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Fernschreibvermittlungsanlage mit Wählerbetrieb mit in die Telegraphierverbindung
einschaltbaren entzerrenden Telegraphenübertragern Gegenstand des Hauptpatentes
ist eine Telegraphenanlage mit in die Telegraphierverbindung einschaltbaren entzerrenden
Telegraphenübertragern, die für eine gruppenweise Entzerrung von in bestimmter Zahl
und Länge zu Zeichenkombinationen (z. B. Start-Stop-Kombinationen) zusammengefaßten
Telegraphierimpulsen ausgebildet sind. Das Hauptmerkmal der Erfindung nach dem Hauptpatent
besteht darin, daß für die Übertragung von der Verbindungsherstellung dienenden
Impulsen, insbesondere von Wahlimpulsen, elektrisch gesteuerte Umschalteinrichtungen
vorgesehen sind, um eine Umgehung oder Ausschaltung des entzerrenden Telegraphenübertragers
während der Übertragung solcher von den Telegraphierimpulsen sich unterscheidenden
Impulse zu ermöglichen. Diese Umschalteinrichtungen sind vom Verbindungsaufbau bzw.
vom Betriebszustand der Verbindung abhängig gemacht, und zwar bei Fernschreibvermittlungsanlagen
mit Wählerbetrieb derart, daß die während der Wahl umgangenen bzw. ausgeschalteten
entzerrenden Telegraphenübertrager beim Freiprüfen des Leitungswählers durch ein
die Umschalteinrichtungen beeinflussendes Freizeichen in Betrieb gesetzt werden.
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Nach dem Zusatzpatent 624 286 kann dieses Freizeichen aus dem Zähleinleitungsimpuls
bestehen, der nach dem Freiprüfen des Leitungswählers zur Einleitung der selbsttätigen
Zählung zum Ausgangsamt zurückgesandt wird.
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Die vorliegende Erfindung berücksichtigt den Betriebsfall, daß mit
der Einstellung des Leitungswählers der Verbindungsaufbau noch nicht vollendet ist,
sondern auf die Leitungswahl noch weitere Schaltvorgänge folgen, die für die endgültige
Durchschaltung zum verlangten Teilnehmer erforderlich sind und in der Richtung des
Verbindungsaufbaues über die Verbindung hinweg gesteuert werden. Zu solchen Schaltvorgängen
gehört beispielsweise eine Nachwahl von Gruppenstellenteilnehmern. Hierunter sind
solche Teilnehmerstellen zu verstehen, die hinter dem Leitungswähler an eine gemeinsame
Anschlußleitung angeschlossen sind und durch Einstellung eines am teilnehmerseitigen
Ende dieser Anschlußleitung liegenden Nachwählers wahlweise angerufen werden. Dieser
Fall ist dann gegeben, wenn z. B. einige wenige Teilnehmer eines kleinen Ortes über
eine gemeinsame Leitungsverbindung an das Vermittlungsamt einer entfernt liegenden
größeren Stadt angeschlossen werden sollen und die Leitungsersparnis eine wesentliche
Rolle spielt.
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Bei Anwendung der im Hauptpatent angegebenen Erfindung auf den vorstehend
erwähnten Betriebsfall ergibt sich der Nachteil, daß
die Steuerimpulse,
die für die Einstellung des Nachwählers oder für-die Steuerung sonstiger auf die
Leitungswahl folgenden Schaltvorgänge übertragen werden müssen, von dem in der Richtung
des Verbindungsaufbaues wirkenden entzerrenden Telegraphenübertrager, der ja bereits
beim Freiprüfen des Leitungswählers eingeschaltet wird, verstümmelt weitergegeben
werden.
