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Verfahren zum Herstellen von Strickware, insbesondere Strumpfware
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Strickware, insbesondere
Strumpfware, und zwar zur Herstellung eines Überganges zwischen dem Randteil und
dem glatten Teil der Strickware.
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Es ist an sich bekannt, bei gerippt gestrickten Waren Teile, wie beispielsweise
den Fersenteil, in glatter Ware einzufügen. Diese bekannte Arbeitsweise ist aber
nicht zur Erzeugung eines Überganges zwischen dem Randteil und dem eigentlichen
Längenfuß eines Strumpfes zu gebrauchen.-Es ist auch schon vorgeschlagen worden,
einen Übergang zwischen dem gerippten Randteil und dem glatten Längen eines Strumpfes
dadurch zu erzeugen, daß dieser Übergangsteil mit zwei Fäden gestrickt wird. Demgegenüber
wird die Erfindung darin erblickt, daß hierbei im Anschluß an die gerippte Ware
mehrere Rundgänge mit mehreren Fäden in der Weise gestrickt werden, daß einer dieser
Fäden mit allen Nadeln der einen Nadelreihe und ein anderer Faden mit den Nadeln
der anderen Nadelreihe gestrickt wird und daß ferner in einigen der Rundgänge der
mit der letztgenannten Nadelreihe gestrickte Faden mit einigen der durch den ersterwähnten
Faden gestrickten Stäbchen verbunden wird, worauf die Nadelreihen einige Maschenreihen
unabhängig voneinander arbeiten und alsdann mit dem glatten Stricken nur auf einer
Nadelreihe fortfahren. Dabei wird die Verbindung der beiden Fäden dadurch bewirkt,
daß die Platinenhenkel des zweiten Fadens mit den Maschen des . ersten abgeschlagen
werden.
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Das neue Verfahren ist durch die Zeichnung erläutert. In derselben
sind Fig. i die Ansicht einer ganzen Socke, Fig. 2 bis 5 Querschnitte durch den
Randteil, Fig. 6 die Ansicht eines Randes, Fig. 7 die vergrößerte Ansicht eines
Randes, Fig.8 bis 1q. Schaubilder der Arbeitsvorg änge, Fig. 15 die Ansicht einer
Platine, Fig. 16 bis 18 Schloßdarstellungen, Fig. i9 ein Bild des Gestrickes als
Fortsetzung der Ware nach Fig. 7, Fig. 2o bis 22 Schaubilder der Arbeitsvorgänge
dazu, Fig. 23 bis 26 Darstellungen verschiedener Nadelstellungen, Fig. 27 und 28
Arbeitsvorgangschaubilder.
Die Socke nach Fig. i kann einen französischen
oder' Schlauchrand :2 (Fig. 2) haben und ferner einen i-+ i oder einen sonstigen;,
gerippten Randteil 3, einen glatten Länget ` "=' |
eine Ferse 5 und eine Fußspitze 7. Die Sä" '@ |
ist vor dem Schließen der Fußspitze gezei@:-@¢=s |
d. h. vor dem Zusammenketteln bei 8 und |
Beim Stricken des französischen Randes 2 der nächsten Socke werden einige Draufreihen
iö angefügt, und zwar mittels einer Langreihe i i. Nach Fig: 3 treten 'mehrere Preßmaschenreihen
12 (s. Fig. 6) an die Stelle des französischen Randes 2. Nach Fig. 4 sind statt
dessen halbrunde Ränder 13 vorgesehen, und in Fig. 5 tritt an die Stelle der Ränder
nach Fig. 2 bis 4 ein Umschlagrand 14. Bei allen Ausführungsformen ist eine Verlängerung
15 vorgesehen, deren Rundgänge als Sicherungsreihen dienen, insbesondere wenn das
Stricken am Strumpfrande beginnt.
