DE635965C - Vorrichtung zur Erzeugung einer gleichbleibenden Stoffspannung bei Umwickelmaschinenfuer Gewebe u. dgl., insbesondere bei Jiggern - Google Patents

Vorrichtung zur Erzeugung einer gleichbleibenden Stoffspannung bei Umwickelmaschinenfuer Gewebe u. dgl., insbesondere bei Jiggern

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DE635965C
DE635965C DEB166387D DEB0166387D DE635965C DE 635965 C DE635965 C DE 635965C DE B166387 D DEB166387 D DE B166387D DE B0166387 D DEB0166387 D DE B0166387D DE 635965 C DE635965 C DE 635965C
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06BTREATING TEXTILE MATERIALS USING LIQUIDS, GASES OR VAPOURS
    • D06B3/00Passing of textile materials through liquids, gases or vapours to effect treatment, e.g. washing, dyeing, bleaching, sizing, impregnating
    • D06B3/32Passing of textile materials through liquids, gases or vapours to effect treatment, e.g. washing, dyeing, bleaching, sizing, impregnating of open-width materials backwards and forwards between beaming rollers during treatment; Jiggers

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Treatment Of Fiber Materials (AREA)

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Erzeugung einer gleichbleibenden Staffbahnspannung bei Umwickelmaschinen für Gewebe u. dgl., insbesondere bei Jiggern mit Wickelwalzenantrieb über ein Differentialgetriebe oder ein ähnlich wirkendes Getriebe.
Bei Verwendung eines Differentialgetriebes für Jigger bleibt bekanntlich die Stoffbahnspannung während eines Umwickelvorganges nicht gleich groß. Da die ablaufende Walze in der ersten Hälfte des Umwickelvorgänges größer als die aufwickelnde ist, so muß die ablaufende Walze während jenes Teiles des Umwickelvorganges in entsprechender Weise gebremst werden. In der zweiten Hälfte des Umwickelvorganges ist dagegen die aufwickelnde Walze größer als die ablaufende, so daß die erstere durch Vermittlung der Stoffbahn die ablaufende Walze rascher drehen muß, als es unter dem Einfluß des auf beide Walzen gleich stark einwirkenden Antriebs geschehen würde. Dadurch entsteht in der Stoffbahn eine Spannung, die eine Bremsung der ablaufenden Walze im zweiten Teil des Umwickelvorganges entbehrlich macht. Um den Bremsvorgang diesem Verhalten der Wickelwalzen anzupassen, wird erfindungsgemäß die jeweils an der ablaufenden Stoffwalze wirkende Bremsvorrichtung etwa in der Mitte des Umwickelvorganges selbsttätig durch eine vom veränderlichen Dockendurchmesser abhängige Steuervorrichtung ab schaltbar eingerichtet.
Bei der Ausbildung der Bremsvorrichtung als Flüssigkeitsbremse ist weiter noch die Anordnung getroffen, daß in der zweiten Hälfte der Umwicklung die abwickelnde Walze zusätzlich angetrieben wird..
An und für sich ist es bekannt, bei Breitfärbemaschinen mit Geweberücklauf die Wirkung der Bremse selbsttätig zu verändern. Die Steuerung der Bremsvorrichtung erfolgt dabei jedoch durch den Umschaltstab, also immer erst am Ende eines Umwickelvorganges, so daß die Stoffbahn in der zweiten Hälfte eines solchen in zusätzlicher Weise beansprucht wird. Daher können -nur entsprechend feste Stoffe in solchen Färbemaschinen behandelt werden. Andererseits ist es bekannt, bei Vorrichtungen zum Aufrollen von Stoffbahnen, die immer nur in einer Richtung zu bewegen sind, den Antriebsmotor durch einen Fühler oder eine an der aufzuwickelnden Stoffbahn anliegende Fühlerrolle derart zu steuern, daß die Aufwickelgeschwindigkeit stets gleich groß bleibt. Die bekannte Vorrichtung dieser Art ist aber für Breitfärbemaschinen mit Geweberücklauf nicht anwendbar, weil sie nur für eine Auf- 6c rollrichtung der Stoffbahn bestimmt und geeignet ist. Es sind auch regelbare Flüssigkeitsbremsen bekannt. Man hat diese jedoch nicht so ausgeführt, daß sie abwechselnd als
Bremse und als Antriebsmotor verwendbar sind, wie es einer besonderen Ausführungsform der Erfindung entspricht.
Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel der Erfindung in schematischer Darstellungsweise.
Die Vorgelegewellen ι und 2 dienen zum Antrieb der beiden Stoffwalzen eines Jiggers und erhalten ihren Hauptantrieb über ein »o Differentialgetriebe bekannter Art. Zusätzlich zu dem in der Zeichnung nicht dargestellten Hauptantrieb ist jede der beiden Wellen 1 und 2 mit einer Kraftmaschine in Form eines Flüssigkeitsgetriebes derart verbunden, daß durch Vermittlung dieses hydraulischen Getriebes die betreffende Welle einen zusätzlichen Antrieb oder eine Bremsung erhalten kann. Zu diesem Zweck sitzt beispielsweise auf der Welle 1 das Zahnrad 3, das in einem Gehäuse mit einem Zahnrad 4 kämmt, während auf der Welle 2 ein Zahnrad 5 befestigt ist, das mit einem Zahnrad 6 gleichfalls innerhalb eines Gehäuses in Eingriff steht. Die Zahnräder 3 und 4 einerseits und 5 und 6 andererseits bilden je eine Zahnräderpumpe. Statt einer solchen könnte auch ein Kapselwerk, eine Zylinderpumpe oder irgendein anderes hydraulisches Getriebe bzw. ein hydraulischer Motor Anwendung finden. Die beiden hydraulischen Getriebe 3, 4 und 5, 6 stehen durch die Umlauf leitungen 7 und 8 miteinander derart in Verbindung, daß gewissermaßen jene Getriebe in den Leitungen 7, 8 hintereinandergeschaltet liegen. Von der Leitung 7 führt eine Zweigleitung 9 und von der Leitung 8 je eine Zweigleitung 10 und 11 zu einem Steuerzylinder 12. Dabei ist in der Leitung 11 ein Rückschlagventil 13 angeordnet
In dem Steuerzylinder 12 sind drei Steuerkolben 14, 15 und 16 verschiebbar angeordnet, die durch die Steuerstange 17 miteinander fest verbunden sind. Auf letztere wirkt ein Stellteil 18 ein, der durch die bekannte Umsteuervorrichtung des Stoffwalzenantriebes betätigt wird. In der Ruhestellung .nehmen die einzelnen Steuerkolben die aus der Zeichnung ersichtliche Stellung zu den Zweigleitungen 9, 10 und 11 ein, indem die Zweigleitung 10 durch den Steuerkolben 14 verschlossen gehalten wird, aber die Zweigleitungen 9 und 11 unmittelbar neben den Kolben 15 bzw. 16 in den Zylinder 12 einmünden. Von dem zwischen den Steuerkolben 14 und 15 liegenden Zylinderraum führt die Leitung 19 zu einem Flüssigkeits vorratsbehälter. Ferner mündet zwischen den Kolben 15 und 16 in den Zylinder 12 eine Leitung 20 ein, die zu dem1 Druckflüssigkeitsbehälter 21 geführt ist. Das regelbare Überdruckventil 22 ist in der Leitung 20 vorgesehen, um den Druck im Behälter 21 stets auf einer bestimmten, entsprechend der gewünschten Stoff spannung ein-•j.regelbaren Höhe zu halten. Die Druckflüssigkeit wird durch Vermittlung der Leitung 23 aus dem Flüssigkeitsvorratsbehälter angesaugt und durch die Pumpe 24, 25 und die Leitung 26 dem Druckflüssigkeitsbehälter 21 zugeleitet. Damit die Flüssigkeitspumpe 24, 25 unmittelbar an den Antriebsmotor des Jiggers angeschaltet und demzufolge bald in der einen, bald in der anderen Richtung gedreht werden kann, sind die Leitungen 23 und 26 in der aus der Zeichnung ersichtlichen, an sich bekannten Weise gegabelt, und in jedem Gabelzweig ist ein Rückschlagventil 27 vorgesehen. Würde für den Jigger ein Antrieb verwendet werden, bei dem der Motor stets in der gleichen Richtung umläuft, so könnten dieLeitungen23 und 26 unmittelbar in der übliehen, einfachen Weise an die Pumpe 24, 25 herangeführt sein.
