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Knopflochnähmaschine Die Erfindung betrifft eine Knopflochnähmaschine
der bekannten Gattung mit einem die Stichbildewerkzeuge tragenden Gehäuse, das am
Ende jedes Knopflochs von der Nähstellung in die Knopflochschneidstellung bewegt
wird, um eine Länge des Unterfadens durch die Stichplatte zu ziehen, und mit einem
Schneid-,verkzeug zum Abschneiden des Unterfadens sowie einer Unterfadenerfaßvorrichtung
und bezieht sich insbesondere auf die Vorrichtungen zum Zertrennen oder Zerreißen
der Fäden nach Beendigung des Benähens des Knopflochs.
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Bei Nähmaschinen dieser Gattung bewegt sich das Traggehäuse für die
Stichbildewerkzeuge nicht nur während des Nähvorgangs, sondern auch nach Fertigstellung
des Knopflochs, und zwar aus der Nähstellung in die Knopflochschneidstellung. Während
dieser Bewegung wird je eine Länge des Unterfadens und der Einlegeschnur durch die
Stichplatte gezogen, und wenn das Traggehäuse die Knopflochschneidstellung erreicht
hat, werden der Unterfaden und die Einlegeschnur dicht am letzten Stich durch ein
geeignetes bekanntes, unter dem Werkstück liegendes Schneidwerkzeug abgeschnitten.
'Es ist auch bereits bekannt, Nähmaschinen dieser Gattung mit einem Fadengreiffinger
auszurüsten, um den Unterfaden zu erfassen, ehe er abgeschnitten wird, und ihn zu
halten, bis das Benähen des nächsten Knopflochs beginnt.
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Die Bewegung des Traggehäuses aus der Nähstellung in die Knopflochschneidstellung
zieht eine Länge des Unterfadens durch die Stichplatte, jedoch 'ist häufig diese
Länge so groß, daß, wenn die ganze Fadenlänge aus der Stichplatte hervorragen würde,
wenn das Nähen des nächsten Knopflochs beginnt, das Ende des Fadens abgeschnitten
werden muß, nachdem das Knopfloch fertiggestellt ist.
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Die Erfindung bezweckt eine Verbesserung derartiger Vorrichtungen
durch eine besondere Ausbildung in der Weise, daß der Fadengreiffinger zeitweise
gelöst wird, um den Unterfaden freizugeben, nachdem er abgeschnitten ist, und dann
den Faden wieder zu ergreifen und festzuhalten, bis das Nähen des nächsten Knopflochs
beginnt, wodurch während der zeitweisen Lösung des Fadens ein Rückzieharm einen
Teil des ausgezogenen Fadens durch die Stichplatte zurückziehen kann, und zwar durch
die Bewegung des Traggehäuses aus der Nähstellung in die Knopflochschneidstellung.
Nachdem der Faden während der zeitweisen Lösung des Fadengreiffingers teilweise
durch die Stichplatte zurückgezogen worden ist, wird er erneut durch den Fadengreiffinger
erfaßt und festgehalten, bis die ersten Stiche des nächsten Knopflochs gebildet
sind. Der Faden wird dabei so weit durch die Stichplatte zurückgezogen, daß er bei
der Bildung der ersten Stiche des nächsten Knopflochs nur so weit aus der Stichplatte
hervorragt, daß er nicht mehr abgeschnitten zu werden braucht.
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Zweckmäßig wird das augenblickliche Lösen des Greiffingers durch die
Drehung der Drehw
Säule und das zweite Lösen durch die Bewegung
des Traggehäuses bewirkt. Bei Knopflochnähmaschinen, bei denen die Stichbildewerkzeuge
am Ende-jedes Knopflochs mit angehobener Nadel und mit einer ivon dem Schleifenbildner
gehaltenen Nadelfadenschleife zum Stillstand kommen, wird gemäß der Erfindung die
Spannung auf den oberen Faden während der Bewegung des Traggehäuses aus der Nähstellung
in die Knopflochschneidstellung aufrechterhalten, so daß der Zug auf den oberen
Faden durch die Bewegung des Traggehäuses in die Knopflochschneidstellung den Nadelfaden
an der Stelle zum Abreißen bringt, an der -die Schleife mit dem letzten Stich verschlungen
ist.
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In den Zeichnungen zeigen Fig. i eine Seitenansicht eines Teils einer
Knopflochnähmaschine gemäß der Erfindung, Fig. 2 eine Vorderansicht der Maschine,
Fig. 3 eine Draufsicht des oberen Fadenabziehers, Fig. q. eine Unteransicht des
Bettrahmens und des Stichrahmens in einigen Teilen im Schnitt, Fig. 5 eine Draufsicht
der die Unterfadenwerkzeuge tragenden Drehsäule, Fig.6 eine Draufsicht der Klemmplatten
mit den Werkstückklemmen und dem Unterfaden- und Einlegeschnurabschneider, Fig.