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Wird mit dem Strickeid am Strumpfrande begonnen, so werden auf allen
Zylindernadeln 16 (Fig. 8) eine oder mehrere Draufreihen io gestrickt, und zwar
mit einem Faden 17, der den Nädeln 16 durch einen Fadenführer 18 zugeführt wird,
der ebenso wie die übrigen Fadenführer i9 bis 22 selbsttätig in und außer Stellung
gebracht wird. Beim Stricken der Draufreihen werden die Scheibennadeln 23 unterhalb
der Schloßscheibe 24 in ihrer unwirksamen Innenstellung gehalten. Das Hauptschloß
25 mit den Schloßteilen 26 bis 28 wird etwas gesenkt, damit der Schloßteil 26 den
Zylindernadeln einen größeren Hub . gibt, um etwas längere Schleifen über die Platinen
29 (Fig. 14 und 15) zu ziehen, so. daß die Draufreihen verhältnismäßig lose werden.
Gemäß Fig.22 sitzt neben dem Hauptschloß 25. ein Schloßstück 30, das die Zylindernadeln
in eine Stellung hebt, aus der sie vom Schloßteil27 weitergehoben werden.
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Nach dem Stricken der Draufreihen verstricken alle Zylindernadeln
16 den Faden 17 an der Hauptstelle weiter (Fig.9). 'Jede zweite Zylindernadel 31
strickt jedoch einen Faden 32 eines selbsttätig gesteuerten Hilfsfadenführers 33,
so daß bei. den nächsfen Rundgängen Maschen- des Fadens 17 und Maschen des Fadens
32 miteinander abwechseln und ein Akkordionmuster oder rippenartiges Muster
entsteht. Die so entstehenden Reihen sind in Fig.7 bei 34 gezeigt.. Die-Maschenstäbchen.
35 'sind abwechselnd aus den Fäden 17 und 32 gebildet, Während in den' Maschenstäbchen
36 allein der Faden 17 zu Langmaschen 37 verstrickt ist. Dabei wird das Hilfsschlöß
38 mit den Schloßteilen 39 und 40 so hoch gehalten, daß die Zylindernadeln feste
Maschen ziehen. Auch das Hauptschloß 25 wird gehoben, um kürzere Maschen zu erhalten.
Ein Schloßteil 40' neben dem Hilfsschloß 38 (Fig. i8) kann Stößer und die ihnen
zugeordneten Nadeln ;,auswählend heben.
t;Der letzte Akkordionrundgang (Langreihe |
-nach Fig. 2 bis 5) wird von den Zylinder- |
'm.', |
#; an der Hautstelle gestrickt, und gleich |
#:auf wird der Fadenführer 18 in seine un- |
wirksame Stellung gehoben (Fig. io). Bei der Weiterdrehung des Nadelzylinders strickt
jede -zweite Zylindernadel 31 an der Hilfsstelle.' Der Zylinder und die Scheibe
machen dann einige Umdrehungen, und eine Bürste öffnet die Zungen der Scheibennadeln
für den Beginn der gerippten Ware. Dabei sind die Schloßteile 27, 30, 40' zurückgezogen,
damit die Maschen der untätigen Zylindernadeln nicht abgeworfen werden. Während
des öffnens der Zungen stehen die Fadenführer i8 und 33 in ihrer unwirksamen Stellung
(Fig. ii). Es wird also jede zweite Zylindernadel
31 vor dem öffnen ihrer
Zunge von ihrer Schlinge befreit, und erst dann werden die Zungen der Scheibennadeln
geöffnet.
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Bisher muß man eine Langreihe i i mit den Scheibennadeln stricken;
es wurde aber gefunden, daß beim Stricken des Akkordionmusters mit den Zylindernadeln
allein und bei anschließender Unterbrechung des Strickens mit Abwerfen der Maschen
von jeder zweiten Zylindernadel eine Langreihe gewonnen wird. Jede zweite Nadel
gibt irn Anschluß an das Abwerfen ihre Masche den Zwischennadeln für den Rundgang
i i frei, so daß deren Maschen entsprechend lang werden (s. Fig.7).
