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Merkreiter mit mindestens zwei das Blatt, die Karte o. dgl. von zwei
Seiten umgreifenden .Schenkeln Zum Anmerken von Terminen oder sonstigen Vorgängen
sind Kartenreiter bekannt, die in mannigfachen Formen hergestellt werden. Gewöhnlich
bestehen sie aus zwei die Karte von beiden Seiten her einklemmenden Schenkeln, die
federnd gegeneinanderliegen und über den Rand der Karte geschoben @verden. Es werden
hierbei unterschieden Kopfreiter, d. h. solche Reiter, bei denen ein Teil über den
Kartenrand wesentlich hervorsteht, und Sattelreiter, d. h. solche Reiter, bei denen
nur ein etwa der Materialstärke des Reiters entsprechender Teil über den Kartenrand
herausragt.
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Ferner sind sog. Zungenreiter bekannt, die meistens als Kopfreiter
ausgebildet werden und bei denen aus einer Blechplatte ein etwa U-förmiger Teil
ausgestanzt ist; so daß eine gegenüber dem eigentlichen Reiter federnde Zunge verbleibt.
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Im Wesen ähnlich sind Klemmreiter, die entweder aus einem bandförmigen,
meist metallischen Stück gebogen sind oder die aus zwei Teilen bestehen, die durch
Nieten, Schweißen o. dgl. zusammengehalten sind. Diese Reiter halten sich an der
Karte durch die Reibung zwischen den beiden Kartenseiten einerseits und den daran
anliegenden Flächen der Reiter andererseits.
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Zum besseren Befestigen dieser Reiter an Karten sind eine Reihe von
Vorschlägen gemacht worden, beispielsweise wurde vorgeschlagen, das Ende der Zunge
abzubiegen, damit es in Vorlochungen auf der Karte eingreifen konnte, oder es wurden
Dorne oder Spitzen an dem einen oder anderen Teil des Reiters angeordnet.
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Durch die Erfindung wird ein für mehrere Verwendungszwecke brauchbarer
Reiter geschaffen, bei dem Abbiegungen an dem einen Reiterteil und Spitzen an dem
anderen Reiterteil zusammenwirken.
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Auf der Zeichnung zeigen die Fig. z bis 8 in verschiedenen Darstellungsarten
bekannte Reiter, die Fig. 9 bis. 12 Reiterausbildungen gemäß Erfindung.
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Als Beispiel ist ein Zungenkopfreiter dargestellt, doch läßt sich
der an den Fig.9 bis i2 erläuterte Erfindungsgedanke auch an anderen Reiterformen,
z. B. Klemmreitern mit oder ohne Kopf, sinngemäß entsprechend ausführen.
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Fig. i zeigt in Vorderansicht einen Zungenkopfreiter, bei -dem die
Zunge i an dem unteren Ende eine Abbiegung i" trägt, wie aus Fig. 3, die einen Schnitt
nach der Linie 3-3 durch Fig. i darstellt, ersichtlich ist; diese Zunge iä ist,
wie in dem Querschnitt nach der Linie 2-z durch die Fig. i in Fig. 2 dargestellt,
vorn abgerundet, kann aber auch eckig gestaltet sein und dient dazu, in Vorlochungen
2 einer Karte 3 einzugreifen. Die Anordnung dieser Vorlochungen hat den Vorteil,
daß die auf den verschiedenen Karten angebrachten Reiter genau hintereinanderliegen,
falls
sie in dieselben Vorlochungen der verschiedenen Karteneingesetzt sind. Der Nachteil
dieser Reiter besteht darin, daß sie nicht; immer die genau senkrechte, durch .die'
Linie a-a in Fig. 4 angedeutete Stellung nehmen, sondern beispielsweise sich in
@i@ ,: tung der Linie b-b der Fig. 4 schräg stellen' können, da die Zunge i" in
der Lochung 2 ein gewisses Spiel haben muß, um etwaige Ungenauigkeiten bei dem Lochen
der Karten bzw. dem Herstellen derReiter auszugleichen.
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In Fig. 5 und 6 ist in Aufsicht und in einem Schnitt der Linie 6-6
durch Fig. 5 ein Reiter dargestellt, bei dem die Zunge 4 glatt ist, an dem die Zunge
umgebenden Rahmenteil dagegen ein winkelförmiger Einschnitt angeordnet ist, der
zwei Seiten eines Dornes 5 von dem Rahmenteil des Reiters trennt.