7 eine Teilansicht der Drehsäure- mit der Stellung der Rückhaltung - der Einleger
Schnur während des Nähvorgangs, Fig. 8 eine ähnliche Ansicht wie Fig. 7, bei der
die Rückhaltung auf die Einlegeschnur einwirkt, um sie zur Bildung der ersten Stiche
einer Stichgruppe in Stellung zu bringen, Fig. 9, io, li und 12 Ansichten der Drehsäule
und der Unterfadengreifvorrichtung; Fig.9 und io zeigen die Drehsäule von zwei gegenüberliegenden
Seiten, und Fig. io und ii zeigen die Drehsäule aus einer um go° gegenüber der Darstellung
gemäß Fig. 9 versetzten Lage, Fig. 13 bis 15 schematische Darstellungen des Fadenverlaufes
in den verschiedenen Arbeitsstellungen, Fig. 16 eine Teilansicht der Steuerung des
Unterfadengreifers, Fig. i7 eine Teildraufsicht der Vorrichtungen zum Auslösen des
Fadengreifers und Fig.18 eine Teilansicht der Stichplatte beim Ergreifen des Unterfadens.
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Auf dem Bettrahmen i wird das Werkstück 2 zwischen die üblichen Klemmplatten
3 und Werkstückklemmen q. geklemmt, die von Klemmarmen 5 getragen werden, die um
Zapfen 6 an den Klemmplatten in der üblichen Weise drehbar gelagert sind. Die Stichbilde-.
Werkzeuge bestehen aus der üblichen Nadel 7 tnit dem Oberfaden 8 und dem Schleifenbildner
9 (Fig. io),. der auf der Drehsäule io gelagert ist, die unter dem Werkstück liegt.
Die Stichbildewerkzeuge werden von dem Gehäuse i i getragen, das sich auf dem Bettrahmen
i vor- und zurückbewegt.
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Die Nadel 7 wird von der üblichen Nadelstange 12 getragen, die in
dem Kopf 13 des Traggehäuses auf und ab bewegt wird. Die Drehsäule io ist drehbar
in Lagern 14 im unteren Teil 15 des Gehäuses gelagert. Die Drehsäule io und die
Nadelstange werden an den Enden des Knopfloches durch die übliche Schwenkwelle ioo
gedreht, die an einem Ende ein Zahnsegment ioi trägt, das mit einem Zahnrad io2
kämmt, durch das die Nadelstange gedreht wird und die an ihrem unteren Ende ein
anderes Zahnradsegment 103 trägt, das mit dem Zahnrad log. auf der Drehsäule kämmt.
Die Schwenkwelle ioo wird in bekannter Weise durch einen Arm 105 gedreht, der durch
einen Lenker io6 mit einem um den Bolzen 107 drehbaren Hebel 56 verbunden ist. Der
Hebel 5C wird in bekannter Weise durch die Hauptkurvenscheibe 16 verschwenkt, die
in dem Gehäuse io8 eingeschlossen ist.
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Die dargestellte Maschine ist ferner mit dem bekannten Knopflochschneider
ausgerüstet. Dieser besteht aus den Schneidteilen 17 und: 18. Das Gegenmesser 17
liegt unter dem Werkstück, und das Messer 18 wird von dem üblichen Hebel i9 getragen,
der um den Zapfen 2o drehbar am Traggehäuse gelagert ist und einen Schwanzteil ?,i
hat, der durch eine Nase oder einen Nocken 22 der Hauptkurvenscheibe 16 bewegt wird.
Beim Arbeiten erhält das Traggehäuse i i in bekannter Weise eine Vorwärts- und Rückwärtsvorschubbewegung
während der Bildung der Knopflochstiche, um Stiche längs der Seite des Knopflochs
zu bilden. Wenn das Benähendes Knopflochs beendet ist, werden die Stichbildewerkzeuge
mit angehobener Nadel (Fig. i) stillgesetzt, wobei eine Schleife des Nadelfadens
durch den Schleifenbildner 9 (Fig. i i) zurückgehalten wird.
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Unmittelbar danach erhält das Traggehäuse eine weitere Bewegung, um
es aus der Nähstellung in die Knopflochschneidstellung zu bringen.