Um die Kolbenstange 17 mit den drei Steuerkolben 14, 15 und 16 stets dann verschieben zu können, wenn die Vorgelegewellen 1 und 2 gleich schnell umlaufen, also die von ihnen angetriebenen Stoffwalzen annähernd gleichen Durchmesser besitzen, ist ein Hilfssteuerzylinder 28 vorgesehen, in dem zwei gleich große Steuerkolben 29 und 30, die durch die Stange 31 miteinander fest verbunden sind, frei hin und her beweglich sind. · Das eine Ende des Hilfssteuerzylinders 28 ist an die Leitung 20 derart angeschlossen, daß der in dieser herrschende Flüssigkeitsdruck auf das freie Ende des Kolbens 29 einwirken kann. Das andere Ende des Hilfssteuerzylinders 28 ist durch die Steuerleitung 32 an die Umlaufleitung 8 angeschlossen, so daß der in der letzteren herrschende Flüssigkeitsdruck auf die freie Seite des Kolbens einwirkt. Infolgedessen werden die Hilfssteuerkolben 29, 30 jeweils in ihre rechte Grenzstellung gedrängt, wenn der Flüssigkeitsdruck in der Leitung 20 größer als derjenige in der Umlaufleitung 8 ist. Sobald aber der Flüssigkeitsdruck in der letzteren über denjenigen ansteigt, der in der Leitung 20 und in dem Druckflüssigkeitsbehälter 21 herrscht, werden die Hilfssteuerkolben 29, 30 no in die linke Grenzstellung gedrängt. Der zwischen den Hilfssteuerkolben 29 und 30 in dem Zylinder 28 vorhandene Raum ist einerseits durch die Leitung 33 an das eine Ende des Hauptsteuerzylinders 12 und andererseits durch die Leitung 34 an den Flüssigkeitsvorratsbehälter angeschlossen, Die Leitungen 33 und 34 münden in der aus der Zeichnung ersichtlichen Art versetzt in den Zylinder 28 ein.
Von der Leitung 9 führt eine Leitung 35 über ein Rückschlagventil 36 unmittelbar zum
Vorratsbehälter. Letzteres Ventil ist derart angeordnet, daß Flüssigkeit durch jenes Ventil hindurch in die Leitung 9 eingesaugt werden kann, wenn im Augenblick der Umstellung der Kolbenstange 17 der .Kolben 15 vorübergehend die Leitung 9 absperrt. Die Leitung 35 mit dem Ventil 36 ist entbehrlich, wenn der Steuerkolben 15 etwas schmäler als die Einmündung der Leitung 9 in den Steuerzylinder 12 ist.
Die beschriebene Vorrichtung wirkt in folgender Weise:
Bei Beginn eines jeden Arbeitsspiels, also unabhängig davon, in welcher Richtung jeweils die Stoffbahn durch die Farbflotte hindurchgeführt wird, haben die Steuerkolben 14 bis 16 und 29 und 30 die aus der Zeichnung ersichtliche Lage innerhalb der Zylinder 12 bzw. 28.
