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Doppelkettenstichüberwendlichnähmaschine. Die Erfindung bezieht sich
auf eine Doppelkettenstichüberwendlichnähmaschine, bei der eine Obernadel als oberes
Stichbildeorgan und eine Unternadel oder ein Greifer als unteres Stichbildeorgan
ihre Fadenschleifen gegenseitig binden, und zwar abwechselnd auf der Ober-und der
Unterseite des Stoffes, indem das untere Stichbildeorgan durch die von der Obernadel
auf der Stoffunterseite dargebotene Fadenschleife und das obere Stichbildeorgan
durch die von der Unternadel auf der Oberseite des Stoffes dargebotene Fadenschleife
hindurchtritt.
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Bezweckt wird, daß die bei Beginn der Stichbildung unvermeidlich verbleibenden
Fadenenden nicht auf der Oberseite, sondern auf der Unterseite des Stoffes sich
befinden. Gemäß der Erfindung soll dieser Zweck dadurch erreicht werden, daß die
erste Bindung der Fadenschleifen nicht auf der Oberseite, sondern auf der Unterseite
des Stoffes erfolgt, und zwar dadurch, daß bei der ersten Stichbildung durch Wegziehen
des Fadens verhindert wird, daß das untere Stichbildeorgan dem oberen auf der Oberseite
des Stoffes eine Fadenschleife zum Durchstich darbietet.
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In der bevorzugten Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes, z.
B. wenn an einer Knopflochnähmaschine nach der Patentschrift 3052g6 angebracht,
ist ein Fadenzugorgan vorgesehen, welches gewöhnlich durch eine Sperrvorrichtung
in der zurückgezogenen und wirkungslosen Stellung gehalten wird. Die genannte Sperrvorrichtung
kann durch
Einwirkung eines von der Knopflochschneidevorrichtung
getragenen Hubarmes bei einem, jedem Nähvorgang vorangehenden Knopflochschneidevorgang
ausgelöst werden, worauf das Fadenzugorgan eine einmalige Betätigung erhält und
wieder in die Normalstellung zur Sperrvorrichtung gebracht wird.
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Die Zeichnung veranschaulicht eine beispielsweise Ausführungsform
des Erfindungsgegenstandes.
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Abb. = ist eine Rückansicht eines Teiles einer gemäß der Erfindung
gebauten Knopflochnähmaschine.
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Abb. 2 ist eine vordere Stirnansicht derselben bei teilweise weggelassenem
Sockel. Abb. 3 ist ein Schaubild der in Abb. i und 2 dargestellten Teile, wobei
einzelne derselben punktiert gezeichnet sind.
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Abb. 4 ist ein Aufriß eines Teiles der unteren Nadel und ihrer Antriebvorrichtung.
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Abb. 5 ist ein Schaubild der Fadenklemmvorrichtung und ihrer Tragplatte.
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Abb. 6 ist ein Querschnitt derselben in größerem Maßstabe.
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Abb. 7 ist ein Schaubild des Fadenzughebels und der zugehörigen Sperrvorrichtung.
Abb. 8 bis n sind Schaubilder von Teilen der Antriebsmittel für die unteren Stichbildeorgane,
und Abb. 12 ist ein Schaubild der oberen und unteren Nadel und der Fäden im Augenblick
der Wirkung des Fadenzughebels.
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Auf dem Sockel i der Maschine ist der hohle Ständer 2 angeordnet.
Im Sockel = ist die Hauptwelle 3 gelagert, welche die in bekannter Weise mit der
Hauptwelle 3 kuppelbare Losscheibe 4 trägt.
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Auf der Hauptwelle 3 (Abb. x und 2) sitzt das Rad io, welches in den
auf der Greiferantriebswelle 12 sitzenden Zahnkolben ii eingreift. Die Welle i2
trägt eine Kurbel 14 (Abb. i, 3 und 8), welche mittels des Armes 15 mit dem Zapfen
16 eines Schwinghebels 17 verbunden ist, dessen Nabe 18 auf dem feststehenden Stifte
ig drehbar gelagert ist. Das andere Ende des Hebels 17 ist durch einen Lenker
2o mit dem Stifte 21 der Stange 22 verbunden, die mit einem seitlichen, gegabelten,
in die Ringnut 24 am unteren Ende der Hohlstange 25 (Abb. a, 3 und ii) eingreifenden
Arm 23 versehen ist (Abb. 3 und io).
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Die Stange 25 ist in einer von einer Aufsatzscheibe 27 herabhängenden
Büchse 26 verschiebbar gelagert und mit einem seitwärts gerichteten Kopf 29 (Abb.