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Die Drehsäule io trägt die übliche Stichplatte 23 (den Knopf), der
das Werkstück 2 an der Nähstelle trägt. Die Stichplatte hat das Stichloch 2q., durch
welches sich die Nadel 7 hin und her bewegt und durch welches der Unterfaden 25
und die Einlegeschnur 26 zum Werkstück- geführt werden.
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Wie-bereits erwähnt, wird, wenn die Stichbildewerkzeuge am Ende des
Benähens eines Knopflochs mit angehobener Nadel 7 (Fig. i) zur Ruhe kommen, eine
Schleife des Nadelfadens durch den Schleif enbildner 9 zurückgehalten;
die
Schleife 27 liegt unter der Stich-Platte 23 (Fig. 1i, 13, i4).
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Ein Schenkel dieser Schleife führt zum letzten Stich und der andere
Schenkel tritt durch das Werkstück hindurch zur Nadel 7. Der Nadelfaden 8 kommt
vom Fadenvorrat, tritt durch die Spannvorrichtung 28 (Fig. i), dann durch einen
Führungsarm 29 und von dort durch die hohle Nadelstange 12 zur Nadel 7. Gemäß der
Erfindung wird die Spannung der Spannvorrichtung 28 auf den Oberfaden 8 nicht nur
während der Bildung der Stiche am Knopfloch aufrechterhalten, sondern auch während
des Bewegens der Teile aus der Nähstellung in die Knopflochschneidstellung.
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Die Klemmen bleiben geschlossen, -während sich das Traggehäuse aus
der Nähstellung in die Knopflochschneidstellung bewegt, und während dieser Bewegung
wird nicht nur die Nadel'7 vom letzten Stich vorwärts bewegt (in die gestrichelte
Lage gemäß Fig. i), sondern die Stichplatte 23 wird ebenfalls bis vor den letzten
Stich vorwärts bewegt (gestrichelte Stellung Fig. i3). Während dieser Vorwärtsbewegung
der Stichplatte uud der Nadel übt naturgemäß der Schleifenbildner eine verstärkte
Spannung auf die Schleife 27 des Nadelfadens aus, und da auch die übliche Spannung
28 auf den Nadelfaden zwischen der Nadel und dem Fadenvorrat hemmend wirkt, wird
die Nadelfadenschleife einer genügenden Beanspruchung unterworfen, um den Faden
zu zerreißen. Dieses Zerreißen tritt stets im Schenkel 3o der Schleife 27 auf, der
zum letzten Stich führt, und zwar an dem Punkt, an dem der Oberfaden mit den anderen,
Fäden verknüpft ist, um den letzten Stich zu bilden. Mit anderen Worten, der Oberfaden
wird an einer Stelle dicht am Werkstück zerrissen, und dieses Zerreißen tritt während
des ersten Teils der Vorwärtsbewegung des Traggehäuses aus der Nähstellung in die
Knopflochschneidstellung ein (Fig. i3).
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Dieses Unterbrechen des Oberfadens durch Zerreißen statt durch Zerschneiden
hat den Vorteil, daß kein Fadenschneider für den Oberfaden notwendig ist und sich
dadurch der Aufbau der Maschine vereinfacht.
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Das abgerissene Ende igg des Oberfadens (Fig. 13) wird aus dem Werkstück
zurückgezogen und zur Bildung des ersten Stiches des nächsten Knopfloches in bekannter
Weise durch einen Abzieharm 3 1 bereitgehalten, der am Zapfen 32 drehbar
am Kopf gelagert ist und für gewöhnlich die in Fig. i und 2 dargestellte Lage einnimmt.
Das freie Ende des Armes 31 trägt eine Spitze 33 mit abgerundetem Ende und ein kleines,
Filzstück 35.
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Der Arm 31 steht unter Wirkung einer Feder 97, die ihn in der
in Fig. i in vollen Linien dargestellten Läge zu halten sucht. Der Schneidhebel
ig hat einen Vorsprung 98 zum Eingriff mit dem Arm 31, wenn der Schneidhebel seine
Schneidbewegung ausführt. Der Eingriff des Fingers oder Vorsprungs 98 mit dem Abzieharm
3 1 schwingt den Arm in die in Fig.2 gestrichelt dargestellte Lage, und wenn
der Schneidhebel ig nach dem Schneiden des Knopflochschlitzes angehoben wird, bringt
die Feder 97 den Abzieharm 31 in die in vollen Linien dargestellte Lage zurück.
Während des Bewegens des Armes 31 aus der vollinigen in die gestrichelte Lage streift
das abgerundete Ende 34 des Arms den Oberfaden 8, und während des Bewegens des Arms
aus der gestrichelten in die vollinige Lage erfaßt das Ende 33 des Arms den Faden
und zieht das abgerissene Ende igg aus dem Werkstück, wobei dieses Ende zwischen.
den Filz 35 und den Arm gezogen und so in der in F ig. 2 gestrichelt dargestellten
Lage gehalten wird.
