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Verfahren zur Herstellung von Küpenfarbstoffen Es ist bekannt, daß
man aus dein Dianthrimid aus I-Methylamino-2-bromantbrachinon und i-Amino-4-oxyanthracbinon
sowie anderen α-ß-Dianthrimiden durch Erhitzen mit Kupfer und Natriumacetat
in hochsiedenden organischen Lösungsmitteln Reaktionsprodukte erhält, die die pflanzliche
Faser aus brauner Küpe in im allgemeinen blauen Tönen färbten.
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Es wurde nun gefunden, daß man Reaktionsprodukte anderer Art erhält,
wenn man o-Amino-α-ß-dianthrimide, die an der Arninooder/und Iminogruppe eine
Alkylgrüppe enthalten, unter energischen Bedingungen so lange mit dehydrierend wirkenden
Mitteln behandelt, bis die Reaktionsprodukte eine blaue Küpe liefern. Die Behandlung
mit den dehydrierend wirkenden Mitteln wird zweckmäßig in Gegenwart von Lösungs
oder Ver dünnungsmitteln, wie Schwefelsäure, rauchende Schwefelsäure, Chlorsulfonsäure,
Wasser, Nitrobienzol, Chlorbenzol, Eisessig, vorgenommen. Als dehydrierend wirkende
Mittel kommen beispielsweise Braunstein, Kaliumpermanganat, Salpetersäure, Sauerstoff,
Bleitetraacetat in Frage. Das im einzelnen Falle anzuwendende dehydrierend wirkende
Mittel richtet sich nach dem angewandten Lösungs-bzw. Verdünnungsmittel. Auch durch
Erhitzen der erwähnten Dianthrimide in Nitrobenzol mit Benzoylchlorid in Gegenwart
von Jod kann man blau küpende Reaktionsprodukte bekommen. Sie werden im allgemeinen
in sehr guten Ausbeuten erhalten, sind meist schon genügend rein und zeichnen sich
vor allem durch gute Ausgiebigkeit und vorzügliche Echtheitseigenschaften aus. Außerdem
stellen sie im Gegensatz- zu den bekannten Reaktionsprodukten aus Dianthrimiden
in der Hauptsache sogenannte Wärm- bzw. Heißfärber dar, während die bekannten Produkte
sogenannte Kaltfärber sind. Beispielsweise kann man aus I-Methylamino-2, I'-dianthrimid
durch Behandeln mit Braunstein in konzentrierfier Schwefelsäure bei 8o bis 85° ein
Reaktionsprodukt erhalten, das aus rein blauer; 6o bis 65° heißer Küpie auf der
pflanzlichen Faser kräftige, klare, blaue Färbungen von sehr guten Echtheitseigenschaften
liefert, wahrend der Farbstoff gemäß Beispiel 3 der Patentschrift 2392II aus brauner,
6o bis 65° heißer Küpe nur 'außerordentlich schwache und technisch wertlose Färbungen
ergibt.
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Geht man von halogenhaltigen Dianthrimiden der erwähnten Art aus,
so kann man halogenhaltige Farbstoffe verhalten. Beispiel I 23 Teile I-Methylamino-2,
I`-dianthrimid werden in 3oo Teilen Schwefelsäure gelöst, worauf man to Teile
Braunstein zugibt und auf 8o° erwärmt. Man hält so lange bei dieser Temperatur,
biseine -entnommene Probe eine blaue Küpe liefert, läßt dann erkalten, saugt ab,
.gießt das Filtrat in Wasser, saugt
wieder b und wäscht neutral.
Der erhaltene Farbstoff ist ein grünblaues Pulver, das eine blaue Küpe liefert,
aus der Baumwolle in klaren, kräftigen, blauen Tönen von sehr guten Echtheitseigenschaften
gefärbt wird.
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Beispiel 2 23 Teile des im Beispiel I verwendeten Ausgangsmaterials
werden in Zoo Teilen Nitrobenzol nach Zugabe von 5o Teilen Benzoylchlorid und 2
Teilen Jod 5 Stunden lang gekocht. Nach dem Erkalten säugt man das in Form bronzeglänzender
Kristallnadeln abgeschiedene Reaktionsprodukt ab. Es löst sich in konzentrierter
Schwefelsäure mit brau ner Farbe, liefert eine rein blaue Küpe, aus der auf der
pflanzlichen Faser, bei 40 bis 60° gefärbt, kräftige, klare, bläue Töne von sehr
guten Echtheitseigenschaften erzielt werden. Beispiel 3 5 Teile I - Methylamino-2,
I'-N-methyldianthrimid werden in S0 Teilen Nitrobenzolmit I o Teilen Benzoylchlorid
5 Stünden lang gekocht. Man rerhält nach dem Aufarbeiten ein Reaktionsprodukt in
Form blauvioletter Nädeln, das- sich in konzentrierter Schwefe1-säure mit brauner
Varbe 1öst und aus blauer Füpe auf Baumwoll blaue Färbungen von sehr guten Ecbtheitsieigenschaften
liefert.
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Beispie1 4 I0 Teile 3,3' Dibrom-2-methylamino-I, 2'dianthrimid werden
in- Io0 Teilen Nitrobenzol naeh Zugäbe von I Teil Jod 5' Stunden lang geköcht, wobei
ein Reaktionsprodukt in Form blauer Kriställchen erhalten wird, das aus blauer Küpe
auf der pftanzlichea Faser vörzüglich echte blaüe Färbungen liefert.
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Beispiel 5 2o Teile I-Methylamino-4'-oxy-2, I'-dianthrimid werden
in 2oö Teilen konzentrierter Schwefelsäure gelöst. Nach Zugabe von Io Teilen Braunstein
erhitzt man unter Rühren 3 Stunden lang auf 6o°, erhöhtdann die Temperatur auf 8o
bis 85° und hält so lange bei dieser Temperatur, bis eine entnommene Probe nicht
mehr eine braune, sondern eine blaue Küpe liefert. Darauf läßt man erkalten, gibt
so lange 6o%ige Schwefelsäure zu, bis sich das Sulfat des entstandenen Farbstoffes
abzuschneiden beginnt, und saugt nach dem Erkalten ab. Der Rückstand wird reit heißem
Wasser zerlegt, abgesaugt, neutral gewaschen und getrocknet. Das erhaltene Reaktionsprodukt
löst in konzentrierter Schwefelsäure nit oliver Farbe und liefert aus blauer Küpe
grünblaue Färbungen von sehr guten Echtheitseigenschaften. Die Aufarbeitung kann
auch in der Weise geschehen, daß man das Reaktionsgemisch in Wasser, gießt, darauf
absaugt und den Rückstand neutral wäscht und trocknet .
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Bei der Behandlung von I-Methylamino-4'-oxy-z, I'dianthrimid mit Benzoylchlorid
oder p-Chlorbenzoylchlorid in Nitrobenzol erhält man ein Reaktionsprodukt mit ähnlichen
Eigenschaften. Das in analoger Weise aus I-M,ethylamino-4'-amino-2, I'-danthrimid
orhältliche Reaktionsprodukt färbt die Faser aus blauer Küpe in grünblauen Tönen;
-die Reaktionsprodukte aus 2-Äthylamino-3, 3'-dibrom- I, 2'-dianthriinid und - 2-Äthylamie-3,
3'-dibrom-'I, 2'-N-äthyldiathrimd liefrnaus blauer Küpe auf Baumwolle blaue Färbungen.