Wenn sich nun gerade die beiden Vorgelegewellen ι und 2 unter dem Einfluß des Hauptantriebes des Jiggers rechtsherum drehen und dabei die von der Welle 1 angetriebene volle Stoffwalze sich abzuwickeln beginnt, während die von der Welle 2 angetriebene leere Stoffwalze den durch die Flotte hindurchgezogenen Stoff aufwickelt, so wird zunächst infolge des Hauptantriebes über ein Differentialgetriebe die Welle 1 langsam- und die Welle 2 schnell umlaufen. Demgemäß wird von dem mit der letzteren verbundenen Flüssigkeitsgetriebe S, 6 eine erheblich größere Flüssigkeitsmenge aus der Leitung 8 in die Leitung 7 gedrückt, als aus der letzteren heraus durch das von der Welle 1 angetriebene Flüssigkeitsgetriebe 3, 4 in die Leitung 8 zurückfließt. Der somit in die Leitung 7 eintretende Überschuß an Flüssigkeit fließt durch die Leitungen 9 und 19 in den Vorratsbehälter zurück, während in die Leitung 8 Flüssigkeit aus dem Druckflüssigkeitsbehälter 21 durch die Leitungen 20 und 11 sowie durch das Überdruckventil 13 hindurch nachströmt. Wesentlich ist hierbei, daß das Getriebe 3, 4 die drucklose Flüssigkeit aus der Leitung 7 unter Überwindung des Überdruckes, den die Flüssigkeit in der Leitung 8 besitzt, in die letztere überführt, wodurch das an die Welle 1 angeschlossene Getriebe 3, 4, also auch die von der Welle ι angetriebene ablaufende Stoffwalze, gebremst wird.
Im Gegensatz dazu treibt die aus der Leitung 8 durch das Getriebe 5, 6 in die Leitung 7 übertretende Druckflüssigkeit das letztere Getriebe und damit auch die von der Welle 2 angetriebene Stoff walze an und unterstützt dadurch deren Hauptantrieb. Die durch das Getriebe 5, 6 der Welle2 zugeführte Antriebsenergie ist hierbei in der Zeiteinheit um so größer, je rascher die Welle 2 umläuft. Je mehr die Umlaufgeschwindigkeit der Welle 2 abnimmt, also die von ihr angetriebene Stoffwalze stärker wird, um so mehr vermindert sich die durch das Getriebe ζ, 6 der Welle 2 in der Zeiteinheit zugeführte zusätzliche 6g Energie. Im gleichen Maß vermehrt sich aber auch die Bremswirkung, die durch das Getriebe 3, 4 auf die Welle H ausgeübt wird, da die mit der letzteren verbundene Stoffwalze in entsprechendem Maß dünner wird und rascher umläuft.
Bei jedem Arbeitsspiel kommt schließlich der Augenblick, wo die beiden Stoff walzen gleich groß sind und demgemäß beide Wellen 1 und 2 gleich schnell umlaufen. In diesem Augenblick wird die gesamte Flüssigkeit, die durch das Getriebe S, 6 hindurch aus der Leitung 8 in die Leitung 7 übertritt, von der letzteren, mittels des Getriebes 3, 4 wieder in die Leitung 8 zurückgeführt. Es strömt dann keine Druckflüssigkeit mehr aus dem Behälter 21 durch die Leitung 11 hindurch in den Leitungsteil 8 ein. Das Rückschlagventil 13 schließt sich.
Sobald dann aber die Welle 2 beginnt langsamer zu laufen als die Welle 1, wird von dem Getriebe 5, 6 weniger Flüssigkeit aus der Leitung 8 in die Leitung 7 übergeführt, als aus der letzteren durch das Getriebe 3, 4 in die Leitung 8 zurückgedrängt wird. Es ent- 9" steht dann in der Leitung 7 ein Unterdruck, durch dens Flüssigkeit aus dem Vorratsbehälter durch die Leitungen 19 und 9 hindurch in die Leitung 7 zurückgesaugt wird, während in der Hauptleitung 8 ein Überdruck entsteht, der sich durch die Leitung 32 hindurch auf den Kolben 30 überträgt und diesen entgegen dem Druck, der durch die in der Leitung 20 vorhandene Druckflüssigkeit auf den Kolben 29 ausgeübt wird, so weit zurückdrängt, daß die Leitung 33 mit der Leitung 32 in Verbindung gelangt. Demzufolge wirkt dann der in der Hauptleitung 8 vorhandene Überdruck durch die Leitung 33 hindurch auf den Kolben 