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Nach Beendigung des Nähv organgs wird daher das Ende des Oberfadens
durch den Filz 35 auf den Abzieharm 3 1 in der gestrichelten Lage gemäß Fig.
2 zurückgehalten, und der Reibungseingriff des Filzes auf den Faden genügt, um das
Fadenende zur Bildung des ersten Stiches bei Beginn des nächsten Knopflochs zu halten.
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Die Maschine ist ferner in bekannter Weise mit Vorrichtungen ausgerüstet,
um einen Überschuß des Oberfadens während des Benähens des Knopflochs durch die
Spannung 28 zu ziehen und dann den Faden freizugeben, ehe das Benähen des nächsten
Knopflochs beginnt. Durch diese Arbeitsweise wird ein gewisser Fadendurchhang zwischen
der Spannung 28 und der Nadel gebildet, der genügt, um die zur Bildung des ersten
Stiches des nächsten Knopflochs nötige Nadelfadenschleife zu bilden. Ehe der erste
Knopflochstich gemacht wird, ist daher genügend Oberfaden durch die Spannung 28
gezogen, um diesen Stich zu bilden, und es besteht keine Gefahr, daß während der
Bildung des ersten Stiches das Ende des Oberfadens durch das Werkstück zurückgezogen
wird, ehe der Faden im Werkstück befestigt ist.
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Das Abziehen des Fadenüberschusses erfolgt durch. den Fadensteuerteil
36 auf dem oberen Ende der Nadelstange i2. Der Teil 36 ist quadrantförmig und hat
einen Umfangsflansch 37 mit einem Schlitz 38, durch welchen der Faden bei seinem
Durchtritt von der Spannung in die Bohrung der Nadelstange geführt wird.
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Während des Benähens der ersten Seite des Knopflochs befindet sich
die Fadensteuervorrichtung in der vollinigen Lage gemäß Fig. 3, so daß der Faden
8 unmittelbar von der Führung
29 durch den Schlitz 38 in die Nadelstange
geführt wird. Wenn die Nadelstange gedreht wird,-um das Augenende des. Knopflochs
zu umrunden,.wird die Steuervorrich, tung 36 aus der vollinigen in die gestrichelte
Lage gemäß Fig.3 geschwungen, und während dieser Bewegung erfaßt ein- Ende des Schlitzes
38 den Faden und bringt ihn in die gestrichelte Lage gemäß Fig. 3, wodurch er den
Überschuß oder die zusätzliche Fadenlänge durch die Spannung 28 . zieht. Der Fadenregler
bleibt in dieser Stellung, bis die Stichbildewerkzeuge zum Stillstand gekommen sind;
ehe jedoch die Maschine den nächsten Nähvorgang beginnt, werden die Stichbildewerkzeuge
einschließlich der Nadelstange in ihre Normallage zurückgedreht, und während dieser
Rückbewegung aus der gestrichelten in die vollinige Lage gemäß Fig. 3 gibt der Fadenregler
36 die überschüssige Fadenlänge frei, wodurch der' notwendige Durchgang zwischen
der Spannung 28 und der Nadel geschaffen wird, damit der erste Stich des nächsten
Nähvorganges gebildet werden kann, ohne dabei Faden durch die Spannung ziehen zu
müssen.
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Der Unterfaden und die Einlegeschnur werden abgeschnitten, nachdem.
das Traggehäuse in die Knopflochschneidstelliing bewegt ist und ferner nachdem das
Ende des, Oberfadens aus dem Werkstück herausgezogen ist. Dieses Abschneiden des
Unterfadens erfolgt durch ein Messer 39, das über den Klemmplatten 3 liegt, jedoch
unter dem Werkstück arbeitet. Das Messer ist auf einer Schwenkwelle 40 befestigt,
die drehbar in dem Bettrahmen r gelagert ist und hat eine Schneidkante 41 und einen
Haken 42, der sich über die Schneidkante hinaus erstreckt (Fig. 6). Das Messer hat
ferner einen Brückenteil 43 in Form eines Bogenstücks um den Mittelpunkt der Welle
40. Die gekrümmte Kante 43 ist so gelagert, daß sie nach Beendigung des Benähens
des Knopflochs dicht neben der Nähöffnung 24 liegt (Fig.6). Wenn das Traggehäuse
sich aus der Nähstellung, in die Knopflochschneidstellung bewegt, liegen der Unterfaden
25, die Einlegeschnur 26 und die beiden Schenkel der Nadelfadenschleife 27 dicht
neben dieser Kante.
