DE1183891B - Verfahren zur Nassverbrennung von brennbare Stoffe enthaltenden waesserigen Fluessigkeiten mit sauerstoffhaltigen Gasen, insbesondere zur Regeneration mit brennbaren Stoffen beladener Adsorbentien - Google Patents
Verfahren zur Nassverbrennung von brennbare Stoffe enthaltenden waesserigen Fluessigkeiten mit sauerstoffhaltigen Gasen, insbesondere zur Regeneration mit brennbaren Stoffen beladener AdsorbentienInfo
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- C22B30/06—Obtaining bismuth
Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Internat. Kl.: BOIj
Deutsche Kl.: 12 g-1/01
Nummer: 1183 891
Aktenzeichen: St 17123IV a/12 g
Anmeldetag: 16. November 1960
Auslegetag: 23. Dezember 1964
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Naßverbrennung von brennbare
Stoffe enthaltenden wässerigen Flüssigkeiten mit sauerstoffhaltigen Gasen in zur vollständigen Verbrennung
ausreichenden, etwa stöchiometrischen Mengen in einer auf erhöhter Temperatur gehaltenen
Reaktionszone bei einem Druck, der ausreicht, um mindestens einen Teil des Wassers in flüssiger Phase
zu halten, insbesondere zur Regeneration mit brennbaren Stoffen beladener Adsorbentien.
Ein Verfahren zur Naßverbrennung von brennbare Stoffe enthaltenden wässerigen Flüssigkeiten
mit sauerstoffhaltigen Gasen in zur vollständigen Verbrennung ausreichenden, etwa stöchiometrischen
Mengen in einer auf erhöhter Temperatur gehaltenen Reaktionszone bei einem Druck, der ausreicht, um
mindestens einen Teil des Wassers in flüssiger Phase zu halten, ist aus der USA.-Patentschrift
2 665 249 bekanntgeworden. Bei diesem bekannten Verfahren wird die brennbare Stoffe enthaltende
wässerige Flüssigkeit bei Temperaturen von mindestens 2300C mit den sauerstoffhaltigen Gasen
unter Druck behandelt. Gemäß der USA.-Patentschrift 2 665 249 stellt die Arbeitstemperatur von
2300C eine untere Grenze dar, bei deren Unterschreitung
die Oxydationsvorgänge so weit verlangsamt werden, daß in der wässerigen Flüssigkeit
enthaltene brennbare Stoffe, gleichgültig, ob sie gelöst oder dispergiert vorliegen, nicht mehr mit
einer solchen Geschwindigkeit oxydiert werden können, daß die Naßverbrennung wärmebilanzmäßig
von selbst aufrechterhalten werden kann.
Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß entgegen der durch die USA.-Patentschrift
2 665 249 gegebenen Lehre dennoch eine Naßverbrennung von brennbare Stoffe enthaltenden wässerigen
Flüssigkeiten mit sauerstoffhaltigen Gasen bei Temperaturen wesentlich unter 2300C möglich
ist, wenn die brennbare Stoffe enthaltende wässerige Flüssigkeit vor ihrer Oxydation mit einem Adsorbens
vermischt wird. Bei einer solchen Arbeitsweise werden die in der wässerigen Flüssigkeit enthaltenen brennbaren
Stoffe am Adsorbens adsorbiert und selektiv oxydiert, d. h. daß im wesentlichen nur die am
Adsorbens adsorbierten brennbaren Stoffe oxydiert werden und daß, falls das Adsorbens selbst eine
brennbare Substanz darstellt, das Adsorbens nur äußerst geringfügig oxydiert wird, jedenfalls in einem
bedeutend geringeren Ausmaß oxydiert wird, als wenn es nicht mit brennbaren Stoffen beladen den
oxydierenden Bedingungen ausgesetzt würde. Damit ist aber durch eine solche Arbeitsweise die Möglich-
Verfahren zur Naßverbrennung von brennbare
Stoffe enthaltenden wässerigen Flüssigkeiten
mit sauerstoffhaltigen Gasen, insbesondere zur
Regeneration mit brennbaren Stoffen
beladener Adsorbentien
Stoffe enthaltenden wässerigen Flüssigkeiten
mit sauerstoffhaltigen Gasen, insbesondere zur
Regeneration mit brennbaren Stoffen
beladener Adsorbentien
Anmelder:
Sterling Drug Inc., New York, N. Y. (V. St. A.)