16 ein, so daß die Kolbenstange 17 mit l°5 den Steuerkolben 14, 15 und 16 so weit zurückgedrängt wird, daß die Leitung 9 an die Leitung 20 und die Leitung 10 an die Leitung 19 angeschlossen wird, während die Leitung 11 durch den Kolben 16 geschlossen wird. Sobald dies geschehen ist, gelangt der im.Druckflüssigkeitsbehälter 21 herrschende Druck durch die Leitungen 20 und 9 hindurch in der Umlaufleitung 7 zur Geltung, und es wird nun durch das Getriebe 3, 4 eine zusätzliche Antriebsenergie der Welle 1 und der von ihr angetriebenen Stoffwalze zugeführt, während durch das Getriebe 5, 6 eine Bremswirkung auf die von der Welle 2 abhängige Stoffwalze ausgeübt wird. Die der Welle 1 zugeführte zusätzliche Antriebsenergie ■ und die auf die Welle 2 ausgeübte Bremswirkung wachsen
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entsprechend der Geschwindigkeitszunahme jener Wellen. Hieraus folgt, daß in der zweiten Hälfte eines jeden Arbeitsspieles die ablaufende Stoffwalze angetrieben und bei der auflaufenden Stoffwalze die -vom Hauptantrieb zugeführte Antriebsenergie zum Teil durch die Bremswirkung des Getriebes 5, 6 vernichtet wird.v
Der Druck in dem Behälter 21 ist unter Berücksichtigung der Größe der Getriebe 3, 4 und 5, 6 derart zu wählen, daß die Stoffbahn mit möglichst gleichbleibender Geschwindigkeit und möglichst geringer Spannung durch die Farbflotte hindurchbewegt wird. Durch die Umschaltung des Stoffwalzenantriebes und die Umkehrung der Stoff bewegung wird grundsätzlich an dem oben besprochenen Ablauf eines vollen Arbeitsspieles nichts geändert. Stets wird diejenige Stoffwalze, auf die die Stoffbahn aufzuwickeln ist, in der ersten Hälfte eines Arbeitsspieles zusätzlich angetrieben und in der zweiten Hälfte in wachsendem Maß von dem Zusatzgetriebe gebremst, während die ablaufende Stoffwalze im ersten Teil des Arbeitsspieles gebremst und hiernach in wachseridem Maß angetrieben wird.
Die beschriebene Vorrichtung kann in mannigfacher Weise abgeändert werden. Es ist insbesondere nicht unbedingt erforderlich, die Kolben 14, 15 und 16 durch eine hydraulische Steuervorrichtung nach Maßgabe des wechselnden Druckes in der Umlaufleitung 8 verstellen zu lassen. Man könnte vielmehr jene Kolben auch auf andere Weise, z. B. durch einen Fühler verstellen lassen, der entweder an einer der beiden Stoffwalzen anliegt oder sich nach Maßgabe der Stoffspannung bewegt. Ferner kann die Kolbenstange 17 in ihrer jeweiligen Lage durch eine Rastenvorrichtung oder in sonstiger Weise festgehalten werden.
Es kann mitunter vorteilhaft sein, die Bremswirkung der ablaufenden Rolle nicht durch eines der beiden hydraulischen !Getriebe 3, 4 oder 5, 6 zu erzeugen, sondern dafür eine Bremsscheibe bekannter Art o. dgl. zu verwenden. Diese Bremsvorrichtung ist dann jeweils in dem Augenblick, wenn die beiden Stoffwalzen gleiche Größe haben, abzuschalten.
In jedem Fall ist darauf zu achten, daß die Stoffspannung während des Umwickelvorganges annähernd gleich groß bleibt. Dabei ist insbesondere die Stärke der umzuwickelnden Bahn zu beachten. Bei feineren Geweben ist das Überdruckventil 22 und demzufolge der im Behälter 21 herrschende Druck anders als bei groben Geweben einzustellen. Während des Umwickelvorganges bleibt das Ventil 22 unverstellt. Es steht aber nichts im Wege, in der einen oder anderen Verbindungsleitung Drosselvorrichtungen anzuordnen, die während des Umwickelvorganges auf irgendeine an sich bekannte Weise gesteuert werden können, z. B. von dem Druckunterschied, der in den Leitungen 7 und 8 herrscht, oder von einem Fühler, der an einer der umzuwickelnden Stoffwalzen anliegt.