4) versehen. Das äußere, gelochte Ende des Kopfes 29 ist längs des Führungsstiftes
30 geführt. _ Nahe diesem Stifte ist der Kopf 29 mittels des Lenkers 31 mit
dem Unternadeltragarm 32 verbunden, der bei 33 an dem auf der Aufsatzscheibe 27
befestigten Träger 34 drehbar gelagert ist. Der Kopf 2g der Stange 25 ist zur Aufnahme
des in Bewegungsverbindung mit dem Greiferträger 36 stehenden Schraubrades 35 durchbohrt.
Die obere und untere Nadel durchziehen, wie üblich, eine von einem an der Aufsatzscheibe
27 angeordneten Träger 38 getragene Stichplatte 37. -Der Hebel 17 und der Lenker
2o bilden ein Kniehebelsystem zwischen der Welle ia und den unteren Stichbildeorganen.
Die Bewegung des Kniehebelsystems über die gestreckte Lage hinaus (s. Abb. 2) bewirkt
eine kurze Senkung der unteren Nadel t im oberen Teil ihres Hubes, um eine Unterfadenschleife
für den Durchtritt der oberen Nadel n zu bilden, nachdem die Unterfadenschleife
in eine durch den Greifer l von der oberen Nadel n erfaßte und für den Durchtritt
der unteren Nadel t gespreizte Oberfadenschleife eingetreten ist.
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An einer vom Querstück 13 getragenen Tragplatte 39 ist ein
Block 40 (Abb. 2, 3, 5 und 6) mit lotrechter Bohrung 41 befestigt. In dieser Bohrung
ist die abgesetzte Plungerstange 42 verschiebbar gelagert, deren abgesetzter, mit
Gewinde versehener Oberteil über den Block 4o hervorragt und die einstellbare Fadenklemmscheibe
43 trägt. Das obere Ende des Blockes 4o bildet den ortsfesten Teil einer Fadenklemmvorrichtung,
deren beweglicher Teil die Scheibe 43 ist, welche gewöhnlich durch die den abgesetzten
Teil der Stange 42 umgebende, zwischen der-Stangenschulter und dem oberen Ende der
Bohrung 41 eingesetzte Feder 44 auf den ortsfesten Teil gepreßt wird. Ein seitlicher,
den Schlitz 46 des Blockes 4o durchziehender Stift 45 begrenzt die Längsbewegungen
der Stange 42.
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In das untere Ende der Stange 42 ist eine Kontaktschraube 47 geschraubt,
auf deren Kopf der eine Arm eines um einen in einem Fortsatz des Querstückes 13
angebrachten Zapfen 5o drehbaren Hebels-49 zu wirken bestimmt ist. Der andere Arm
des Hebels 49 stützt sich gegen eine, durch die abgeflachte untere Seite der Nabe
18 des Hebels 17 gebildete Exzenterfläche 181. Bei den Schwingungen des Hebels 17
wird daher auch der Hebel 49 gedreht und die Plungerstange 42 bei jedem Stichbildekreislauf
gehoben, um das Nachziehen einer gewissen Länge Unterfaden für den folgenden Stich
zu gestatten. In der übrigen Zeit hält die Feder 4.4 die Fadenklemme geschlossen.
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Mittels eines abgesetzten Stiftes 51 ist eine Platte 52 an der Lagerplatte
39 befestigt. Erstere trägt einen Fadenführungsstäft 53 (Abb. 3 und 5) und
besitzt einen an letzterem sich anschließenden, vom unteren Rand der Platte 52 nach
oben laufenden Schlitz 54. Die Platte 52 besitzt einen abgebogenen Randflansch
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mit Fadenschlitz 56, zu welchem der kleine Einfädelschlitz 57 führt. Auf den Stift
51 sind die Spannscheiben 58 gesteckt und mittels der zwischen die äußere dieser
Scheiben und die auf den Stift 51 geschraubte Mutter 6o eingesetzten Feder 59 zusammen-und
auf die Platte 52 gepreßt. Der untere Faden s (Abb. 3) geht durch ein Loch 61 des
Sockels 1, durch ein Auge in der am Block 4o befestigten Führungsplatte 611, zwischen
den Klemmorganen 40 und 43 hindurch, zwischen die Spannungsscheiben 58, von daüber
den Führungsstift 53, durch den Fadenschlitz 56, durch die Hohlstange 25 aufwärts
zur Unternadel t und von - da unter die mittels der Schraube 621 auf eine der Stoffklemmplatten
63 befestigte Fadenklemmplatte 62 (Abb. 9 und I2).