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Nach dem Stricken des oder der Langreihen i i und nach dem erläuterten
öffnen der Zungen wird gemäß Fig. 12 der Rand der nächsten Socke gestrickt. Die
Zylinderzwischennadeln 41 (mit der ersten langfüßigen Nadel 41' beginnend) stricken
zusammen mit den Scheibennadeln einen Randrundgang 42 vom Faden 32 an der Hilfsstelle.
Beim Weiterdrehendes Zylinders und der Scheibe stricken die Zwischennadeln 41 an
der Hauptstelle einen Randrundgang 42' mit dem Faden 17. Gleich darauf während derselben
Zylinderumdrehung unterbrechen die Zwischennadeln 41 das Stricken an der Hilfsstelle,
wo jedoch die Scheibennadeln z3 mit Stricken fortfahren (Fig. 13). Es entsteht der
französische Rand, für den die Zwischennadeln 41 an der Hauptstelle Maschen von
gewöhnlicher Länge liefern. Das Haup4schloß 25 wird in mittlerer Höhe gehalten,
und der Schloßteil 40' an der Hilfsstelle bleibt zurückgezogen.
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Nach Fertigstellung -des französischen Randes :2 werden die Schlösser
27 und 30 zurückgezogen, und der Fadenführer 18 wird gehoben, so daß die
Zwischennadeln 41 an der Hauptstelle nicht mehr stricken (Fig.14). Bei der Weiterdrehung
des Zylinders und der
Scheibe werden die an der Hilfsstelle eintreffenden
Zwischennadeln 41 von dem inzwischen wieder an den Nadelzylinder herangerückten
Stößerschloß 40' gehoben, und die Scheibennadeln 23 stricken zusammen mit den Nadeln
41. Die Scheibennadeln ziehen ihre Schlingen 43 (Fig. 7) durch ihre eigenen vorhergegangenen
Maschen, während die Zwischennadeln ihre Schlingen 4¢ durch die 'Maschen 45 des
an der. Hauptstelle verstrickten Fadens 17 ziehen. Nunmehr wird an der Hilfsstelle
i + i =Ware 3 (Fig. 2 bis 5) oder eine andere gerippte Ware von den Scheibennadeln
23 und den Zylindernadeln 41 gestrickt. Die Nadeln stricken aber nicht an der Hauptstelle,
sondern während der Rundgänge 3 sind die Schlösser 27, 30 und der Fadenführer
18 unwirksam. Das Haüptschloß 25 hebt sich und läßt die Füße der Zylindernadeln
unter sich hinweggehen. Vor dem Stricken des ersten Rundganges durch jede zweite
Zylindernadel 31 wird das Hilfsschloß 38 so gehoben, daß die Zwischennadeln
41 über die Schäfte der zugehörigen Scheibennadeln 23, die über die Oberkante der
Platine 29 hinwegreichen, 'die geeignete Maschenlänge ziehen. Wenn die Zylindernadeln
nicht mit den Scheibennadeln stricken, ziehen sie volle Schlingen über die Platinenoberkante.
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Der übergang von der gerippten zur glatten Ware wird gemäß Fig. i9
in folgender Weise gearbeitet.
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In Fig. i9 ist eine Ware dargestellt, deren Rundgang 55 den letzten
gerippten Rundgang bildet, der von den Scheibennadeln und den Zylinderzwischennadeln
in der oben angegebenen Weise an der Hilfsstelle gestrickt wurde. Unmittelbar im
Anschluß an den von den Scheibennadeln 56 und den Zylinderzwischennadein 57 (vgl.
Fig. 21) gestrickten Rundgang 55 halten die Scheibennadeln ihre Maschen während
des Strickens zweier weiterer Rundgänge fest, ohne jedoch Faden für neue Rundgänge
aufzunehmen oder die alten Maschen von ihren Zungen abzuwerfen. Während des Strickens
dieser beiden Rundgänge arbeiten sämtliche Zylindernadeln einschließlich der vorher
untätig gewesenen, und zwar zuerst einen Rundgang 58 (Fig. i9) mit dem Faden 59
(Fig. 2i) an der Hilfsstelle, sowie dann während derselben Umdrehung des Nadelzylinders
einen Rundgang 6o an der Hauptstelle, und zwar mit dem Faden 61 (s. Fig. 2o).