Wird besonderer Wert auf eine möglichst gleichbleibende Stoffspannung gelegt, so ist die Anordnung folgendermaßen zu treffen: Unter Fortfall der Steuerzylinder 12 und 28 und der in ihnen befindlichen Steuerkolben ist die Leitung 10 unmittelbar mit der Leitung 20 zu verbinden. Die Leitung 9 wird nach dem Vorratsbehälter geführt. Dagegen sind die Leitungen 11, 32, 33, 34 und 35 entbehrlich.
Bei gleichbleibendem Druck in der Umlaufleitung 8 erzeugen die Kraftmaschinen 3, 4 bzw. S; 6 an den Wellen 1 bzw. 2 gleich große, aber entgegengesetzt wirkende Drehmomente, welche die Stoffspannung bewirken. Durch die Eigenart des Umwickelvorganges, d. h. weil die Durchmesser der Stoffwalzen sich stetig verändern, ändert sich auch während des Umwickeins der Wert der Stoffspannung dahin, daß dieselbe zu Beginn des Umspulens klein, in der Mitte größer und am Ende wieder kleiner wird. Es ergibt sich somit eine mittlere, ausgeglichene Stoffspannung.
Diese in gewissen Grenzen immerhin noch veränderliche Stoffspannung kann man weiter ausgleichen,, wenn man während des Umspul-Vorganges den Druck in der Umlaufleitung 8 dergestalt ändert, daß er zu Beginn des Umspulens groß, in der Mitte klein und am Ende wieder groß ist.
Zu diesem Zweck muß die Pumpe 24, 25, welche für gewöhnlich während des Umspulens mitläuft, vor Beginn desselben, nachdem ein bestimmter Druck im ,Behälter 21 erreicht ist, stillgesetzt werden.
Da die Kraftmaschine 5, 6 zu Beginn des Umspulens schneller läuft als die Kraftmaschine 3, 4, so nimmt dieselbe mehr Energie auf, als die Kraftmaschine 3, 4 abgibt. Es strömt somit Energie aus dem geladenen Druckflüssigkeitsbehälter 21 nach, was zur Folge· hat, daß der Druck in diesem Behälter sinkt. Dieses Absinken des Druckes in dem Behälter 21 dauert so lange, bis die Wellen 1 und 2 gleich schnell umlaufen, d. h. bis die Stoffwalzen gleiche Durchmesser haben. Von da ab beginnt aber die Kraftmaschine 3, 4 schneller zu laufen als die Kraftmaschine S, 6, und es kann demzufolge letztere die von ersterer abgegebene Energie nicht voll aufnehmen. Die überschüssige Energie wird durch die Leitung 10, 20 wieder in den Druckflüssigkeitsbehälter 21 zurückgedrückt. Durch die
Zurückführung von Energie nach dem Behälter 2i steigt in letzterem der Druck wieder an und erreicht am Ende des Arbeitsspieles angenähert seine ursprüngliche Größe.
S Nachdem der fehlende Druck durch die Pumpe 24, 25-ergänzt ist, kann das Spiel in der anderen Richtung wieder von neuem beginnen.
Bei dem ganzen Vorgang ist das Augen-/nerk darauf zu richten, daß der Druckflüssigkeitsbehälter 21 ein der Länge der Stoffbahn entsprechendes großes Fassungsvermögen aufweist.
Gewünschtenfalls kann man auf die Abschaltung der Pumpe während der zweiten Hälfte des Umspulvorganges verzichten, also die Pumpe gleichmäßig während des ganzen Umwickelvorganges weiterlaufen lassen, falls die von ihr währenddessen angeförderte Druckflüssigkeit annähernd nur so groß ist, als es zur Erreichung des ursprünglichen Flüssigkeitsdruckes in dem Flüssigkeitsbehälter 21 erforderlich ist.
Statt mit einer Druckflüssigkeit, z. B. mit Wasser oder öl, könnte man die beschriebene Vorrichtung auch mit Druckluft betreiben. In diesem Fall wären zweckmäßig für die Getriebe 3, 4 und 5, 6 Kapselwerke oder Kolbenpumpen z*u verwenden. Diese Getriebe können getrennt von den Antriebswellen der Stoffwalzen am Maschinengestell abgestützt werden und durch ein. Zwischengetriebe auf jene Antriebswellen einwirken.
