DE1596453A1 - Verfahren und Vorrichtung zum verbesserten Abkuehlen einer gezogenen Tafel,Scheibe,Platte od.dgl.aus Glas - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum verbesserten Abkuehlen einer gezogenen Tafel,Scheibe,Platte od.dgl.aus GlasInfo
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Description
Dr,-fng. Heinrich Scheuer
Patentanwalt
AACHEN, Zollernsfr. I
telefon.· 3 2192 und 2 5182
1 §96453
Aachen, den" 20. Mai 1966 Mein Zeichen P 11 654 - 520?
GLAVERBEI., 79, Avenue Louise, Brüssel (Belgien )
Priorität aus der luxemburgischen Patentanmeldung
. Juli 1965 ■ ----
■'--....„._
Verfahren und Vorrichtung zum -verbesserten Abkühlen
"öTner gezogenen Tafel, Scheibe, Platjte—oä-*- dgl. aus
Glas ' "■
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung
-zur Verbesserung der Abkühlung einer Tafel, Scheibe, Platte od.dgl. aus Glas, die kontinuierlich aus einem
Bad gesclMolzenen Glases nach oben in eine Ziehkammer ausgezogen
wirdi welche zu beiden Seiten der ausgezogenen Tafel
befindliche Hauptkühlelemente enthält und ferner eine
BAD ORIGINAL
-2- ' 1396453
oder mehrere oberhalb der Hauptkühlelemente angeordnete
Hilfskühleinrichtungen aufweist, z.B. zwei Hilfskühleinrichtungen
zu beiden Seiten der gezogenen Tafel in der Iahe des oberen Teiles der Ziehkammer oder eine Hilfskühleinrichtung
gegenüber einer Walze, durch welche die gezogene Tafel in waagerechte Richtung umgelenkt wird.
Bei "Verfahren zum Ausziehen von Glas zu Tafeln od. dgl.
ist es bekannt, das Glas aus einem Bad geschmolzenen Glases
in eine Ziehkammer zu ziehen, über der sich ein senkrechter Ziehkasten oder Schacht befindet. Im Yerlauf des
Ausziehens der so gebildeten Glastafel wird ein fortschreitendes Abkühlen derselben in einem solchen MaiBe bewirkt,
daß die Glastafel bei ihrem Austreten aus dem senkrechten Ziehschacht geschnitten werden kann.
Es ist bekanntermaßen von Yorteil, in der Ziehkammer Kühlrohre
zu verwenden, die zu beiden Seiten der ausgezogenen Glastafel und in der Nähe der Ziehwwzel angeordnet sind,
um dadurcärxlie Abkühlung der ausgezogenen Glastafel zu beschleanigcri."
Solche Kühlrohre lassen sich als Hauptkühler
bezeichnen, zum Unterschied von anderen Kühlelementen, die in größerem Abstand von der Ziehwurzel angeordnet sein können. Duroh entsprechende Verteilung der Hauptkühlrohr© bis
zu einer gewissen Höhe kann die Ausziehgeschwindigkeit der
Tafel vergrößert werden. Dies hat jedooh seine u-reüae darin,
daß das Auftreten von Wellungen vermieden werden muß. Solche Wellungen bestehen in örtlichen iindsrun^e^ de?? Sicke
5 BAD ORIGINAL
0 9809/0^4S
der sich bildenden Glastafel, die namentlich dadurch bedingt
sind, daß die Abkühlung über die gesamte Breite der Glastafel unregelmäßig ist.
Wird die Höhe der Hauptkühlrohre nicht auf einen vernünftigen Wert beschränkt, so muß man dann insbesondere feststellens
daß die "Führung des Abkühlvorganges außerordentlich
schwierig wird, falls die Ausziehgeschwindigkeit der Glastafel erhöht und bei alledem die gleiche Oberflächen-Dualität»
beibehalten werden soll, .nachdem sich die üfotwendigkeit
aur Begrenzung der Höhe der Hauptkühler auf eine angemessene Höhe herausgestellt hatte, wurde vorgeschlagen,
im oberen Teil der Ziehkammer Hilfskühleinrichtungen vorzusehen«
(vgl. Handbook of Glass Manufacture, Volume II, von Fay, Y. Tooley, Seite 232)
Leider hat sich jedoch ergeben, daß die Anordnung von Hilfskühleinrichtungens
wie sie bisher vorgeschlagen wurde, mit dazu beiträgt, den mit "Hämmerung" bezeichneten Fehler hervorzurufen.