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Auf dem Seitenarm 23 (Abb. 3 und io) der Stange 22 ist der am äußeren
Ende mit einem nach außen gebogenen Finger 641 versehene Fadenabzieharm 64 befestigt.
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Auf einem vom Querstück 13 getragenen Stifte 65 ist ein Winkelhebel
mit seitlichem Arm 66 und aufwärts gerichtetem Arm 67 (Abb. 1, 2, 3 und 7) gelagert.
Das freie Ende des Armes 67 ist klinkenartig abgeschrägt, und am Arm 66 ist mittels
einer Schraube 68 ein winkelförmiger Fadenzugarm 69 mit einwärts gerichtetem, in
den Schlitz 54 der Platte 52 beweglichem Finger 691 einstellbar befestigt.
Eine um die Nabe 661 des Winkelhebels 66, 67 gewundene, mit dem einen Ende mit dem
Arm 66 und mit dem anderen Ende am Querstück 13 befestigte Feder 7o drückt den Arm
66 gewöhnlich herunter.
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Auf einem ortsfesten Zapfen 72 ist ein Sperrarm 71 (Abb 1, 2, 3 und
7) drehbar gelagert. An seinem äußeren Ende besitzt der Sperrarm 71 einen Ausschnitt,
durch welchen eine zur Bewegungsrichtung des Armes 71 einen Winkel bildende Schulter
73 geschaffen wird. Mittels dieser Schulter kann der Hebelarm 67 gesperrt und dadurch
der Finger 691 im Schlitz 54 der Platte 52 und über dem Unterfaden s gehalten werden.
Wenn der Sperrarm 71 von dem oberen Ende des Hebelarmes 67 ausgerückt wird, wird
das abgerundete, freie Ende des Armes 66 unter der Wirkung der Feder 70 in
Berührung mit dem auf der äußeren Fläche der Kurbel 14 angeordneten Nocken 74 (Abb.
2 und 3) gehalten. Dieser Nocken besitzt einen zur Welle 12 gleichachsigen, annähernd
halbkreisförmigen Teil und einen diesem Teil gegenüberliegenden, abgeflachten, annähernd
in Richtung eines Durchmessers der genannten Welle liegenden Teil. Gewöhnlich ruht
die Spitze des Armes 67 auf der Wurzel der Schulter 73, in welcher Stellung der
Arm 66 leicht vom gleichachsigen Teil des Nockens 74 abgehoben ist. Beim Anheben
des Sperrarmes 71. währenddessen sich der Anfang des exzentrischen Teiles des Nockens
74 dem Hebelarm 66 darbietet, kommt letzterer mit dem Nöcken in Berührung und bewegt
sich unter fortgesetzter Berührung mit dem exzentrischen Teil des Nockens 74 bei
der Anfangsdrehung der Welle 12 abwärts. Hierdurch wird der Finger 691 mitgesenkt
und veranlaßt, daß der Faden zwischen der Fadenklemme und der unteren Nadel t angezogen
wird, wie in Abb. 2 und 3 gezeigt. Wenn das äußere Ende des Armes 66 wieder auf
dem runden Teil des Nockens 74 ruht, ist ersterer so gedreht worden, daß der gehobene
Finger 691 über dem Führungsstifte 53 liegt, und die Spitze des Armes 67 mit dem
unteren Teil der Schulter 73 in Eingriff kommt. Bei der durch die um den Stift 72
gewundene, einerseits mit dem Sperrarm 71 und anderseits am Maschinengestell befestigte
Feder 75 (Abb. 3 und 7) bewirkten Senkung des Sperrarmes 71 wird der Arm 67 leicht
zurückgedrückt und dadurch der Arm 66 um weniges vom gleichachsigen Teil des Nockens
74 abgehoben.
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In Lagern 76 ist die Messerantriebswelle 77 gelagert, auf welcher
die Antriebsscheibe 78 lose sitzt. Die Welle ist bestimmt, mit der Antriebsscheibe
gekuppelt zu werden, um jeweils eine einzige Umdrehung auszuführen, wie in der Patentschrift
283313 beschrieben. Auf der Welle 77 ist die Nutenscheibe 79 befestigt, in deren
Kurvennut 8o der Stift 81 der am einen Endteil mit einem Schlitz einen auf der Welle
77 lose sitzenden Führungsblock umfassenden Lenkerstange 82 eingreift. Das andere
Ende der Stange 82 ist mittels eines Bolzens 83 mit einem Fortsatz einer der Stehrippen
84 der Gleitplatte 85 (Abb. 2 und 3) einstellbar und gelenkig verbunden. Die Gleitplatte
85 ist im Sockel der Maschine verschiebbar gelagert und trägt den Achsstift 86 für
den oberen und unteren Messerhebel 87 und 88 mit dem Messer 89 und dem Block go.