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Während der zusätzlichen Bewegung des Gehäuses, durch welche die Teile
aus der Nähstellung in die Knopflochschneidstellung gebracht werden, . bewegen sich
sowohl die Stichplatte 23 als auch die Nadel 7 vorwärts, während die Kante 43 relativ
zum Werkstück ortsfest bleibt. Die sich vom Werkstück durch die Stichplatte erstreckenden
Fäden werden dadurch um die Kante 43 gelegt, das Messer zwischen das Werkstück und
die vom letzten Stich zu der Stichplatte führenden Fäden gebracht und dadurch die
Fäden vom Werkstück abgehoben. Die Klemmen bleiben während der Bewegung aus der
Näh- in die Schneidstellung geschlossen, und nachdem die Teile die Knopflochschneidstellung
erreicht haben, werden die Klemmen geöffnet, um das Werkstück freizugeben. Im Anschluß
an das Öffnen der Klemmen wird die Schwenkwelle 40 -gedreht, um dem Fadenabschneider
39 seine Schneidbewegung aus der vollinigen in die gestrichelte Lage gemäß Fig.
6 zu erteilen. Diese Schneidbewegung dient dazu, den Unterfaden und die Einlegeschnur
dicht am letzten Stich abzuschneiden; ehe jedoch das Messer 39 seine Schneidbewegung
ausführt, ist der Oberfaden durch den Abzieharm 31 aus dem Werkstück zurückgezogen
worden.
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Die Schwenkwelle 4o hat einen Arm 46, der von einem Stift 47 auf einer
Stange 48 erfaßt wird, die unter dem Bettrahmen 1 liegt und unter der Wirkung einer
Feder 51 steht, die sie nach links zu bewegen sucht (Fig. 4). Das eine Ende der
Stange 48 hat einen Schlitz 49 für einen am Bettrahmen befestigten Stift 5o, der
die Stange 48 führt. Das andere Ende der Stange 48 ist mit einem um den Bolzen 53
am Bettrahmen i drehbaren Hebel 52 verbunden, der eine Nase 54 hat," die von einem
Daumen 55 auf dem Lenker 1o6 erfaßt-wird.
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Am Ende des Nähvorganges befinden sich die Teile in der vollinigen
Lage gemäß Fig. 4. Wenn jedoch das Gestänge 56, roh, 1o5 gedreht wird, um den Stichbildewerkzeugen
am Ende des Benähens des Knopflochs ihre Drehbewegung zu erteilen, erfaßt der Daumen
55 die Nase 54 und schwingt den Hebel 52 (Fig. 4) im Uhrzeigersinn; dadurch wird
der Stift 47 nach rechts bewegt, erfaßt den Arm 46, dreht die Schwenkwelle 4o und
erteilt dem Fadenabschneider 39 seine Schneidbewegung.
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Während der Bewegung der Teile aus der Knopflochnähstellungin dieKnopflochschneidstellung
werden der Unterfaden und die Ein-Legeschnur durch das Stichloch 24 der Stichplatte
23 gezogen, so daß, wenn diese Fäden abgeschnitten werden, besondere Längen 57,
58 (Fig.15) von beiden Fäden durch die Nähöffnung hindurchragen.
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Für die Steuerung des Unterfadens ist ein Fadengreiffinger vorgesehen,
der den Unterfaden ergreift, nachdem die Länge 57 ausgezogen ist, und es sind ferner
Vorrichtungen vorgesehen, um . die Greifwirkung auf den Unterfaden, unmittelbar
nachdem letzterer durchgeschnitten wurde, augenblicklich zu lösen und gleichzeitig
die besondere Länge durch das Stichloch zurückzuziehen, worauf der Greiffinger den
Unterfaden wieder erfaßt und festhält bis nach Beginn des Benähens des nächsten
Knopflochs, d. h. bis der Unterfaden sicher im Werkstück verheftet ist. Die Fadengreifvorrichtung
wird
dann erneut bewegt, um den Faden dauernd freizugeben.
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Der Unterfaden wird durch die übliche Unterfadenspannung 59 geführt,
die auf der Drehsäule befestigt ist, und gelangt von dort durch eine Führung 6o
in der Drehsäule zu einem Auge 61 auf dem Ende eines federnden Rückziebarms 62;
von dem Auge 61 läuft der Faden zum Schleifenbildner 9. Der Arm 62 besteht aus Federdraht,
der um einen Zapfen 63 auf der Drehsäule io gewickelt ist. Das eine Ende 6.4 des
Drahtes legt sich gegen einen Zapfen 65 auf der Drehsäule, und das andere
Ende bildet den federnden Arm 62.