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Wird bei dem Einschneiden des Einschnittes das Stück 5 aus der Ebene
des Reiters hervorgebogen, wie aus Fig. 6 ersichtlich, so kann sich der Dorn 5 an
jeder beliebigen Stelle in die zwischen der Zunge 4 einerseits und dem die Zunge
umgebenden Rahmenteil ( andererseits eingeschobene Karte einbohren und so den Reiter
an jeder beliebigen Stelle der Karte sicher verankern. Diese bekannten-Reiter sind
auf keine Vorlochung angewiesen, gestatten -allerdings auch nicht ein so genaues
Ausrichten der Reiter in dem Kartenstapel wie die in Fig. i bis 4 dargestellten
Reiter.
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Fig..7 zeigt in Aufsicht und Fig. 8 in einem Schnitt nach der Linie
8-8 durch Fig. 7 einen ebenfalls bekannten Reiter, bei dem an der Zunge 7 Spitzen
8, 9 sitzen, die sich in der Karte verankern. Auch diese Reiter benötigen kein Vorlochen
der Karte, lassen sich leicht und ohne Beschädigen der Karte aufsetzen und abnehmen,
gewährleisten aber auch nicht ein genaues Ausrichten der einzelnen Reiter auf den
Karten, wie dies bei den in Fig. i bis 4 beschriebenen Reitern möglich ist.
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Bekannt sind weiterhin Zungenreiter mit oberhalb der Zunge abgebogenen
Stützschultern, bei denen das untere Ende der Zunge in einem spitzen Winkel zu der
Karteikarte abgebogen und auch an den Ecken des unteren Rahmenteiles Abbiegungen
sitzen. Diese an den Ecken sitzenden Abbiegungen dienen dazu, einen erhöhten Druck
des Reiters auf die Fläche der Karte auszuüben. Ein zug-" festes Verankern der umgebogenen
Ecken an der Karte erfolgt ' hierbei aber nicht, da die Ecken weder genügend spitz
sind noch so gestaltet sind, -daß sie sich bei dem Ausüben eines nach oben gerichteten
Zuges auf den Reiter in der Karte verankern würden, und die schräg nach unten gerichtete
Abbiegung der Zunge ist weder dazu bestimmt noch dazu geeignet, in eine Vorlochung
der Karte einzugreifen, da sie sich wegen des von der Abbiegung mit der Fläche
-der Karte gebil-'deten spitzen Winkels bei dem Ausüben eines ..Zuges auf
den Reiter aus einer etwa vorjändenen Vorlochung herausziehen lassen 'würde.
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Von diesen bekannten Reiterformen ausgehend, besteht nun die Erfindung
darin, daß an dem einen Reiterteil (beispielsweise der Zunge) eine Abbiegung angeordnet
ist, die zum Eingriff in Lochungen bestimmt ist, während an dem anderen Schenkel
unten in das Blatt, die Karte o. dgl. sich verankernde Widerhaken angeordnet sind.
Diese Widerhaken können durch Ausstanzen oder Abbiegen in ein- oder mehrfacher Anordnung
gebildet werden.
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Fig.9 zeigt einen Zungenreiter, bei dem an der Zunge io eine Abbiegung
i z angeordnet ist, während an dem Rahmenteil 12 ein Dorn 13 gebildet ist, der beispielsweise
in der an Hand der Fig. 5 und 6 erläuterten Weise ausgeschnitten und abgebogen ist.
Die Umbiegung i i kann hierbei in Vorlochungen der Karteikarte oder des Blattes
eingreifen, wie an Hand der Fig.4 erläutert, und der Dorn i3 verankert sich unterhalb
dieser Vorlochung in dem Blatt und gibt damit einen festen Punkt, wodurch das Schrägstellen
des Reiters auf der Karte vermieden wird. Gleichzeitig verhindert der an dem unteren
Ende des Reiters angebrachte Dorn, daß eine andere Karteikarte sich mit ihrem oberen
Rande unter den infolge des Federns mitunter etwas von der Karte abstehenden Rahmenteil
schiebt, so daß eine mit einem Reiter besetzte Karte leicht beispielsweise von oben
her in einen Karteiblattstapel eingeschoben werden kann, ohne daß der Rahmenteil.i2
etwa über die obere Kante einer benachbarten Karte greift.
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Fig. io zeigt eine der Ausführungsform nach Fig.9 entsprechende Ausbildungsart,
nur mit dem Unterschied, daß zwei Dorne 13 an dem unteren Rahmenteil angeordnet
sind. Die doppelte Anordnung der Dorne erhöht das Festsitzen des Reiters in der
der Linie a-a in Fig. ¢ entsprechenden Lage und gibt eine erhöhte Sicherheit: gegen
das Unterschlüpfen anderer Karten unter den Rahmenteil des Reiters.