Vertreter:
Dr. G. W. Lotterhos
und Dr.-Ing. H. W. Lotterhos, Patentanwälte,
Frankfurt/M., Annastr. 19
Als Erfinder benannt:
Eugene Wilhelm Schoeffel, Rothschild, Wis.;
Frederick John Zimmermann,
Wausau,Wis. (V. St. A.)
Frederick John Zimmermann,
Wausau,Wis. (V. St. A.)
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 20. November 1959
(854 247)
V. St. v. Amerika vom 20. November 1959
(854 247)
keit geschaffen, verbrauchte Adsorbentien, und zwar sowohl aus Kohlenstoff enthaltenden Stoffen, wie
beispielsweise Ligninkohle, Holzkohle, Knochenkohle, gepulverte Kohle, gepulverter Koks, aktivierte
Holzkohle, aktivierter Kohlenstoff, als auch kohlenstofffreie Stoffe, wie beispielsweise Bauxit,
Sand, Bentonit u. dgl., auf einfache und wirtschaftliche Weise in einem Ausmaß zu regenerieren, daß
sie allen Anforderungen gerecht werden können. Dementsprechend ist das erfindungsgemäße Verfahren
zur Naßverbrennung von brennbare Stoffe enthaltenden wässerigen Flüssigkeiten mit sauerstoffhaltigen
Gasen in zur vollständigen Verbrennung ausreichenden, etwa stöchiometrischen Mengen in
einer auf erhöhter Temperatur gehaltenen Reaktionszone bei einem Druck, der ausreicht, um mindestens
einen Teil des Wassers in flüssiger Phase zu halten, insbesondere zur Regeneration mit brennbaren
Stoffen beladener Adsorbentien, dadurch gekennzeichnet, daß die mit einem Adsorbens vermischte,
brennbare Stoffe enthaltende wässerige Flüssigkeit
409 759/386
bzw. die wässerige Dispersion des mit brennbaren Stoffen beladenen Adsorbens in der Reaktionszone
bei Temperaturen von 125 bis 2000C behandelt wird. Dieses erfindungsgemäße Verfahren besitzt in Anbetracht
der niedrigen zur Anwendung gelangenden Arbeitstemperatur und der deshalb relativ niedrigen
Arbeitsdrücke gegenüber dem aus der USA.-Patentschrift 2 665 249 bekanntgewordenen Verfahren zur
Naßverbrennung von brennbare Stoffe enthaltenden wässerigen Flüssigkeiten mit sauerstoffhaltigen Gasen
den Vorteil, in leichter ausgebildeten Anlagen durchgeführt werden zu können, wozu noch kommt, daß
die Korrosion von Anlagenteilen durch Sauerstoff beträchtlich verlangsamt wird, womit für die korrosionsgefahrdeten
Anlagenteile weniger korrosionsbeständige Materialien verwendet werden können. Auch wärmewirtschaftlich ergeben sich Vorteile,
da für die Inbetriebsetzung einer zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens geeigneten Anlage
in Anbetracht der nunmehr erniedrigten Arbeitstemperatur weniger Wärmeenergie von außen zugeführt
werden muß, als es beim Verfahren gemäß der USA.-Patentschrift 2 665 249 erforderlich ist.
Ein weiterer nicht zu übersehender Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt darin, daß die
Naßverbrennung der am Adsorbens niedergeschlagenen brennbaren Stoffe durchgreifender ist
und zu größeren Mengen an niedrigmolekularen Abbauprodukten, insbesondere Kohlendioxyd und
Wasser, führt als beim Verfahren gemäß der USA.-Patentschrift 2 665 249.
