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Vorrichtung zum selbsttätigen Schneiden und Brechen gleich langer
Glasplatten Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Schneiden von Glas
und löst die Aufgabe, diese Vorrichtung so auszugestalten, daß von einem Glasstreifen
bestimmte Längenstücke selbsttätig und fortlaufend abgeschnitten werden können.
Nach dem Stande der Technik ist diese Aufgabe insofern neu, als man bisher eine
Vorrichtung nicht kannte, die bei der Aufteilung eines Glasstreifens selbsttätig
die Vorgänge des Abschneidens, Abknickens und der Wegförderung von Längenstücken
in fortlaufendem Arbeitsgange zu leisten vermochte; nach den bekannten, selbsttätig
arbeitenden Vorrichtungen zum Schneiden von Flachglas ist es nur bekannt, nach dem
Ritzen der Glasplatte selbsttätig wirkende Mittel zum Abknicken des Glases vorzusehen.
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Gemäß der Erfindung umfaßt die Vorrichtung einen Glasschneider, der
in beständigem Hinundhergang in üblicher Weise das Glas überquert, und eine demselben
zugeordnete selbsttätige Vorrichtung, durch die das Abbrechen nach Herstellung der
Schneidspur, ferner die Lösung des abgeschnittenen Längenstücks von der sein Längenmaß
bestimmenden Anschlagrast sowie die Wegbewegung des Glases aus der Ebene des Förderbettes
selbsttätig erfolgt. Diese letztere Wegbewegung des abgeschnittenen Längenstücks
kann dabei dadurch bewerkstelligt werden, daß 'der vordere Teil des Förderbetts
in eine Schräglage bewegt wird, indem so das abgeschnittene Längenstück von der
Anschlagrast weggerückt und freigegeben wird. Um das Längenstück jeweils gleich
nach Herstellung der Schneidspur abzubrechen, dazu dient im Rahmen der Erfindung
eine Halteschiene, die auf das Glas an der einen Seite der Schnittlinie auf das
Fett drückt, und eine Brechschiene, welche an der anderen Seite der Schnittlinie
einwirkt. Alle Arbeitsverrichtungen werden in bestimmter Zeitfolge mechanisch von
dem selbsttätigen Antrieb abgeleitet, und die Vorrichtung leistet während der Zeitspanne,
wo der Glasschneider jedesmal seinen Leergangshub zurücklegt, fortlaufend und selbsttätig
das Abschneiden der Teilstücke von einem Glasstreifen,, wobei die Länge durch Einstellung
der Anschlagrast bestimmbar ist, sowie auch die Wegbewegung der einzelnen Glaslängen,
so daß der Glasstreifen wiederum bis zum Anstoß an der Anschlagrast vorwärts gefördert
werden kann. Aus dem Grunde, weil somit die Längenstücke des Glases unmittelbar
nach Herstellung
des Schnittes auch abgebrochen und weggeleitet
werden, ist die neue Vorrichtung zu sehr schneller Arbeitsleistung befähigt.
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Die Zeichnung stellt eine beispielsweise Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes
dar.
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Abb. i zeigt die Vorrichtung in Seitenansicht.
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Abb. 2 ist eine teilweise Hinteransicht. Abb. 3 ist ein Schnitt nach
Linie A-A der Abb. z in größerem Maßstabe.
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Abb.4 zeigt in teilweiser Vorderansicht die Vorrichtung, um den einen
Hub 'des Glasschneiders unwirksam zu machen: Das Gestell i der Vorrichtung enthält
zwei Stangen a, an denen der Wagen 3 des Glasschneiders gleitbar gelagert ist. Der
Wagen 3 erfährt eine hin und 'her gehende Bewegung durch einen Lenker 4, einen bei
6 an einem Arm 7 des Gestelles i schwingbar gelagerten Hebel 5, einen Lenker 8 und
einen an dem Gestell i bei io schwingbar gelagerten Arm g. Der Arm g erhält seinen
Antrieb von einer Welle i i, welche eine Kurbelscheibe 12 trägt, deren Kurbelzapfen
13 sich in einem Querhaupt 14 dreht, das an dem -Arm g gleitbar gelagert ist. Das
Gestell i enthält ferner an der Vorderseite einen Fördertisch, der aus Walzen 15
(Abb. i) besteht, während rechts von diesen Walzen -sich ein -ebenes Bett 16 (Abb:
3) befindet, dessen hinteres Ende unmittelbar unter der Schnittlinie 17 angebracht
ist. Hinter der Schnittlinie ruht die abzuschneidende Glaslänge 18 auf einem Bett
von Walzen ig, die in einem Gestell 2o gelagert sind, welches an dem Gestell i bei
21 schwingbar gelagert ist.
