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Stellrohrkessel. Die bekannten Niederdruckkessel, welche aus Schmiedeeisen
hergestellt werden und in ihrer Bauart den gußeisernen, sogenannten Gliederkesseln
gleichen, haben den großen .Nachteil, daß die einzelnen Glieder eine für die Herstellung
aus Schmiedeeisen zu ungünstige Form haben und infolgedessen gegenüber gußeisernen
Gliederkesseln zu teuer werden.
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Gegenstand der Erfindung ist ein aus schmiedeeisernen Röhren leicht
und billig herzustellender Gliederkessel, welcher die Vorzüge
der
gußeisernen Gliederkessel, namentlich leichter Zusammenbau der einzelnen Glieder
zu einem Kessel durch einfaches Auseinanderreihen, geschlossener Feuerraum, durch
Heizfläche abgeschlossene Feuerzüge, g r ingster Raumbedarf usw. mit den
Vorzügen des Schmiedeeisens als Baustoff für Kessel, namentlich große Widerstandsfähigkeit
bei geringer Wandstärke, bester Wärmeübergang, Schweißbarkeit schadhafter Stellen
tisw., vereinigt, wobei noch der weitere.Vorteil sehr guten Wasserumlaufs erreicht
wird.
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Eine beispielsweise Ausführungsforin der Erfindung ist in der Zeichnung
dargestellt. In dieser ist Abb. i ein senk-rechter Teilschnitt nach c-d
und e-f der Abb. 3,
Abb. 2 eine Seitenansicht mit Teilschnitt nach
a-b der Abb. i, Abb. 3 ein wagerechter Schnitt nach g-h und i-k der Abb.
i, Abb. 4 ein Querschnitt durch die obere Zwiscliensektionskammer an ihrer Einschnürungsstelle,
Abb. 5 ein Längsschnitt an derselben Stelle.
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Wie die Zeichnung zeigt, besteht der neue Kessel aus den unteren Sektionskammern
i, die senkrecht dicht nebeneinander so angeordnet sind, daß ihre Achsen in der
senkrechten Mittelebene des Kessels liegen, ferner aus den symmetrisch zu
dieser Ebene und geneigt dazu liegenden oberen Sektionskamiiiern2, 2, deren Achsen
mit denen der zugehörigen unteren Sektionskammern in derselben zur Kesselachse senkrechten
Ebene liegen. Die einander entsprechenden unteren und oberen Kammern sind durch
gekrümmte Siederöhren 3, 4, 5, 6, 7 miteinander verbunden, von denen
die Röhren 3, 4 bzw. 6, 7 so gebogen sind, daß die unteren Enden mit
ihren Achsen in durch die untere Sektionskammerachse gehenden Ebenen liegen und
die Achsen der oberen Enden in durch die oberen Kammerachsen gehenden Ebenen, Während
sie im mittleren Teil mit ihren Achsen in einer zur Kesselachse parallelen Ebene
parallel nebeneinanderliegen. Da der Durchmesser der Siederöhren ungefähr halb so
groß ist wie der Abstand der Kammerachsen voneinander bzw. der Durchmesser der Kammern,
so bilden bei der beschriebenen .-Xnordnulig der innersten und äußersten Siedröhren
die Siederöhren 3, 4 bzw. 6, ;7
gegenüber dem Feuerrauin bzw. nach
außen z>ine geschlossene wellenförmige Wand, wie el deutlich aus Abb.
3 zu ersehen ist, während die Röhren 5 frei in dem von jenen Röhren
eingeschlossenen Raum liegen, der als Rauchgaszug dient.
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Die Siederöhren 3, 4, 5, 6, 7 sind im übrigen so gebogen,
daß sie mit den zu ihnen symmetrisch gelegenen Röhren gegenüber ein Siederohrbündel
von U-förmiger Gestalt bilden.
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Die oberen Kammern 2, 2 sind mit einem gemeinsamen Oberkessel 15,
dessen wagerechte Achse in der Symmetrieebene des Kessels liegt, durch weite
Stutzen 14 verbunden. Die unteren Kammern i sind durch Stutzen 18 mit einem Sammelrohr
16 verbunden, durch welches die einzelnen Sektionen zusammen entleert werden können.