Aus den deutschen Patentschriften 319 594 und 366 419 sind Verfahren zur Beseitigung der riechenden
Stoffe aus den Abgasen der Natronzellstofferzeugung bekannt, bei denen in den Strom der
riechenden Gase zerkleinertes Holz, Sägemehl oder andere pflanzliche, verholzte Abfalle oder auch poröse
Kohle oder Torf eingeschaltet werden. Die Zerstörung der adsorbierten riechenden Stoffe wird dadurch
vorgenommen, daß man den Abgasen entweder vor der Berührung mit dem Holz oxydierende Gase,
wie z. B. Stickoxyde, Chlor, Ozon usw., beimischt oder daß man das in den Strom der Abgase eingeschaltete
Holz nach der Behandlung mit Abgasen mit solchen oxydierenden Gasen behandelt oder
auch daß man endlich das Holz mit Flüssigkeiten in Berührung bringt, die oxydierende Stoffe enthalten.
Diesen bekannten Verfahren gegenüber ist das erfindungsgemäße Verfahren insofern vorteilhaft,
als die adsorbierten brennbaren Stoffe vollständig zu unschädlichen Stoffen, im wesentlichen
zu Kohlendioxyd und Wasser oxydiert werden, während bei den bekannten Arbeitsweisen durch
die dort zur Anwendung kommenden Oxydationsmittel eine vollständige Verbrennung der adsorbierten
Stoffe nicht zu erzielen ist.
Gemäß der Erfindung kann als Adsorbens mit Vorteil ein kohlenstoffhaltiges Adsorbens, beispielsweise
Holzkohle, verwendet werden, da in solchen kohlenstoffhaltigen Adsorbentien die Oxydationsvorgänge
am raschesten ablaufen. Um dann, wenn Adsorbentien nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
regeneriert werden sollen, den nicht ganz zu vermeidenden oxydativen Abbau der Adsorbentien
so weitgehend wie möglich zu verringern, wird erfindungsgemäß derart vorgegangen, daß die sauerstoffhaltigen
Gase in einer Menge angewendet werden, die stöchiometrisch den am Adsorbens adsorbierten
brennbaren Stoffen entspricht. Das erfindungsgemäße Verfahren bietet nun aber auch die Möglichkeit,
die Naßverbrennung von brennbaren Stoffen in solchen Abwässern durchzuführen, die die brennbaren
Stoffe in einer zur Aufrechterhaltung einer sich selbst erhaltenden Naßverbrennung unzureichenden
Menge enthalten, und zwar wird in einem solchen Falle gemäß der Erfindung derart vorgegangen, daß
die in einem solchen Abwasser enthaltenen brennbaren Stoffe zunächst auf einem Adsorbens niedergeschlagen
werden und das mit den brennbaren Stoffen beladene Adsorbens wie ein erfindungsgemäß
zu regenerierendes Adsorbens weiter behandelt wird.
