-
Rauchfang für Lokomotivschuppen Die Erfindung bezieht sich auf einen
Rauchfang für Lokomotivschuppen o. dgl. mit teleskopartig ein- und ausziehbarem
Trichterrohr, in dem ein beim Absenken des Trichterrohres auf den Lokomotivschornstein
selbsttätig sich öffnender und beim Wiederhociiziehen selbsttätig sich schließender
Klappenverschlüß angeordnet ist. Bei für Lokomotivschuppen dienenden Rauchfängen
dieser Art soll die völlige Öffnung des Klappenverschlusses schon beim Absenken
des Trichterrohres um eine kurze Strecke herbeigeführt werden können. Diese Notwendigkeit
ergibt sich z. B. dann, wenn in vorhandenen Lokomotivschuppen Lokomotiven neuerer
Bauart eingestvllt werden sollen, deren Schornstein in größerer Höhe endet als der
Schornstein. älterer Bauarten, für welche der Schuppen und die in demselben angeordneten
Rauchfänge ursprünglich bestimmt waren, so daß zwischen dem oberen, höherliegenden
Schornsteinrand der neueren Lokomotiven und dein eingezogenen Trichterrohr der Rauchfänge
nur noch ein geringer Abstand verbleibt. Die Verschlußklappe der Rauchfänge muß
sich dann schon beim Senken des Trichterrohres um eine sehr kurze Strecke vollständig
öffnen können. Aufgabe bzw. der Zweck der Erfindung ist es, dies in einfacher und
einwandfreier Weise zu ermöglichen. An sich sind Einrichtungen, bei welchen die
Öffnung der Verschlußklappe beim Herablassen des Trichterrohres selbsttätig erfolgt,
bekannt, doch kann dabei eine völlige Öffnung des Klappenverschlusses bei geringer
Senkung des am Seil hängenden Trichterrohres nicht erreicht werden. Eine völlige
Öffnung des Verschlusses ist dabei erst dann möglich, wenn sich das Trichterrohr
mit der Trichterwandung schon auf den Schornsteinrand aufgesetzt hat und das zur
Betätigung der Klappe dienende Seil, das auch zum Heben und Senken des T richterrohres
dient, weiter nachgelassen wird. Solange aber das Trichterrohr am Seil hängt, stellt
sich bei diesen Einrichtungen die Verschlußklappe nur schräg ein, so daß sie den
Rauchgasdurchgang stark drosselt. Außerdem kann dann, wenn der Trichter sich mit
seiner Wandurig unmittelbar auf den Schornsteinrand auflegt, ein zu starkes Aussaugen
der Feuerung durch die künstliche Saugvorrichtung erfolgen. Es muß daher zwischen
der Trichterwandung und dem Schornstein ein Spalt frei gelassen werden, durch den
auch Luft mit angesaugt werden kann. Dieser Spalt muß regelbar sein, um die Einwirkung
der Saugvorrichtung auf die Feuerung regeln zu können. Dies lassen die bekannten
Einrichtungen nicht zu.
Demgegenüber wird es durch die Erfindung
in einfachex''Weise' erlriöglicht, die völlige Öffnung des Klappenverschlusses schon
beim Absenken des noch: am Seil hängenden Trichterrohres um eine sehr kurze Strecke
herbeizuführen, also ohne daß sich der Trichter auf den Lokomotivschornstein aufzustützen
braucht, so daß auch eine einwandfreie Regelung der Zugverhältnisse bzw. des zwischen
dem Schornsteinrand und dem Trichterrand oder der Trichterwandung zu belassenden
Luftspaltes mit Hilfe des Zugseiles durchgeführt werden kann.
-
Die Erfindung besteht darin, daß für die Verschlußklappe, die auf
einer außerhalb der Achse des Trichterrohres liegenden Welle befestigt ist, am Trichterrohr
eine Mitnehrnervorrichtung vorgesehen ist, die bei eingezogenem Trichterrohr unmittelbar
über der geschlossenen Klappe liegt und beim Senken des Trichterrohres dicht an
der Klappenwelle vorbeigleitet.
-
Es wird dadurch erreicht, daß der Mitnehmer, der bei der Abwärtsbewegung
des am Seil hängenden Trichterrohres mit dessen Eigengewicht in geringem Abstand
von der Klappenwelle auf die Klappe wirkt, die Klappe sehr schnell öffnet und schon
nach einem ganz kurzen Hubweg des Trichterrohres die völlige Öffnung des Klappenverschlusses
herbeiführt.