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Erfindungsgemäß werden diese Schwierigkeiten dadurch beseitigt, daß
Zeitachaltmittel vorgesehen sind, die die Inbetriebsetzung des in der Richtung des
Verbindungsaufbaues liegenden entzerrenden Telegraphenübertragers erst einige Zeit,
z. B. zwei Sekunden, nach dem Freiprüfen des Leitungswählers zur Wirkung kommen
lassen. Diese Zeitschaltmittel können vorzugsweise den Umschalteinrichtungen des
entzerrenden Telegraphenübertragers selbst zugeordnet sein. In diesem Falle ergibt
sich der Vorteil, daß man die Verzögerung der Inbetriebsetzung des entzerienden
Übertragers auf den in der Richtung des Verbindungsaufbaues hegenden beschränken
kann, während der in der rückwärtigen Verkehrsrichtung liegende sofort in Betrieb
gesetzt wird. Durch diese Maßnahme wird erreicht, daß bei sehr schnell erfolgender
endgültiger Durchschaltung der Verbindung und unmittelbar daran anschließender Rückmeldung
eines Teilnehmerkennzeichens dieses aus Impulskombinationen bestehende Kennzeichen
bereits durch den der rückwärtigen Verkehrsrichtung zugeordneten entzerrenden Übertrager
verarbeitet, d. h. entzerrt wird.
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Beim Vorhandensein von Gruppenstellen, die durch eine auf die Einstellung
des Leitungswählers folgende Nachwahl ausgewählt werden, kann eine weitere Verbesserung
darin bestehen, daß beim Ausbleiben der Nachwahl in einer bestimmten Zeit, die vorzugsweise
mit der durch die Zeitschaltmittel - des entzerrenden Telegraphenübertragers bewirkten
Verzögerung der Inbetriebsetzung übereinstimmt, Schaltmittel für die selbsttätige
Auslösung der Verbindung zur Wirkung kommen. Durch die bekannte Karenzzeit des für
die Verbindungszählung vorgesehenen Zählers wird dabei eine ungerechte Gebührenbelastung
der Teilnehmer vermieden.
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Die Erfindung soll nunmehr an Hand eines Ausführungsbeispiels- erläutert
werden.
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Fig. x zeigt in schematischer Form einen Verbindungsaufbau, für den
die Anwendung der Erfindung beispielsweise in Fragekommen kann.
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Fig. 2 zeigt Schaltungseinzelheiten für die Anwendung der Erfindung
auf das in Fig. x veranschaulichte Verbindungsschema.
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In dem in Fig. z dargestellten Schema sind diejenigen Verbindungsstromkreise,
die für beide Verkehrsrichtungen gemeinsam benutzt werden, durch einfache und die
Verbindungsstromkreise mit getrennten Verkehrsrichtungen durch doppelte Linien gekennzeichnet.
Am linken Ende ist eine Teilnehmerstation T1 angedeutet, die über einen beispielsweise
mit Ruhestrom betriebenen Leitungsstromkreis an die Relaisabschlußschaltung RU,
in der Vermittlungsstelle angeschlossen ist. Auf diese Relaisabschlußschaltung folgen
der Vorwähler VW und der Gruppenwähler GWl, der beispielsweise über einen Relaisübertrager
RU, die Verbindung mit einer zu einem anderen Amt führenden Fernleitung FL" herstellt.
Am anderen Ende ist diese Fernleitung wiederum durch einen Relaisübertrager RU,
abgeschlossen, auf den beispielsweise ein entzerrender Telegraphenübertrager
EU folgen möge. Dahinter liegt eine zweite Gruppenwahlstufe GW2;@ die nach
dem dargestellten Beispiel wiederum eine zu einem anderen Amt führende, an beiden
Enden durch die Relaisübertrager R U4 bzw. RU, abgeschlossene Fernleitung FL, auszuwählen
gestattet. Es folgt dann der Leitungswähler LW, der teilweise unmittelbar
mit Ortsteilnehmeranschlüssen und teilweise mit Gruppenstellenanschlüssen beschaltet
sein möge. Im erstgenannten Falle liegt unmittelbar an den entsprechenden Bankkontakten
. des Leitungswählers die Relaisabschlußschaltung RU, eines Ortsteilnehmers T2.