Durch Versuche wurde fesi^lfestellt, daß .dieBea^=
Fehler, der in Gestalt von zahlreichen Flecken in Erscheinung tritt, insbesondere durch Strömungen kalter luft be-/^
dingt istj die im oberen^ffeil der Ziehkammer zirkuliert und
in dem oberhalb der Hauptkühler gelegenen Bereich mit der ausgezogenen Glastafel in Berührung kommt.,
Die vorstehend genannten, dem Glashüttenmann wohlbekannten
Fehler der Wellung und der Hämmerung zeigen somit, welchen
großen Einfluß kalte Gasxströme auf die Führung der Abküh-
- 4 -109009/0345
lung der Glastafel haben. Um die ganze Bedeutung dessen richtig zu werten, muß außerdem berücksichtigt werden, daß
in der Ziehkammer nicht allein von den Hauptkühlern und von Hilfskühlern hervorgebrachte kalte Gasströme vorhanden
sind, sondern daß dazu noch von außen eintretende Ströme kalter Gase hinzukommen.
Diese letzteren dringen unter der Wirkung des verhältnismäßig großen, im Inneren der Ziehkammer herrschenden Unterdruckes
durch die zahlreichen Ritzen, Spalte, Fugen u. dgl. ein, die in den Wänden der Ziehkammer vorhanden sind und
die praktisch niemals völlig dicht oder geschlossen gehalten werden "können. Der Unterdruck kommt im wesentlichen
durch das Aufsteigen heißer Gasschichten zustande, die sich in der Ziehkammer nach oben bewegen, mit großer Geschwindigkeit
an der Trennstelle von Ziehkammer und Ziehschacht vorbeigehen und in die Außenluft entweichen, sei es
durch seitliche Öffnungen im Schacht oder in der Hauptsache durGh die obere Öffnung des Schachtes.
Wenn nun die unter der Wirkung des Unterdruckes in die Ziehkammer eindringenden kalten Gasströme in Berührung mit Gasströmen
höherer Temperatur kommen, bilden sich Gasgemische, deren Temperatur während einer mehr oder weniger langen
Zeit unbestimmbar bleibt und die sich dann auf ungeordneten Bahnen verlagern. Treffen sie im Verlauf ihrer Bewegung
im unteren Teil der Ziehkammer mit den kalten Gasströmen zusammen, die von den Hauptkühlern erzeugt werden, so rufen
die Gasgeemische erhebliche Störungen der regelmäßigen Ab-
.109809/0346 '"' BAD0RlG!NAL
kühlung der Glastafel über die Breite hervor und verhindern
somit eine -weitere Steigerung der Ausziehgeschwindigkeit
der Glastafel bei Aufrechterhaltung der gleichen Oberfläche
nquali tat.
Um die Abkühlung der Glastafel im Hinblick auf die Vermeidung von Fehlern der angegebenen Art besser steuern zu können
und eine Erhöhung der Ausziehgeschwindigkeit der Glastafel zu ermöglichen, sind bereits verschiedene Mittel vorgeschlagen
worden,- welche die störenden. Einflüsse der kalten
Gasströme herabsetzen sollen. So sind z.B. auf einer oder auch auf beiden Seiten der Hauptkühler Brenner eingebaut
worden, um gleichmäßigere thermische Verhältnisse bei den Gasmischungen herzustellen. Es iet auch die Verwendung
von Schirmen unmittelbar oberhalb oder auch seitlich der
Hauptkühler vorgeschlagen worden, mit dem Ziel, auf die
Geschwindigkeit der Verlagerung der Gasgemische einzuwirken.
