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Flüssigkeitskühlvorrichtung, insbesondere für Bier Gegenstand der
Erfindung ist eine Flüssigkeitskühlvorrichtung, insbesondere für Bier, mit mehreren
hintereinandergeschalteten Behältern mit Entlüftungsventil, bei denen der Zufiuß
der Flüssigkeit möglichst schaumfrei erfolgt.
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Vorrichtungen der vorliegenden Art müssen zur Erzielung einer ausreichenden
Kühlwirkung bis zu einer gewissen Höhe mit Flüssigkeit gefüllt bleiben, um eine
ausreichende und durchgreifende Kühlung sicherzustellen. Der Raum oberhalb der Flüssigkeit
-darf aber nur mit Gas gefüllt sein, während man bestrebt sein muß, die Luft so
weitgehend wie möglich aus den Behältern zu entfernen. Zu diesem Zweck muß beim
Füllen zuerst die Luft ausgetrieben und durch die schwerere Kohlensäure ersetzt
werden. Es ist deshalb notwendig, daß die Entlüftung durch ein Ventil erfolgt, das
nur den Austritt der Luft bis zu einem bestimmten Druck gestattet, beim Absinken
des Druckes aber den Eintritt von Luft wirksam verhindert.
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Um diese Aufgabe zu lösen, ist das Entlüftungsventil eines jeden Behälters
als zwangsläufig gekuppeltes Doppelventil ausgebildet.
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Ein solches Ventil bietet den Vorteil; daß nur die oberhalb der Flüssigkeit
vorhandene Luft durch das Doppelventil abgeleitet wird. Der Austritt der Luft erfolgt
dabei nur bis zur Erreichung eines bestimmten Druckes, während sich das Ventil bei
Erreichen eines bestimmten Druckes schließt. Die beim Abzapfen entstehenden Schwankungen"des
Flüssigkeitsspiegels rufen bei dem verhältnismäßig geringen Gasraum starke Druckschwankungen
hervor, die ein richtiges Pendelarbeiten des Doppelventils hervorrufen, welches
nur den Austritt von Luft oder Gas, niemals aber den Eintritt von Luft gestattet.
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Diese Wirkung wird. besonders dadurch unterstützt, daß auf der gemeinsamen
Spindel des Doppelventils im Entlüftungsstutzen drosselnde Bremskolben angeordnet
sind, welche beim Entlüften eine verlangsamte Öffnungsbewegung sicherstellen.
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Auf der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung dargestellt, und
zwar zeigt: Fig. i eine schaubildliche Ansicht einer Kühlvorrichtung mit weggebrochenem
Teil, um das Innere erkennen zu können, Fig. a einen Schnitt nach Linie z-2 der
Fig. i in etwas verkleinertem Maßstab, Fig. 3 einen senkrechten Schnitt durch ein
Ventil der Vorrichtung, Fig. 4 eine schaubildliche Ansicht einer abgeänderten Kühlvorrichtung,
bei welcher die Behälter im wesentlichen waagerecht liegen, und Fig: 5 einen Schnitt
nach Linie 5-5 der Fg. 4.
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In Fig. i bis 3 bezeichnen i, 2 und 3 die senkrecht angeordneten Kühlbehälter
oder
-aufnehmen In Fig. 4. und 5 sind die Kühlbehälter mit ¢, 5
und 6 bezeichnet und liegen waagerecht.
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Nach Fig. i sind die Kühlbehälter zu einet so dicht als möglich zusammenliegenden
Eikö--' heiz vereinigt. Diese Gruppierung der B'e hälter gestattet die Aufnahme
einer verhält=` nismäßig großen Flüssigkeitsmenge, insbesondere Bier. Die gesamte
Anordnung nach Fig. i wird in Wasser und Eis eingetaucht, so daß alle Teile der
Kühlwirkung des letzteren ausgesetzt sind. Die Vorrichtung kann auch durch ein anderes
Kühlmittel gekühlt werden, ohne vom Wesen der Erfindung abzugehen. Die Vorrichtung
kann auch in jede Form von Gas- oder elektrischen Kühlvorrichtungen eingesetzt werden,
um das gleiche Resultat zu erreichen.
