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uVorricKtung zum Abachlacken von Badoberflächen metallurgischer Schmelzbehälter,
insbesondere Roheisenpfannen" Beim Hochofenabstich gelangt zusammen mit dem Roheisen
eine mehr oder weniger große Menge an Schlacke in die das Roheisen aufnehmende Pfanne.
Diese Schlacke soll möglichst nicht in den der Stahlerzeugung dienenden, schmelzmetållurgischen
Behälter, wie etwa einen LDTie gel, SM-Ofen oder Konverter gelangen und muß daher
möglichst vollständig entfernt werden. Bisher hat man die auf der Badoberfläche
schwimmende und zumeist mindestens teilweise erstarrte Schlacke von Hand mittels
eines Schabers entfernt. Hierbei sind jedoch eine gewisse Geschicklichkeit der Bedienungsperson
und ein hoher Kraftaufwand erforderlich. Auch ist die Gefährdung durch von der Schmelze
ausgeschleuderte Schlakken- und Metallteile beträchtlich. Es ist daher in der Regel
keine genügende Sicherheit gegen Unfälle gegeben.
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Um diese anstrengende und gefährliche Handarbeit zu vermeiden, sind
Vorrichtungen zum Abschlacken von Schmelztädern entwickelt worden. So -wird in der
deutschen Patentschrift 957 394 eine Vorrichtung zum Abschlacken der Schmelzen in
Elektrolichtbogenöfen beschrieben,
die ein dreiarmiges Gestell-
als Träger für ein angetriebenes Drehkreuz mit Rührarmen aufweist. Das Drehkreuz
mit den daran befestigten RtUirarmen wird bei entferntem Ofendeckel von oben her
in das Bad eingesenkt. Während der beim Abschlacken üblichen Schrägstellung der
Ofenwanne wird das Drehkreuz in Umlauf gesetzt, 90 daß die Rührarm mit an ihnen
senkrecht nach unten hängenden Ruhrstangen mehr oder minder stark in das Schmelzbad
selbst eingreifen und auf diese Weise eine Durchwirbelung des Bades erzeugen. Dabei
wird die Schlakke nach oben gebracht und aus der Ofentüre herausgeführt.
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Hierbei muß aber gegebenenfalls noch von Hand nachgeholfen werden,
um die Schlacke von der Türschwelle zu entfernen.
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Die deutsche Patentschrift 1 025 922 beschreibt eine Vorrichtung zum
Abschlacken von Stahl- und Metallschmelzen in Konvertern. Bei diesem Abschlackverfahren
wird ein Rechen benutzt, der aus einem Stahl- oder Metallrohr für die Zuführung
von Preßluft oder Gas und einem daran angeordneten mit Düsen besetzten Querrohr
besteht. Beim Abechlacken wird der Rechen in den liegenden Konverter bis an den
Boden heran eingebracht. Danach wird Preßluft oder auch ein anderes Gas eingeführt
und der Rechen langsam herausgezogen, so daß die ausströmende Preßluft die Schlacke
vor sich her und aus dem Konverter austreibt.
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Schließlich ist durch die deutsche Auslegeschrift 1 257 811 eine Vorrichtung
zum Abschlacken von größeren Badoberflächen metallurgischer Schmelzbehälter bekanntgeworden,
bei dem das Abziehen der Schlacke mit einem fernbetätigten, mechanisch angetriebenen
Abschlackarm ausgeführt wird. Dieser Abschlackarm ist an einem über dem Schmelzbad
in einer Fuhrung verfahrbaren Wagen befestigt
und an diesem horizontal
und vertikal verschwenkbar gelagert Der Abschlackarm kann in die Schmelze eingetaucht
und dabei der Wagen verfahren werden. Durch die Verschwenkbarkeit des vertikal verstellbaren
Armes ist diese Funktion über die gesamte Eadoberfläche gesichert.
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Den vorbeschriebenen Abschlackvorrichtungen ist gemeinsam, daß mit
ihnen stets nur flüssige Schlacke entfernt werden kann, nicht aber bereits auf dem
Schmelzbad erstarrte Schlacke, die beispielsweise eine feste, sich über die Badoberfläche
erstreckende Schicht bildet, wie sie bei Abatichpfannen von Hochöfen häufig vorkommt.
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Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht daher darin eine
Vorrichtung zu schaffen, mit der vor allem die auf der Schmelze einer Roheisenpfanne
od.dgl, befindliche erstarrte Schlacke in einfacher Weise schnell und ohne Gefährdung
von der Badoberfläche entfernt werden kann.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß die Verwendung von
als Schlackenbrecher ausgebildete Stampfer vorgeschlagen. Mittels dieser Stampfer
kann die auf der Badoberfläche eine feste Schicht bildende Schlacke zerbrochen werden,
so daß die dann entstehenden Schlackenbrocken leicht entfernt werden können.
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Eine optimale Lösung ergibt sich dann, wenn gemäß einem weiteren Merkmal
der Erfindung die Stampfer zugleich als Schlackenausschieber ausgebildet sind. In
diesem Fall wird die Schlackenschicht zunächst durch die Stampfer zerbrochen und
anschließend die Schlackenbrocken
durch die Stampfer aus der Roheisenpfanne
ausgeschoben.