Praktisch mußte jedoch festgestellt werden, daß die vorgeschlagenen
Maßnahmen keine wirksame Kontrolle oder Steuerung des Abkühlvorganges gewährleisten, weil die verwendeten
Mittel nur einen unzureichenden Einfluß auf die kalten
Gasstrom^ haben.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ausgehend von
dem eingangs beschriebenen Verfahren bzw. der eingangs beschriebenen
Vorrichtung, bei welchem bzw. welcher in einer Ziehkammer Haupt- und Hilfskühleinriohtungen vorhanden
sind, das Verfahren, so zu leiten und eine Vorrichtung zur
Durchführung dieses Verfahrens so auszubilden, daß die
109Ö09/034S
Nachteile der bekannten Arten, insbesondere die vorbeschriebenen
Nachteile, vermieden werden. Darüber hinaus besteht die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe darin, Weiterbildungen,
wie sie nachstehend beschrieben sind, so vorzunehmen, daß sie besondere Vorteile aufweisen.
Zu diesem Zweck sieht die Erfindung vor, daß im oberen Teil der Ziehkammer oder an der bzw. den Hilfskühleinrichtungen
sich bildende, thermisch heterogene Gasgemische von der ausgezogenen
Glastafel in Richtung der bzw. zur entsprechenden Wand der Ziehkammer entfernt oder weggeführt werden.
Es konnte festgestellt werden, daß ein solches Entfernen der genannten Gasgemische in Richtung der entsprechenden Wand
der Ziehkammer zur Folge hat, daß ein ungeordnetes Zirkulieren von Gasgemischen im Inneren der Ziehkammer außerordentlich
stark gehemmt wird und daß besonders auch ein Durchbrechen des die Glastafel umgebenden Gasmantels durch kältere
Gasgemische verhindert wird, v/eXche die Glastafel unter in
der Nähe, der Normalen auf die Bafel liegenden linfailsrichtungen
erreichen könnten. \
Es hat sich weiterhin ergeben, daß dieses Entfernen eich, mit
verhältnismäßig einfachen Vorrichtungen erreichen läßt, z.B. :
mittel© verhältnismäßig kalter Flächen. Das Verfahre», hat
sich als besonders wirksam zui3 weiteren Erhöhung der Auszieh-,
geschwindigkeit der Glastafel unter Beibehaltung der gleiche^
Oberflächenqualität erwiesen,
108809/Π 3-4 S
BAD ORIGINAL
Gemäß der'Erfindung kann das Entfernen oder Wegführen der
thermisch heterogenen Gasgemische dadurch erreicht werden,
daß ein Strom von kalten Gasen gebildet wird, welcher die Gasgemische mitnimmt und sie in Sichtung der bzw. zur entsprechenden
Wand der Ziehkammer leitet.
Es konnte tatsächlich festgestellt werden, daß die thermisch
heterogenen Gasgemisclie sich leicht von einem Strom kalter
Gase mitnehmen lassen, und daß, wenn der Strom kalter Gase gegen bzw. in Richtung auf die entsprechende Wand der Ziehkammer
geleitet wird, die genannten Gasgemische der Mitnahme zu derselben Wand der Ziehkammer praktisch keinen Widerstand
entgegen setzen.
Unter Ausnutzung der Versuchsergebnisse läßt sich daher die Anordnung so treffen, daß der Strom kalter Gase im oberen
Teil der Ziehkammer in einer solchen Weise gebildet wird, daß er die Gasgemische in eine Zone ableitet, wo sie keine
schädlichen Wirkungen mehr auf die ausgezogene Glastafel
ausüben können. .
Vorteilhaft wird das Entfernen oder Wegführen der Gasgemische
relativ zur ausgezogenen Glastafel dadurch reguliert, daß die Ausdehnung oder Erstreckung des Mitnahmeweges der
Gasgemische, die zur entsprechenden Wand der Ziehkammer geleitet
werden, verändert wird.
