DE622103C

DE622103C - Schlitzverschluss an Tragfluegelschlitzen

Info

Publication number: DE622103C
Application number: DEM124709D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1933-08-15
Filing date: 1933-08-15
Publication date: 1935-11-19

Description

Es sind bereits Schlitzverschlüsse an Tragflügelschlitzen zum Durchgang der Luft von der Druckseite zur Saugseite des Flügels bekannt, bei denen ein zylindrischer, in jeder der Öffnungen durch einen Antrieb beliebiger Art bewegbarer Körper Verwendung findet, welcher praktisch die Gesamthöhe der Tragfläche aufweist.

Erfindungsgemäß ist der Verschlußkörper mit einem in seinem Innern'vorgesehenen vollkommen freien Kanal ausgestattet, dessen Wandungen glatt und so geformt sind, daß sie den Luftstrom ohne plötzliche Änderung der Richtung und ohne Drosselung des Querschnittes

ig von seiner Mündung auf der Druckseite zu seiner Mündung auf der Saugseite leiten.

Das hat vor allem den Vorteil, daß der Verschlußkörper in der Ruhestellung den in der Tragfläche vorgesehenen Schlitz völlig absperren kann, und zwar sowohl auf der Druckseite als auch auf der Saugseite der Tragfläche.

Dabei paßt sich der Verschlußkörper der Tragflächen-, Druck- und Saugseite gut an. Unerwünschte und schädliche Stauungen und Wirbelbüdungen des an der Tragfläche entlang streichenden Luftstromes, die die Stabilität des Flugzeuges ernstlich gefährden können, werden völlig vermieden. Der Schlitzverschluß kann während des Fluges bei jedem Anstellwinkel der Tragfläche schnell und leicht geöffnet werden. Die Bewegung kann auch selbsttätig erfolgen, und zwar z. B. von einem Pendelsystem aus.

Der Erfindungsgegenstand ist in beispielsweisen Ausführungsformen in der Zeichnung dargestellt, und zwar zeigen:

Abb. ι einen Schnitt durch eine Flugzeugtragfläche,

Abb. 2 bis 4 andere Ausführungsformen,

Abb. 5 und 6 eine vergrößerte Darstellung des Schlitzverschlusses nach Abb. 1 und 3.

Bei der Ausführung nach Abb. 1 ist in der Flugzeugtragfläche ein Schlitzverschluß vorgesehen, der aus einem drehbar gelagerten Zylinder besteht, welcher mit einem in seinem Innern vorgesehenen, im Querschnitt kreisförmig oder viereckig gehaltenen freien Kanal mit glatten Wandungen ausgestattet ist. Beim Normalflug wird der zylindrische Verschlußkörper so eingestellt, daß sich der Kanal in der in gestrichelten Linien dargestellten "Lage befindet. Durch einen mechanisch, pneumatisch, hydraulisch oder elektrisch betätigten Antrieb kann der zylindrische Verschlußkörper nach Belieben so gedreht werden, daß der freie Kanal die in der Zeichnung in vollen Linien dargestellte Stellung einnimmt. Der Luftstrom wird dann von der Mündung auf der Druckseite zu der Mündung auf der Saugseite geleitet,

Abb. 5 läßt erkennen, daß sich der zylindrische Verschlußkörper beim Normalflug, bei dem der freie Kanal in der in gestrichelten Linien dargestellten Stellung steht, gut an die Druck- und Saugflächenseite der Tragfläche anpaßt.

In der in Abb. 2 dargestellten Tragfläche

besteht der Schlitzverschluß aus einem zylindrischen, um seine Längsachse drehbaren Verschlußkörper, der mit einem freien Kanal ausgestattet ist, welcher auf der einen Seite, insbesondere auf der Saugseite des Flügels, schmaler gehalten ist als auf der anderen Seite oder auf der Druckseite. Die Geschwindigkeitsänderung, welche auf diese Weise der durchziehende Luftstrom erfährt, verstärkt die Wirkung des Luftdurchganges.

Die Abb. 3 bis 6 zeigen einige Ausführungsbeispiele von Schlitzverschlüssen, bei denen die Breite an der Druckseite größer ist als an der Saugseite. Der Verschlußkörper ist gelenkig am Tragflügel angeordnet. Die Drehachse des Verr schlußkörpers befindet sich an der Saugseite des Tragflügelprofils. In beiden Abb. 3 und 4 besteht der Verschlußkörper aus einem nach oben sich verjüngenden Rohr, das nach rückwärts gebogen ist. Das Rohr kann im Schlitz verschwenkt werden. Zur Sicherung des Abschlusses des Rohrkörpers und des Schlitzes sind an der Tragfläche und an dem Rohrkörper aufeinandergleitende Führungsflächen vorgesehen. Die untere Mündung des Verschlußkörpers bildet in der Offenstellung zur Unterseite der Tragfläche einen Vorsprung und ist mit ihrer Eingangsöffnung nach der Vorderkante der Tragfläche hin gerichtet.

Claims

Patentansprüche:

i. Schlitzverschluß an Tragflügelschlitzen zum Durchgang der· Luft von der Druckseite zur Saugseite des Flügels mittels eines zylindrischen, in jeder der Öffnungen durch einen Antrieb beliebiger Art bewegbaren Körpers, welcher praktisch die Gesamthöhe der Tragfläche aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß der Verschlußkörper mit einem in seinem Innern vorgesehenen vollkommen freien Kanal versehen ist, dessen Wandungen glatt und so geformt sind, daß sie den Luftstrom ohne plötzliche Änderung der Richtung und ohne Drosselung des Querschnittes von seiner Mündung auf der Druckseite zu seiner Mündung auf der Saugseite leiten.
2. Schlitzverschluß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der in dem Verschlußkörper vorgesehene Kanal in Form eines Venturirohres nach rückwärts geneigt oder gebogen und nach oben verjüngt ist.
3. Schlitzverschluß nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Verschlußkörper aus einem nach oben sich verjüngenden Rohr besteht, das nach rückwärts gebogen und derart mit dem Rand einer seiner Mündungen an die Tragfläche angelenkt ist, daß es im Schlitz, den es von unten nach oben gehend verschließt, verschwenkt werden kann, wobei an der Tragfläche und gegebenenfalls an dem Rohrkörper aufeinandergleitende Flächen zur Sicherung des Abschlusses des Rohrkörpers und des Schlitzes vorgesehen sind.
4. Schlitzverschluß gemäß Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der rohrförmige Verschlußkörper derart ausgebildet und angelenkt ist, daß seine untere Mündung in der Offenstellung in bezug auf die Unterseite der Tragfläche einen Vorsprung bildet und mit ihrer Eingangsöffnung nach der Vorderkante der Tragfläche hin gerichtet ist

Hierzu ι Blatt Zeichnungen