Die zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens erforderliche Einrichtung ist sehr einfach
und benötigt lediglich eine Pumpe zur Förderung der mit Wasser aufgeschlämmten Stoffe, einen
Reaktor, der im wesentlichen lediglich ein Druckgefäß darstellt, eine Vorrichtung zur Trennung
flüssiger und flüchtiger Bestandteile, die bei der Naßverbrennung entstehen, ein Filter bzw. eine
Zentrifuge, eine Klassifiziereinrichtung, sofern unlösliche Oxydationsprodukte entstehen, und, falls gewünscht,
eine Bandfördereinrichtung od. dgl., um das regenerierte Adsorbens an den Ort seiner Wiederverwendung
zurückzuführen. Die im vorliegenden Falle zu verwendende Einrichtung ist somit im
wesentlichen die, welche nach der USA.-Patentschrift 2 665 249 verwendet wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird wie folgt durchgeführt:
Aus Wasser und dem verbrauchten Adsorbens wird eine wässerige Dispersion hergestellt, und diese
Dispersion wird sodann in eine Reaktionszone zusammen mit einem freien Sauerstoff enthaltenden
Gas, aus Wirtschaftlichkeitsgründen im allgemeinen Luft, eingeführt. Die Menge des in die Reaktionszone
einzuführenden Sauerstoffes ist gleich der zur Oxydation der am Adsorbens adsorbierten brennbaren
Stoffe erforderlichen stöchiometrischen Sauerstoffmenge. Der Sauerstoffbedarf kann aus Durchschnittsmustern
verbrauchter Adsorbentien und Bestimmung der am Adsorbens adsorbierten brennbaren
Stoffe leicht berechnet werden. Die Reaktionszone wird auf einer Temperatur von 125 bis 2000C,
vorzugsweise 160 bis 1900C, gehalten. Der Druck in der Reaktionszone ist mindestens gleich dem
Dampfdruck der Reaktionsmischung und kann auch beträchtlich höher liegen, da das Wasser in
der Reaktionszone stets zumindest zum Teil in flüssiger Phase gehalten werden muß, d. h. mit
anderen Worten, daß das in die Reaktionszone eingeführte Wasser der wässerigen Dispersion nicht
ganz in Dampf umgewandelt werden darf. Innerhalb der Reaktionszone werden die adsorbierten brennbaren
Stoffe oxydiert und in gasförmige, flüssige oder feste Stoffe umgewandelt, die vom nunmehr
wieder eine adsorptionsfähige Oberfläche besitzenden Adsorbens leicht getrennt werden können. Das
regenerierte Adsorbens wird aus der Reaktionszone auch wieder in Form einer wässerigen Dispersion
abgezogen. Das erfindungsgemäße Verfahren kann sowohl kontinuierlich als auch chargenweise durchgeführt
werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren besitzt eine große Anzahl bedeutender Vorteile, die herkömmlichen
Verfahren nicht zukommen. Unter diesen Vorteilen sind folgende zu nennen:
1. Leichte Handhabung der Stoffe, da Adsorbentien in Form wässeriger Dispersionen verwendet
werden, welche leicht zu pumpen sind.
2. überall dort, wo Adsorbentien in Form wässeriger Dispersionen statt in trockener Form
verwendet werden, ist ein kontinuierlicher Kreislauf des Adsorbens möglich.
3. Da die Oxydation in wässeriger Phase abläuft, entfällt die Notwendigkeit, das Adsorbens zu
rösten oder auch nur zu trocknen.
4. Weitgehende, bis zur Wiederherstellung der ursprünglichen Adsorptionsfähigkeit gehende
Regeneration des Adsorptionsmittels.
5. Minimalste Verluste an Adsorptionsmittel während der Regenerierung.
6. Weitgehende Wirtschaftlichkeit des Verfahrens und Einfachheit der erforderlichen Einrichtung,
so daß eine Regenerierung des Adsorptionsmittels auch dort wirtschaftlich erscheint, wo
es bisher billiger war, verbrauchtes Adsorptionsmittel durch neues zu ersetzen.
7. Das Verfahren ist zur Beseitigung aller Arten von an Adsorptionsmitteln adsorbierten Verunreinigungen
geeignet, sofern diese Verunreinigungen zu gasförmigen, flüssigen oder festen wasserlöslichen Produkten oxydierbar
sind.
Typische Anwendungsbeispiele für das erfindungsgemäße
Verfahren betreffen die Regenerierung von Adsorptionsmitteln, welche zur Reinigung von im
Rahmen einer Lösungsmittelreinigung verwendeten Flüssigkeiten und zur Reinigung von Ölraffinerieschlamm
bzw. welche in Luftwäschern, in an Schornsteine angeschlossenen Wäschern und auch sonst
zur Beseitigung von Schmutz jeder Art in Gasen, Flüssigkeiten oder Feststoffen verwendet wurden.