Durch sinnvolles Lenken des Stromes kalter Gase, derart,
daß seine. Bahn relativ zur ausgezogenen Glastafel mehr oder
-TO 9-8 09/0.3 4 5 ' bad original
weniger weggeführt wird, kann eine Anpassung an den Einfluß
der im Inneren der Ziehkammer zirkulierenden Gasgemische und somit eine wesentlich elastischere Steuerung der Abkühlung
der Glastafel erreicht werden.
Gegenstand der Erfindung ist weiterhin eine Vorrichtung zur Verbesserung der Abkühlung einer Tafel, Scheibe, Platte od.
dgl., die kontinuierlich aus einem Bad geschmolzenen Glases nach oben in eine Ziehkammer ausgezogen wird, welche zu beiden
Seiten der ausgezogenen Tafel befindliche Hauptkühlelemente enthält und ferner eine oder mehrere oberhalb der
Hauptkühlelemente angeordnete Hilfskühleinrichtungen aufweist, z.B. zwei Hilfskühleinrichtungen zu beiden Seiten der
ausgezogenen Tafel in der Nähe des oberen Teiles der Ziehkammer oder eine Hilfskühleinrichtung gegenüber einer Walze,
durch welche die gezogene Tafel in waagerechte Richtung umgelenkt wird.
Gemäß der Erfindung enthält die Vorrichtung wenigstens eine Hilfskühleinrichtung, die im Abstand von dem entsprechenden
Hauptkühlelement angeordnet ist und sich jenseits der Oberseite des genannten Hauptkühlelements entgegengesetzt zur
ausgezogenen Glastafel in Richtung der entsprechenden Wand der Ziehkammer erstreckt.
In vorteilhafter Weise kann wenigstens eine Hilfskühleinrichtung
fest eingebaut sein. In anderen Fällen, beispielsweise in Anlagen, bei denen die Dicke der Glastafel sieh oft ändert,
wird vorteilhaft anstelle eines festen Kühlers eine Hilfs-
ORIGINAL
109809/0345 ' 9 "
kühleinrichtung verwendet, die einstellbar eingebaut ist. Sie erstreckt sieh bei den verschiedenen von dem einstellbaren
Kühler eingenommenen Stellungen in Richtung bzw. zur. entsprechenden Wand der Ziehkammer, jenseits der Oberfläche
des Hauptkühlelements j entgegengesetzt zur ausgezogenen Tafel.
Ungeachtet dessen, ob ein Kühler einstellbarer oder fester Art gewählt wird, kann für bestimmte Anwendungen die ebene
Form ausreichend sein.
Mir andere Anwendungsfälle, in denen ein Entfernen oder Wegführen
der Gasgemische in besonderem Maße erwünscht ist, kann vorteilhaft eine Hilf^kühleinrichtung verwendet werden,
die wenigstens zwei Kühlelemente aufweist, welche in verschiedenen Ebenen liegen und aneinanderschließend angeordnet
sind, um eine Reguli er fläche zu büden, deren Erzeugende
horizontal und parallel zur Glastafel verlaufen. In weiteren Fällen kann es von Bedeutung sein, ein Kühlelemant
vorzusehen, welches gegenüber anderen zur Hilfskühleinrichtung
gehörenden Kühlelementen gelenkig angebracht bzw. schwenkbar ist.
In weiteren Anwendungsfällen, bei denen es ebenfalls auf
ein Entfernen von Gasgemischen in besonderem Maße ankommt,
1st die Verwendung einer Hilfskühltinriohtung vorteilhaft,
j -
welche wenigstens an einem ihrer Ränder mit Flügeln versehen
ist. I}a kann weiterhin von Vorteil sein, nur einen Flü gel vorzusehen, der relativ zur Hilfskühleinrichtung beweglich
oder schwenkbar ist, BAD ORlGWAL
109809703AS . Qn _
Es sei an dieser Stelle noch auf einen Unterschied zwischen
zwei Arten von Ziehverfahren hingewiesen. Bei der einen Art geht die aus einem Bad geschmolzenen Glases gezogene Tafel
od.dgl. nach oben durch die Ziehkammer in einen darüber angeordneten
vertikalen Schacht oder Turm, in dem sie sich weiter abkühlt, um dann geschnitten zu werden. Bei der anderen
Art wird das aus dem Bad gezogene Glas an einer sogenannten Biegewalze umgelenkt und gelangt in horizontaler Richtung
aus der Ziehkammer in eine waagerechte Kühlkammer od.dgl.