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Neben dem Zapfen 63 ist ein Anschlag 66 einstellbar befestigt, gegen
welchen sich der Arm 62 für gewöhnlich legt (Fig. 5).
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Beim Ausziehen der Länge 57 des Unterfadens durch das Stichloch 24
während der Bewegung des Traggehäuses aus der Nähstellung in die Knopflochschneidstellung
schwingt die Spannung auf den Unterfaden den Rückzugarm 62 in die gestrichelte Lage
gemäß Fig. 5, so daß der Unterfaden 25 sich geradlinig von der Büchse 6o zur Fadenschleife
erstreckt, wie in Fig. 5 gestrichelt dargestellt. Sobald die Länge 57 des Unterfadens,
wie oben beschrieben, ausgezogen ist, wird der Unterfaden durch einen Greiffinger
74 gegen die Unterfläche der Stichplatte gedrückt und zwischen der Unterseite der
Stichplatte 23 und dem Greiffinger 74 in bekannter Weise festgeklemmt. Dieser Finger
arbeitet durch eine Öffnung 75 in dem Ständer 76 der Drehsäule io und ist am Gelenk
77 mit einem aufrechten Arm 78 verbunden, der an einem Block 7,9 befestigt
ist (Fig. i i, i2). Der Block 79 ist bei 8o an der Drehsäule drehbar gelagert, und
die Schwingbewegung des Blocks schwingt den Arm 78 aus der Stellung gemäß Fig. i
i in die Stellung gemäß Fig. i2 und umgekehrt.
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Der Block 79 steht unter der Wirkung einer Feder 82, die ihn für gewöhnlich
in seiner wirksamen Stellung gemäß Fig. ii zu halten sucht.
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Der Greiffinger 74 steht unter Wirkung einer Zugfeder 8i, die ihn
für gewöhnlich gegen die Unterkante der Öffnung 75 zieht. Während der Bewegung des
Traggehäuses aus der Nähstellung in die Knopflochschneidstellung wird der Arm 78
rückwärts in die Stellung gemäß Fig. 12 geführt und dann gelöst. Während seiner
Rückwärtsbewegung hält die Feder 81 den Greiffinger in Eingriff mit der unteren
Kante der öffnung 75. Das Ende des Greiffingers ist dünner als sein Hauptteil, und
wenn daher der Finger sich rückwärts in die Stellung gemäß Fig. 12 bewegt, wird
die obere Fläche des Fingers von der Unterseite der Stichplatte 23 getrennt. Diese
Trenn-Bewegung genügt, um das Ende des Fingers unter den Teil des Unterfadens 25
zu bringen, der sich von der Stichplatte zu der Fadenschleife erstreckt.
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Sobald .der drehbare Block 79 gelöst wird, bewegt er sich durch die
Feder 82 aufwärts und bewegt dadurch den Greiffinger 74 vorwärts. Während dieser
Vorwärtsbewegung tritt er unter den Unterfaden 25, und die Nockenfläche 83 auf der
Unterseite des Greiffingers hebt durch ihren Eingriff mit der unteren Kante der
Öffnung 75 den Greiffinger so, daß er den Unterfaden zwischen sich und die Stichplatte
einklemmt. `Gemäß der Erfindung wird diese Rückwärtsbewegung des Armes 78 von der
Vorwärtsbewegung des Gehäuses abgeleitet, wenn sich die Teile aus der Nähstellung
in die Knopflochschneidstellung bewegen.
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An der Unterseite des Bettrahmens i ist ein Arm 84 befestigt, der
an seinem Ende einen V-förmigen Vorsprung 85 trägt. Der Unterteil 15 des Gehäuses
trägt einen Zapfen 86, auf welchem eine Buchse 87 gelagert ist. Mit der Buchse 87
ist ein Arm 88 fest verbunden, der einen Nockenvorsprung 89 trägt, der von dem Vorsprung
85 während der Bewegung des Gehäuses aus der Nähstellung in die Knopflochschneidstellung
(Fig. 12) erfaßt wird. DieseBew-gung drücktdenArrn88 gegen die Wirkung der Rückführfeder
9o herunter.
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Die Buchse 87 trägt einen weiteren Arm 9i, der in Eingriff mit einem
gekrümmten Arm 92 kommen kann, der sich von dem Block 79 erstreckt. Das Anheben
des Armes 9i schwingt durch den Arm 92 den Block 79 rückwärts, und infolgedessen
wird, wenn der Vorsprung 85 während der Bewegung des Traggehäuses aus der Nähstellung
in die Knopflochschneidstellung über den Nockenvorsprung 89 gleitet, der Block 79
in die Stellung gemäß Fig. 12 rückwärts geschwungen. Nachdem der Vorsprung 85 sich
an dem Nokken 89 vorbeibewegt hat, bringt die Feder 82 den Greiffinger in seine
Normallage zurück, wodurch, wie oben beschrieben, das Erfassen des Fadens erfolgt.
