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Feuerung mit einer oberhalb des Rostes eingebauten haubenartigen Brennstoffentgasungskammer
Bei den bekannten Feuerungen mit über dem Rost eingebauter haubenförmiger Brennstoffentgasungskammer
für Dampfkessel, insbesondere für Schiffs- und Lokomotivkessel, deren Feuerungen
am hinteren Ende keine Zugangsöffnung haben, ist die H.erausnahme des ganzen Haubeneinsatzes
mit viel Schwierigkeiten und Kosten an Zeit und Arbeit verbunden. Bei diesen Feuerungen
sollen die beim Verbrennungsvorgang in der Haube erzeugten Gase in den zwischen
Rost und den unteren Haubenflächen gebildeten. Durchgangskanälen beim Durchstreichen
der glühenden Brennstoffschicht verbrannt werden. Hierbei wird aber, wenn die Haube
aus einem wassergekühlten Hohlmantel besteht, die Haube die Verbrennungstemperatur
stark heruntersetzen, so daß ein voIlständiges Verbrennen der schweren Kohlenstoffe
nicht mehr möglich ist und eine rauchlose Verbrennung nicht erreicht wird. Besteht
dagegen der Haubeneinsatz ganz oder zum Hauptteil aus feuerfesten Steinen, so werden
die hocherhitzten Steine die Wärme zurückstrahlen und derart hohe Temperaturen erzeugen,
daß der Rost in kurzer Zeit zum Verschmoren kommt. Auch wird hierbei durch die starke
Ausstrahlung nach der Feuertür zu der Heizer belästigt und an einem ordnungsmäßigen
Bedienen des Feuers behindert.
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Ber der den Gegenstand der Erfindung bildenden Feuerung besteht nun
die haubenartige Entgasungskammer aus drei leicht zusammensetzbaren Teilen, und
zwar aus einem unteren wassergekühlten Hohlrahmen, einem schalenartigen Haubenkörper
und einer als Abschlußplatte dienenden, für sich herausnehmbaren Rückwand. Dadurch,
daß die Haubenrückwand herausnehmbar oder umlegbar angeordnet ist, kann der Durchgang
zum hinteren Kesselteil bequem freigelegt werden. Infolgedessen lassen sich Reinigungsarbeiten
sowie Ausbesserungen im Kessel oder an einzelnen Haubenteilen sehr leicht ausführen,
ohne daß der ganze Haubenkörper ausgebaut zu werden braucht.
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Der als Unterteil der Haube dienende wassergekühlte Hohlrahmen kann
neben dem als Abstützung dienenden Verbindungsrohr noch mit einem zweiten, die Feuerbrücke
für den hinteren Heizgaskanal bildenden Querrohr versehen sein. Hierdurch fallen
auch die bisherigen besonders eingebauten oder eingemauerten Feuerbrücken fort.
Auch kann der untere Haubenrahmen in schräg geneigter Lage über dem Rost angeordnet
sein, so daß sich die seitlichen Gasabzugskanäle nach der Feuerbrücke zu wesentlich
verengen. Beim Betriebe der Feuerung sind dann die Gasabzugskanäle an ihrem hinteren
Ende zu zwei Drittel von der Brennstoffglut vollständig geschlossen, während der
vordere Teil oberhalb der Brennstoffschicht einen Spalt für den Gasabzug frei läßt.
Hierdurch wird erreicht, daß die Gase nicht unmittelbar über die Feuerbrücke entweichen
können, sondern erst nach vorn in der Richtung zur Feuertür
zu
den Durchtrittsspalten ziehen, um auf ihrem weiteren Wege den ganzen Glutkanal zu
durchstreichen und rauchlos zu verbrennen.
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Auf der Zeichnung sind zwei Ausführun:gS-formen der neuen Federung
dargestellt zwar zeigt Abb. i einen Längsschnitt durch dei dreiteiligen Feuerungseinsatz
mit schräg geneigt angeordnetem wassergekühltem Haubenrahmen, Abb: a einen Querschnitt
nach Linie I-I der Abb. i, Abb.3 einen Längsschnitt durch den wassergekühlten Haubenrahmen
der Abb. i, Abb. 4 einen senkrechten Schnitt durch die zweite Ausführungsform, Abb.
5 einen Querschnitt nach Linie II-II der Abb. 4 und Abb. 6 einen Längsschnitt durch
den Doppelrohrhaubenrahmen der Abb. q..