Die Erfindung ist bei beiden Verfahrensarten anwendbar. Bei den fällen der erstgenannten Art sind'vornehmlich Hilfskühleinrichtungen
auf beiden Seiten der gezogenen Tafel in der Ziehkammer vorgesehen, wobei in der Nähe derselben entstehende Gasgemische in Richtung auf diejenigen Begrenzungswände
der Ziehkammer abgeleitet werden, die den beiden Seiten der gezogenen Tafel gegenüberliegen.
Wird die Erfindung bei der zweiten genannten Art von Verfahren angewendet, so läßt sich auch auf jeder Seite der gezogenen
Tafel eine Hilfskühleinrichtung vorsehen. In visLen Fällen
ist es aber auch möglich, die Hilfskühleinrichtung auf
der Seite der Biegewalze fortzulassen. Es befindet sich dann ; nur auf der der Biegewalze gegenüberliegenden Seite der Glastafel
eine Hilfskühleinrichtung und es werden an dieser Seite Gasströme von der Glastafel weggeleitet.
Wenn in der folgenden Beschreibung die Anordnung von Hilfakühleinrichtungen
auf jeder Seite der gezogenen Tafel od.dgl. erläutert wird, so ist dies nicht in einschränkendem Sinne zu
verstehen, sondern die Erfindung schließt auch die Möglichkeit ein, nur eine Hilfskühleinriohtung vorzusehen. %
- BAD
109809/0345
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus
der nachstehenden Beschreibung mit Bezug auf die Zeichnung, in der als Beispiel verschiedene Ausführungsformen der erfindungsgemäßen
Vorrichtung wiedergegeben sind.
Fig. 1 ist ein Vertikalschnitt durch eine Ziehkammer gemäß
der Erfindung in einer zur Ebene der ausgezogenen Glastafel lotrechten Ebene.
Fig. 2 ist ein Vertikalschnitt nach der Linie II - II in
Fig. 1.
Fig. 3 ist ein Vertikalschnitt durch eine andere Ziehkammer
gemäß der Erfindung in .einer zur Ebene der ausgezogenen
Glastafel lotrechten Ebene.
Fig. 4 ist ein Vertikalschnitt durch eine andere Ziehkammer
gemäß der Erfindung in einer zur Ebene der ausgezogenen
Glastafel lotrechten Ebene.
Fig. 5 ist ein Vertikalschnitt durch eine andere Ziehkammer
gemäß der Erfindung in einer zur Ebene der ausgezogenen Glastafel lotrechten Ebene.
Fig. 6 ist ein Vertikalschnitt durch eine andere Ziehkammer gemäß der Erfindung in einer zur Ebene der ausgezogenen
Glastafel lotrechten Ebene.
- 11 -
109 80 9/0345- · feAD
Mg. 7 ist ein Vertikalschnitt durch eine andere Ziehkammer
gemäß der Erfindung in einer zur Ebene der ausgezogenen &lastafel lotrechten Ebene.
In den Figuren sind einander entsprechende Teile mit denselben Bezugsz·iffern bezeichnet.
Die in den Figuren 1 und 2 dargestellte Ziehkammer 1 wird in
ihrem unteren Teil durch übliche, L-förmige Teile 2 begrenzt,
die oberhalb der Oberfläche 3 des Bades 4 aus geschmolzenem Glas angeordnet sind. Das Glasbad befindet sich in einer Ziehwanne
5» die lediglich durch eine Seitenwand 6 und das Gewölbe 7 angedeutet ist.