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Der von den inneren, wandbildenden Siederöhren 3, 4 geschaffene
Raum dient als Feuerraum, der unten durch den Aschkasten ig der Feuerung:2o abgeschlossen
ist. Von dem Rost 20 steigen die Feuergase in diesem Raum hoch und dringen unterhalb
der oberen Sektionskammern in die durch die Röhren 3,
4 bzw. 6, 7 gebildeten,
symmetrisch zur senkrechten Mittelebene liegenden Rauchgaszüge ein, strömen in denselben
nach unten, wobei die Röhren 5 bespült werden und treten unten aus den Röhrenbündeln
und in den unterhalb des Kessels liegenden Rauchkanal ein, der mit einem regelbaren
Rauchz3 schieber versehen ist.
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Da die Röhren 3, 4 und 5 wesentlich stärker beheizt
werden als die Röhren 6
und 7, so entsteht ein lebhafter Umlaufstrom,
der in den Röhren 3, 4, 5 hochgeht un(T in den Röhren 6, 7
niederfällt, wie es die Pfeile in Abb. i andeuten. Die aus den Steigröhren austretenden
Dampfblasen steigen durch die Stutzen 14 in den Dampfsammler 15 hoch, während
das nötige Ersatzwasser durch diese weiten Stutzen und durch das Ausgleichrohr 17
dem Urnlaufstroin zugeführt wird.
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Die beiden Endsektionen unterscheiden sich von den vorstehend beschriebenen
Zwischensektionen durch andere Anordnung (ler Siederöhren 9, 10, 11, 12,
13- Die Achsen aller dieser Siederöhren liegen im mittleren Verlauf der Röhren in
einer gemeinsamen, zur Längsachse des Kessels senkrechten Ekene, deren wagerechter
Abstand von der durch die Achsen der zugehörigen oberen k# und unteren Sektionskammern
bestimmten parallelen Ebene gleich dem halben Durchiiiesser der Siederöhren ist,
so daß die Siederöhren der Endsektionen in ihrem mittleren Verlauf die außen liegenden
wandbildenden Siederöhren der benachbarten Zwischensektionen berühren. Die oberen
und unteren Enden der Siederöhren der Endsektionen münden senkrecht und radial in
die Sektionskammern ein. Im größten Teil ihres Verlatifs bilden also die Siederöhreng,
io, ii, 1:2, 13 eine an die Röhren der benachbarten Zwischensektionen dicht
anschließende Stirnwand,
deren Lücken durch wenig feuerfestes Mauerwerk
ausgefüllt werden können.
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Damit die Rauchgaszüge zwischen den Röhren 3, 4 und
6, ;7 gereinigt werden können, sind die oberen Sektionskammern zwischen den
Steig- und Fallrohranschlüssen eingeschnürt, wie die Abb.-i und 5 zeigen.
Durch die dadurch entstehenden Öffnungen, die durch Deckel24 abgedeckt sind, können
fZeinigungswerkzeuge, wie Kratzeisen, Bürsteil u. dgl., in die kauchgaszüge zwischen
den wandbildenden Röhren eingeführt werden, wobei der Ruß nach unten in den Rauchgaskanal
durchfällt.
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Natürlich können an Stelle der beiden Sektionskaminern :2,
2 gebogene, aus einem Stück- bestehende Kammern angewendet werden, durch
welche der Feuerraurn ganz abge-Cieckt wird. Diese gebogenen Kammern werden am höchsten
Punkt mit einem darüberliegenden wagerechtell Sammler durch Stutzen verbunden -,
durch welche die Dampfblasen in diesen hochsteigen. Ferner kann an Stelle der beiden
geneigten Kammern -9
eine gemeinsame, senkrecht stehende Kaminer 4, wie unten
die Kammer i, angeordnet sein, so daß die Röhrenbündel anstatt einer U-förmigen
eine 0-förmige Form erhalten, und diese senkrechten Kammern werden mit einem darüberliegenden
Sammler durch Stutzen verbunden, wie das untere Sammelrohr mit den unteren Kammern
verbunden ist.
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Die Kammern können einen kreisrunden, quadratischen oder sonstigen
zweckdienlicben Querschnitt haben.
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An Stelle eines einzigen Oberkessels können deren zwei treten, zwischen
welchen (las Brennmaterial dem Rost durch einen Trichter zugeführt werden kann.
Anstatt eines einzigen Heizgaszuges zu beiden Seiten des Feuerraums können auch
zwei oder mehr solcher durch wandbildende Röhren eingeschlossene Heizgaszüge angeordnet
sein.
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