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Anreißgerät für Bleche, Profileisen u. dgl. Man kennt bereits Meßräder
mit einem vierrädrigen Wagen, der eine quer verschiebbare, das Anreißorgan tragende
Stange aufnimmt. Weiter sind schon Vorrichtungen zum Messen von Kurvenlängen bekaiint,._die
aus einem zweirädrigen, mit Anreißgerät versehenen Wagen bestehen. Schließlich sind
auch Meßräder bekanntgeworden, bei welchen ein mit färbendem Stoff versehener Behälter
nach Zurücklegen einer bestimmten Wegstrecke jeweils gewisse Mengen dieses färbenden
Stoffes abgibt.
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Die Erfindung betrifft nun ein Anreißgerät für Bleche, Profileisen
u. dgl. mit einem auf der Spindel eines Wagens gelagerten Anreißorgan. Der Gegenstand
der Erfindung unterscheidet sich vom Bekannten dadurch, daß dasAnreißorgan mit radial
verlaufenden, einstellbaren Anreißstempeln versehen ist, die durch einen darüber
befindlichen Farbstoffbehälter eingefärbt werden.
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Ein technischer Fortschritt ist schon in der Verwendung eines bisher
lediglich als Meßgerät benutzten Wagens mit den eigenartigen Anreiß- und Färbemitteln
als Anreißgerät, z. B. für einzustanzende Löcher bei Schiffsblechen u. dgl., zu
erkennen, weil man sich bisher zu diesem Zwecke einer Lehre bedienen mußte, die
mit den Löchern in entsprechender Entfernung versehen war und mit Hilfe eines Merkrohres
und Kreide oder sonstigen Färbestoffs Zeichen an die Stellen des Bleches gebracht
werden mußten, an denen die Löcher einzuarbeiten waren. Mit einem Anreißgerät nach
der Erfindung lassen sich aber die verschiedenen Maßteilungen durch die radial einstellbaren
Stempel genau und doch in einfacher .Weise festlegen, und dadurch kann den verschiedensten
Anforderungen mit dem gleichen Anreißorgan entsprochen werden. Damit wird das Anreißen
von Blechen, Profileisen u. dgl. rascher und sicherer durchführbar, als dies mit
den bisherigen Mitteln möglich war.
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Eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes ist in der Zeichnung
dargestellt, und zwar zeigen: Abb. i eine zweiräderige Anreißvorrichtung in Vorderansicht,
Abb. 2 eine Draufsicht auf Abb. i, Abb.3 eine Seitenansicht des Anreißorganes.
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Die in Abb. i und "2 gezeigte zweirädrige Anreißvorrichtung besteht
aus einer mit Gewinde versehenen- Spindel i mit auf ihr angeordneten, in der Nabe
:2 mit Muttergewinde versehenen Rädern 3 und 4. Auf Spindel i ist weiter ein Anreißorgan
5 angeordnet, welches aus einer mit Muttergewinde versehenen Nabe 6 mit Speichen
7 besteht. In diesen Speichen sind Löcher oder Schlitze io zum Aufnehmen von Anreißstempeln
8 vorgesehen.
Die Stempel 8 sind zu diesem Zwecke mit einer Verlängerung
-versehen, die in die Löcher hineinragt. Mit Spannmuttern 9 lassen sich die Stempel
-in einer vorher zu be-. stimmenden Stellung festsetzen. Zur genauer-; Einstellung
der 'Stempel 8 kann gegebene falls neben den Schlitzen ,1o eine Teilung aufm> gebracht
werden; es können zwei oder mehr Anreißorgane 5 auf der Spindel i angeordnet werden.
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Die Spindel i hat an jedem Ende einen Zapfen i i, mit dem sie in Blöcken
12, 13 gelagert ist, Auf jedem Block 12, i3 ist eine Stange 14 angeordnet, die als
Träger eines Behälters 15 dienen und in Längsrichtung einstellbar sind.
