-
Verfahren und Vorrichtung zum Stopfen von Durchbrüchen bei Hochöfen
o. dgl. Durchbrüche an Hochöfen o.dg1. können kiicht vermieden. werden. Da sie für
den Gesamtbetrieb eine der schlimmsten Störungen darstellen, so .muß es das Bestreben
sein, die Beseitigung der Durchbrüche in möglichst kurzer Zeit, trotzdem aber in
einwandfreier Weise durchzuführen. Infolge der allgemeinen Einführung von Stichlochstopfmaschinen
besitzen die Schmelzer nicht mehr wie früher die handwerksmäßige Fertigkeit beim
Schließen von Stichlöchern o. dgl. `Fenn daherdas Stopfen von Durchbrüchen bisher
von Hand von außen erfolgt, so wird dafür erstens viel Zeit benötigt, sodann aber
wird die Arbeit auch nicht mit der erforderlichen Genauigkeit ausgeführt. Außerdem
dauert es immer sehr lange, bis man wegen der Hitze des ausgeflossenen Eisens und
der sich entwickelnden Gase von außen an die Durchbruchstelle herankommen kann.
Schon dadurch geht also sehr viel Zeit verloren. Dies ist um so mehr der Fall, als
die Durchbrüche meistens in dem unteren Teil des Gestelles, im sog. Keller, erfolgen,
der wenig Lüftung besitzt und daher schwer zugänglich ist.
-
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Stopfen von Durchbrüchen,
das zu seiner Durchführung nur einen Teil der bisher dafür notwendigen Zeit beansprucht
und an Güte die bisherige Arbeitsweise übertrifft. Der Grundgedanke des neuen Verfahrens
liegt darin, daß das Stopfen des Durchbruchs mit Hilfe einer Maschine von innen
her erfolgt. Verwendet werden dabei die an sich bekannten Stichlochstopfmaschinen,deren
bauliche Gestaltung, abgesehen von den Düsen, nicht Gegenstand der Erfindung ist.
-
Um eine Durchbruchstelle zu stopfen, wird erfindungsgemäß die Stopfmaschine
durch eine der Durchbruchstelle benachbarte, zu diesem Zweck besonders angeordnete
Hilfsöffnung in :der Panzerung des Ofens in das Innere eingeführt. Vorher muß jedoch
das unmittelbar hinter der Hilfsöffnung noch vorhandene Mauerwerk beseitigt werden,
bis man an den Durchbruch herankommt. Sodann wird mit dem maschinellen Stopfen begonnen,
und zwar verwendet man dabei zweckmäßig an der Stichlochstopfmaschine zunächst ein
gekrümmtes Mundstück, welches, in jede Lage geschwenkt werden kann, so daß es möglich
ist, nach allen Richtungen zu stopfen. Da die für den in Frage stehenden Zweck von
vornherein in Aussicht genommene Hilfsöffnung oberhalb der zu Durchbrüchen neigenden
Zone des Ofens liegt, wird das Stopfen in der Hauptsache nach unten erfolgen. Sobald
die Stopfmasse durch die Durchbruchstelle der Panzerung nach außen dringt, wird
dieses Loch in der Panzerung durch eine entsprechende Eisenplatte verschlossen und
das Stopfen@so lange fortgesetzt, bis der eigentliche Durchbruch und die benachbarten
Teile mit Stopfmasse angefüllt sind. Am Schluß
des Stopfvorganges
wird das gekrümmte Mundstück gegen ein gerades Mundstück ausgewechselt und der unmittelbar
hinter der Hilfsöffnung befindliche Teil mit Stopfmasse... angefüllt. Wenn die Maschine
nicht m.t' zieht, wind das Stopfen eingestellt und Hilfsöffnung wieder verschlossen.
-
Die durch die Hilfsöffnung in der Panzerung des Ofens gesteckte Maschine
wird in ihrer Lage am Ofengesichert, um eine glatte Durchführung des Stopfens zu
ermöglichen. Z%vecks Durchführung des neuen Verfahrens besitzen die Hochöfen oberhalb
der Zone, in welcher Durchbrüche auftreten können, eine Anzahl von Hilfsöffnungen
in der Panzerung, die beim gewöhnlichen Betrieb verschlossen sind und von denen
bei Auftreten eines Durchbruches diejenige, welche der Durchbruchstelle am nächsten
liegt, zum Einführen der Stopfmaschine benutzt wird. Es ist vorteilhaft, unter jeder
Blasform, bei größerem Formenabstand auch noch dazwischen, eine derartige Öffnung
in dem Ofenpanzer anzuordnen.