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Wie dargestellt, wird ein Zufiihrungsrohr 7 angewendet, das vorteilhaft
nach abwärts zu dem Vorratsbehälter für das Bier oder die zu kühlende Flüssigkeit
sich erstreckt. Wenn Bier gekühlt werden soll, wird das Faß o. dgl. gewöhnlich im
Keller aufbewahrt, während die aus den Behältern 1, 2 und 3 bestehende Einheit so
nahe als möglich an die Ausschankstelle gesetzt wird. Das Gas drückt das Bier nach
oben durch das Rohr 7 und den Krümmer 8 in den Verteiler g im Innern des Behälters
r nahe dem oberen Ende.
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Der Verteiler g besteht aus einem kreisbogenförmigen Rohrstück, welches
die Flüssigkeit nach entgegengesetzten Seiten und parallel zu .den Wänden des. Behälters
i austreten läßt. Infolge dieser Anordnung wird das Bier nicht gegen die gegenüberliegende
Wand geschleudert, sondern fließt in dünner Schicht an- den Wänden des Behälters
abwärts, wenn derselbe zuerst gefüllt wird. Sobald der Behälter gefüllt ist, läuft
das eintretende Bier ebenfalls an den Wänden des Behälters herab und mischt sich
mit dem bereits in dem Behälter enthaltenen Bier, ohne dasselbe aufzurühren, so
daß das in dein Bier enthaltene -Gas in seinem natürlichen Zustand erhalten bleibt.
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Sobald das Bier gekühlt ist, wird das im Bier vorhandene Gas natürlich
iuid selbsttätig dasselbe vom Faß aufwärts in den Behälter i treiben. Wenn das Faß
o. dgl. aber in einiger Entfernung unterhalb des Behälters i liegt, wird es notwendig
sein, in das Faß ein Druckmittel, z. B. Luft, einzuführen, welches das Bier hochdrückt.
Soweit die vorliegende Erfindung in Betracht kommt, kann das Bier mittels des Rohrs
7 durch irgendein beliebiges Mittel in den Behälter i eingeführt werden. Sobald
der Behälter i gefüllt wird, geht das Bier vom Boden desselben durch Rohre io und
ii zu den Verteilern 12 und 13 im Innern der Behälter 2 und 3, die in gleicher Weise
arbeiten wie die Verteiler g. Es sei darauf hingewiesen, daß die Flüssig-:zeit in
alle Behälter nahe dem oberen Ende '!.eingeführt wird, aber nicht vollkommen am
öderen Ende. Nachdem die Behälter gefüllt rsi:hd, haben sie den natürlichen Druck
aufzunehmen, welchen das Bier oder die Flüssigkeiten besitzen. Dieser Druck ist
auch notwendig, um die Flüssigkeit durch das Kniestück 14 aufwärts durch das anschließende
enge Rohr 15 und das Zapf rohr 16 zu treiben. Das Zapfrohr 16 ist mit einem beliebigen
Zapforgan versehen.
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Aus Fig. z ist ersichtlich, daß das Rohr i S im Innern eines Rohrs
17 angeordnet ist, welches als Schutz gegen das Eis oder die anderen Kühlmittel
dient. Es bildet eine Kammer mit ruhender Luft, die eine gute Wärmeisolation gibt.
Der Behälter z. ist in ähnlicher Weise wie der Behälter 3 mit einem Rohr 15 versehen,
so daß diese beiden Behälter in der gleichen Weise arbeiten und man aus einem oder
beiden Behältern ausschänken kann. Sollte es notwendig sein, so kann das Rohr im
Innern des Behälters 2 liegen, und das Kniestück i9 kann mit dem Kniestück 14 verbunden
werden, so daß die gesamte Flüssigkeit durch das Rohr 15 des Behälters 3 geht. Die
Absicht geht dahin, alle Behälter mit Bier oder einer Flüssigkeit zu füllen und
diese nicht eher zu entnehmen, bis die Flüssigkeit in allen Behältern auf den gewünschten
Grad gekühlt ist. Ist dies erreicht, so kann die Flüssigkeit aus den Behältern 2
und. 3 entnommen werden, und neue Flüssigkeit strömt durch den Verteiler g in den
Behälter i und von hier selbsttätig in die Behälter :2 und 3, um diese entsprechend
der Entnahme nachzufüllen. Es ist ersichtlich, daß die Flüssigkeit in jedem Fall
nahe dem oberen Ende der Behälter in diese eingeführt und am Boden derselben entnommen
wird, so daß die Flüssigkeit immer an der Stelle die Behälter verläßt, wo sie am
kühlsten ist. Das etwas wärmere Bier tritt in den Behälter i oben ein und wird während
der Zeit, die es braucht, um zum Boden zu gelangen, gekühlt. Das gleiche geschieht
in den anderen Behältern, so daß die am stärksten gekühlte Flüssigkeit an den Kniestücken
14 und ig austritt.