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In diesen Behälter 15 wird die Anreißflüssigkeit gefüllt, welche mit
Bürsten 16 auf die Anreißstempel8 gebracht wird. Einer der Blöcke, und zwar der
Block 12, ist ferner mit einem gabelförmigen Führungsorgan 17, 18 versehen, welches
die Anreißverrichtung in der richtigen Stellung hält, wenn diese über das Blech,
das Profileisen o. dgl. bewegt wird.
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Wie in Abb. a angegeben ist, können die Blöcke 12, 13 zugleich als
Träger eines Handgriffes i9 ausgebildet sein, mit dein das Gerät bequem verschoben
werden kann.
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Mit der Anreißvorrichtung nach der Erfindung wird wie folgt gearbeitet.
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Es wird angenommen, daß auf einem Winkeleisen die zu stanzenden Löcher
angerissen werden sollen. An erster Stelle werden die Stempel 8 des Anreißorganes
5 derart -@e-ingestellt, daß die Länge des Kreisbogens zwischen zwei aufeinanderfolgenden
Stempeln der verlangten Lochentfernung (der Teilung) entspricht. Darauf wird das
Anreißorgan derart auf der Spindel i eingestellt, daß in bezug auf die Breite des
Flansches die Stempel in der richtigen Entfernung von den Rändern des Profiles mit
dem Flansch in Berührung kommen. Mit Muttern 2o wird alsdann das Anreißorgan 5 auf
der Spindel i festgesetzt. Für die um die Stempel beschriebenen Kreise werden die
Räder 3, .4 mit einem derartigen Durchmesser gewählt, daß die Stempel gerade mit
dem Profil in Berührung kommen können. Die Räder 3 und werden ebenfalls eingestellt
und mit den Muttern 2.i festgestellt.
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Nach der Einstellung wird die Vorrichtung über das Profileisen bewegt,
wobei sich die Spindel i in den Blöcken 12, 13 dreht, und weil das Anreißorgan 5
fest mit dieser Spindel verbunden ist, wird auch dieses Organ mit der Spindel gedreht,
und jedesmal, wenn ein Stempel 8 mit der Fläche des Profiles in Berührung kommt,
wird auf diese ein kreis-
Zeichen entsprechend der Form der |
.: t e1 gedruckt. |
Fortbewegen des Anreißgerätes über |
'@klä;:>-,nzureißende Profil streichen die Stem- |
pel 8 immer an den Bürsten 16 des Behälters 15 vorbei, wodurch die Anreißlüssigkeit
auf die Stempel gebracht wird.
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Sind die Stellen für Nieten o. dgl. anzureißen, für welche die Nietteilung
zweimal so groß genommen werden soll, so ist dies mit dem beispielsweise in Abb.
3 gezeigten Anreißorgan 5 dadurch möglich, däß aus zwei einander gegenüberstehenden
Speichen 7 die Stempel 8 herausgenommen werden oder daß diese entsprechenden Stempel
derart in die Speichen zurückgeschoben werden, daß sie sich frei über das Werkstück
bewegen, ohne es zu berühren.
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An Stelle von vier Speichen 7 kann das Anreißorgan 5 auch eine beliebige
andere Anzahl Speichen erhalten und auch in Form einer Scheibe mit Löchern zum Aufnehmen
der Stempel ausgeführt sein.
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Sind Bleche anzureißen, so bedient man sich vorzugsweise eines Richtscheites
oder einer Schablone, an welcher die Führungsorgane 17, 18 anliegen, um das Anreißorgan
in der richtigen Bahn bewegen zu können. Bei gehobelten Blechen können die Führungsorgane
auch an der gehobelten Kante anliegen.
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Auch kann man sich der Räder mit Flanschen beflienen, wodurch die
Führungsorgane 17 und 18 in Wegfall kommen können.
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An Stelle der Bürsten 16 kann man sich auch einer vorzugsweise mit
Zapfen in Kugellagern gelagerten Spindel mit Gummirolle bedienen, auf welche die
Anreißflüssigkeit aus dem Behälter 15, z. B. mittels regelbarer Tropforgane, gebracht
wird. Mit dem Anreißorgan 5, welches mit den Anreißstempeln an dieser Gummirolle
entlang streicht, wird alsdann die Spindel mit Gummirolle gedreht.