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Maschine zum Herstellen von Glashohlkörpern, insbesondere Ampullen,
aus Glasrohren Die Erfindung bezieht sich auf eine Maschine, die aus Glasröhren
beliebiger Länge kleine Glasfläschchen, insbesondere Serumampullen, vollkommen selbsttätig
herstellt.
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Maschinen dieser Art sind an sich in verschiedenen Ausführungsformen
bekannt. Bei einer älteren Maschine dieser Art laufen mehrere beliebig lange Glasrohre
waagerecht über einen festen Tisch, der mehrere Sätze von Werkzeugen oder Formvorrichtungen
nebeneinander trägt, die dazu dienen, die Glasrohre schrittweise in Fläschchen umzuformen.
Auf einem feststehenden Tisch kann bei einer gegebenen Grundfläche jedoch nur eine
geringe Anzahl von Formvorrichtungen angebracht werden; man kann also in einem bestimmten
Raume nur eine geringe Mengenleistung erzielen. Bei der bekannten Vorrichtung trägt
der Tisch drei nebeneinander angeordnete Formvorrichtungen; wesentlich größer kann
auch deren Anzahl überhaupt nicht sein, weil anderenfalls eine ordnungsmäßige Überwachung
nicht mehr möglich ist.
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Um dieser Beschränkung in der Leistung abzuhelfen, hat man auch schon
eine Maschine gebaut, bei der eine größere Anzahl von Formvorrichtungen, acht, im
Kreise um eine senkrechte Achse herum angeordnet ist. Die Mengenleistung wird dabei
schon größer, und ferner sind alle Formvorrichtungen von außen her ohne weiteres
zugänglich, jedoch zeigen diese Maschinen neue Mängel. Die beliebig langen Glasrohre
müssen von oben her eingeführt werden und naturgemäß gleichgerichtet zur Drehachse
der Maschine, also senkrecht stehen. Diese Lage ist für die unbearbeiteten längen
Rohre ungünstig, weil sowohl bei ihrem Einführen wie auch während der Verarbeitung,
namentlich beim Vorschube, eine erhöhte Bruchgefahr besteht, zumal die Bearbeitungsstrecke
fest eingeklemmt wird. Außerdem ist aber die Mengenleistung auch bei diesen Maschinen
immer noch beschränkt, weil der Platzbedarf der Werkzeuge bei senkrechter Anordnung
verhältnismäßig groß ist und auf der anderen Seite der Kreis, auf dem die Formvorrichtungen
angeordnet sind, nicht beliebig groß gewählt werden kann.
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Die Erfindung bezieht sich demgegenüber auf eine Maschine, bei welcher
die Glasrohre wieder waagerecht liegen, aber die Formvorrichtungen nicht auf einem
festen Tische, sondern am Rande eines kreisförmigen Formträgers angeordnet sind,
der sich jedoch um eine waagerechte Achse dreht. Der geringe Raumbedarf der Werkzeuge,
die hierbei zur Verwendung kommen, ermöglicht es, eine sehr große Anzahl von Formvorrichtungen
in einem Kranze von verhältnismäßig kleinem Durchmesser unterzubringen. Bei dem
zu beschreibenden Ausführungsbeispiel sind z4
Formvorrichtungen
an die Stelle der 8 Formvorrichtungen der bekannten senkrechten Maschine getreten.
Damit ist die Mengenleistung erneut sehr erheblich gesteigert, und zugleich besteht
infolge der waagerechten. Lage der Glasrohre eine wesentlich geringere Bruchgefahr.
Es sind auch .um eine waagerechte Achse umlaufende Maschinen der in Frage kommenden
Art bekannt, in diesen werden jedoch meist abgepaßte Glasrohre verarbeitet. Demgegenüber
handelt es sich im vorliegenden Fall um eine Maschine, in der Glasrohre beliebiger
Länge verarbeitet werden sollen.
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Bei der neuen Maschine lassen sich für die Formgebung, d. h. für die
Umwandlung der schrittweise durch die Maschine wandernden Glasrohre in Fläschchen
oder Ampullen, ähnliche Arbeitsschritte und Hilfsmittel verwenden, wie man sie bei
den bekannten Maschinen dieser Art benutzt hat. Dagegen ist .es nicht möglich, den
Vorschub der Glasrohre nach Ablauf jedes Formvorganges, Formung einer Ampulle oder
Doppelampulle, und den Ersatz der verbrauchten Glasrohre durch neue Glasrohre in
derselben Weise vorzunehmen, wie bei den bekannten Maschinen. Die Aufgabe der Bewegung
der Glasrohre durch die Maschine hindurch wird von der Erfindung in neuartiger Weise
gelöst. . Der Vorschub der Glasrohre nach jedem Förmvorgange wird durch eine längs-
und quergesteuerte Doppelzange bewirkt, und eine im Gleichtakt mit dem Formenträger
arbeitende besondere Schalteinrichtung steht in Verbindung mit den Hilfsmitteln,
die zum Einführen neuer Glasrohre dienen. Diese Hilfsmittel werden selbsttätig in
-Betrieb gesetzt, wenn die in der Maschine befindlichen Glasrohre . verarbeitet
sind, und auch selbsttätig wieder ausgerückt, sobald alle Formvorrichtungen ihr
Glasrohr empfangen haben.
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Der neuen Maschine braucht nur .ein Vorratsbehälter vorgeschaltet
zu werden, dem die Einführungsvorrichtung die Glasrohre einzeln entnehmen kann.