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Wenn daher der Unterfaden abgeschnitten wird, hält der Greiffinger
74 den Unterfaden gegen eine Rückwärtsbewegung infolge der' Spannung des Rückzugarms
62 fest, so daß zeitweise die besondere Länge 57 des Unterfadens durch die Nähöffnung
24 der Stichplatte hindurchragt. Ehe jedoch das Benähen des nächsten Knopfloches
beginnt, wird der Fadengreiffinger durch die Drehung der Drehsäule zeitweise gelöst,
so daß der Rückzugsarm 62 die besondere Länge 57 des Unterfadens durch die Stichplatte
zurückziehen kann und dadurch das Ende des Unterfadens in die geeignete Lage zur
Bildung der ersten
Stiche des nächsten Knopflochs bringt, ohne ein
vorspringendes Ende zu hinterlassen, das später abgeschnitten werden müßte. Das
Lösen des Fadengreiffingers 74 ist jedoch nur augenblicklich, und nachdem die Länge
57 des Fadens durch die Stichplatte zurückgezogen ist" wird der - Fadengreiffinger
wieder wirksam, erfaßt den Faden und hält ihn fest bis nach Bildung der ersten Stiche
des nächsten Knopflochs.
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Nach Beendigung des Benähens eines Knopfhochs befindet sich die Drehsäule
in der Stellung gemäß Fig.4. Ehe jedoch das Benähen des nächsten Knopflochs beginnt,
erhält die Drehsäule eine umgekehrte Drehbewegung um etwa i8o°, um die Stichbildewerkzeuge
in die richtige Lage zu Beginn des Benähens des nächsten Knopflochs zurückzubringen,
wie das bei Knopflochnähmaschinen üblich ist. -Während dieser Rückbewegung schwingt
der gekrümmte Arm 92 aus - der v ollinigen Lage in die gestrichelte Lage gemäß Fig.
4., . und. es sind Vorrichtungen- angeordnet, durch die-während dieser Rückwärtsbewegung
der Drehsäule der Fadengreiffinger 74 zeitweise gelöst wird.
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An dem Unterteil 15 des Gehäuses ist ein Arm 93 befestigt, der einen
Zapfen 94 mit abgerundetem Ende 957= trägt. Der gekrümmte Arm 92 hat an seinem Ende
eine Rippe -96 (Fig. 16). Während- der Rückdrehbewegung der Drehsäule, durch welche
der Arm 92 aus der vollinigen in die gestrichelte Lage gemäß Fig. 4 gebracht wird,
schleift die Rippe 96 über den abgerundeten Kopf 95 des Zapfens 94 hinweg, schwenkt
dadurch den Block 79 und bewegt den Fadengreiffinger 74 rückwärts. Sobald sich die
Rippe 96 über den abgerundeten Kopf 95 hinwegbewegt -hat, bringen die Federn 81
und 82 den Greiffinger 74 in seine Fadengreifstellung zurück. Diese Bewegung des
Armes 92 geht aus Fig. 17 hervor und entspricht der Bewegung aus der vollinigen
in die gestrichelte Lage gemäß Fig. 17.
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Sobald der Fadengreiffinger den Faden 25 freigegeben hat, bewegt sich
letzterer infolge der Federung des Rückzugarms 62 aus- der gestrichelten in die
vollinige Stellung gemäß 'Fig. 5 und zieht dadurch die besondere Länge 57 des Unterfadens
durch die Stichplatte zurück -(Fig. 1ä). Der Anschlag 66 ist so eingestellt, daß
die Rückzugbewegung des Armes 62 genügt, um den Unterfaden in die Stellung gemäß
Fig.18 zurückzuziehen, in der das Ende des Unterfadens etwas aus der Stichplatte
hervorragt. - Sobald der Unterfaden in dieser Weise zurückgezogen ist, wird der
Fadenergreifer sofort wieder wirksam, erfaßt den Unterfaden aufs neue und hält ihn
bis nach dem Beginn des nächsten Knopflochs. Bei Bildung der ersten Stiche eines
Knopflochs wird der Unterfaden zur Bildung der ersten Stiche richtig dargeboten,
ohne ein vorstehendes Ende zu hinterlassen, das später abgeschnitten werden müßte,
und der Fadenergreifer hält während der Bildung der ersten Stiche den Unterfaden
so, daß der erste Stich richtig gebildet werden kann. Nach der Bildung der ersten
Stiche und nach Verheftung des Unterfadens im Werkstück wird dann der Fadengreiffinger
wieder gelöst und gibt den Unterfaden frei. Diese Bewegung des Fadengreiffingers
wird von der Vorschubbewegung des Gehäuses abgeleitet, die erfolgt, wenn das Nähen
beginnt, und zu diesem Zweck hat der Arm 92 eine Verlängerung 97, und an der Unterseite
des Bettrahmens i ist ein Arm 98 befestigt, der einen Zapfen 99 mit abgerundetem
Ende iog trägt.