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In bevorzugter Ausführung der Erfindung sind die Stampfer als Preßlufthänirner
ausgebildet, deren BrechmeiBel an ihren freien Enden Ausschiebebleche aufweisen.
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Aus Gründen einer einfachen Konstruktion sind die Preßlufthämmer an
einem gemeinsamen Schlagkopf befestigt.
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Zweckmäßigerweise sind dabei drei Preßlufthämmer im gleichen Abstand
zueinander am Schlagkopf befestigt.
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Dadurch wird gewährleistet, daß auch in den Randzonen der Pfanne die
angesetzte und erstarrte Schlacke in der gewünschten Weise zerbrochen und anechließend
ausgeschoben werden kann. Das Ausschieben der Schlackenbrocken kann in einfacher
Weise dadurch erreicht werden, daß der Schlagkopf in horizontaler Ebene drehbar
ausgebildet wird. Zum Ausschieben der Schlaokentelle braucht der Schlagkopf dann
lediglich um einen bestimmten Winkel verdreht zu werden, so daß mit Hilfe der in
diesem Fall gewissermaßen als umlauf ende Flügel wirkenden Aus schiebebleche die
Schlackenbrocken leicht über den Rand der zweckmäßig geneigten Roheisenpfanne ausgeschoben
werden können.
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Um die Vorrichtung auf unterschiedliche Badhöhe in der Roheisenpfanne
einstellen zu können, sind die Preßlufthämmer und/oder der Schlagkopf höhenverstellbar
ausgebildet. Eine sehr gute lösung ergibt sich, wenn der Schlagkopf an einem höhenverstellbar
ausgebildeten Aus ger drehbeweglich gelagert ist der Ausleger ermögm licht eine
bequeme und gen die von der Roheisenpfanne herrührende Strahlungshitze eine weitgeheqds
geschützte Bedienung der gesamten Vorrichtung0
Sofern der Ausleger
um eine vertikale Achse einer Tragsäule schwenkbar ist, läßt sich die Vorrichtung
bei Nichtgebrauch auch leicht in eine von der Reoheisenpfanne entfernte Ruhestellung
bringen. Dadurch wird die Handhabung der gesamten Vorrichtung sehr einfach und übersichtlich
gehalten.
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Bei schwenkbeweglichem Ausleger liegt die Tragsäule vorzugsweise in
der Symmetrieebene zweier benachbarter, jeweils eine zu entsclilackende Roheisenpfanne
od.dgl.
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aufnehmender Kippstuhle. Auf diese Weise können mit einer einzigen
Vorrichtung zwei nebeneinanderliegende Roheisenpfannen entschlackt werden. Dies
geschieht in der Weise, daß beim Abschlacken der einen Pfanne die andere Pfanne
in den benachberten Kippstuhl eingehängt wird. Nach die Abschlacken der zweiten
Pfanne schwenkt der Ausleger wieder in den Bereich des ersten Kippstuhls zurück,
in den inzwischen eine weitere zu entschlackende Pfanne eingehängt worden ist. Auf
diese Weise ergibt sich ein zyklischer Arbeitsablauf für das Entschlacken von mehreren
Roheisenpfannen od.dgl.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt
und wird im folgenden näher beschrieben. Es zeigen in jeweils schematischer Darstellung:
Fig. 1 eine Seitenansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Entschlacken einer
Roheisenpfanne, Big. 2 die zu Fig. 1 gehörige Aufsicht, Sigo 3 eine Vorrichtung
zum Entschlacken zweier benachbarter Roheisenpfannen in einer Aufsicht.
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Die in den Fig. 1 und 2 dargestellte Vorrichtung besitzt
einen
Ausleger 4, der an seinem hinteren Ende um die vertikale Achse einer Tragsäule 5
schwenkbar gelagert ist0 Die Tragsäule 5 ist über einen trapezartigen Fußteil 6
auf einem Arbeitsgerüst 7 befestigt. Zum Verschwenken des Auslegers 4 dient ein
Antriebsmotor 8, der über ein Ritzel 9 mit einem Drehkranz 11 des Auslegers 4 in
Eingriff steht. Am Ausleger 4 ist ferner noch ein Bedienungsstand 12 angebracht,
auf dem eine Hydraulikanlage 13 und in einem Steuerpult 14 Bedienungshebel 15 angeordnet
sind. Wie sich aus Fig. 1 ergibt, erstrecken sich parallel zu der Tragsäule 5 Hydraulikzylinder
16, über die der Ausleger 4 in senkrechter Ebene angehoben und abgesetzt werden
kann.
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Am vorderen Ende des Auslegers 4 ist über ein Wälzlager 17 ein Schlagkopf
18 in horizontaler Ebene drehbeweglich gelagert. Zum Verdrehen des Schlagkopfes
18 dient ein Antriebsmotor 19, dessen Ritzel 21 mit dem Außenring des Wälzlagers
17Xin Eingriff steht. An dem Schlagkopf 18 sind in vertikaler Ebene und in gleichmäßigen
Abständen zueinander drei Preßlufthämmer 22 befestigt.