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Um die Größe der abzuschneidenden Glaslänge zu .bestimmen, ist ein
Anschlag 22 an Schlitten23 angebracht, welche an zwei Zahnstangen 24 (Abb. i) verschiebbar
sind, die an dem Gestell 20, wie aus Abb.2 zu ersehen ist, befestigt sind. Die Stangen
24 sind in Abb. i an dem Ende abgebrochen gezeichnet, wo sie an dem Gestell befestigt
sind, während sie in Abb. 2 abgeschnitten gezeichnet sind, und zwar vor den Schlitten
und dem Anschlag. An den Schlitten 23 *ist ein Handrad 25 mit. einer Querwelle und
Zahnräder angebracht, welche in die Verzahnung an den Stangen 24 eingreifen. Auf
diese Weise kann der Anschlag 22 in jede gewünschte Lage bewegtwerden.
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Die Stahge 26 des Glasschneiders, ist an dem Wagen 3 bei 27 schwingbar
gelagert und trägt an ihrem unteren Ende die Schneidescheibe 28 mit Diamantspitzen,
welche auf das Glas durch eine Feder 29 gedrückt werden. Die Stange 26 trägt außerdem
eine Rolle 3ö, welche, während das Glas geschnitten wird, gerade außer Berührung
mit zwei Querschienen 3 1 und 3 2 sich befindet. Die Schiene 31 ist
an dem Gestell bei 33 befestigt und dient zum Stützen der Rolle 3o und damit auch
der Schneidstange 26, wenn kein Glas vorhanden ist. Die Schiene 32 ist an der Schiene
3 i gleitbar angebracht, und zwar durch zwei Zapfen 33, welche an der Schiene 31:
befestigt sind und in schräge Schlitze 34 der Schiene 32 (Abb. 4) eingreifen. An
der Schiene 3a ist ein Anschlag 35 befestigt, ,Schiene die Rolle 3o -am Ende des
Schneidhubes trifft (bei der Bewegung nach links in Abb. 4 und nach rechts in Abb.
a). Wenn die Rolle 30 gegen den Anschlag 35 trifft, bewegt sie den Anschlag
35 und die Schiene 32 nach links, wobei die Schiene 32 durch das Zusammenwirken
der Stifte 35 mit den Schlitzen 34 angehoben wird. Durch die Einwirkung der Schiene
32 auf die Rolle 30 wird auch die Schneidstange 26 angehoben. Die Schiene
32 und die Schneidstange 26 sind in Abb. 4 in gestriclhelten Linien gezeichnet.
Der Glasschneider wird daher beim Rückkehrhub außer Berührung mit dem Glas durch
die Rolle 30 gehalten, welche auf der Schiene 32 in der angehobenen Lage
läuft. Ein ähnlicher Anschlag 36 ist an dem anderen Ende der Schiene 32 befestigt.
Wenn dieser Anschlag durch die Rolle 3o am Ende des Leerhubes getroffen wird, dann
wird die Schiene 32 in ihre untere Lage zurückbewegt.