Im anderen Falle folgt auf den Leitungswähler eine Gruppenstellenleitung GL, die
beiderseits durch die Relaisübertrager RU, und RU, abgeschlossen ist und über die
erst mittelbar durch Einstellung des Nachwählers NW die Verbindung zu dem
gewünschten Gruppenstellenteilnehmer, z. B. T3, hergestellt wird.
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Der entzerrende Übertrager EU ist, wie angedeutet, in beiden
Verkehrsrichtungen durch Kontakte u1 bzw. u2 überbrückt, so daß die Wahlimpulse
in der Richtung des Verbindungsaufbaues unverstümmelt weitergegeben werden. Die
Überbrückung in der rückwärtigen Verkehrsrichtung durch den Kontakt u2 ist unter
gewissen Bedingungen, auf die hier nicht einzugehen ist, erwünscht.
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Stellt der Teilnehmer T1 durch entsprechende Betätigung seiner Nummernscheibe
eine Verbindung mit dem Teilnehmer T2 her, so genügt es, die Inbetriebsetzung des
entzerrenden Übertragers EU, d. h: die Aufhebung der Umgehungen u1 und u2,
unmittelbar durch das beim Freiprüfen des Leitungswählers LW zurückgesandte
Freizeichen herbeiführen zu lassen. Erfindungsgemäß muß jedoch der Fall berücksichtigt
werden, daß an den Leitungswähler auch Gruppenstellenteilnehmer, z. B. T3, angeschlossen
sind, die nach Einstellung des Leitungswählers erst durch Einstellung. eines weiteren
Wählers, des sogenannten Nachwählers NW, erreicht werden. Wird dieser Nachwähler
durch ebenfalls vom anrufenden Teilnehmer T1 ausgesandte Impulse gesteuert, so müssen
diese Impulse ebenso, wie vorher die bis zur Einstellung des
Leitungswählers
erforderlichen Wahlimpulse, um den entzerrenden Übertrager EU herumgeleitet
werden, damit keine Verstümmelung stattfindet. Mit anderen Worten, es muß erreicht
werden, daß die Umgehung des entzerrenden Übertragers in der Richtung des Verbindungsaufbaues
u1 erst nach einer Zeit, innerhalb deren die 'Nachwahl unter normalen Verhältnissen
erledigt ist, aufgehoben und damit der entzerrende Übertrager in Betrieb gesetzt
wird. Die Aufhebung der Umgehung in der rückwärtigen Verkehrsrichtung, d. h. also
die Auftrennung des Kontaktes u2, kann dabei entweder gleichzeitig mit der des Kontaktes
u1, d. h. also ebenfalls verzögert erfolgen oder unabhängig davon bereits unmittelbar
bei Empfang des vom Leitungswähler her kommenden Freizeichens vorgenommen werden.
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Den Relaisübertragern RU7 und RUs der Gruppenstellenleitung GL können
zweckmäßig weitere Schaltmittel zugeordnet sein," die innerhalb einer gewissen Karenzzeit
die selbsttätige Verbindungstrennung herbeiführen, wenn in dieser Zeit keine Einstellung
des Nachwählers I VW stattgefunden hat. Diese Karenzzeit kann mit der Verzögerungszeit
übereinstimmen, die für die Inbetriebsetzung des entzerrenden Übertragers in der
Richtung des Verbindungsaufbaues vorgesehen ist, und ist ferner kleiner als die
Karenzzeit des für die Gebührenzählung vorgesehenen Zählers. Hierdurch wird erreicht,
daß beim Ausbleiben der Nachwahl bzw. bei zu später Nachwahl die Verbindung von
selbst ausgelöst und damit zugleich eine ungerechte Gebührenzählung verhindert wird.