-
Außerdem kann das Trichterrohr schon nach diesem kurzen Hubweg bei
voll geöffneter Klappe in mehr oder weniger großem Abstand der Trichterwandung vom
Schornstein angehalten und somit die Größe des Luftspaltes zwischen Schornstein
und Trichter nach Bedarf geregelt werden.
-
Das Wiederschließen der -Klappe beim . Hochziehen des Trichterrohres
kann. in üblicher Weise durch ein dem Mitnehmer entgegenwirkendes Gegengewicht herbeigeführt
werden.
-
Um zu verhüten, daß beim Öffnen der Klappe das Gegengewicht die obere
Totlage überschreitet und ein Überschreiten der Offenstellung der Klappe herbeiführt,
und um weiter zu verhüten, daß es andererseits sich vorzeitig im Schließsinne nach
dem Vorbeigang des Mitnehmers, an der Klappe auswirkt, ist die Einrichtung so getroffen,
daß auch das Zugseil, an dem das Trichterrohr hängt, unmittelbar an der'offenen
Klappe vorbeigeführt wird.
-
Vorzugsweise wird die Anordnung so getroffen, daß die außerhalb der
Trichterrohrachse angeordnete, die Klappe tragende Welle bei eingezogenem Trichterrohr
wenig unter dem oberen Trichterrand liegt und durch Randaussparungen des Rohres
durchgeht. Als Mitnehmer wird dabei vorzugsweise ein zur Aufhängung .des Trichterrohres
am Zugseil dienendes Tragglied in Form einer einfachen Traverse von vorzugsweise
U-förmigem Querschnitt benutzt, welche die Rohrachse in der Nähe des oberen Rohrrandes
quert und parallel zu der in geringem Abstand von der Rohrachse anzuordnenden Klappenwelle
gelegt ist.
-
Die Gesamtvorrichtung gestaltet sich dabei sehr einfach.
-
Die Einrichtung kann auch so ausgebildet sein, daß der Rückgang der
Klappe in die ,sein, beim Einziehen des Trichterrohres ohne besonderes Gegengewicht
zwangsläufig herbeigeführt wird. In diesem Fall sind an der Klappe ein oder mehrere
winkel-bzw. bügelförmige Anschlagglieder fest amgebracht, welche in der Hochstellung
des Trichterrohres über das Tragglied greifen und die Klappe in ihrer Schließlage
halten, während sie beim Ausfahren des Trichterrohres sich in den Rückweg des Traggliedes
einstellen, so daß beim Wiedereinziehen des Trichterrohres die Klappe zwangsläufig
in die Schließlage zurückgeführt wird.
-
Um Beschädigungen des Rauchfanges bei der Abfahrt der Lokomotive zu
vermeiden, ist der untere, das bewegliche Trichterrohr aufnehmende Teil des Außenrohres
in üblicher Weise vom oberen Teil getrennt und an mit diesem verbundenen Hängeeisen
pendelnd so aufgehängt, daß er in der Fahrrichtung der Lokomotive ausschwingen kann.
-
Ferner können am unteren Rand des Trichters auch noch die bekannten
Querstreben vorgesehen sein, welche das Aufsetzen der Trichterwandung auf den Lokomotivschornstein
verhindern. Man kann dann eine beliebige Regelung der Zugverhältnisse vornehmen.
Man braucht nämlich die Weite des Trichterrandes nur so zu wählen, daß sie zu der
kleinsten vorkommenden Schornsteinweite der in den Schuppen einzustellenden Lokomotiven
in dem Verhältnis steht, aus dein sich beim Aufsitzen des Trichterrohres auf dem
Schornstein ein Luftspalt von der zur Verhinderung des Aussaugens der Feuerung nötigen'
Weite ergibt. Dadurch, daß man das Trichterrohr mehr oder weniger von dem Schornstein
abhebt, läßt sich dann der Luftspalt bei voll geöffneter Klappe noch regeln, und
ebenso kann bei Schornsteinen größerer lichter Weite die Regelung des Luftspaltes
erfolgen, indem man das Trichterrohr beim Absenken in mehr oder weniger großer Höhe
über dem Schornsteinrand anhält.
-
Ebenso wie die bekannten Einrichtungen bietet der Rauchfang nach der
Erfindung auch die Möglichkeit, in Fällen, wo die schon angeheizten Lokomotiven
noch im Schuppen stehenbleiben sollen, ihre Feuerung aber
zwecks
Kohlenersparnis der Wirkung des künstlichen Saugzuges entzogen werden soll, die
aus dem Schornstein aufsteigenden Rauchgase bei liochgezögenem Trichterrohr unter
Drosselung seines Durchgangsquerschnitte absaugen zu lassen. Man braucht zu diesem
Zweck das Trichterrohr nur in solcher Höhenlage zu halten, daß die Verschlußklappe
durch den Mitnehmer mehr oder weniger schräg gehalten wird. Um dabei die Schräglage
überwachen zu können, sind erfindungsgemäß auf den durch die Wandung des Außenrohres
durchgehenden Enden der Klappenwelle Zeiger vorgesehen, welche die jeweilige Klappenstellung
anzeigen.