In ihrem oberen Teil wird die Ziehkammer 1 einerseits begrenzt
durch geneigte Wände 8, welche die L-förmigen Elemente 2 mit
einem Kasten oder Schacht 9 verbinden, und durch Wände 10, von denen nur eine in Fig. 2 wiedergegeben ist und die die
Seitenwand 6 der Ziehwanne mit dem Schacht 9 verbinden, und sie wird andererseits begrenzt durch Holme oder Träger 11, die
am unteren Ende des Schachtes 9 angebracht sind.
Im Inneren des Schachtes 9 befindet sich eine Anzahl von Walzen 12 zum Ausziehen der Glastafel 13. In der Zeichnung.ist
jeweils nur das erste Walzenpaar dargestellt. Die Glastafel 13 bildet sich aus einer Ziehwurzel 14, die von den oberen
Schlichten des Glasschmelzbades 4 gespeist wird.
- 12 -
BAD ORIGINAL
109809/0 34 5
Im Inneren der Ziehkammer 1 sind zwei Hauptkühlelemente 15
1 angebracht, die sieh zu beiden Seiten der ausgezogenen Glastafel
13 in. der Nähe der Ziehwurzel 14 im wesentlichen in
Höhenrichtung erstrecken. Die Speisung dieser Hauptkühlelemente
15 mit Kühlflüssigkeit geschieht durch Leitungen
16, die jeweils an einem Ende der Hauptkühlelemente 15 'befestigt
sind und gleichzeitig dazu dienen, dieselben zu tragen.
Oberhalb der beiden Hauptkühlelemente 15 sind zwei Hilfskühleinrichtungen 17 angeordnet, die einstellbar sein können.
In den Figuren 1 und 2 sind dieselben in waagerechter
Lage dargestellt und erstrecken sich in Richtung auf die L-förmigen Elemente 2, jenseits der Fläche 18 der Hauptkühlelemente
15, entgegengesetzt zur ausgezogenen Tafel 13. Die Speisung der beiden Hilfskühleinrichtungen 17 erfolgt
durch Leitungen 19,.die jeweils an einem Ende derselben befestigt sind und sich um einen gewissen Winkel in Lagern
20 drehen können, welche an den Wänden 10 befestigt sind.
Wenn sich in der vorstehend beschriebenen und in den Figuren
1 und 2 dargestellten Ziehkammer 1 thermisch heterogene
Gasgemische bilden, insbesondere, wenn heiße Gasströme, die in dem den Wänden 8 benachbarten ieil der Ziehkammer zirkulieren,
auf kalte Luftströme treffen, welche durch die Wände 8 eindringen, so werden die thermisch heterogenen Gasgemische
yon den kalten Gasströmen, die durch die Hilfekühleinriehtungen
17 hervorgebracht werden, in Richtung der Pfeile a mitgenommen. Die Hilfskühleinrichtungen 17
sind relativ zu den entsprechenden Hauptkühlelementen 15
1 O'fl 8Ό 97 0 3 4 &AD ORIGINAL - 1 3 -
so angeordnet, daß der die Gasgemische mitnehmende Strom
kalter Gase gezwungen wird, sioh so weit wie möglich von
der ausgezogenen Glastafel zu entfernen und sich demzufol- '
ge so dicht wie möglich äen entsprechenden Wänden der Ziehkammer
zu nähern. · ~ - .
Unter diesen Umständen können die thermisch heterogenen
Gasgemische auf dem Weg, auf dem sie geführt werden, keine schädlichen Wirkungen auf die Glastafel mehr ausüben. Infolgedessen
ergibt sich eine regelmäßigere und besser kontrollierbare Abkühlung der ausgezogenen Tafel. Eine weitere
Folge ist, daß die Ausziehgeschwindigkeit erheblich Vergrößert
werden kann, ohne daß Wellungen oder Hämmerungen auftreten.