Auch für die Einstellung des Nachwählers ist die notwendige Sicherheit gegeben,
da eine Verstümmelung der Nachwahlimpulse durch den entzerrenden Übertrager nicht
mehr möglich ist.
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Fig.2 zeigt den Aufbau des entzerrenden Übertragers EU und
die Schaltmittel, die für die Durchführung der Erfindung erforderlich sind. Auch
in diesem ausführlicheren Schaltbild soll wieder, wie in Fig. i, die obere Leitungsader
der Richtung des Verbindungsaufbaues und die untere Leitungsader der rückwärtigen
Richtung zugeordnet .sein.
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Hat der wählende Teilnehmer T1 (Fig. i) nach Einstellung des Gruppenwählers
GWl die Fernleitung FL, erreicht, so bewirkt der Belegungsimpuls die Umsteuerung
des polarisierten Empfangsrelais ER, innerhalb des entzerrenden Übertragers (Fig,
2). Der Kontakt er, geht demzufolge aus der dargestellten Minuslage in die Pluslage
und gibt dabei den Belegungsimpuls über das polarisierte Senderelais SR, und dessen
Anker srl an die weiterführende Leitung weiter, da durch den in der gestrichelten
Lage liegenden Relaiskontakt w eine unmittelbare Verbindung zwischen dem Anker er,
und der Relaiswicklung SR, besteht. Dieser Kontakt w, der dem in Fig. i schematisch
gezeichneten Überbrückungskontakt u, entspricht, wird im Ruhezustand der Verbindung
in angezogener Stellung gehalten, und zwar durch das Relais W, welches seinerseits
wiederum durch den Kontakt v -des über den Kontakt y2 erregten Relais Y unter Strom
gehalten wird.
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Die erwähnte Umsteuerung des Relais ER, -hat außerdem die Erregung
des Überwachungsrelais X zur Folge, da der Anker er, in seiner durch den
Belegungsimpuls herbeigeführten Trennlage die Relaiswicklung X unmittelbar zwischen
den Minus- und den Pluspol schaltet. -Das Relais X legt also seine Kontakte z. und
x2 um. Der Kontakt x1 schaltet einen Ersatzwiderstand zwischen den Pluspol und den
Ankerdrehpunkt, damit später beim Hinundhergehen des Kontäktes er, keine zusätzliche
Verzerrung der ankommenden Telegraphierzeichen eintritt. Der Kontakt x2 schließt
den Stromkreis des Motors AM, so daß nunmehr für die Inbetriebsetzung der
beiden Übertragersätze nur noch die Umlegung der Kontakte w bzw. z2 erforderlich
ist.
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Bei der weiteren Verbindungsherstellung wird nun in bekannter Weise
von der nächsten Verbindungsstufe aus auch in rückwärtiger Richtung der Belegungsimpuls
gegeben, der für die Umsteuerung der Telegraphenrelais aus der sogenannten falschen
Ruhelage in die Trennlage erforderlich ist. Dieser Impuls bewirkt die Umsteuerung
des polarisierten Empfangsrelais ER" so daß auch dessen Kontakt er, aus der
Minuslage in die Pluslage übergeht und den Belegungsrückimpuls auf das Senderrelais
SR2 weiterüberträgt. -Bei der Umlegung des Kontaktes er, in die Pluslage
wird ferner das Überwachungsrelais Z zum Ansprechen gebracht, welches u. a. die
Aufgabe hat, den Empfang des eigentlichen Frei zeichenimpulses vorzubereiten. Der
Kontakt.zi schaltet die obere Wicklung des Relais Y zwischen den Pluspol und den
Drehpunkt des Ankers ey2, jedoch kommt noch keine Erregung zustande, da sich der
Kontakt er" wie gesagt, in der Pluslage befindet. Der Kontakt z2; der dem Kontakt
zs, in Fig. i entspricht, hebt die Umgehung des unteren Entzerrersatzes auf und
macht diesen dadurch betriebsfähig. Der Kontakt z3, der im- Motorstromkreis dem
bereits geschlossenen Kontakt x2 parallel liegt, hat keine besondere Wirkung. Der
Kontakt z4 bereitet einen lokalen Stromkreis für die. untere Wicklung des Relais
Y vor.