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Fig. i i zeigt eine Reiterausbildung, bei der an der Zunge io wieder
eine Abbiegung i i sitzt, während an dem unteren Ende des Rahmenteiles 12 Abbiegungen
14 in Form von dreieckigen. Spitzen o. dgl. angeordnet sind. Um in Fig. i i die
Spitzen erkennbar zu machen, die in Fig. 12 in einem Schnitt nach der Linie T2-12
durch Fig. ii gezeigt sind, ist der Reiter der Fig. i i in einer den Fig. 9 und
io gegenüber um'i8o° um seine Längsachse
gedrehten Stellung gezeichnet,
so daß also die Zunge io im Gegensatz zu der ,Darstellung der Fig. 9 und io nach
vorn zu aus der Ebene des Rahmenteiles 12 hervorspringt..
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Die Dorne 15 können auch, wie in Fig. 13 angedeutet, unmittelbar an
den Ecken des Rahmenteiles 12 angeordnet sein, beispielsweise dadurch, daß an den
Ecken ein winkelförmiger Einschnitt gemacht wird, dessen parallel zu der unteren
Rahmenkante verlaufender Schenkel nicht ganz bis zu dem Rande durchgeht, wobei der
durch den winkelförmigen Einschnitt freigelegte Dornteil 15 gleichzeitig aus der
Ebene des Rahmens herausgebogen wird, wie aus Fig. 14 ersichtlich; Fig. 14 stellt
einen Schnitt nach der Linie 14-I4 der Fig. 13 dar.
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Außer dem schon erläuterten Vorteil dieser Reiter, ein Festsitzen
des Reiters bei Karten mit Vorlochung in senkrechter Lage zu gewährleisten, haben
sie noch den weiteren Vorteil, daß sie auch bei nicht vorgelochten Karten benutzbar
sind. Hierbei dringen die Dorne 13 bzw. 14 bzw. 15 in die Karte ein, so daß eine
zugfeste Verankerung des Reiters an der Karte gewährleistet ist, und die Umbiegung
ii der Zunge io legt sich gegen die Karte und erhöht dadurch den Einpressungsdruck
der Dorne in die Karte, so daß Reiter gemäß Erfindung auch auf- nicht besonders
vorbereiteten Karten oder Papierblättern benutzbar sind.
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Die feste und doch leicht lösbare Verankerung dieser Reiter gestattet
weiterhin das Verwenden dieser Reiter nicht nur als Merkzeichen, sondern auch als
über den Karten-oder Blattrand vorstehende Griffe, die zum Umwenden von Blättern
in Büchern, beispielsweise Notenbüchern o. dgl., benutzbar sind. Es können diese
Reiter auch auf ein oder auf mehrere Blätter eines Buches gesteckt werden, so daß
durch Ergreifen dieser Reiter das Buch an der so gekennzeichneten Stelle aufgeschlagen
werden kann, so daß die Reiter also auch als Merk- oder Lesezeichen dienen können.
Die Anordnung der Abbiegung derart, daß sie mehr zum Kopf des Reiters zu liegt als
der oder die Dorne an dem Rahmenteil, hat weiterhin noch den Vorteil, daß, wenn
der Reiter zum Aufsetzen auf die Karte durch Abbiegen der Zunge oder des Rahmens
auseinandergespreizt wird, der Dorn von dem Papierblatt freikommt, da er bei gleichem
Winkel zwischen der Zunge und dem Rahmenteil in einer größeren Entfernung von der
Linie, an der die Zunge mit dem Rahmenteil zusammenhängt, liegt. Hierdurch wird
erreicht, daß bei dem Aufschieben des Reiters die eckige oder abgerundete Abbiegung
an der Zunge auf der einen Seite der Karte entlang gleitet, ohne die Karte zu beschädigen,
so daß während dieses Weges der Dorn an dem Rahmen mit der Karte nicht in Berührung
kommt, und daß der Dorn erst dann auf die Karte auftrifft, wenn durch Einschnappen
der Abbiegung an der Reiterzunge in die Vorlochung der Spreizwinkel des Reiters
sich entsprechend verringert. Dann befindet sich auch der Dorn gleich an der richtigen
Stelle und kann durch leichten Druck in der Karte verankert werden. Bei dem Abnehmen
des Reiters von der Karte kommt dann in sinnentsprechender Weise umgekehrt der Dorn
zuerst von der Karte frei, und der Reiter gleitet, nachdem die Umbiegung an der
Zunge aus der Vorlochung herausgezogen ist, leicht nach oben hin über den Rand der
Karte, ohne sie zu beschädigen.