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Bei der Weiterdrehung des Nadelzylinders wird der Rundgang 62 an der
Hilfsarbeitsstelle von den Scheibennadeln 56 und den Zylinderzwischennadeln 57 gearbeitet,
die vom Faden 59 Schlingen ziehen und die alten Maschen abwerfen. Die Scheibennadeln
56 werfen die vorher mit dem Faden 59 gebildeten Maschen ab, und die Zwischennadeln
57 werfen die an der Hauptstelle mit dem Faden 61 vorher gebildeten Maschen ab.
Das Strikken des Rundganges 62 ist in Fig. 2,1 links gezeigt. Gleichzeitig mit dein
Arbeiten dieses Rundganges an der Hilfsstelle, also während derselben Umdrehung
des Nadelzylinders. wird ein glatter Rundgang 63 von allen Zylindernadeln mit dem
Faden 61 gestrickt (s. Fig.2i rechts).
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Gemäß Fig. 22 fahren sämtliche Zylindernadeln fort, mit dem Faden
61 an der Hauptarbeitsstelle glatte Ware herzustellen. Im Anschluß an den Rundgang
6z wird der Faden 59 von den Scheibennadeln an der Hilfsstelle verstrickt und nur
hier abgeworfen. Der Faden 59 wird dabei in die Haken der Zylinderzwischennadeln
eingeführt, wie nachstehend angegeben ist.
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Die gegen Auftrennen gesicherten Rundgänge 64 werden gemäß Fig. 22
von den Scheibennadeln 56 und den Zylinderzwischennadeln 57 in der durch Fig. 23
bis 26 veranschaulichten Weise gestrickt. Fig. 23 zeigt eine Zylindernadel
57 mit einer dem Rundgang 64 angehörenden Masche 65, -die den Nadelschaft
und die Zunge 66 umgibt. Nach Fig.24 liegt um die etwas zurückgezogene Scheibennadel
56 eine Schlinge 67 der während des Strickens des vorhergehenden Rundganges gezogenen
Masche, welche im Begriff ist, die Zunge 68 zu schließen. In Fig. 24 befindet sich
ferner die Zylindernadel 57 in ihrer tiefsten Stellung mit einer Masche 65 innerhalb
des Hakens 69. Die F ig. 25 zeigt die Scheibennadel in ihrer innersten Stellung,
wobei die alte Masche 67 über den Nadelhaken 7o abgeschlagen ist und die nett gezogene
Schlinge im Haken der Nadel liegt. Die Zylindernadel 57 ist im Beginn ihres Aufsteigens
gezeichnet. In Fig.26 befindet sich die Scheibennadel 56 in derselben Stellung wie
in Fig.25. Die Zylindernadel 57
steht jedoch höher und hält in ihrem Haken
eine neue Schlinge 61 für eine neue Masche. Unterhalb der Zunge 66 liegen die Masche
65 und die mit dem Faden 59 während der Bewegung der Zylindernadel aus der Stellung
nach Fig. 23 in die Stellung nach Fig. 2<l. gezogenen Schlinge. In Fig:26 sieht
man auch einen Teil der Platine 71, über welche die Zylindernadel 57 ihre
Schlinge hinwegzieht.
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Das Ergebnis der in Fig. 2,3 bis 26 veranschaulichten
Arbeitsi-orgänge ist folgendes. Die von den Zylindernadeln 57 mit dem Faden 59 gebildeten
Schlingen werden nicht durch vorher gestrickte Maschen hindurchgezogen, sondern
diese Schlingen werden so abgeworfen, wie es bei 65 unter Ziehen von Schlingen mit
dem Faden 61 gezeigt ist.
Eine Masche 65 ist gemäß Fig. ig mit der
nicht verstrickten oder Langschlinge über eine Nadel 57 abgeschlagen, und zwar infolge
des Nichtabschlagens der vom Faden 59 gezogenen Schlinge (s. 72 in Fig. ig).