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Wird im Verlaufe der weiteren Wahl schließlich der Leitungswähler
LW (Fig. i) auf den gewünschten Anschlul3, beispielsweise den Anschluß der
Gruppenleitung GL, eingestellt, so wird im Falle des Freiseins dieses Anschlusses
ein Freizeichenimpuls zurückgegeben, der beispielsweise in einem Minusimpuls begrenzter
Länge
besteht. Innerhalb des entzerrenden Übertragers (Fig. 2) wird demzufolge das Empfangsrelais
ER, %entsprechend erregt und der Kontakt ey2 vorübergehend in die Minuslage umgelegt.
Hierbei kommt das Relais Y über seine mit dem Kontakt x, in Reihe liegende Wicklung
zum Ansprechen, da das durch den Kontakt er2 kurzgeschlossene Relais Z infolge seiner
Abfallverzögerung während des Minusimpulses nicht abfällt.
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Der Kontakt y, schließt den durch den Kontakt x4 vorbereiteten lokalen
Stromkreis für die untere Wicklung des Relais Y und bewirkt dadurch, Qaß das Relais
Y auch nach der Rückkehr des Kontaktes er, in die Pluslage angezogen bleibt. Der
Kontakt y2 unterbricht den im Ruhezustand bestehenden Stromkreis des Relais V, so
daß dieses abfällt. Dieser Abfall erfolgt mit starker Verzögerung von z. B. einer
Sekunde, da dem Relais ein Kondensator entsprechender Größe parallel geschaltet
ist, der sich nach dem Offnen des Kontaktes y, im Sinne des vorher fließenden Ruhestromes
über die Relaiswicklung entlädt.
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Nach dieser Verzögerungszeit geht der Kontakt v aus der gestrichelten
in die ausgezogene Lage, wobei auch das Relais W abzufallen beginnt. Dieses ist
ebenfalls durch Parallelschalten eines Kondensators stark verzögert, so daß insgesamt
vom Ansprechen des Relais Y bis zum Abfallen des Relais W eine längere Zeit von
z. B. zwei Sekunden vergeht. Erst dann verläßt der im oberen Übertragungsstromkreis
liegende Kontakt w die gestrichelte Lage und hebt damit die für die Wahlimpulsübertragung
notwendige Umgehung auf.
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Diese Verzögeiungszeit, die zwischen dem Eintreffen des Freizeichens
und der Auswirkung dieses Zeichens auf den Umgehungskontakt verstreicht, gibt zu
einem für die Praxis ausreichenden Grade die Gewähr dafür, daß die für die Einstellung
des . Nachwählers erforderlichen Nachwahlimpulse unverstümmelt übertragen werden.
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Der entzerrende Übertrager ist nach Vollendung der beschriebenen Schaltvorgänge
für die Übertragung in beiden Richtungen bereit, so daß nunmehr der telegraphische
Verkehr zwischen den beiden miteinander verbundenen Teilnehmern vor sich gehen kann.
Im folgenden soll die Wirkungsweise des entzerrenden Übertragers während dieses
wechselseitigen Verkehrs kurz beschrieben werden.
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Beim Verkehr in der Richtung vom Teilnehmer TI zum Teilnehmer T3 (vgl.