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Wenn das Benähen des Knopflochs beginnt, befindet sich die Drehsäule
io in einer Stellung, in der der Arm 92 und sein Vorsprung 97 die gestrichelte Lage
gemäß Fig. 4 und i7 einnehmen. Dabei bewegt sich das Traggehäuse nach unten (Fig.4),
und während dieser Bewegung schleift die Verlängerung 97 über das abgerundete Ende
iog des Zapfens 99 mit dem Erfolg, daß der Arara 92 gehoben und der Block 79 gekippt
wird, wodurch der Greifer 74- gelöst wird.
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Gemäß der Erfindung wird daher eine Länge des Unterfadens durch die
Stichplatte gezogen, der Unterfaden erfaßt, und nachdem der Unterfaden dicht am
Werkstück abgeschnitten-ist, wird die Greifwirkung auf den Unterfaden zeitweise
gelöst und die besondere Länge durch die Stichplatte zurückgezogen, der Faden wieder
erfaßt und dann die Greifwirkung aufrechterhalten bis nach der Bildung der ersten
Stiche des nächsten Knopflochs.
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Die Nähmaschine gemäß der Erfindung hat ferner Votrichtungen zum Zurückziehen
der besonderen Sänge 58 der Einlegeschnur 26, so daß dieses Ende der Einlegeschnur
zum Beginn des nächsten Nähvorgangs in die richtige Lage gebracht wird. Die Einlegeschnur
wird der Nähöffnung durch einen Finger 67 zugeführt, der um den Stift 68 drehbar
an der Drehsäule io gelagert ist und der unter der Einwirkung einer Feder 69 steht,
die ihn für gewöhnlich in seiner rückwärtigen Stellung (Fig. 8) zu halten sucht.
Die Feder 69 hat einen schraubenförmig gewundenen Teil 70
(Fig. 5) -und einen
Arm, der sich zwischen dem Finger 67 und einem Stift 71 erstreckt. Das obere Ende
des Fingers 67 hat einen Greifflansch 72ä und der Finger trägt eine federnde Gegenbacke
73. Die Schnur 26 läuft zwischen dem Flansch 72 und der Backe 7 3 hindurch.
Der Finger 73 gibt nach und läßt
die Schnur während des Nähvorgangs
sich frei vorwärts bewegen, verhindert jedoch, daß die Schnur rückwärts gezogen
wird.
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Während des h,Tähvorgangs und ferner während der Bewegung des Gehäuses
aus der Nähstellung in die Knopflochschneidstellung genügt die Spannung auf die
Schnur 26, um den federnden Finger 67 mitzuziehen, so daß er die Stellung gemäß
Fig.7, 1i und i2 einnimmt. Sobald das Messer 39 arbeitet und den Unterfaden und
die Einlegeschnur abgeschnitten hat, genügt die Spannung der Feder 69, um den Finger
67 rückwärts in die Stellung gemäß Fig. 8 zu schwingen und dadurch die besondere
Länge 58 der Einlegeschnur durch die Stichplatte zu ziehen und das Ende der Schnur
in die geeignete Lage für das Benähen des nächsten Knopflochs zu bringen. Die Greifvorxichtung
73 ist so ausgebildet, daß sie jederzeit wirksam ist, um eine Rückwärtsbewegung
der Schnur unabhängig von der Stellung des Armes 67 zu verhindern. Mit anderen Worten,
der Greiffinger 73 ist ebenso wirksam, wenn der Arm 67 sich in seiner zurückgezögenen
Stellung gemäß Fig.8 befindet oder in seiner vorderen Stellung gemäß Fig. 7.
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Durch die beschriebene Bauart werden daher der Unterfaden 25 und die
Einlegeschnur 26 am Ende des Nähvorgangs so behandelt, daß die Enden dieser Fäden
in die richtige Lage zur Bildung der ersten Stiche des nächsten Knopflochs kommen,
ohne vorstehende Enden zu hinterlassen, die später abgeschnitten «-erden müßrten.