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Nach Fertigstellung einer gewünschten Anzahl von gegen Auftrennen
gesicherten Rundgängen 64 stricken die Scheibennadeln (Fig. 27) mit dem Faden
59 an der Hilfsstelle, dagegen nicht an der Hauptstelle, wo sie auch nicht
abwerfen. Gleichzeitig verstricken alle Zylindernadeln den Faden 61 an der Hauptstelle,
stricken aber nicht an der Hilfsstelle. Die Scheibennadeln arbeiten glatte Rundgänge
73 und die Zylindernadeln weitere glatte Rundgänge 7 Nach dem Stricken weniger Rundgänge
73 mit den Scheibennadeln werfen diese ihre Maschen ab, während die Zylindernadeln
gemäß Eig. 2,8 den. Faden 61' an der Hauptarbeitsstelle zu einem glatten
Längen verstricken. 'Der Längen bekommt also keine gerippte Ware, kann jedoch im
übrigen in irgendeiner gewünschten Weise verziert werden.
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Das- oben beschriebene Strickverfahren liefert Waren mit Randkanten,
die sich nicht kräuseln oder rollen.
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Einige Schlingen der Kantenreihe (Fig. 7) sind von jeder zweiten Nadel
gezogene Anfangsreihenschlingen, während die anderen Schlingen` durch Maschen gezogen
sind, die von den 2ylinderzwischennadeln 41 während des Strickens des vorhergehenden
Rundganges gearbeitet wurden.
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Die jeweils zweiten Nadeln (jede zweite Nadel) und die Zwischennadeln
werden an der Hilfsfadenführerstelle .in entsprechender Weise durch zwei Schlösser
40' gesteuert, welche in den Nuten des Nadelzylinders und unter den Nadeln angeordnete
Stößer anheben.
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Oben sind mehrere Fadenführer erwähnt. Einer derselben dient zum Vorlegen
eines Fadens während des Strickens eines Teiles des Strumpfes oder der Socke, und
andere Fadenführer legen den Nadeln während des Strickens anderer Teile der Ware
Fäden vor. Diese Fäden sind auswechselbar, so daß jeder von ihnen während irgendeines
Teiles der Arbeit den Nadeln-vorgelegt werden kann.
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Die in Fig. ig dargestellte Ware kann so gearbeitet werden, daß die
Zylindernadeln 57 ihre Schlingen über die Schäfte der Scheibennadeln in der in Fig.
23, 2q., 25 gezeigten Art abwerfen. Anstatt aber mittels anderer Nadeln als die
Nadeln 57 an der Hauptstelle den Faden 61 über die Kanten der Platinen 71 bzw. deren
Schnabel zu ziehen, kann man die Platinen 71 schon früher in die Strickbahn hineinbewegen,
so daß - die Zylindernadeln beim Abwärtsgang ihre Schlingen gemäß Fig.15 über die
Platinenschnäbel ziehen. Diese Arbeitsweise der Nadeln und Platinen gestattet es,
den Übergang. von der gerippten zur glatten Ware dadurch herzustellen, daß die Zylindernadeln
57 ihre Schlingen an der Hilfsarbeitsstelle über die Schäfte der Scheibennadeln
56 abwerfen. Bei Ankunft an der Hauptarbeitsstelle müssen dann die anderen Zylindernadeln
ihre Schleifen über die Platinenschnäbe171 ziehen.
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Die Kanten der Scheibennadeln, über welche die Fäden an der Hilfsstelle
von den Nadeln 57 gezogen werden, liegen ein wenig über den Oberkanten der Schnäbel
der Platinen 71. Die Zylinderzwischennadeln (zwischen den Nadeln 57) ziehen infolgedessen
ihre Schlingen früher in die Strickbahn hinein, als sie es sonst tun würden, und
zwar über die Platinenschnabelkanten hinweg. Wenn andererseits die Zylinderzwischennadeln
ihre Schlingen in gewöhnlicher Weise über die Oberkanten der Platinen ziehen, so
werfen sie dieselben später in die Strickbahn ab, als es die ihnen unmittelbar folgenden
Nadeln 57 tun. Die Folge davon ist, daß die nächste Schleifeneinzieh- und Abschlagbewegung
der Zwischennadeln einen Zug auf den Faden ausübt, der ihn zum Reißen bringen kann.