Dann vollziehen sich sämtliche Arbeiten zur Herstellung der Fläschchen einschließlich
der Herbeiführung des Werkstoffes sowie auch des Ablegens der fertigen Werkstücke
vollkommen selbsttätig. Der technische Fortschritt besteht darin, daß bei geringster
Bruchgefahr und hoher Güte der Ware eine bedeutend größere Mengenleistung erreicht
wird, als man sie bisher erzielen konnte.
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Ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung ist in der
Zeichnung dargestellt. Es sind: Fig.i eine Stirnansicht des waagerecht umlaufenden
Formenträgers und der Einführungsvorrichtung, Fig. - eine Seitenansicht der Schaltvorrichtung
für die Vorrichtung zum Einführen der Rohre, Fig.3 eine Seitenansicht der Vorschubvorrichtung,
Fig. 4 eine Queransicht dazu.
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Ein als Kreisscheibe ausgebildeter und um Y eine waagerechte Achse
6 schrittweise drehbarer Formenträger 5 ist auf seinem Umfange mit einer großen
Anzahl von Forrnen a, b, c . . . x, y ausgerüstet, Fig. i und 4. Auf der
Achse 6 sind zwei Kreisscheiben 5 angeordnet, an denen die Haltevorrichtungen 7
für die Glasrohre befestigt sind, die zu jeder Formvorrichtung gehören, s. Fig.
3. Die Achse 6 hat man sich oberhalb der Abbildung zu denken, da die Haltevorrichtungen
7 zur unten befindlichen Formvorrichtung y gehören. In Fig. 3 sind außerdem das
Glasrohr 35 und die Einschnürrollen 16, 16' zum Herstellen der Halseinschnürung
der Fläschchen angedeutet. jede - Formvorrichtung ist ein selbständiges Ganzes und
kann im Falle einer Störung rasch ausgewechselt werden.
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Eine Hubscheibe 34" einer Welle 34"' hebt und senkt mittels einer
Hubstange 34' einen Gabelhebel 34, der bei jeder seiner Schwingungen dem Vorratsbehälter
33 ein Glasrohr 35 entnimmt und an zwei Gabeln 36 abliefert, die das Rohr bis zur
Höhe der Hülse 37 der Formvorrichtung y heben, in welche es durch eine Zange 38
eingeführt wird, Fig. i. Die Zange 38 wird gemäß Fig. z mittels einer Kurbel
39 und einer Schubstange 38' von der Welle 4.o aus bewegt, die jeweils eine
Umdrehung macht, während eine neue Formvorrichtung an die Arbeitsstelle tritt. Hubscheiben
44 42 auf der Welle 4o geben der Zange 38 eine Querbewegung, mit der sie der Bewegung
des ganzen Formenträgers 5 folgen kann. Die gestrichelte Linie 43 in Fig. i zeigt
den Weg der Zange, deren Öffnen und Schließen durch einen Druckluftzylinder 44 bewirkt
wird.
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Wenn die in die Maschine eingeführten Rohre verarbeitet sind, wird
die beschriebene Einführungsvorrichtung durch die Schaltvorrichtung gemäß Fig. 2
selbsttätig in Gang gesetzt. Ein Schaltrad 45 besitzt soviel Schaltzähne, wie Arbeitsvorgänge
an dem Glasrohre auszuführen sind. Bei jeder vollen Umdrehung des 'Formenträgers
5 um seine Achse 6 wird das Schaltrad 45 mittels einer Stange 46 um einen Zahn fortgeschaltet.
Mit dem Schaltrade 45 ist eine Hubscheibe 47 verbunden, deren Nocken auf die Rolle
4c9 eines durch eine Feder 52 belasteten Hebels 5o einwirken kann, um den
Riegel 48 einer Kupplung zu steuern. Eine andere Hubscheibe 51, die einen Ausschnitt
besitzt, wird von der Welle 40 gedreht und macht einen
Umgang, während
der Formenträger 5 sich einmal dreht. Nachdem die Hubscheibe 47 die Einführungsvorrichtung
in Gang gesetzt hat, legt sich eine Rolle 4c9' unter dem Druck der Feder
52 auf den Kreisumfang der Hubscheibe 51 und entkuppelt die Bewegung erst
nach einer vollen Umdrehung der Scheibe 51, wenn also alle Formen der Maschine ihr
Glasrohr erhalten haben. Hat das Schaltrad 45 sich einmal vollständig gedreht, so
beginnt die Bewegung wieder.
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Zum achsrechten Vorschube der Glasrohre nach jedem Arbeitsgange ist
gemäß Fig.3 und 4 eine Doppelzange 53 vorgesehen, die von einer Welle 54 aus hin
und her bewegt wird. Letztere macht bei jedem Bewegungsschritte des Formenträgers
5 von einer Formvorrichtung zur anderen eine Umdrehung, und ihre Bewegung wird mittels
einer Hubscheibe 55, einer schwingenden Kulisse 56 und einer Stange 57 auf die Doppelzange
53 übertragen. Um deren Hub verändern zu können, ist der Drehzapfen 58 der Stange
57 im Kulissenschlitz 59 verstellbar. Ferner wird der Doppelzange 53 durch
zwei Hub-Scheiben 6o, 61 der Welle 54 eine Querbewegung erteilt, die der Querbewegung
der Zange 38 der Einführvorrichtung entspricht, Fig. z, 3 und 4. Ein Druckluftzylinder
62 bewirkt das Üffnen und Schließen der Doppelzange 53. Eine Vorrichtung
63 zum Absägen der fertigen Ampullen und die Austragevorrichtung 65, 66, 67 sind
in Fig. 4. angedeutet.