-
Die Hilfsöffnungen in .der Panzerung sind erfindungsgemäß in auswechselbar
in der Panzerung angeordneten Platten vorgesehen und besitzen einen solchen Querschnitt,
daß die Mundstücke der Stopfmaschinen möglichst schließend hindurchgeführt werden
können. Die Panzerung der Öfen besitzt .demgemäß Ausschnitte, die gewöhnlich durch
volle Platten, Deckel o. dgl. verschlossen sind. Um eine Öffnung in der Panzerung
herzustellen, wird der volle Deckel durch einen solchen ersetzt, der eine Öffnung
der vorbeschriebenen Art besitzt.
-
Die vollen und auch die die Öffnung enthaltenden Deckel bzw. Platten
werden erfindungsgemäß durch seitliche an der Panzerung befestigte Ansätze in ihrer
Lage gehalten. Als Haltemittel können an der Panzerung angeordnete bolzenartige
Vorsprünge dienen, über welche die Ansätze geschoben werden. Diese bolzenartigen
Vorsprünge können gleichzeitig zur Sicherung der Stichlochstopfmaschine am Ofen
dienen, indem seitlich längs der Maschine verlaufende Stangen an einem Ende mit
Bohrungen über die Bolzen gesteckt und in ihrer Lage gesichert werden, während sie
mit dem anderen Ende an einem Querträger der Maschine angreifen. Die Sicherung der
Stangen an dem Querträger und an dem Bolzen kann durch keilförmige Mittel erfolgen,
die durch Schlitze der Stangen hindurchgetrieben wenden.
-
An der für die Durchführung des neuen Verfahrens verwendeten Stichlochstopfmaschine
können erfindungsgemäß verschiedene Mundstücke leicht auswechselbar befestigt werden,
z. B. mit Hilfe von zwei Schrauben; auch sollen die Mundstücke nach allen Richtungen
hin gedreht werden können, um möglichst allseitig stopfen zu können. Diese Forderung
kann z. B. durch Anordnung # er Flanschen an den Mundstücken erfüllt :Ni#erden.
-
`kIn der Zeichnung ist das 'Verfahren an einem Ausführungsbeispiel
weiter erläutert. Es zeigt Abb. r im Längsschnitt das Gestell eines Hochofens mit
einer Blasform, an -,velch---r eine durch eine Hilfsöffnung der Panzerung hindurchgeführte
Stichlochstopfmaschine aufgehängt ist, die Abb. 2 und 3 die Draufsichten auf am
Ofen befestigte Stichlochstopfmaschinen und Abb. q. und 5 Ansichten der Öffnungen
in der Ofenpanzerung.
-
In der Panzerung r des Ofens ist unter jeder Blasform 2 ein Ausschnitt
vorgesehen, der beim gewöhnlichen Betrieb ;furch einen vollen Deckel 3 (vgl. Abb.
5) verschlossen ist. Der Deckel 3 ist durch ein quer davor angeordnetes, durch Nieten
befestigtes Flacheisen q. gesichert, das mit Bohrungen über bolzenartige Vorsprünge
5, die seitlich des Ausschnittes angeordnet sind, geschoben ist. Durch Keile 6,
die durch Schlitze der Bolzen getrieben sind, wird ein Abgleiten des Dekl@els 3
verhindert. Ist ein Durchbruch erfolgt, so wird der der Durchbruchstelle zunächst
liegende Deckel 3 durch einen Deckel 7 ersetzt (vgl. Abl#,. q.), der eine Öffnung
8 enthält, die -zur Aufnahme der Mundstücke der Stichlochstopfmaschine 9 geeignet
ist. Nachdem das Mauerwerk hinter der Hilfsöffnung entfernt worden ist, wird die
Stopfmaschine zunächst unter Benutzung des gekrümmten Mundstückes zo angesetzt und
der Krümmer des Mundstückes nach der Durchbruchstelle gerichtet. Sodann beginnt
der Stopfvorgang in der' oben geschilderten Weise. Am Schluß dieses Vorganges wird
das gerade Mundstück II benutzt, um auch den unmittelbar hinter der Hilfsöffnung
liegenden Teil des Mauerwerks mit Stopfmasse ausfüllen zu können. Wenn die Maschine
nicht mehr zieht, wird sie entfernt, desgleichen der Deckel 7 und wiederum der Deckel
3 vor den Ausschnitt des Panzers gesetzt. Sodann kann der Ofen wieder angeblasen
werden.
-
Die Stichlochstopfmaschine ist mit der Kette r2 an der Windzuleitung
aufgehängt. Außerdem ist sie noch mit Hilfe der Stangen 13 am Ofen befestigt.
Diese greifen an dem einen Ende mit Bohrungen über die bolzenartigen Vorsprünge
5 seitlich .der Öffnung und sind mit dem anderen Ende an einem die Maschine 9 umgreifenden
Querträger 14 befestigt. Ihre Sicherung erfolgt an beiden Enden durch Keile 6 bzw.
r5.
Das neue Verfahren und die dazu notwendigen Vorrichtungen sind
außer bei Hochöfen auch bei allen anderen metallurgischen Ofen anwendbar, bei denen
ähnliche Verhältnisse vorliegen.