Fig. z) wird im entzerrenden Übertrager (Fig, 2) das polarisierte Empfangsrelais
ER., den Impulsen entsprechend gesteuert, und zwar geht der Anker er, jedesmal beim
Empfang des einleitenden sogenannten Startimpulses aus der Pluslage in die Minuslage
und schließt dadurch über die Kontakte w und HK, einen Stromkreis für den
Startmagneten SM" der seinen Anker demzufolge anhebt. Dadurch wird der Sperrnocken
SNI freigegeben, und- die Entzerrerwelle EWI kann einen Umlauf machen. Die Kupplungsvorrichtung
KI enthält in bekannter Weise eine Rutschkupplung, so daß bei der Freigabe des Sperrnockens
SNI die Eptzerrerwelle EWI-alsbald mit der durch den Motor AM bestimmten
Geschwindigkeit umläuft.
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Nach einer kurzen Drehung öffnet sich der Hilfskontakt HK, und .unterbricht
damit für die Dauer der Umdrehung den Stromkreis des Startmagneten SM, Während des
übrigen Teiles der Umdrehung bewirkt die Entzerrernockenscheibe EN, mit ihren
nach einem bestimmten Gesetz verteilten Nocken eine der Zahl der Zeichenelemente
entsprechende Zahl von Schließungen des Kontaktes EKl. Diese Kontaktschließungen
erfolgen j edesmal nur ganz kurzzeitig, und zwar zu solchen Zeitpunkten, daß von
den verschiedenen Elementen des ankommenden Telegraphierzeichens (Startimpuls, fünf
Zeichenstromschritte, Stopimpuls) jeweils nur die am wenigsten durch Verzerrungen
beeinträchtigten Mittelabschnitte abgetastet werden. Bei dieser Kontaktschließung
des Kontaktes EKI erfolgt demgemäß eine Umlegung bzw. Nichtumlegung des polarisierten
Senderelais SRI, dessen Kontakt sy, die entzerrten Zeichen weitergibt. Nach der
Aussendung . des Stopimpulses bleibt die Entzerrerwelle EWI stehen, da der Sperrnocken
SNI vom Anker des Startmagneten SM, biss zum nächsten Startimpuls festgehalten wird.
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In. entsprechender Weise werden in der entgegengesetzten Verkehrsrichtung
die vom Teilnehmer T3 kommenden Fernschreibzeichen durch das polarisierte Empfangsrelais
ER2 aufgenommen und von dessen Anker er, auf den Entzerrer übertragen. Bei der ersten
Umlegung des Kontaktes er, von der Pluslage in die Minuslage während des Startimpulses
erfolgt die Auslösung der Entzerrerwelle EW2 durch den Anker des Startmagneten SM2,
der den Sperrnocken SN2 freigibt. Der Kontakt HK, der durch den Hilfsnocken HN2
betätigt wird, sorgt wieder für die Abschaltung des Startmagneten SM2 während des
-Umlaufs, und der Kontakt EK2 tastet entsprechend den Nocken der Nockenscheibe
EN?, die einzelnen Zeichenelemente ab und überträgt sie auf das polarisierte
Senderelais SR2.
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Wird nach Beendigung des Verkehrs in bekannter Weise durch einen längeren
Minusimpuls das Schlußzeichen gegeben, so fallen die Relais X und Z infolge der
entsprechend lange anhaltenden Kurzschließung ihrer Wicklungen ab und bewirken dadurch
die Rückstellung der mit x und'z bezeichneten Kontakte. Auch das Relais Y kommt
wieder zum Abfall, da die Kontakte z, und x4 die Stromkreise der beiden
Wicklungen
unterbrechen. Demzufolge wird durch den in die gezeichnete Lage zurückkehrenden
Kontakt y2 das Verzögerungsrelais V von neuem erregt und schließlich durch den Kontakt
-v auch das Relais W wieder zum Anziehen gebracht. Nach diesen, Schaltvorgängen
besteht wieder in beiden Richtungen 'eine Umgehung des entzerrenden Übertragers,
da im oberen Übertragungsstromkreis der Kontakt w die gestrichelte Lage und im unteren
Übertragungsstromkreis-der Kontakt z2 die gezeichnete Lage einnehmen.