DE637528C - Verfahren zum Reinigen von Schwefel - Google Patents

Verfahren zum Reinigen von Schwefel

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DE637528C
DE637528C DEI50295D DEI0050295D DE637528C DE 637528 C DE637528 C DE 637528C DE I50295 D DEI50295 D DE I50295D DE I0050295 D DEI0050295 D DE I0050295D DE 637528 C DE637528 C DE 637528C
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DE
Germany
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sulfur
ozone
organic
molten
gas
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Expired
Application number
DEI50295D
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English (en)
Inventor
Dr Fritz Keilig
Dr Paul Koppe
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
IG Farbenindustrie AG
Original Assignee
IG Farbenindustrie AG
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Publication date
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Application granted granted Critical
Publication of DE637528C publication Critical patent/DE637528C/de
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B17/00Sulfur; Compounds thereof
    • C01B17/02Preparation of sulfur; Purification
    • C01B17/0232Purification, e.g. degassing

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Treating Waste Gases (AREA)
  • Industrial Gases (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zum Reinigen von Schwefel Die handelsüblichen ausländischen Schwefelsorten wie auch die in Deutschland als Nebenprodukte, z. B. bei der Gasentschwefelung, gewonnenen Schwefelarten haben nicht immer die für reinen Schwefel charakteristische hellgelbe Farbe, sondern besitzen häufig eine mehr oder weniger bräunliche Farbe, die durch Verunreinigungen organischer Natur hervorgerufen wird. Mitunter genügt schon die Anwesenheit sehr geringer - Mengen organischer Bestandteile, um eine starke Mißfarbe zu erzeugen.
  • Die organischen Verunreinigungen bewirken aber nicht nur eine Verfärbung des Schwefels, sondern sie können auch Störungen bei der Verbrennung größerer Mengen Schwefel verursachen, wie sie in der Technik zwecks Herstellung von Schwefeldioxyd durchgeführt wird. Eine ungünstige Beeinflussung der Verbrennbarkeit durch bituminöse Bestandteile tritt mitunter selbst dann ein, wenn eine Veränderung der Farbe gar nicht oder kaum zu erkennen ist. Bei der Verbrennung des geschmolzenen Schwefels in den vielfach üblichen Ofen mit ruhender Schwefelschicht überzieht sich die Oberfläche mit einer dünnen Decke aus teerartigen Stoffen, deren Stärke allmählich zunimmt, wodurch der Luftzutritt zum Schwefel erschwert wird. Die Verbrennung des Schwefels wird immer langsamer und kommt unter Umständen sogar ganz zum Erlöschen.
  • Sowohl durch das miBfarbige Aussehen wie auch durch eine unbefriedigende Verbrennbarkeit wird der Verkaufswert des Schwefels beeinträchtigt. Man ist daher seit längerer Zeit bemüht, solche Schwefelsorten, die durch geringe Mengen organischer Bestandteile verunreinigt sind, durch ein möglichst einfaches und wirtschaftliches Verfahren zu reinigen.
  • Man hat schon eine Reihe von Raffinationsverfahren vorgeschlagen; diese weisen aber gewisse Nachteile auf, einige bewirken nur eine teilweise Entfernung der organischen Verunreinigungen, andere wiederum sind umständlich und kostspielig. So ist es bekannt, den Schwefel zwecks Beseitigung organischer Bestandteile in geschmolzenem Zustand mit heißen Gasen, z. B. Stickstoff, Kohlensäure oder überhitztem Wasserdampf, zu behandeln. Dieses Verfahren genügt jedoch nicht, um die organischen Verbindungen, die zum Teil schwer flüchtig sind, vollständig zu entfernen. Ferner ist es bekannt, den Schwefel in geschmolzenem Zustand mit Lösungen stark oxydierender Säuren oder Salze zu behandeln, wobei die organischen Verbindungen oxydiert und dadurch entfernt werden. Hierbei bereitet es jedoch Schwierigkeiten, den gereinigten Schwefel nach der Behandlung mit -der wäßrigen Lösung vollständig von dieser zu trennen.
  • Es wurde gefunden, daß man die den Schwefel verunreinigenden organischen Bestandteile, besonders wenn sie in nur geringen Mengen vorhanden sind, in sehr einfachere Weise dadurch beseitigen kann, daß man den Schwefel in geschmolzenem Zustand mit ozonhaltigen Gasen behandelt. Zweckmäßig leitet man dabei die ozonhaltigen Gase, ,wie Luft oder Sauerstoff, die in bekannter. Weise mit Hilfe dunkler elektrischer Entladungen hergestellt werden können, in sehr feiner Zerteilung durch den geschmolzenen Schwefel. Hierbei werden die organischen Bestandteile zum Teil zu gasförmigen Produkten oxy-, diert, in der Hauptsache jedoch in andere Verbindungen übergeführt, die sich in Form von teerartigen Tröpfchen oder festen Rückständen in der obersten Schicht des geschmolzenen Schwefels oder an den Wänden des Gefäßes oder an sonstigen Oberflächen absetzen, von wo sie leicht entfernt werden können. Man kann den geschmolzenen Schwefel in Anteilen mit dem ozonhaltigen Gas behandeln, das Verfahren läßt sich aber auch kontinuierlich durchführen. Vorteilhaft ist dabei eine sehr gute Durchmischung von Gas und Flüssigkeit, so daß eine innige Berührung des Schwefels mit dem Ozon bewirkt wird. Durch starkes Rühren des geschmolzenen Schwefels kann die gleichmäßige Verteilung des ozonhaltigen Gases in dem flüssigen Schwefel erzielt bzw. verbessert werden.