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Damit die Anordnung in der beschriebenen Weise richtig arbeitet, muß
die Luft aus den Behältern entweichen können, ebenso Luft oder die Gase, welche
sich im Behälter abscheiden. Zu diesem Zweck sind Ventile 2o, 21 und 22 an den entsprechenden
Behältein angebracht. Die Ventile haben alle die gleiche Form und sind in Fig. 3
besonders dargestellt.
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Die Ventile bestehen aus dem Gehäuse 23, das einen abgesetzten Zapfen
24 mit Gewinde 25 besitzt, vermittels dessen es in einen
Flansch
des Behälters r eingeschraubt ist und mittels der Scheibe 26 gedichtet wird. Der
Zapfen 24 besitzt einen Ventilsitz 27, gegen welchen sich der Ventilkegel
28 legen kann. Innerhalb des Gehäuses 23 ist ein Rohr 29 angeordnet, das
sich etwa bis zur halben Höhe des Gehäuses erstreckt, aber länger oder kürzer sein
kann. Am oberen inneren Rand des Gehäuses 23 ist ein Gewinde 30 vorgesehen,
in welches der Verschluß 32 mittels des Gewindes 3 i eingeschraubt werden kann.
Der Verschluß 32 besitzt eine Bohrung 33, die am äußeren Ende 34 verengt ist. An
dem V erschluß 32 ist ein Ansatz 35 vorgesehen, der zur Führung einer Feder 36 dient,
die sich gegen den Verschluß 32 und mit dem anderen Ende gegen den Ventilkörper
37 legt, um denselben gegen den Sitz 38 am Ende des Rohrs 29 zu drücken. Eine Gegenmutter
39 ist auf das Gewinde 31 aufgeschraubt und sichert den Verschluß 32 gegen unbeabsichtigte
Drehung. Nach Lösen der Mutter 39 kann der Verschluß 32 eingestellt werden, um die
Spannung der Feder 36 zu ändern, worauf die Mutter 39 wieder angezogen werden kann,
um alle Teile zu sichern. Durch das Rohr 29 und den Sockel des Gehäuses 23 erstreckt
sich eine Stange 40. Diese Stange besitzt Gewindeteile 41 und 42, von denen der
Teil 41 den Ventilkegel 28 trägt, der aus einer Mutter 43 besteht, welche einen
Dichtungskörper 44 aus Gummi, Leder oder anderem Material trägt. Der Bodenteil des
Dichtungskörpers 44 wird an der Mutter 43 durch eine Mutter 45 unter Vermittlung
einer Scheibe 46 angeklemmt. Der Dichtungskörper 44 besitzt oberhalb der Mutter
43 einen Hohlraum 47, durch welchen ein elastisches Andrücken des Kegels gegen den
Sitz 27 ermöglicht wird. :4uf dem Gewindeteil 42 ist der Ventilkörper 37 von ähnlicher
Konstruktion wie der Kegel 38 aufgeschraubt, nur die Mutter 45' ist mit einem Rand
48 versehen, gegen welchen sich das untere Ende der Feder 36 legt, die bestrebt
ist, alle Teile in der in Fig. 3 gezeigten Stellung zu halten, d. h. der Kegel 37
wird gegen seinen Sitz 38 gedrückt. Die Stange 40 besitzt kolbenartige Körper 49
und 5o, die an den Wänden des Rohrs 29 so gleiten, daß Luft und Gas in beschränkter
Menge durchtreten kann.
