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Rostanlage. Die Priorität der Anmeldung in Holland vom 29. April 1924
ist in Anspruch genommen. Die Erfindung bezieht sich auf Rostanlagen mit Roststäben,
die durch an ihnen angebrachte Anschläge je für sich oder gruppenweise durch eine
Nockenwelle auswärts bewegt und gemeinsam zurückbewegt werden.
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Bei bekannten Rostanlagen dieser Art ist es notwendig, von Zeit zu
'Zeit die Schlacken mit Hilfe eines Schüreisens zu entfernen, wodurch selbstverständlich
die Bedienung der Anlage erschwert wird und außerdem das Feuer selbst leidet.
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Nach der Erfindung ist nun die Nockenwelle derart ausgebildet, daß
in bestimmter Winkellage dieser Welle alle Nocken außerhalb der Bewegungsbahn derjenigen
Roststabanschläge liegen, durch die die Roststäbe in Richtung nach der Feuerbrücke
zu bewegt werden, so daß die Roststäbe nach Üffnung der den Aschenraum abschließenden
Tür zwecks Erzielung einer Aschenentleerungsöffnung vor der Feuerbrücke einzeln
vorgezogen werden können.
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Um zu verhindern, daß die selbsttätige Antriebsvorrichtung für die
hin und her beweglichen Roststäbe zur Wirkung kommt, bevor sämtliche Roststäbe wieder
innerhalb der Feuerung selbst liegen, d. h. diese Tür geschlossen werden kann, ist
eine Sicherheitsvorrichtung vorgesehen, durch welche der Antrieb der Nockenwelle
verhindert wird, solange die Roststäbe nicht die für ihren selbsttätigen Antrieb
erforderliche Lage einnehmen.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
dargestellt, und es ist Abb. i ein senkrechter Schnitt durch eine Rostanlage gemäß
der Erfindung, Abb. 2 eine zur Hälfte nach der Linie 11-I1 der Abb. i geschnittene
Vorderansicht und Abb. 3 eine Draufsicht der Anlage.
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In dem Flammrohr q. liegen, getragen durch ein Aschenblech 5 und gußeiserne
Stützen 6, zwei Achsen 7 und 8 mit Laufrollen 9. Auf diesen Rollen sind sechs hohle
Roststäbe io gelagert, die auf einem Teil ihrer Länge auswechselbare kleine Roststäbe
i i, Rostplatten 12 und Abdeckplatten 13 tragen. In bzw. vor dem Flammrohr
q. befinden sich weiter noch die Feuerbrücke 1q., das Bußeiserne Feuergeschränk
mit dem Kohlentrichter 15, das Schürloch 16, die Klappe 17 zum Regeln der Stärke
der Kohlenschicht auf dem Rost, die Hilfstüren 18 sowie der Ascheraum i 9 mit der
Tür 21 und einem Anschlußstutzen 2o für Unterwind.
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Die Welle 22 ist mit sechs Nocken zum Auswärtsziehen und mit sechs
Nocken zum Zurückschieben der Roststäbe versehen. Zwecks klarer Darstellung ist
in Abb. i die Nockenwelle nach einer Ebene geschnitten,
welche vor
der Zeichenebene liegt, so daß sämtliche Nocken sichtbar sind. Zwei in entsprechender
Entfernung nebeneinanderliegende Nocken 23 dienen zum Auswärtsziehen des ersten
und des vierten Roststabes, zwei Nocken 24 beeinflussen den zweiten und den fünften,
zwei Nocken 25 den dritten und den sechsten Roststab. Jeder Roststab hat nach unten
gerichtete Anschläge 26 und 27, von denen der eine nahe der linken, der andere nahe
der rechten Seite des Roststabes (oder umgekehrt) angeordnet ist. Gegenüber jedem
Anschlag 27 .sitzt auf der Welle 22 ein Nocken 28. Diese sechs Nokken 28 liegen
in der gleichen radialen Ebene, so daß sie immer gleichzeitig auf sämtliche Anschläge
27 wirken. Die Welle 22 dreht sich in Abb. i entgegen der Uhrzeigerrichtung, wenn
sie durch eine Kupplung 29 mit einer Treibwelle 3o verbunden wird. Es arbeiten dann
zunächst die Nocken 23 mit den Anschlägen 26 des ersten und des vierten Roststabes
zusammen, wodurch diese Stäbe über einen kleinen Abstand auswärts getrieben, d.