  • Geht man zur Herstellung des Ozons von Sauerstoff aus, so erhält man leicht höhere Konzentrationen an Ozon; aus wirtschaftlichen Gründen wird man den aus dem Reinigungsgefäß austretenden Sauerstoff, gegebenenfalls nach vorheriger Trocknung, von neuem der Ozonisierungsapparatur wieder zuführen und ihn so im Kreislauf verwenden. Benutzt man als Ausgangsgas Luft, so erhält man das Ozon nur in verhältnismäßig geringer Konzentration, hat aber den Vorteil, daß durch Anwendung eines großen Gasvolumens eine gleichmäßige Verteilung des Ozons im flüssigen Schwefel und eine gute Berührung zwischen Gas und Flüssigkeit erleichtert wird. Die Behandlung des geschmolzenen Schwefels mit dem ozonhaltigen Gas läßt sich bei gewöhnlichem, vermindertem oder erhöhtem Druck durchführen.
  • Das Verfahren ist besonders geeignet zur Entfernung geringer - Mengen organischer Verunreinigungen aus solchen Schwefelsorten, für die die bekannten Reinigungsmethoden aus wirtschaftlichen Gründen nicht in Frage kommen. Man erhält nach diesem Verfahren den Schwefel von einer Farbe und hinsichtlich der bituminösen Verunreinigungen in einem Reinheitsgrad, wie er sonst nur ,durch Sublimation des Schwefels erzielt Da nur geringe'Mengen organischer 'S;Wee umgesetzt werden müssen, ist der Ozdnverbrauch verhältnismäßig klein.
  • . Ebenso ist der Verlust an Schwefel äußerst gering= er beträgt einschließlich des durch Verdampfung oder rein mechanisch, also chemisch unverändert mitgenommenen Schwefels im allgemeinen etwa o,i 0/0 und übersteigt selbst bei den längsten praktisch in Betracht kommenden Behandlungszeiten nicht 0,:20/".
  • Es ist zwar bereits bekannt, geschmolzenen unreinen Schwefel mit Luft zu behandeln, jedoch bildet eine derartige Behandlung nur eine wenig wirksame Vorstufe zu einer Reinigung mit Schwefeltrioxyd, insbesondere werden durch die Einwirkung der Luft organische Verunreinigungen nicht ausreichend entfernt.
  • Daß es -möglich ist, Schwefel nach dem vorliegenden Verfahren erfolgreich zu reinigen, war angesichts der leichten Oxydierbarkeit des Schwefels selbst und der hohen Wirksamkeit des Ozons nicht vorauszusehen. Beispiel Ein bei der Entschwefelung eines Braunkohlengeneratorgases mittels aktiver Kohle gewonnener Schwefel, der einen Gehalt von etwa 0,030/, an organischen Bestandteilen besaß und bräunlichgelb gefärbt war, wurde geschmolzen und durch den flüssigen Schwefel trockener Sauerstoff mit 4 bis 501, Ozon, das in einem als Hochspannungsbatterie ausgeführten Ozonisator erzeugt wurde, hindurchgeleitet. Dabei wurde in der Weise gearbeitet, daß' der geschmolzene Schwefel von oben dauernd in ein zylindrisches, von außen geheiztes Gefäß zulief, während er am unteren Ende mit einer solchen deschwindigkeit abgelassen wurde, daß die Verweilzeit des Schwefels in dem Reinigungsgefäß etwa 30 Minuten betrug. Dabei wurden für ioo kg Schwefel etwa 25 cbm ozonisierter Sauerstöff verwendet. Der die Schmelze verlassende Sauerstoff enthielt noch etwa o,8°/0 Ozon, der Gesamtverlust an Schwefel durch Oxydation, Verdampfung und mechanisches Mitreißen betrug o, i 5 0/0.
  • Der abgelassene gereinigte Schwefel hatte beim Erstarren eine leuchtend gelbe Farbe. Sein Gehalt an organischen Verunreinigungen betrug weniger als o,oi 0/0. Er ließ sich fast restlos zu Schwefeldioxyd verbrennen, wobei eine wesentlich kürzere Verbrennungszeit benötigt wurde als bei der Verbrennung einer gleichen Menge des Ausgangsschwefels. Schwefel anderer Herkunft, insbesondere amerikanischer Brockenschwefel, ließ sich in gleicher Weise durch Behandlung mit ozonhaltigem Sauerstoff hinsichtlich seiner Farbe und seiner Verbrennungseigenschaften verbessern.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Reinigen von Schwefel von geringen Mengen organischer Bestandteile, dadurch gekennzeichnet, daß man den Schwefel in geschmolzenem Zustand mit ozonhaltigen Gasen behandelt.
DEI50295D 1934-08-03 1934-08-03 Verfahren zum Reinigen von Schwefel Expired DE637528C (de)

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DE (1) DE637528C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2689783A (en) * 1950-03-28 1954-09-21 Montedison Spa Continuous process for purifying raw sulfur

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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US2689783A (en) * 1950-03-28 1954-09-21 Montedison Spa Continuous process for purifying raw sulfur

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