DE625075C

DE625075C - Verfahren zur Herstellung eines Spezialbieres

Info

Publication number: DE625075C
Application number: DES97072D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1931-03-01
Filing date: 1931-03-01
Publication date: 1936-02-03

Description

Verfahren zur Herstellung eines Spezialbieres Nach dein Verfahren des Hauptpatents 6o9744 werden frühestens nach Beendigung der Würzekochung dem werdenden oder fertigen Bier bei Durchführung der Vergärung mit gärkräftiger Hefe solche Vitamine, die aus -den zur Biererzeugung dienenden Rohstoffen, z. B. dem Malz, .den Malzkeimen oder der Hefe gewonnen sind, zugeführt.
Als in einer Beziehung geeigneter, in anderer Beziehung wenig geeigneter Verfahrenspunkt zur Vitaminisierung gemäß dem Verfahren des Hauptpatents kommt für die Zuführung der Vitamine die gekühlte Würze nach dem Würzekochen in Frage, wobei die zugeführten Vitamine den Gärungsprozeß mitmachen. Wenn die zugeführten Vitaminpräparate an dem Gärprozeß ganz oder teilweise teilnehmen, was auch noch der Fall ist, wenn die Vitamine während der Haupt-oder der Nachgärung zugeführt werden, so hat das den Vorteil, daß die dem Bier zugeführten vitaminhaltigen Substanzen wenig oder gar nicht vorgereinigt zu werden brauchen, da die Gärungsvorgänge fremdartige Geschmacks- und Geruchtsstoffe, die dem Bier durch die künstliche Vitaminisierung zugeführt werden, beseitigen; es ergibt sich aber der Nachteil, daß durch die Gärvorgänge eine wesentliche Zerstörung von zugefügten Vitaminen stattfindet. Der Verlust an Vitaminen steigt mit der Gärdauer und der Gärintensität, der die künstlich zugeführten Vitamine ausgesetzt werden.
Will man also mit ungereinigten Vitaminen eine Vitaminisierung des Bieres vornehmen und die Reinigung sozusagen den Gärungsvorgängen überlassen, so muß man mit einem Vitaminüberschuß vitaminisieren, der um so größer sein muß, je früher die Vitaminisierung erfolgt und je intensiver die Gärungsvorgänge sich abspielen, denen die künstlich zugeführten Vitamine ausgesetzt sind.
Will man dagegen einen Verlust an Vitaminen überhaupt vermeiden, so dürfen erfindungsgemäß die zugeführten Vitamine eine Gärung nicht mitmachen, was allerdings zur Voraussetzung hat, daß die Vitamine so weit vorher gereinigt worden sind, daß sie, trotzdem der Zusatz erst nach der Gärung bzw. zu dem fertigen Bier erfolgt, dem Bier keine fremden, unangenehm zu empfindenden Geruchs- und Geschmacksstoffe mitteilen. In diesem Falle ist eine Übervitaminisierung zu vermeiden.
Es sei noch darauf hingewiesen, daß es durchaus überraschend ist, daß eine wesentliche Zerstörung von künstlich zugeführten Vitaminen durch die Gärungsvorgänge stattfindet. Beispiel r Zu z hl ' yViirze werdeü -etwa 6oo g eines z. B. durch Wärmebehändfung von Hefe =erhaltenen Vitaininexträktes' und 1/2 1 Anstellhefe gegeben.
Diese vitaminisierte Würze wird im Gärkeller vergoren und im Lagerkeller in üblicher Weise bis zum ausstoßfertigen Bier zu Ende behandelt.
Es ergibt sich ein vitaminisiertes-Ausstoßbier., Beispiel 2 Zu i hl Bier werden nach der Hauptgärung. 3oo g eines z. B. durch Wärmebehandlung von Hefe gewonnenen Vitaminextraktes zugesetzt.
Das vitaminisierte Bier 'macht dann roch -die Nachgärung im Lagerkeller durch.
Es ergibt sich ein vitämiriisertes Ausstoß-Bier. Beispiel 3 Nach der Lagerung werden zu fertigem, vilaminlosem Bier 150 9 eines- z. B. durch Wärmebehandlung von Hefe erhaltenen Vitaminextraktes zugefügt, worauf das vitaminisierte Bier zum Ausstoß kommt.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren" zur -Herstellung eines Speziälbieres in Ausbildung des Verfahrens des Hauptpatents 609 744, dadurch, ge--tennzeichnet, daß nach dem Würzekochen, aber vor oder während der Gärung ein Üherschuß von zweckmäßig ungereinigten ;oder nur wenig gereinigten Vitaminen zugeführt wird, und zwar ein um so größerer Überschuß je früher die Vitaminisierung erfolgt und je intensiver die Gärvorgänge sind.