h. in Abb. i nach rechts bewegt werden. Darauf wirken der Reihe nach die Nockenpaare
24 und 25 auf die entsprechenden Roststäbe. Die außerhalb der Bewegungsbahn der
Ansätze 26 liegenden Nocken 28 sind so lang und derart angeordnet, daß sie, nachdem
sämtliche Roststäbe auswärts gezogen worden sind, bei weiterer Drehung der Welle
22 alle gleichzeitig mit den Anschlägen 27 zusammenarbeiten und die Roststäbe wieder
zurückschieben.
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Bei der in Abb. i gezeichneten Lage der Nockenwelle und auch während
eines größeren Teiles einer Umdrehung dieser Welle können die Roststäbe über einen
verhältnismäßig großen Abstand auswärts gezogen werden, weil die Anschläge 27 dann
nicht mit den Nocken 28 in Berührung kommen können. Werden dann die Roststäbe von
Hand einzeln nach rechts gezogen, bis die Anschläge 31 gegen eine Querstange 32
stoßen, so bildet sich eine Öffnung zwischen den hinteren Enden der Roststäbe und
der Feuerbrücke, durch welche hindurch die Schlacken in den Aschenfall stürzen.
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Durch ein drehbar gelagertes Blech 33 wird für gewöhnlich die Luft
abgeschlossen, so daß diese nicht zwischen Feuerbrücke und Roststäben hindurch entweichen
kann. Da außerdem die Asche und die Schlacken dauernd gegen die Feuerbrücke gestaut
werden, können bei dieser Anlage keine Löcher im Feuer entstehen, und es kann mit
Unterwind gearbeitet werden. Die bei hohlen Roststäben gewöhnlich gebrauchten Dampfstrahlgebläse
können :entbehrt werden, obgleich eine Verwendung von Dampfstrahlen zum Einführen
von Luft oder zum Abkühlen der Roststäbe natürlich nicht ausgeschlossen ist.
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Die Roststäbe können nur dann von Hand auswärts gezogen werden, wenn
die Ascheraumtür 21 offen steht. Mit einer Stütze 34 dieser Tür ist eine Sicherheitsstange
35 mit einem Bund 36 gelenkig verbunden. Die Stange 35 ist mit Spielraum durch ein
Loch im Hebel 37 hindurchgeführt, durch welchen die Kupplung 29 geöffnet und geschlossen
werden kann. Wird daher die Tür 21 geöffnet, bevor die Kupplung ausgerückt worden
ist, so legt der Bund 36 den Hebel 37 nach der gewünschten Richtung um, so daß die
Kupplung ausgeschaltet wird. Der Raum zwischen den Roststäben bzw. ihren Handgriffen38
und der Aschenraumtür2i ist so klein, daß die Roststäbe sämtlich in die für ihren
selbsttätigen Antrieb erforderliche Lage zurückgeschoben sein müssen, bevor die
Aschenraumtür 21 geschlossen und folglich. die Kupplung 29 eingerückt werden kann.
Die Antriebsteile können daher nicht beschädigt werden, wenn die Roststäbe etwa
infolge-Unaufmerksamkeit eine unrichtige Lage einnehmen.
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Als Sicherheitsvorrichtung kann auch eine drehbare Welle mit einer
Nase verwendet «>erden, welche ein Herausziehen der Roststäbe von Hand verhindert,
solange die Welle sich nicht so weit gedreht hat, daß die Nase außerhalb der Bahn
der Roststäbe liegt. Diese Welle kann mit einem Anschlag gekuppelt sein, welcher
bei eingerückter Kupplung 29 gesperrt bleibt. Der Anschlag verhindert auch das Einrücken
der Kupplung, solange die Nase nicht die zum Sperren der Roststäbe erforderliche
Lage einnimmt.
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Die Nockenwelle 22 .oder ein anderes Organ für den selbsttätigen Antrieb
der Roststäbe känn auch über dem Rost gelagert sein, wenn dies in besonderen Fällen
gewünscht wird. Die beschriebene Ausführung aber verdient mit Rücksicht auf ihre
Einfachheit den Vorzug.