Im Rahmen der folgenden Ausführungsbeispiele wird die Erfindung näher erläutert.
nicht übersteigt, die Holzkohle im allgemeinen nicht stark oxydiert.
b) Naßverbrennung von Holzkohle
mit an der Holzkohle adsorbierten brennbaren
Stoffen
Ein phenolhaltiges Industrieabwasser mit einem theoretischen Sauerstoffbedarf von 1,8 g/l wurde
mit verschiedenen Mengen pulverförmiger Ligninkohle vermischt. In der folgenden Zusammenstellung
findet sich in der linken Kolonne die Menge der pro Liter Abwasser verwendeten Holzkohle in
Gramm, in der mittleren Kolonne der theoretische Sauerstoffbedarf des Abwassers nach Adsorption
eines Teiles der im Abwasser enthaltenen brennbaren Stoffe durch die Ligninkohle und in der
rechten Kolonne der theoretische Sauerstoffbedarf des pro Gramm Ligninkohle an der Ligninkohle
adsorbierten brennbaren Materials.
Ligninkohle in g/l | Theoretischer Sauer stoffbedarf des ge reinigten Abwassers in g/l |
Theoretischer Sauer stoffbedarf der pro Gramm Ligninkohle adsorbierten brenn baren Stoffe in g/l |
0 | 1,80 | — |
5 | 1,01 | 0,79 |
20 | 0,91 | 0,89 |
40 | 0,90 | 0,90 |
75 | 0,72 | 1,08 |
100 | 0,64 | 1,16 |
300 | 0,42 | 1,38 |
Beispiel 1
a) Naßverbrennung von Holzkohle allein
a) Naßverbrennung von Holzkohle allein
Eine wässerige Dispersion von 50 g aktivierter Holzkohle pro Liter Wasser und Sauerstoff in einer
Menge, die um 50% größer war als die zur Umwandlung der gesamten Holzkohle zu Kohlendioxyd
erforderliche, wurde in einen mit einer Umwälzeinrichtung ausgestatteten Druckreaktor eingeführt.
Der Reaktor wurde sodann auf 1500C erwärmt und
1 Stunde auf dieser Temperatur gehalten. Nach Ablauf dieser Zeit wurde die oxydierte Menge an
Holzkohle durch Bestimmung des CCVGehaltes im Abgas bestimmt. Der Versuch wurde bei Temperaturen
von 175, 200 und 225°C mit folgenden Ergebnissen wiederholt:
Reaktionstemperatur | Oxydierter Kohlenstoff |
in 0C | in % der Ausgangsmenge |
150 | 0,67 |
175 | 5,77 |
200 | 48,1 |
225 | 93,8 |
Wie aus der obigen Zusammenstellung ersichtlich ist, wird, solange die Reaktionstemperatur 1850C
35 Die Zugabe von 40 g Ligninkohle pro Liter
Abwasser verringerte den theoretischen Sauerstoffbedarf desselben von 1,8 auf 0,90 g/l. Die Zugabe
von 300 g Ligninkohle pro Liter Abwasser verringerte den theoretischen Sauerstoffbedarf desselben
von 1,8 auf 0,42 g pro Liter Abwasser, wodurch das olivgrüne, trübe und übelriechende Abwasser
in eine durchsichtige, geruchlose, wasserhelle Lösung verwandelt wurde.