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Ein Fortsatz 91 der Gleitplatte 85 trägt einen Block 92, an welchem
mittels Schrauben 93 der herabhängende, in einen Hubfinger 95 auslaufende Arm 94
befestigt ist. Das äußere Ende des Fingers 95 greift gewöhnlich unter das äußere
Ende des Sperrarmes 71. Die obere Kante des Fingers 95 ist leicht abwärts geneigt
(s. Abb. 3), so daß sie bei der die Schneideorgane aus der zurückgezogenen in die
Schneidstellung bringenden Verschiebung der Platte 85 und des Armes 94 den Sperrarm
71 hebt, Hierdurch wird der Spitze des Hebelarmes 67 ermöglicht, sich unter der
Wirkung der Feder 7o um weniges von der Schulter 73 seitlich weg zu bewegen (s.
Abb. 3), um den Sperrarm 71 außer Sperrstellung mit dem Hebelarm 67 zu erhalten.
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Zu diesem Zeitpunkt bietet der Nocken 74
dem HebeIarm
66 den Anfang seines exzentrischen Teiles dar und senkt sich der Fadenzügfinger
691- bei der Anfangsdrehung des Nockens 74 in seine tiefste Stellung, so
daß der untere Faden in dem Zeitpunkt des Stichbildekreislaufes, in welchem die
Spitze der oberen Nadel an dem Blatt der unteren Nadel vorbeigeht, gespannt gehalten
wird. Hierauf steigt der Finger 691 rasch in die obere, zurückgezogene Stellung,
in welcher er durch den Eingriff' des Sperrarmes 71 in den Hebelarm 67 gehalten
wird.
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Vor einem Knopflochherstellungsvorgang wird das Kniehebelsystem i7,
2o in seine äußerste Stellung (Abb. 2) gebracht und befindet sich die untere Nadel
in ihrer tiefsten Stellung, während die obere Nadel sich über der Stoffklemme befindet.
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Beim Anlassen der Maschine wird die Schneidvorrichtung betätigt, um
den Knopflochschlitz zu schneiden. Gleichzeitig hebt der Hubarm 94 den Sperrarm
71, um den Fadenzugfinger 691 auszulösen. Nach dem Rückzug der Schneidvorrichtung
' und dem Anlassen der Stichbildevorrichtung wird die untere Nadel durch den KnopfIochschlitz
gehoben und führt ihre von einer in der Schleifendarbietungsstelle stattfindenden
Ruhepause gefolgte Anfangsrückzugsbewegung aus. Währenddessen hält der Fadenzugfinger
691
den unteren, vom Ohr der unteren Nadel durch den Knopflochschlitz führenden
Faden gespannt, wodurch die Spitze der oberen Nadel veranlaßt wird, auf der äußeren
Seite des so verlaufenden unteren Fadens vorbei zu gehen, wie in Abb. 12 gezeigt.
Während des Hochgangs der oberen Nadel ist die Fadenklemme 40, 43 geschlossen und
hält den unteren Faden fest, der Fadenabzugarm 64 zieht den Unterfaden von der Vorratsquelle
ab, und der Fadenzugfinger 691 beginnt sich zu senken, um den sich von der Klemme
4o, 43 durch die Nadel zur Fadenklemmplatte 62 erstreckenden Faden anzuziehen.
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Wenn sich die obere Nadel aus der tiefsten Stellung zu heben beginnt,
wird ihre Fadenschleife vom Greifer i erfaßt und für den Durchgang der unteren Nadel
bei ihrem nächstfolgenden Hochgang gespreizt, um eine Unterfadenschleife für den
Durchgang der oberen Nadel darzubieten. Unterdessen ist der Fadenzugfinger
691 durch den Nocken 74 und die Sperrschulter 73 in die höchste Stellung
gehoben worden, in welcher er während des Restes des Knopflochbildungsvorganges
erhalten wird. Nachdem so eine anfängliche Oberfadenschleife unter dem Stoff erfaßt
und durch den darauffolgenden Durchgang der nächsten Unterfadenschleife festgehalten
worden ist, vollzieht sich das Nähen bis zum Ende der Nähperiode in üblicher Weise.
Auf die beschriebene Weise vollzieht sich die erste Bindung der Fadenschleifen auf
der Unterseite des Stoffs.