Die Figuren 3, 4, 5, 6 und 7 zeigen weitere Ausführungen
von Ziehkammern gemäß der Erfindung. Sie unterscheiden sich von den in den Figuren 1 und 2 dargestellten im wesentlichen
durch die Ausbildung der zur Erzielung einer besonders wirksamen Wegführung von thermisch heterogenen Gasgemischen mit
Bezug auf die ausgezogene Glastafel verwendeten Hilfskühleinrichtungen.
Bei der Ausführung nach Fig. 3 werden die Hilfskühleinriehtungen
durch zwei feste Kühlkästen 21 von prismatisoher Form gebildet, deren Seitenflächen 22 stark gegenüber der
Horizontalen geneigt sind und die sich in Richtung auf dit L-förmigen Elemente 2 erstrecken, jenseits der Fläche 18
der Hauptkühlelemente 15 und entgegengesetzt zur ausgezoge-
- H »- T 0 9 8 0 9 / Π 3 4 5 ÖAD original
nen Iafel. 13.
Die in Fig. 4- wiedergegebenen Hilfskühleinrichtungen werden
durch zwei feste Kühlkasten 23 gebildet, die eine mehr ausgearbeitete prismatische Form aufweisen, um ein noch
besseres Fernhalten der thermisch heterogenen Gasgemische von der ausgezogenen Glastafel zu erzielen.
Bei anderen Anwendungen der Erfindung, wenn beispielsweise bei der Herstellung von gezogenen Glastafeln ein verhältnismäßig
häufiger Wechsel in der Dicke vorkommt, sind vorzugsweise Ausführungsformen von Hilfskühleinrichtungen zu
wählen, wie sie z.B. inden Figuren 5» 6 und. 7 gezeigt sind.
Bei der Ausführung nach Fig. 5 sind die Hilfskühleinrichtungen
24 mit Kühlelementen 25 ausgestattet, die mit Hilfe von Scharnieren 26 o.ddgl. angelenkt sind.
Die in Fig. 6 wiedergegebenen Hilfskühleinriehtungen 27
sind mit an Scharnieren 29 'angelenkten Flügeln 28 versehen,
die nach Art von Ablenkblechen wirken, um die Bahn des Stromes kalter Gase verändern zu können.
Bei der Ausführung nach Fig..7 sind an den unteren Teil
der Hilfskühleinrichtungen 30 ebene Platten 3.1 angeschweißt,
an deren Enden als Ablenkbleche wirkende Flügel 32 mit Hilfe
von Gelenken oder Scharnieren 33 angelenkt sein können.
- 15 109809/0345 " ■
WohlTerstanden ist die Erfladung nicht auf die beschriebenen
und ale Beispiel dargestellten Ausführungsformen beschränkt,
und es können Abwandlungen vorgenommen werden, ohne ihren Rahmen zu verlassen.
Alle Merkmale, die in der vorstehenden Beschreibung erwähnt und/oder in der Zeichnung dargestellt sind, sollen, sofern
der bekannte Stand der Technik dies zuläßt, für sich allein oder auch in beliebigen Kombinationen oder Teilkombinationen
als erfindungswesentlich angesehen werden, auch wenn sie in den Amsprüchen nicht enthalten sind.
9-enswrms ωοΒΜΜΙ
Claims (13)
1. Verfahren zum verbesserten Abkühlen einer Tafel, Scheibe, Platte od.dgl., die kontinuierlich aus einem Bad geschmolzenen Glases nach oben in eine Ziehkammer ausgezogen wird»
welche zu beiden Seiten der ausgezogenen Tafel befindliche
Hauptkühlelemente enthält und ferner eine oder mehrere oberhalb
der Hauptkühlelemente angeordnete Hilfskühleinrichtungen
aufweist, z.B. zwei Hilfskühleinrichtungen zu beiden Seiten der ausgezogenen Tafel in der Nähe des oberen Teiles der
Ziehkammer oder eine Hilfskühleinrichtung gegenüber einer Walze, durch welche die gezogene Tafel in waagerechte
Richtung umgelenkt wird, dadurch gekennzeichnet, daß im oberen Tejjl der Ziehkammer oder an der bzw. den Hilf skühleinrichtungen
sich bildende thermisch heterogene Gasgemische von deif ausgezogenen Glastafel ireg in Richtung der bzw. zur
entsprechenden Wand der Ziehkamfier entfernt oder weggeführt
werden.