Jede der oben angegebenen, mit verschiedenen Mengen brennbarer Stoffe beladenen Ligninkohlenmengen
wurde in einer Menge von 50 g in Wasser aufgeschlämmt. Jede dieser wässerigen Aufschlämmungen
wurde in einem mit Rühreinrichtung ausgestatteten Druckreaktor zusammen mit Sauerstoff
eingebracht, wobei in jedem Falle die eingebrachte Sauerstoffmenge der theoretisch zur Oxydation der
an der Ligninkohle adsorbierten brennbaren Stoffe stöchiometrisch entsprach. Das Druckgefäß wurde
dann 1 Stunde auf 2000C erhitzt. Die einzelnen Holzkohlenmengen wurden aus dem Reaktor abgezogen,
getrocknet und gewogen. In jedem Falle wurde gefunden, daß 90% der eingesetzten Ligninkohle
zurückgewonnen wurden. Jede der eingesetzten Holzkohlenmengen wurde dann nochmals
zur Behandlung desselben Abwassers wieder verwendet, und hier zeigte sich, daß die nunmehr
durch die Ligninkohlenmengen adsorbierten brennbaren Stoffe im wesentlichen den in obiger Zusammenstellung
angegebenen Werten entsprach. Dies zeigt deutlich, daß die ursprüngliche Adsorptionsfähigkeit der Ligninkohle durch das Regenerierungsverfahren
nicht beeinträchtigt wurde und daß ver-
brauchte Ligninkohle wirksam regeneriert werden konnte.
Aus diesem Beispiel ist weiter ersichtlich, daß sogar bei einer Temperatur von etwa 2000C nur
etwa 10% der mit brennbaren Stoffen beladenen Aktivkohle oxydiert wurden, wogegen im Beispiel 1
bei 2000C etwa 50% der keine brennbaren adsorbierten Stoffe enthaltenden Holzkohle oxydiert
wurden. Durch das erfindungsgemäße Verfahren werden somit adsorbierte brennbare Stoffe selektiv
oxydiert.
a) 1 1 Schwarzlauge aus einem Sulfatzellstoffaufschluß mit einem theoretischen Sauerstoffbedarf
von 143,59 g/l wurden zusammen mit einer zur Oxydation der gesamten in der Schwarzlauge enthaltenen
oxydierbaren Stoffe zu CO2 und H2O stöchiometrisch ausreichenden Menge Sauerstoff
in ein mit einem Rührwerk ausgestattetes Druckgefaß eingebracht. Der Reaktor wurde sodann 1 Stunde
lang auf 1500C erhitzt. Der aus vollständiger Oxydation
erforderliche theoretische Sauerstoffbedarf der erhaltenen Lauge betrug 89,96 g/l, was bedeutet,
daß die Oxydation etwa zu 62% abgelaufen ist.
b) Zu 11 Schwarzlauge eines Sulfatzellstoffaufschlusses
mit einem theoretischen Sauerstoffbedarf von 143,50 g/l wurden 300 g feingepulverte
Ligninkohle gegeben. Diese Mischung wurde in ein mit einem Rührwerk ausgestattetes Druckgefäß
eingebracht, wobei dieselbe Menge Luft, wie im Beispiel 2, a) oben angegeben, verwendet wurde.
Der Reaktor wurde sodann 1 Stunde lang auf 1500C erwärmt. Der theoretische Sauerstoffbedarf der
erhaltenen Ablauge betrug 32,10 g/l was bedeutet, daß die Oxydation etwa zu 78% abgelaufen ist.
c) Unter Einhaltung derselben Reaktionsbedingungen wie in den Beispielen 2, a) und 2, b) mit der
Abweichung, daß statt Ligninkohle gepulverter Koks verwendet wurde, wurde nach der Naßverbrennung
eine Flüssigkeit erhalten, die einen theoretischen Sauerstoffbedarf von 79,20 g/l aufwies.
d) Unter Einhaltung der in den Beispielen 2, a), 2. b) und 2. c) angegebenen Reaktionsbedingungen,
jedoch mit der Abweichung, daß gepulverte Kohle verwendet wurde, wurde ein Abwasser erhalten, das
einen theoretischen Sauerstoffbedarf von 52,40 g/l besaß.