-
Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
schematisch dargestellt, bei dem ein Tragglied des Trichterrohres als Mitnehmer
dient und ein Gegengewicht für die Klappe vermieden ist.
-
Abb. i zeigt einen senkrechten, quer zur Klappenwelle gelegten axialen
Teilschnitt durch einen Rauchfang, Abb. a eine um 9o' dazu gedrehte Seitenansicht.
-
In dein Rauchfangrohr a ist ein Trichterrohr b auf- und abwärts beweglich,
wobei es durch auf die Innenwand des Außenrohres a aufgesetzte Leisten c und einen
Führungsring d, in dem den Leisten c entsprechende Führungsnuten e vorgesehen sind,
gegen Drehung gesichert ist. Das Trichterrohr ist mit einem seine Achse in der Nähe
seines oberen Randes querenden Tragglied f am Zugseil g aufgehängt, das in üblicher
Weise über nicht dargestellte Leitrollen zur Bedienungsstelle geführt ist. Eine
Klappe la ist auf einer zum Tragglied f parallelen, bei eingezogenem Trichterrohr
wenig unter ihm liegenden und in geringem Abstand von der Rohrachse verlaufenden,
in der Wandung des Außenrohres a gelagerten Welle i befestigt. Das 'Pragglied f
bildet einen in der Hochstellung des Trichterrohres b unmittelbar über der geschlossenen
Klappe h liegenden oder diese berührenden Mitnehmer. In der Hochstellung des Trichterrohres
ist die Klappe in der Schließlage durch mit ihr fest verbundene Winkel- bz«-. bügelförmige
Anschläge k gesichert, die iin Scheitel des Winkels kurvenförmig ausgebildet sind
und mit einem Schenkel über das Tragglied f greifen.
-
Der untere Teil des Außenrohres a, in dem das Trichterrohr verschiebbar
ist, ist von dem oberen Teil in üblicher Weise getrennt und an mit demselben verbundenen
Hängeeisen in pendelnd so aufgehängt, daß es in der Fahrrichtung der Lokomotive
ausschwingen kann. Querstreben fa, welche am unteren Rand des Trichters l angebracht
sind, verhindern das Absenken des Trichterrohres bis zum Aufsetzen der Trichterwändung
auf den Lokomotivschornstein, so daß zwischen dem Trichterrand und dem Schornsteinrand
ein freier Ringraum bleibt und beim Absaugen des Rauches gleichzeitig Luft mit angesaugt
werden kann. Ein zu starkes Aussaugen der Feuerung durch die Absaugevorrichtung
wird auf diese Weise verhindert.
-
Auf den durch die Wandung des Außenrohres a gehenden Enden der Klappenwelle
i, welche durch Randaussparungen o des Trichterrohres durchgeht, sind Zeiger p angeordnet,
welche die Klappenstellungen anzeigen und ihre Überwachung ermöglichen.
-
Beim Absenken des Trichcerrohres b bringt das auf die Klappe von oben
drückende Tragglied f die Klappe zum Ausschwingen und bereits nach Zurücklegung
eines kurzen Hubweges in die in Abb. i gestrichelt dargestellte Offenstellung. Ein
Ausschwingen der Klappe über die senkrechte Stellung hinaus wird dabei durch das
Zugseil verhindert, durch welches nach Erreichung der Offenstellung der Klappe'das
Trichterrohr in die Endstellung abgesenkt werden kann. Das Tragglied f gleitet dabei
aus den durch die bügelförmigen Anschlagkörper h der Klappe gebildeten Führungen
heraus.
-
Beim Wiedereinziehen des Trichterrohres b, bei dem sich das Tragglied
t zunächst an ier Klappe vorbeibewegt, gleitet dieses wieder in die durch die Anschlagkörper
k gebildeten Führungen, wobei ein Anschlagen gegen die Schenkelenden der Bügel k
durch leichte Abbiegung der Schenkelenden verhindert wird. Das Tragglied f trifft
dann auf den in seinem Rückweg befindlichen, kurvenförmig abge. bogenen Steg der
Anschlagbügel h und bringt die Klappe in die Schließstellung zurück. Ein Wiederöffnen
der Klappe wird durch-die über das Tragglied f greifenden Schenkelder Anschlagbügel
k selbsttätig verhindert.