Die beschriebene Vorrichtung läßt sich auch durch eine elektrische Antriebs- und Steuervorrichtung ersetzen. In diesem Fall sind an Stelle der Getriebe 3, 4 und S, 6 Elektromotoren von solcher Art zu verwenden, daß sie auch als Dynamos laufen können. An Stelle des Steuerzylinders 12 und der Kolben 14, 15 und 16 sind elektrische Schalter zu benutzen. Das Hilfssteuergetriebe 28 bis 31 ist durch ein Relais zu ersetzen. Das gleiche gilt auch für das Rückschlagventil 13, an dessen Stelle auch eine Detektorvorrichtung, z. B. eine Eisenaluminiumzelle, verwendet werden kann. Der Druckflüssigkeitsbehälter 21, das Überdruckventil 22 und die Pumpe 24, 25 werden dadurch ersetzt, daß die Leitung 20 an das Leitungsnetz angeschaltet wird. Die Leitungen 9, 10 und 34 bilden in diesem Fall Rückleitungen. Auch bei einer magnetelektrisehen Vorrichtung i st der Grundgedanke zu verwirklichen, daß die in Abhängigkeit von den beiden Stoffwalzen umlaufenden Vorrichtungen in einer Umlauf- bzw. Kreisleitung hintereinanderzuschalten und die jeweils aus dem einen Leitungsteil zuviel durch die eine Kraftmaschine abgeleitete Energie durch Zustrom des Energieträgers aus einer Energiequelle ergänzt wird, während aus dem anderen Umlaufleitungsteil eine entsprechende Menge des Energieträgers abgeleitet wird und das Rückströmen der Energie aus dem einen Leitungsteil durch die Zuführleitungi hindurch nach der Steuervorrichtung hin durch eine Detektorvorrichtung verhindert ist.
Im übrigen ist die beschriebene Vorrichtung nicht nur für Jigger, sondern auch für andere Maschinen verwendbar, wo Stoffoder Papierbahnen umzuwickeln sind. Nach den oben erörterten Richtlinien lassen sich auch^ Kett- und Warenbaumregler für Web- und Wirkstühle ausführen.

Claims (4)

Patentansprüche:
1. Vorrichtung zur Erzeugung einer gleichbleibenden Stoffbahnspannung bei Umwickelmaschinen für Gewebe u. dgl., insbesondere bei Jiggern mit Wickelwalzenantrieb über ein Differentialgetriebe oder ein ähnlich wirkendes Getriebe, dadurch gekennzeichnet, daß die jeweils an 8g der ablaufenden Stoffwalze wirkende Bremsvorrichtung etwa in der Mitte des Umwickelvorganges selbsttätig durch eine vom veränderlichen Dockendurchmesser abhängige Steuervorrichtung abschaltbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Wickelwalzenbremse zusätzlich auf den Wickelwalzenwellen angeordnete Flüssigkeitsgetriebe dienen, die über Leitungen (7, 8, 9, 10, 11, 20) an eine Druckquelle angeschlossen sind und unter der Wirkung zwischengeschalteter Kolben (14, 15, 29, 30) entsprechend dem sich verändernden Wickelwalzen durchmesser je beim Umwickeln wechselweise als Bremse und als zusätzliches Antriebsmittel wirken.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Anschluß der Flüssigkeitsgetriebe an die Druckquelle ohne zwischengeschaltete Steuerkolben über die Leitungen (10, 20) erfolgt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bremsvor- n0 richtung als Bremse ausgebildet ist, die durch einen auf der S torf Wickelung aufliegenden Fühler etwa in der Mitte des Umwickelvorganges abschaltbar ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
DEB166387D 1934-08-05 1934-08-05 Vorrichtung zur Erzeugung einer gleichbleibenden Stoffspannung bei Umwickelmaschinenfuer Gewebe u. dgl., insbesondere bei Jiggern Expired DE635965C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE2855591A1 (de) * 1978-12-22 1980-06-26 Tidland Gmbh Vorrichtung zum abbremsen einer bahnen bearbeitenden maschine

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE2855591A1 (de) * 1978-12-22 1980-06-26 Tidland Gmbh Vorrichtung zum abbremsen einer bahnen bearbeitenden maschine

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