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Mit Ventilen der beschriebenen Konstruktion sind die Behälter nach
Fig. i gebrauchsfertig. Wenn in die mit Luft gefüllten Behälter das Bier eintritt,
kommt die Luft mehr und mehr unter Druck. Ebenso gelangt das aus dem Bier frei werdende
Gas in den oberen Teil der Behälter. Der sich steigernde Druck treibt Luft und Gas
an den Kolben 49 und 5o vorbei und hebt den Ventilkörper 37 entgegen der Wirkung
der Feder 36. Zuerst öffnet sich das Ventil weiter, und entsprechend dem Steigen
des Drucks in den verschiedenen Behältern wächst auch der Austritt. durch das Ventil
37. Der Luftdruck hebt nicht nur das Ventil 37 mehr und mehr, sondern auch das Ventil
28. Diese Arbeitsweise bleibt so lange bestehen, bis alle Luft aus den Behältern
ausgetrieben ist. In diesem Augenblick wird das Ventil 28 auf seinen Sitz gepreßt,
und die höhere Pressung des Bieres drückt das Ventil 28 immer dichter auf seinen
Sitz 27. Dies ergibt einen Verschluß bei einem geringen Gasinhalt am oberen Ende
des Behälters. Der Druck dieses Gases bildet einen Gegendruck gegen das eintretende
Bier, und dieser wird hierdurch konstant gehalten. Sobald eine Flüssigkeitsmenge
abgezapft wird, wird sich der Druck vermindern, so daß sich hieraus ein leichtes
Freiwerden von Gasen ergibt. Hierbei ergibt sich ferner ein Drücken der Feder 36,
welche das untere Ventil 28, aber nur für kurze Zeit, öffnet. Während, dieser Zeit
entweicht ein Teil der frei gewordenen Gase, und das Steigen des Drucks durch zuströmende
Flüssigkeit .drückt das Ventil 28 wieder vollkommen auf seinen Sitz. Das Ventil
wird sehr schnell geöffnet und geschlossen, so daß immer nur eine geringe Gasmenge
entweichen kann. Dieses selbsttätige Öffnen und Schließen des Ventils findet bei
jedem glasweisen Abzapfen von Bier statt. Auf diesem Wege werden alle durch Verminderung
des Drucks beim Abzapfen gebildeten Gase freigegeben, so daß das Bier in den Behältern
in flüssigem Zustand gehalten wird. Dies ist von Wichtigkeit, wenn die Vorrichtung
längere Zeit nicht benutzt wird, beispielsweise über einen Sonntag oder über Nacht.
Das Bier wird auch dann in gutem-Zustand gehalten, so daß es sofort ausgeschänkt
werden kann. Wenn die Behälter mit der Außenluft in Verbindung ständen, würden die
Gase aus dein Bier entweichen, und dieses würde schal und ungenießbar. ' Durch Ausnutzung
des Gegendrucks des Gases im Bier zum Verschluß des Ventils werden die Behälter
gegen das Entweichen von Gas gesichert, so daß das B_ ier mehrere Tage frisch bleibt.
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Aus Fig. 3 ist ersichtlich, daß ein Schutzrohr 23' vorgesehen ist,
welches in irgendeiner Weise, z. B. durch Gewinde, am oberen Ende an dem Zapfen
24 festgelegt ist. Dieses Schutzrohr ist so groß, daß die Gase am Ventil vorbeigehen
können und das Ventil 28 bequem arbeitet, wobei alle Teile gegen Beschädigung geschützt
sind.
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Gemäß Fig. q. und 5 liegen die Behälter waagerecht. in diesem Fall
sind die Ventile 2o, 21 und 22 in der Mitte am höchsten Punkt der Behälter angeordnet,
so daß die Gase in der beschriebenen Weise entweichen können.
Die
Behälter sind in dichter Stellung- in irgendeiner Weiser verbunden., z. B. durch
Sattelstützen 5 i, welche an die Behälter angeschweißt oder in sonst geeigneter
Weise befestigt sind. Der Behälter 4 besitzt ein Einlaßrohr 52 für die aus einem
Faß o. dgl. kommende Flüssigkeit. Das Rohr 52 endet in einem Verteiler g', ähnlich
dem Verteiler Im Gegensatz zu Fig. i sind nach Fig. 5 geneigte Rohre 53 und 54 vorgesehen,
durch welche die Flüssigkeit aus dem Behälter 4 am tiefsten Punkt entnommen und
in die anderen Behälter 5 und 6 am oberen Teil eingeführt wird. Die Kniestücke 55
und 56 der unteren Behälter 5 und 6 sind am tiefsten Punkt angeordnet. Der Durchfluß
der Flüssigkeit. erfolgt genau so wie nach Fig. i von oben nach unten.
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In den Zeichnungen ist die Anwendung eines ersten Behälters und zweier
anschließender Behälter dargestellt. Es können auch mehr Behälter angewendet werden.
In jedem Fall muß aber jeder Behälter ein Ventil nach Fig. 3 besitzen.