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Der aus hitzebeständigem Stahl hergestellte Feuerungseinsatz besteht
aus drei Teilen, dem unteren wassergekühlten, aus Rohren von ovalem oder sonst geeignetem
Querschnitt hergestellten Rahmen a, der auf diesem Rahmen aufgesetzten Haube b und
aus der herausnehmbaren Rückwand c. Bei der Ausführungsform nach Abb. i bis 3 ist
die Haube b in U-förmigen Schienend des Rahmens a und die Rückwand c in entsprechenden
Schienen oder Nuten e eingesetzt. Der Rahmen a ist so ausgebildet, daß hinten zwei
Querrohre a1, a2 entstehen, wovon das vordere, a1, die Auflage für die Rückwand
bildet und das hintere, a2, als Feuerbrücke sich auf der Querwand abstützt. Hierdurch
fallen die besonders eingebauten, aus feuerfesten Steinen oder aus Guß hergestellten
Feuerbrücken weg. Durch die Anordnung der abnehmbaren Haube b und herausnehmbaren
Rückwand c bleibt der hintere Kesselteil leicht zugänglich. Der in schräger Lage
zum Rost angeordnete Haubenrahmen kann fest eingebaut sein. Durch die Schräglage
des Haubenrahmens, dessen Abstand vom Rost vorn um etwa ein Drittel höher ist als
hinten, verengen sich die Gasabzugskanäle k nach dem hinteren Rostende. Da die Kohle
auf den Rost gleichmäßig hoch bis etwa zur gestrichelten Linie X in Abb. i aufgeschüttet
wird, verbleiben jedoch nur zu beiden Seiten des vorderen Rostteiles offene Gasdurch-"trittsspalten,
während der hintere Teil der Abzugskanäle in etwa zwei Drittel der Rostlänge und
der unter der Rückwand c sich bildende verengte Schlußkanal vollständig von dem
Brennstoff geschlossen sind. Die Beschickung des Rostes mit Frischkohle und die
Verbrennung erfolgt mithin von hinten nach. vorn, so daß der hintere Haubenteil
die Entaasunaszone bildet. Da die unter der Haube erzeugten Schwelgase nicht durch
den vom Brennstoff abgedeckten hinteren Teil der .,Kanäle h entweichen, wenn ein
bequemerer ,@%l#bzugsweg vorhanden ist, werden sie nach Uli- Feuertür zu abgelenkt
und ziehen durch vorderen freien Durchtrittsspalte der @$eitenkanäle k ab. Hier
werden sie beim Überstreichen des glühenden Brennstoffes restlos verbrannt und geben
alsdann ihre Hitze auf die gesamte Länge des Flammrohres ab. Gegebenenfalls kann
den Gasen noch in bekannter Weise durch Öffnungen der Feuertür Zusatzluft in regelbarer
Menge beigemischt werden.
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Durch den länglichen Querschnitt des als Träger der Haube dienenden
Rohrrahmens wird eine verhältnismäßig große Kühlfläche für die unteren Haubenwände
erzielt und so ein günstiger Temperaturausgleich erreicht. Der Eintritt des Kühlwassers
erfolgt durch einen Doppelzelllenhohlrost h. Aus den oberen Rostzellen wird das
Wasser durch einen Rohrstutzen i in den mit einem Austrittsstutzen g versehenen
Rohrrahmen a geleitet. Das durch die Feuerung erhitzte Kühlwasser kaml entweder
für Warmwasseranlagen Verwendung finden oder auch bei Anschluß des Austrittsrohres
g mit dem Kessel als Speisewasser benutzt werden, wobei die Rahmenrohre
a, ai, a2 als Siederohre dienen. Die U-förmigen Führungene für die hintere
Abschlußwand c sind bei der in den Abb, i bis 3 dargestellten Ausführungsform durch
den Kragen des hinteren Haubenendes und durch ein gegen die innere Haubenwand befestigtes
Winkelstück gebildet. Es kann allerdings auch ein fertiges U -Eisen - auf das Querrohr
a1 und an die Haubenwand angeschweißt oder zapfenartig eingesetzt sein. Ebenso kann
die obere Rohrfläche des Rahmens a stärker gehalten sein und durch Einhobeln eine
Nut zur Aufnahme des Haubenrandes gebildet werden. Will man in den hinteren Kesselteil
gelangen, so braucht der obere Haubenkörper b nur ,entsprechend gehoben und die
hintere, mit einem Griff f versehene Abschlußwand c entfernt zu werden. Auch kann
die Rückwand an der unteren Fläche scharnierartig befestigt sein, so daß sie nur
zum Zwecke des Durchgangs umgelegt zu werden braucht. Ferner kann der Haubenkörper
b oben in der Mitte der Länge nach geteilt sein, so daß sich die beiden Seitenteile
der Haube zur Vergrößerung des Durchganges gegen die Seitenwand des Kessels legen
lassen.
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Bei der Ausführungsform nach Abb.4 bis 6 ist der Rost h nicht mit-Wasserkühlung
versehen und der Tragrahmen a für die Haube als Doppelrohrrahmen ausgebildet. Die
nebeneinanderliezenden Rohrteile sind an
ihrem Vorderende durch
Schweißen so miteinander verbunden, daß ein nutenartiger Zwischenraum zur Aufnahme
der Haube entsteht, wodurch besondere Tragschienen wegfallen. Zur gleichmäßigen
Kühlung sind die beiden Kühlrohrreihen des Rahmens, der auch noch mit Kühlrippen
versehen sein kann, für den Ein- und Austritt des Kühlwassers miteinander verbunden.
Als Kühlmittel kann destilliertes Wasser oder eine sonstige kesselsteinfreie Flüssigkeit
verwendet werden.