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Die drei Freßlufthämmer 22 werden über eine gemeinsame Druckluftzufuhrungsleitung
23 und ein Drehgelenk 24 mit Preßluft versorgt. Die nach unten gegenüber dem Schlagkopf
18 vorstehenden Brechmeißel 25 der Preßlufthämmer 22 tragen an ihren freien Enden
Ausschiebebleche 26.
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Durch entsprechende Zufuhr von Preßluft in die drei Hämmer 22 können
die Ausschiebebleche 26 in kontinuierlicher Schlagfolge in die in Sigo 1 mit strichpunktierten
Linien dargestellte Endlage gebracht werden. Die Ausschiebebleche 26 bilden gleichzeitig
Brecher und Ausschieber für die n der Schmelze 27 der Roheisenpfanne 28 zu entfernende
Schlacke. Die zu efltschlackende Roheisenpfanne 28 hängt in einem Kippstuhl 29 und
wird
darin durch einen an ihrem unteren Ende angreifenden Vorstellzylinder
31 in einer solchen geneigten Lage gehalten, daß die auf dem Schmelzbad 27 sich
ansammelnde Schlacke bis an den Rand der gekippten Pfanne 28 gelangt.
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zum Abschlacken der Roheisenpfanne 28 wird der Ausleger 4 mit Hilfe
der Hub- und Senkzylinder 16 so weit abgesenkt, bis die Ausschiebebleche 26 auf
der Schlackenschicht aufliegen. Danach wird die Preßluftzufuhr über die Druckleitung
23 und das Drehgelenk 24 geöffnet, so daß dise Schlacke durch den Schlagwechsel
der Preßlufthämmer 22 entzweigeschlagen wird. Nach dem Zerbrechen der $chlaekenschicht
wird der Schlagkopf 18 durch den tetriebamotor 19 gedreht, wobei die Schlackenbrocken
durch die Ausschiebebleche 26 aus der schrägstehenden Pfanne 28 über deren rechten
oberen Rand abgestreift werden. Nach dem Abschlacken kann der Ausleger 4 mit Hilfe
seines Antriebamotors 8 in eine seitlich von der Pfanne liegende Ruhestellung verschwenkt
werden, so daß die abgeschlackte Pfanne 28 entfernt und eine neue Pfanne in den
Kippstuhl 29 eingesetzt werden kann.
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Die in Fig. 3 dargestellte Vorrichtung entspricht völlig der vorbeschriebenen
Ausführung. Wesentlich ist jedoch, daß hier die Vorrichtung dazu dient, nacheinandere
zwei benachbarte Roheisenpfannen abzuschlacken, nänilich einmal die in dem Kippstuhl
29 hängende Roheisenpfannc 28 und zum anderen die in dem seitlich daneben liegenden
Kippstuhl 32 hängende Roheisenpfanne 33.
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Das nacheinander erfolgende Abschlacken der benachbarten Roheisenpfannen
28 und 33 wird dadurch ermöglicht, daß die vertikale Achse der Tragsäule 5 in der
sich zwischen den beiden Roheisenpfannen 28 und 93 erstrekkenden
Symmetrieebene
liegt. Hierdurch ergibt sich ein gleicher Abstand zu beiden Roheisenpfannen. Sofern
die Tragsäule 5 - wie in Fig. 3 dargestellt - seitlich versetzt zu den beiden Roheisenpfannen
28 und 33 liegt, kann die Vorrichtung bzw. der Ausleger 4 sehr leicht aus der in
Fig. 3 wiedergegebenen Ruhestellung wahlweise in die im Bereich der einen oder anderen
Roheisenpfanne 28 oder 33 liegende Betriebsstellung verschwenkt werden.
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Die schwenkbare Ausbildung des Auslegers 4 und die besondere Anordnung
der Tragsäule gemäß Fig. 3 macht es beispielsweise möglich, die Pfanne 28 abzuschlacken,
während die andere Pfanne 33 in den Kippstuhl 32 eingehängt wird. Nach dem Abschlacken
der Pfanne 28 schwenkt der Ausleger 4 zur anderen Pfanne 33. Während dort die Schlacke
entfernt wird9 kann gleichzeitig die erste Pfanne 28 fortgeschafft und bereits eine
neue Roheisenpfanne in den ersten Kippstuhl 29 eingehängt werden.
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Auf diese Weise ergibt sich ein ununterbrochener Arbeitsablauf beim
Abschlacken von Roheisenpfannen. Nach Beendigung des Abschlackens der Roheisenpfannen
kann der Ausleger 4 wieder in die in Fig. 3 dargestellte Ruhestellung zurückgeschwenkt
werden.
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Die besonderen Vorzüge der erfindungsgemäßen Vorrichtung bestehen
vor allem darin, daß eine brauchbare Vorrichtung geschaffen wurde, mit der auch
bereits erstarrte Schlacke von einer Schmelze entfernt werden kann.
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Dabei ergibt sich in besonderer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung auch die Möglichkeit, mehrere Roheisenpfannen schnell und sicher zu
entschlacken.