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Verfahren zur Herstellung von Fleischwolfmessern Die Erfindung betrifft
ein Verfahren zur Herstellung von Fleischwolfmessern, insbesondere Doppelmessern.
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Die Messer in Fleischwolfmaschinen werden derart beansprucht, daß
eine genügende Lebensdauer nur erreichbar schien, wenn die Messer aus hochwertigen
Stahlsorten hergestellt wurden. Seit Jahrzehnten wird deswegen für diese Messer
hochwertiger schwedischer Stahl gewählt. Die Messer müssen in verhältnismäßig kurzen
Zwischenräymen nachgeschliffen werden, und ihre Lebensdauer hängt daher von der
Haltbarkeit der Schneiden ab.
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Zwecks Vermeidung hoher Werkstoffkosten hat man versucht, die Messer
mehrteilig auszuführen, sie also in einen Messerkörper mit auf diesen aufgeschraubten,
aufgenieteten oder sonstwie befestigten Klingen zu unterteilen. Man glaubte, auf
diese Weise auch für den Schnitt geeignetere Formen der Schneiden erzielen zu können.
Bei nicht unterteilten Doppelmessern hatte man nämlich der Einfachheit der Herstellung
halber als Verbindung der beiden Schneidkanten eine ebene Schnittfläche, die senkrecht
zur Lochscheibe stehend, die Schnittwirkung in starkem Maße beeinträchtigt. Das
Fleisch wird von solchen Messern eher gequetscht als geschnitten. Bei unterteilten
Messern konnte man spitzere Schneidwinkel anwenden, während die Einarbeitung von
Winkeln zwischen den Schneidkanten der Doppelmesser in einem besonderen Arbeitsgang
sonst Schwierigkeiten und Kosten gemacht hätte. Die vielteiligen Messer haben aber
wieder Nachteile, vor allen Dingen deshalb, weil es nicht gelang, die Befestigung
der Klinge so einwandfrei zu gestalten, daß nicht Lockerungen eintraten, die dann
zu Sprengungen der Gehäuse führten. -Die Entwicklung ging deswegen wieder zurück
zu einfacheren Formen, und so entstanden Doppelmesser, die aus zwei spiegelartigen,
im Gesenk geschmiedeten und zusammengenieteten Messerhälften bestanden.
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Schließlich wurde vorgeschlagen, die Messer vollständig einteilig
herzustellen, und zwar unter Berücksichtigung aller die Lebensdauer vergrößernden
Umstände, was am besten im Guß gelingen mußte.
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Nun ist es seit langem bekannt, Werkzeuge aus Stahl mit geringem Kohlenstoffgehalt
durch Vorschleifen, Härten im Einsatz und Fertigschleifen herzustellen. Die Einsatzhärtung
wird für Meßwerkzeuge, Stempel, Schnitte u. dgl. sowie auch für Messer, Fräser usw.
verwendet. Der Vorteil solcher Werkzeuge, bei welchen zur Erzielung der notwendigen
Härte der Außenschicht Einsatzhärtung angewendet wird, besteht vor allem in der
Verwendung von üblichem Ausgangswerkstoff gegenüber dem sonst notwendigen Edelstahl.
Um diese Vorteile auch für Fleischwolfmesser nutzbar zu machen und dadurch die Schwierigkeiten
zu umgehen, die insbesondere vielteilige Messer besitzen und die ä.ndererseits bei
der Herstellung der zweckmäßigsten Messerform sonst auftreten, wird
erfindungsgemäß
ein Verfahren zur Herstellung von Fleischwolfmessern gewählt, bei welchem als Werkstoff
Stahl oder Tempergia3 -' von üblicher Zusammensetzung dient, älsb kein hochwertiger
Werkstoff, während '?;edle. Härte der Schneidkanten durch Einsatzhät# -; tung des
.vorgeschliffenen Messerkörpers erzielt wird. Die zweckmäßigste Messerform mit Schneidwinkeln
von rund 6o° wird durch Guß des Messerkörpers ohne nachträgliche Bearbeitung zwischen
den, Schneiden erzeugt. Es genügt nach der Einsatzhärtung ein Fertigschleifen der
Seitenflanken, um ein Messer von annähernd gleicher Lebensdauer wie die Messer aus
hochwertigem Stahl zu erhalten, welches in einfacher Weise ständig durch Nachschleifen
an- den Seitenflanken scharf gehalten werden kann. Auch nach Abschleifen der seitlichen
Härteschicht bleibt die harte obere Schnittfläche, die nicht abgegriffen wird, stehen,
so daß die Schneidkanten stets die erforderliche Härte besitzen. Das erfindungsgemäß
hergestellte Messer kann also genau so wie ein aus Edelstahl gefertigtes Messer
verwendet und abgenutzt werden.
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In der Zeichnung ist eine Ausführungsform des neuen Messers als Doppelmesser
mit Schneidwinkeln von etwa 6o° beispielsweise dargestellt. Es zeigt: Fig. i eine
Seitenansicht des einteiligen Kreuzdoppelmessers, Fig.2 einen Schnitt durch einen
Schenkel nach der Linie II-II der Fig: i, Fig.3 den gleichen Querschnitt in starker
Vergrößerung, während Fig. q. den Querschnitt von Fig. 3 nach mehrmaligem Abschleifen
an den Seitenflächen darstellt.
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Im Querschnitt nach Fig: 2 sind die Schnittflächen 2 und .3 des Schnittschenkels
i nach innen geneigt, wobei es ünweseritfich ist, ob sie in einer scharfen Kante
zusammenlaufen, oder ob der Boden der Schnittkehle abgerundet ist (punktierte Linie;
Fig.3). Die Flanken q. und 5 sind ein wenig zur Senkrechten geneigt und zweckmäßig
dem Schleifsteindurchmesser entsprechend abgerundet, wie dies der vergrößerte Querschnitt
der Fig- 3 zeigt.
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In Fig. 3 ist der Winkel zwischen den Flä-`ehen 2 und 3 mit rund i2o°
bezeichnet, so däß der Schneidwinkel zwischen der Fläche 2 ;phd der Lochscheibe
6 entsprechend dem Winkel zwischen der Schnittfläche 3 und der Lochscheibe ,^ rund
6o° beträgt. Der Ansatzwinkel - zwischen Lochscheibe 6 und Seitenflanke q. oder
Lochscheibe 7 und Seitenflanke 5 wird zweckmäßig mit rund 6 bis i2° gewählt. Durch
die Einsatzhärtung entsteht über dem weichen Kern 8 des Querschnitts eine (eng schraffierte)
harte Randschicht 9,
die sowohl bei Stahl- als Temperguß bewirkt, daß die
Schnittkanten stehen.
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Soll das >Zesser nachgeschliffen werden, so verhindert die Form der
Schnittkehle ein falsches Ansetzen des Messers an den Schleifstein. Nur die Seitenflanken
q. und 5 werden abgeschliffen, so daß nach Fortfallen der harten Randschicht an
diesen Flanken ¢' und 5' die Härtung an den Schnittflächen 2 und 3 bestehen bleibt.
Sie genügt auch bei geringer Tiefe der harten Randschicht (i bis 3 mm), um eise
Weichwerden der Schnittkanten zu verhüten. Andererseits wird durch eine nicht zu
spitze Form der Schneidwinkel unter Einhaltung entsprechender Ansatzwinkel eine
zu große Schärfe der Schnittkanten, die zum Ausbrechen einzelner Stücke führen könnte,
vermieden.
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Sinngemäß gilt das Vorstehende für einfache Messer, für- Doppelmesser
mit ebener Schnittfläche, auch für Vormesser.