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An das Stricken der Rundgänge 64 anschließend wird die glatte Ware
mit allen Zylindernadeln an der Hauptarbeitsstelle gestrickt, und zwar in üblicher
Weise über die Kanten der Platinen, d. h. über die Kanten vor den Schnäbeln oder
auf deren Rückseite. Die glatten : Maschenstäbchen der Ware nach Fig. ig können
also durch Stricken der Zylindernadeln in drei verschiedenen Ebenen. erzeugt werden,
nämlich mittels der Nadeln 57, die ihre Schlingen verhältnismäßig hoch über die
Schäfte der Scheibennadeln ziehen, sowie durch die Zylinderzwischennadeln, die dann
ihre Schlingen über die Platinenschnäbel, d. h. ein wenig tiefer ziehen, und ferner
durch die Zylindernadeln, die ihre Schlingen in gewöhnlicher Weise über die Platinen
ziehen, d. h. über deren vor oder hinter den Schnäbeln liegende Kante, also noch
etwas tiefer.
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Durch das neue Verfahren zur Herstellung des Überganges wird der 'wichtige
Vorteil erzielt, daß auf die Maschen während-des Strickens oder nachher kein Zug
und keine Spannung ausgeübt wird, die sich unmittelbar auf die nicht durchgehenden
Maschen auswirken kann, also z. B. auf die .in der-Verlängerung i 5 enthaltenen
einzelnen Maschen. Infolgedessen sind die Maschen gegen Auftrennen geschützt.
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Ein anderer wichtiger Vorteil besteht in
folgendem:
Strickt man einen französischen Rand oder einen Umschlagrand, so werden die glatten
Maschen durch die Platinen abgeworfen und dabei loser als bei einer Abzugsvorrichtung
zum Abschlagen der Schlingen von den Nadeln. Verwendet span zum Spannen der beiden
Satz Maschenstäbchen, die den französischen Rand bilden, einen Abzug, so werden
die von den Maschinennadeln gearbeiteten Maschenstäbchen durch den Aufnehmer in
geeigneter Weise gespannt, und diese Nadeln werfen die Maschen ohne Schwierigkeit
ab. Andererseits befinden sich aber die Zylindernadeln mehr oder weniger in der
Richtung, in welcher der Abzug auf die Ware wirkt. Die vom Abzug ausgeübte Spannung
ist bei den Zylindernadelstäbchen nicht so ausgeprägt wie bei den von den Scheibennadeln
gestrickten Stäbchen. Wenn man also versuchen würde, auf den Scheibennadeln verhältnismäßig
lose Maschen zu stricken, würde das saubere Abschlagen der Schlingen von den Zylindernadeln
Schwierigkeiten machen. Die Anwendung von Platinen ermöglicht dagegen den Zylindernadeln,
viel längere Maschen zu ziehen, als es anderenfalls möglich wäre, denn die Abzugsspannung
genügt nicht für das Abschlagen der Maschen von den Zylindernadeln, letzteres erfolgt
vielmehr durch die normale Tätigkeit der Platinen. Wenn ferner Umschlagränder mittels
der allein arbeitenden Zylindernadeln gestrickt werden, können diese gleichfalls
längere Maschen als sonst ziehen, wobei die Platinen in der oben angegebenen Weise
zum Abschlagen der Maschen von den Zylindernadeln dienen. Den längeren Zylindernadelmaschen
entsprechen natürlich auch längere Scheibennadelmaschen.
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Schließlich besteht ein Vorteil des Strikkens in der beschriebenen
Weise darin, daß die französischen Ränder oder die Umschlagränder loser ausfallen
und infolgedessen eine größere Dehnbarkeit aufweisen.