2. Vefffafcjien naoh Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
Entfernen der thermisoh heterogijiinen Gasgemieohe ein Strom
von kalten Gei#e» gebildet wi3?df welcher die Gaagemieche
und sie in Hidiitung der bzw. zur entsprechenden
Wand de
r Ziehkammer leitet*
BAD
109909/0 34
- ■*»?.- ■ ■ ■
3» Verfa&ren nach Anspruch 1r dadurch gelcen.nzeiab.net, daß
die thermiioh heterogenen Gasgemische mittels kalter
Flächen in Richtung auf die entsprechende Wand der Ziehkammer geleitet werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß das Entfernen bzw. Wegführen der Gasgemische von der ausgezogenen Glastafel durch Ändern der
Ausdehnung oder Brstreckung des Mitnahmeweges der Gasgemische,
die zur entsprechenden Wand der Ziehkammer geleitet werden, reguliert wird.
5. Vorrichtung zum verbesserten Abkühlen einer Tafel, Scheibe,
Platte od.dgl., die kontinuierlich aus einem Bad ge«
schmolzenen Glases nach oben in eine Ziehkammer ausgezo- :
gen wird, welche zu beiden Seiten der ausgezogenen Tafel \ befindliehe Hauptkühlelemente enthält und ferner eine oder \
mehrere oberhalb der Hauptkühlelemente angeordnete Hilfskühleinrichtungen
aufweist, z.B. zwe,i Hilfskühleinrichtungen
zu beiden Seiten der ausgezogenen Tafel in der Nähe des oberen Seiles der Ziehkammer odgr eine Hilfskühleinrichtung
gegenüber einer Walze, durchweiche die gezogene
Tafel in waagerechte Richtung umgelenkt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens eine HiIf»kühleinrichtung \>~
(I7i 21} 23| 24s 27; 30) im Ab a "land von dem ent»preQh«Bden j
Hauptkühleltment (15) angeordnet iii und sich in Richtung
dft bzw. zur entsprechenden Wand der Ziehkammer (1) jenaeite
der Seite (18) de· Hauptkühl-
109809/0345
elements (15) entgegengesetzt but ausgesogenen Q-laetafel
(13) erstreckt.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5» dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens eine HiIfskühleinrichtung (17) fest ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens eine HiIfskühleinrichtung (24; 27; 30)
einstellbar ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 und 7, dadurch
gekennzeichnet, daß wenigstens eine Hilfskühleinrichtung eine ebene Form aufweist.
9* Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 und 7, dadurch
gekennzeichnet, daß wenigstens eine Hilfskühleinrichtung
(24) wenigstens zwei Kühlelemente (25) aufweist, die in verschiedenen Ebenen liegen und aneinanderschiießend
angeordnet sind, um eine Regulierfläche zu bilden, deren Erzeugende horizontal und parallel zur
Glastafel (13) verlaufen.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens ein Kühlelement (25)=der Hilfskühleinrichtung
(24) gelenkig angebracht bzw. schwenkbar ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß wenigstens eine HilfBkühleinrichtung
(27; 30) an wenigstens einem ihrer Ränder mit
x ■ ■ ■ BAD ORIGINAL
Flügeln (28; 32) od.dgl. versehen .ist.
10 9 8 0 97 Π 3 4 5 _ λ _
12. Torrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens ein flügel (29$ 32) gelenkig angebracht "bzw. schwenkbar ist.
13. Verfahren zum verbesserten Abkühlen einer ausgezogenen
Glastafel od.dgl., im wesentlichen wie vorstehend beschrieben.
14· Vorrichtung zum verbesserten Abkühlen einer ausgezogenen
Glastafel od.dgl., im wesentlichen wie vorstehend beschrieben und als Beispiel in der Zeichnung dargestellt.
109809/0345
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