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Um zu verhindern, daß der Diamant die Kante des Glases bei dem Leerhub
trifft, ist ein Block 37 vorgesehen, welcher auf der Schiene 3.2 gleitet
und in einer beliebigen Stellung darauf festgestellt werden kann. In Abb. 3 ist
dieser Block 37 in gestrichelten Linien gezeichnet, da er sich an dem Ende der Schiene
befindet, welches in dieser Abbildung nicht zu sehen ist. Der obere Teil des Blockes
37 besitzt eine Schrägfläche 38, auf welche die Rolle 3o einwirkt, so daß, wenn
diese sich bei ihrem wirksamen Hub nach links bewegt, der - Glasschneider allmählich
auf das Glas gesenkt wird und durch geeignete Einstellung der Lage des Blockes in
bezug auf die Kante des Glases mit diesem zur Berührung kommt, gerade nachdem die
Kante vorbeigegangen ist.
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Nunmehr sollen die Vorrichtungen zum Abdrücken und Entfernen der abgeschnittenen
Glasstücke beschrieben werden.
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Von der Hauptwelle i i aus wird durch eine Kette 40 (Abb. i) eine
Welle 39 angetrieben, welche ihrerseits durch. ein Kegelradgetriebe eine
Querwelle 41 antreibt; die an jedem Ende zwei Hubscheiben43 und 44 trägt. An jeder
Seite der Vorrichtung betätigt die Scheibe 43 einen Hebel 45, der an dem Gestell
bei'46 schwingbar gelagert ist, derart, @ daß er eine senkrechte Stange 47
niederdrücken
kann: Die Stange 47, deren oberes Ende in Abb. 3 gezeigt ist, trägt eine Mutter
48, auf welche durch eine Feder 49 das Ende eines Armes 5o gedrückt wird, der an
dem Gestell bei 51 (Abb. i) schwingbar gelagert ist. Die Halteschiene 52 ist an
dem Arm 5o durch den Bolzen 53 (Abb. 3) befestigt. Wenn die Stange 47 niedergedrückt
wird, dann drückt die Feder 49 den Arm 50 und die Halteschiene 52 nieder, welche
das Glas auf dem Bett 16 hält. Die Feder 54 zwischen dem Arm 5o und dem Gestell
sucht die Halteschiene 52 von dem Glase abzuhalten. Die Abknickschiene 55 ist auf
der Stange 47 geführt und wird durch die Mutter 56 an der Stange 47 gegen das Glas
gedrückt, wenn die Stange 47 niedergedrückt wird. Eine Feder 57 sucht die Anknickschiene
55 von dem Glase frei zu halten. Das Spiel zwischen der Mutter 56 und der Schiene
55 ermöglicht es; daß die Halteschiene 52 das Glas festhält, bevor -die Schiene
55 es trifft. Die Hubscheibe 43 ist so gestaltet, daß der Hebel 45 und die Stange
47 in ihre üblichen Stellungen zurückkehren können, unmittelbar nachdem die Stange
niedergedrückt worden ist, so daß die Schienen 52 und 55 frei von dem Glas sind,
welches während des Leerhubes des Glasschneiders vorwärts gefördert worden ist.
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Das Gestell 20, welches die Walzen i9 trägt, enthält auch Rollen 58,
-welche mit den Hubscheiben 44 zusammenwirken. Wenn die Hubscheiben 43 durch Einwirkung
auf die Hebel 45 die Stangen 47 niederdrücken, dann lassen es die Hubscheiben 44
zu, daß das Gestell 2o sich im Uhrzeigersinne um seine Zapfen 21 dreht. Die abgeschnittene
Glaslänge 18 fällt dann mit dem Rahmen 2o frei von dein Anschlag 22 und läuft über
die Walzen i9 unter dem Einfluß seines Eigengewichtes.
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Die beschriebene Vorrichtung wirkt fortlaufend und selbsttätig, wobei
von Glasstücken oder Glasstreifen durch die Stellung des Anschlages 22 bestimmte
Längen abgeschnitten und entfernt werden, so daß während jedes Leerhubes des Glasschneiders
das Glas dem Anschlag zugeleitet werden kann. Die Erfindung ist natürlich nicht
auf die beschriebenen Anordnungen beschränkt, die nur als Ausführungsbeispiel zur
Erläuterung der Wirkungsweise der Vorrichtung gemäß der Erfindung dargestellt und
beschrieben sind.