlen durchlässig. Aber gerade die hohe Durchlässigkeit für ultraviolette Strahlen führte zu einem schnellen Verderben vieler in diese Folien und Papiere verpackter Lebensmittel. Es wurde bisher nicht für möglich gehalten, daß, ζ. Β. das Talgigwerden von Butter oder Margarine durch farbloses, für ultraviolette Strahlen undurchlässiges Pergamentpapier, wie es nach der Erfindung verwendet wird, verhütet werden kann.

Die Erfindung beseitigt dieses Vorurteil. So wird z. B. in ein solches Pergamentpapier verpackte Butter im Geruch und Geschmack unvergleichlich länger erhalten und vor im Volksmunde fälschlich mit »ranzig« bezeichneter Talgigkeit praktisch bewahrt. Die

Talgigkeit ist die durch ultraviolette Strahlen hervorgerufene. Oxj'dation des Fettes, die durch das Ausschalten der ultravioletten Strahlengruppen verhindert wird.
Das Verpackungsmaterial eignet sich aber auch für andere Lebensmittel, so als Packung für Fleischsalate, Mayonnaisen, als Fensterpackung für Butter, Margarine, Öle, Fette, Gebäcke, Tee, Schokolade, Kaffee, Kakao,

ic Teig-, Fleisch-, Fisch-, Wurst- und Räucherwaren, Konserven in Weckgläsern, Obst und Gemüse.

Unter dem Begriff Verpackungspapier als Träger des die ultravioletten Strahlen absorbierenden Chemikals sind insonderheit neben Pergamentpapier und Pergamentersatz, Pergaminpapier, Gelatinefolien, zu verstehen Gebilde aus Cellulose, Celluloseäther oder -ester, Viscose, ferner Gebilde wie Glashaut, Glashautpapier, · Celluloid, Kunsthorn, Kunstharze,· Haare, Mischgewebe, Pflanzen oder Pflanzenstoffe, einerlei, ob die Veredelung durch homogene oder nichthomogene Verbindung des Grundstoffes mit dem oder den absorbierenden Zusatzchemikalien erfolgt ist. Auch Gewebe läßt sich als Verpackungsmaterial so herstellen, daß das Gewebe einen Schutz gegen die¹ Einwirkung der ultravioletten Strahlen· bietet.

Es ist gleichgültig, in welcher Weise die Zusatzchemikalien mit dem Grundstoff verbunden sind. Statt homogen dem Grundstoff einverleibt zu sein, können sie auch durch ein getrenntes Verfahren, wie etwa durch ein besonderes Spritz-, Bestäubungs-, Überzieh-, Tauch-, Imprägnierungs- oder ähnliches Verfahren aufgebracht worden sein.

Die erfindungsgemäß verpackten Waren werden allseitig, auch gegen andere Wirkungen, so gegen Staub, Geruch usf., geschützt und sind an einen bestimmten Lagerungsort nicht gebunden.

Claims

Patentanspruch :

Folien und Papiere aus Cellulose, deren Derivaten, Viscose, Gelatine oder sonstigen zur Verpackung geeigneten Stoffen · in Verbindung mit die unsichtbaren Strahlen unschädlich machenden und die Farbe bzw. die Farblosigkeit der Folien nicht ändernden Stoffen, wie z. B. Äskulin, Cumarinderivaten o. dgl., gekennzeichnet durch die Verwendung dieser Folien als Verpackungsmaterial für Lebensmittel.