Aus obigem geht hervor, daß, obwohl jedes der Adsorptionsmittel die gleiche Teilchengröße besaß,
Ligninkohle bessere Ergebnisse zeitigte als Kohle und Kohle bessere Ergebnisse zeitigte als Koks,
aber auch daß alle eingesetzten Adsorbentien die Wirksamkeit der Naßverbrennung bedeutend
steigerten.
folgende Tabelle, in der auch der theoretische Sauerstoffbedarf der schließlich erhaltenen Flüssigkeit
angeführt ist.
Ver such |
Oxydations temperatur in 0C |
Zugegebene Menge Lignin kohle in g/l |
Theoretischer Sauer stoffbedarf der erhaltenen Flüssigkeit in g/l |
1 | 125 | 0 | 99,80 |
2 | 125 | 100 | 64,80 |
3 | 125 | 300 | 24,0 |
4 | 150 | 0 | 72,7 |
5 | 150 | 100 | 26,3 |
6 | 150 | 300 | 9,0 |
7 | 150 | 300 | 8,3 |
55
Um den Einfluß einer Senkung der Reaktionstemperatur auf die Wirksamkeit einer Naßverbrennung
zu untersuchen, wurde ein Abwasser mit einem theoretischen Sauerstoffbedarf von 115,75 g/l
verwendet, bei dem überdies nach der Oxydation ein unlöslicher Festkörper in Form von Calciumsulfat
vorlag. Zu diesem Abwasser wurden wechselnde Mengen Ligninkohle gegeben, und sodann wurde
diese Mischung bei den unten angegebenen Temperaturen während einer Stunde einer Naßverbrennung
unterworfen. Die erhaltenen Ergebnisse zeigt die Im siebenten oben angegebenen Versuch wurde
die im Versuch 6 regenerierte Ligninkohle wieder verwendet, wodurch wieder die Wirksamkeit einer
Regenerierung unterstrichen wird.
Die obigen Beispiele zeigen, daß sogar bei einer so niedrigen Oxydationstemperatur, wie beispielsweise 125°C die Oxydation mit großem Wirkungsgrad
abläuft, sofern genügend Adsorptionsmittel, das auch als ein die Reaktionsfläche vergrößerndes
Mittel wirkt, zugegen ist. Die obigen Beispiele zeigen auch, daß die Zugabe von großen Mengen an oberflächenvergrößernden
Stoffen dem Einfluß einer Erniedrigung der Oxydationstemperatur entgegenwirken kann.
Claims (3)
1. Verfahren zur Naßverbrennung von brennbare Stoffe enthaltenden wässerigen Flüssigkeiten
mit sauerstoffhaltigen Gasen in zur vollständigen Verbrennung ausreichenden, etwa stöchiometrischen
Mengen in einer auf erhöhter Temperatur gehaltenen Reaktionszone bei einem Druck,
der ausreicht, um mindestens einen Teil des Wassers in flüssiger Phase zu halten, insbesondere
zur Regeneration mit brennbaren Stoffen beladener Adsorbentien, dadurch gekennzeichnet,
daß die mit einem Adsorbens vermischte, brennbare Stoffe enthaltende wässerige Flüssigkeit bzw. die wässerige Dispersion des mit
brennbaren Stoffen beladenen Adsorbens in der Reaktionszone bei Temperaturen von 125 bis
2000C behandelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Adsorbens ein kohlenstoffhaltiges
Adsorbens, beispielsweise Holzkohle, verwendet wird.
3. Verfahren zur Naßverbrennung von brennbaren organischen Stoffen, welche in wässerigen
Flüssigkeiten in einer für die direkte Naßverbrennung nur unzureichenden Menge enthalten
sind, nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die brennbaren Stoffe auf
einem Adsorbens niedergeschlagen werden, worauf das mit den brennbaren Stoffen beladene
Adsorbens der Naßverbrennung unterworfen wird.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 319 594, 366 419;
USA.-Patentschrift Nr. 2 665 249.
Deutsche Patentschriften Nr. 319 594, 366 419;
USA.-Patentschrift Nr. 2 665 249.
409 759/386 12.64 @ Bundesdruckerei Berlin
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